Dito @ keine Ahnung was ich davon halten soll.

Grundsätzlich hat mir Marvel ja immer mehr zugesagt als DC, aber andererseits ist Batman wahrscheinlich mein Lieblingssuperheld, den ich schon immer mochte und mögen werde. Der Rest der DC-Meute hingegen ...die Rechte-Inhaber sind doch schon seit zig Jahren zugange, vernünftige, moderne Versionen der Figuren auf die große Leinwand oder wenigstens ins (live action) TV zu bringen, und immer wieder damit gescheitert. Teilweise sind die Charaktere auch so alt und klassisch, dass da ohne massive Änderungen nicht viel zu machen ist. Ich meine Wonder Woman? Aquaman? Noch mit am kompatibelsten für das heutige Massenpublikum wäre imho eine epic Space Opera mit Green Lantern gewesen, und das hat Warner Bros. ja auch spektakulär in den Sand gesetzt. Flash wäre noch eine Möglichkeit, ja, aber ansonsten - so ziemlich alle anderen Charaktere sind wie ich behaupten will noch unbekannter als die Marvel-Ersatztruppe.

Ich mochte Man of Steel, aber sie scheinen mit der Sci-Fi-Zerstörungsorgie auch einige Fans vergrault zu haben, denn so richtig nach "Superman" hat es sich jetzt auch nicht angefühlt. Davor habe ich die Figur nie sonderlich gemocht, weil sie mir so plakativ war. Superman ist halt "super", aber dafür steckt nicht so viel mehr dahinter. Besonders seine Schurkengalerie fand ich immer langweilig. Batman stand für mich im Zentrum der DC-Aufmerksamkeit, und sei es nur wegen der Zeit, in der ich aufgewachsen bin (lange nach der alten Superman-Reihe, aber mit den Burton/Schuhmacher-Batmans). Realistischer Ansatz hin oder her, Batman Begins und dann The Dark Knight wären für mich der perfekte Auftakt für ein DC-Cinematic-Universe gewesen. Nicht nur wegen der Qualität, sondern auch wegen dem Erfolg. Dass der Alien- und Fantasykram nicht auftauchte, muss ja nicht zwingend heißen, dass er da draußen nicht irgendwo vorhanden sein könnte. Solche Kleinigkeiten haben die Drehbuchschreiber, die sonst ganz andere Sachen abziehen (und Tote wieder zum Leben erwecken), doch auch nicht aufgehalten. Aber dann wurde The Dark Knight wohl zu groß für sein eigenes Wohl, denn ab da hat sich sonst niemand mehr rangetraut und alle nur noch davon gesprochen, dass es Nolans ganz eigenes Universum sei, das er geschaffen habe und auch nur er zu Ende bringen könnte. Dabei wette ich, dass es als weit langlebigere neue Serie geplant war, als sie nur Batman Begins erdacht haben. Und wenn die Zeit gekommen wäre, dann halt wieder mit Schauspielerwechsel und neuem Regisseur. Aber doch nicht schon wieder ein Reboot, nachdem man es einmal so wunderbar hinbekommen hatte. Wie auch immer war ich von The Dark Knight Rises eher enttäuscht, er wollte zu viel, bleibt emotional erschreckend unterkühlt und durch den erzwungenen Franchise-Capper dreht sich die Story im Kreis und lässt so gleich mal auf die Schnelle die halbe Batman-Mythologie außen vor, die noch hätte kommen können und auch wunderbar in die Nolan-Filme gepasst hätte (Riddler, Pinguin, Poison Ivy...). Najo, dass ich generell gegen Reboots bin, so lange sie nicht völlig notwendig sind, dürfte ja inzwischen bekannt sein.

Aber wenn schon, dann bitte richtig. Den mit Abstand interessantesten DC-Charakter nun auf diese Weise in das mit Man of Steel neu aufgebaute (oder aufzubauende) DC-Universum einzuführen, erscheint mir irgendwie mehr als halbherzig. Wenn eine der Figuren einen eigenen Film verdient hat, dann Batman. Stattdessen soll er sich jetzt erstmal neben Superman beweisen? Vielleicht weil die Macher den unausweichlichen Vergleich mit Nolan scheuen? Je mehr ich über die Ankündigung nachdenke, desto weniger gefällt mir das. Sogar in doppeltem Sinne, denn auf eine stand-alone Man of Steel-Fortsetzung nach dem Reboot mit Lex Luthor als Gegenspieler und ohne verfrühten Justice-League-Beigeschmack hatte ich mich in den letzten Wochen schon gefreut. Bevor sie Team-ups machen, sollten sie die Leute erstmal vernünftig einführen.

Was Superhelden angeht bin ich in letzter Zeit sowieso nicht so begeistert. Nolans Batman abgewürgt, von den Disney/Marvel-Filmen fand ich eigentlich nur den ersten Iron Man und Avengers wirklich gut, Spider-Man Reboot mit einer Barbiepuppe aus Plastik mit Männerstimme als Love-Interest und dazu hastiger Origin-Story, und jetzt das hier, grade wo ich mit Man of Steel so zufrieden war. Außerdem: Von allen Seiten wünschen sich die Leute einen ECHTEN Marvel Team-up mit den über die drei Studios verteilten bekannten und beliebten Charaktere. Sogar Hugh Jackman und jetzt Andrew Garfield haben sich dafür stark gemacht, nachdem unter anderem bereits Produzentin Lauren Shuler Donner davon sprach. Und anstatt sich zusammenzureißen und so etwas durch ein durchaus realistisch mögliches und simples Einheitscasting für Quicksilver sowohl in Avengers als auch dem nächsten X-Men-Film wenigstens im Kleinen bzw. in den Köpfen der Fans zu realisieren, kochen ignorante Studiobosse lieber ihr eigenes Süppchen.
Hmm. Ich würde ja meine Hoffnungen für die mittelfristige Zukunft auf die X-Men setzen, die ich sowieso sehr mag (und First Class war tatsächlich große Klasse), aber mit der Franchise ging es kaum vorwärts die letzten Jahre und so sehr ich mich darauf freue, dass die Dinge jetzt wieder ins Rollen zu kommen scheinen (X-Force, Fantastic Four usw.), muss der nächste große Teil "Days of Future Past" ausgerechnet von Zeitreisen handeln, die ich wegen unvermeidlicher Logik-Löcher und Handlungsunstimmigkeiten (und einem nicht allzu weit zurückliegenden Star Trek Trauma) verabscheue. Hoffentlich knüpfen sie wenigstens vernünftig an The Last Stand an. Aber erstmal gucken wie Wolverine goes to Japan wird ^^

Just my sixteen cent.