Ich mochte Logan seeeeehr gern. Er hat sich alles verdient, was er tun wollte, und ist auch mit allem davon gekommen. Diese familiäre Road-Trip-Atmosphäre war einfach wunderbar, und holy fuck, haben sie X-23 perfekt gecastet, von den bitterbösen Blicken über die ehrlichen Papa-Momente bis hin zum verzweifelten Latina-Nuscheln und den animalischen Kampfszenen. Es gibt zwar so einige Sachen, die eher unspektakulär waren, allem voran natürlich die Bösewichte, aber hier hat es tatsächlich noch weniger als in den besseren Marvel-Filmen gestört, zumal sie die Bösewichte ja auch entsprechend unzeremoniell abserviert haben, was ich sehr passend fand.

Auffällig fand ich auch, dass es mal wieder ein im positiven Sinne anstrengender Superheldenfilm aus dem "großen Kader" war. Der letzte, bei dem ich das Gefühl hatte, war Dark Knight Rises, aber bei dem hat halt zu viel nicht gestimmt, als dass sich das Gefühl wirklich hätte durchsetzen können – genau genommen waren es wohl nur die Szenen mit Bane, aber ohne Batman. Da mehr man auch den Unterschied zu den aktuellen DC-Filmen, deren "Dunkelheit" halt immer total oberflächlich bleibt. Logan konnte gut scherzen (der fluchende Charles war mein Höhepunkt ) und war trotzdem schwerer als die letzten 15 Jahre des Genres. Wie Enkidu schon meint, immer brauche ich das definitiv auch nicht, aber in einem Film, in dem man gleich die Geschichten zwei großer Sympathieträger passend beenden und sie respektvoll umbringen möchte, ist das schon irgendwo angemessen.

Der Film hat auch wieder meinen Ärger über X-Men 3 genährt. Wenn sie den nicht so verhauen hätten, hätte ich X-Men 1, 2, 3 sowie die letzten beiden Wolverine-Filme als "meine" Reihe betrachten und den Rest ignorieren können. So fehlt leider ein guter Phönix-Film in der Mitte, bzw. wenigstens ein ordentliches Ende für das große Love Triangle und ein bisschen Tragik für Logan. ;(