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Ich hatte an und für sich keinerlei Probleme, dem Ganzen zu folgen und es mit ein wenig Nachdenkerei in eine ordentliche chronologische Reihenfolge zu ordnen. Andererseits bin ich auch ein höchst aufmerksamer Filmgucker, und ich habe Sin City 1 auch noch nicht so mega oft gesehen, drei Mal höchstens. Trotzdem kann ich mich an quasi alles erinnern, und ich sehe es vollkommen ein, dass andere Leute vielleicht keine Lust haben, bei so einem reinen Arthouse-Projekt dann noch zum Nachdenken oder Abspeichern gefordert zu werden. Und für jemanden, der den ersten Teil überhaupt nicht kennt, macht das ganze dann natürlich noch weniger Sinn. In dem Fall ist es nicht unschaubar - aber wenn man dann ein Foto vom Yellow Bastard sieht hat man halt keine Ahnung worum es bei dem Typen ging, oder man rafft einfach gar nicht warum Nancy so abgefuckt ist im zweiten Teil, man hat keine Ahnung wer Manute ist, wer Dwight ist, wieso er sich so gut mit den ••••n aus Oldtown versteht etc. Das ist immer etwas schwierig.
Ja. Ich persönlich mag ja gut gemachtes non-linear Storytelling. Aber die einzelnen ineinander greifenden Geschichten waren sogar im ersten Teil alleine von der Struktur her nicht gerade simpel (Sie haben ja sogar eine offizielle Version auf Disc rausgebracht, wo die Geschichten in eine einfachere chronologische Reihenfolge gebracht wurden, d'oh). In Verbindung mit dem zweiten wird das vermutlich schon heftig, zumindest für das Nicht-Genre-Kinopublikum, sodass die dann gar nichts mehr verstehn oder einordnen können. Ich mein, ich hab den ersten Teil nur anderthalb mal gesehn, aber das ist schon viele Jahre her und ich kann mich nur noch an einige Bruchstücke erinnern. Hätte aber auch keine Lust, den extra nochmal schauen zu müssen, um die Fortsetzung genießen zu können. Klar kann man das auch einfach nur auf sich wirken lassen, aber das ist ja nicht Sinn der Sache. Ich würde schon sagen, dass bei Sin City die verschachtelte Handlung mit den wechselnden Perspektiven einen großen Teil des Reizes ausmacht.
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Ich könnte mir aber auch vorstellen, dass Sin City 2 dann auf DVD/BluRay ein Erfolg wird. Auf dem Weg sind weitere Sequels auch schon bei anderen, weit weniger vielversprechenden Franchises finanziert worden, unmöglich ist es nicht.
Hast du da irgendwelche Beispiele, denen ein ähnliches Ergebnis wie bei Sin City 2 zugrundeliegt ^^ ? Millionen an Marketingkosten kommen ja auch noch oben drauf. Ich weiß auch von diversen Projekten, die dank der Home Video Verkäufe noch in die Wirtschaftlichkeit herüber gerettet wurden. Aber das ist leider noch keine Garantie für eine Fortsetzung. Oft sind die Studios und Produzenten ja schon von weit besseren Ergebnissen enttäuscht. Schau dir Chronicles of Riddick an, der Film hat ungefähr sein Produktionsbudget wieder eingespielt und trotzdem hat es Jahre gedauert und erfordert, dass Regisseur und Star das Sequel aus eigener Tasche finanzieren. Wenn die Leute wirklich dahinter stehen und ihr Herzblut da rein stecken, kann es was werden. Aber wenn ich mir da im Vergleich anschaue, wie stiefmütterlich Rodriguez Sin City 2 immer wieder hinten an gestellt hat, bis es eigentlich längst zu spät war, bezweifel ich, dass das hier machbar sein wird. Nicht zu vergessen, dass man dafür schon Geld im mittleren zweistelligen Millionenbereich bräuchte. Sin City ist kein Riese, aber auch kein winziger Indiefilm. Was zwar eher vorstellbar ist, aber ich ganz und gar nicht befürworten würde, wäre eine dieser Billig-Fortsetzungen mit no-name Schauspielern, vielleicht sogar Direct-to-Disc wie etwa bei From Tusk Till Dawn Teil 2 bis 4 oder so. Aber das würde dem imho nicht gerecht werden.
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Wusstest du, dass in den 90ern Waterworld 2 und 3 geplant waren, für den Fall dass der erste Teil Erfolg hat?
Jo, hatte ich mal so ungefähr was von gelesen ^^ Eigentlich blöd, dass die Filmindustrie das inzwischen immer so macht und schon was in der Hinterhand haben muss, obwohl noch gar nicht gesagt ist, dass der Erstling was wird. Ist man hinterher nur enttäuscht, wenn die Autoren und Regisseure von ihren nicht verwirklichten Plänen erzählen. Ein kurzes Treatment ist ja okay, damit man im Erfolgsfall nicht ganz mit leeren Händen dasteht. Aber ansonsten finde ich, dass man sich immer erstmal nur auf das aktuelle Werk konzentrieren sollte. Wobei mich das bei Waterworld schon wundert, denn da war das Drehbuch ja schon so kaputt, dass Joss Whedon es noch (afair sogar während der Dreharbeiten am Set in letzter Minute teilweise) notdürftig kitten musste, um eine noch schlimmere Katastrophe zu verhindern.
Von Postman weiß ich in dem Zusammenhang nichts, aber ich mochte den Film Auch wenn ich verstehen kann, dass er gefloppt ist. Grandioser Soundtrack von James Newton Howard übrigens, wie auch schon bei Waterworld. Und Postman basiert ja (sehr lose) auf ner Romanvorlage, da wäre ein Sequel komisch geworden, obwohl ich es Kostner zutrauen würde, dass er sowas im Sinn hatte.