Erneute zwei Episoden der CdU, diesmal wieder von unseren beiden genialen Neuerwerbungen kakaomaus und CK-2587.
Viel Spaß und Vergnügen

kakaomaus:

Diara blickte Vintal lange an, ehe sie sich dazu entschloss ihm ihre Gedanken, die sie schon lange mit sich rum trug, mitzuteilen.
„Hört zu“, fing sie an, doch spürte Blicke aus den dunklen Fensterläden der kleinen Straße, was sie dazu brachte energisch und schnell, jedoch gelassen zu handeln. Mit ihrer rechten Hand ergriff sie ein Stück Stoff seines Umhangs an der Schulter und zog ihn von der Straße in eine Seitengasse, die durch verdreckte und heruntergekommene Häuser führte.
„Ich benötige Kräuter, die es mir ermöglichen meinen Blutdurst zu; sagen wir; vermindern oder gar unnötig machen. In dieser Stadt sind Augen, die besser nicht sehen sollen was geschieht, darum halte ich es für sinnvoll so schnell es geht die Reise anzutreten, doch, zuerst muss ich einen Kräuterladen aufsuchen.“
Ihre Augen ruhten noch immer auf ihm während ihr Geist wohl in der Ferne Laute zu hören vermochte.
Vintal nickte sachte, nicht ganz sicher ob er das richtige tat, doch im Moment war sein Ziel erreicht, seine Waffen geschärft.

Wenig später wagte er es, wenn auch nur sehr ungern, einen daherlaufenden Menschen, der unachtsam den Boden unter seinen Füßen betrachtete, nach einem Kräuterladen anzusprechen.
Die dunkle, kratzige Stimme des alten Mannes zeigte höchste Antipathie gegen den Fremden, der ihn soeben angehalten hatte. Als sein Augenlicht auf Diara fiel, die ihre Kapuze ebenfalls bis ins Gesicht gezogen hatte man jedoch ihre Augen erblicken konnte, hob er höchst skeptisch seine Augenbraue und antwortete, einen Kräuterladen gäbe es in jene Richtung die er ihnen schnell mit erhobenen Finger zeige und mit dem Kommentar „So abscheulich, man kann es nicht übersehen“ das Äußere des Hauses verdeutliche. Dann schritt er so schnell ihn seine humpelnden Stummelbeine fortbewegen konnten und verschwand um eine Ecke.
Mit einem gleichzeitigen Seitenblick machten sich Diara und Vintal sofort auf den Weg. Sie wussten nicht wie viel Vertrauen sie in den Alten hatten stecken dürfen, doch sehr rasch fanden sie den Kräuterladen.
Ein kleines schiefes Gebäude, mit schwarzem Dach und einer Krähe, die sich dort oben auf dem schwarzen und veralteten Schornstein ein Nest gebaut hatte, wirkte zwischen den fast schon vergleichsweise prächtigen Häusern (die auch nicht wirklich prunkvoll aussahen) zu klein und zu seltsam, um wirklich in diese Spalte zu gehören.
Diara wunderte sich nicht, sie war das Anderssein der Dinge gewöhnt und so ging sie auf die eingetretenen dunklen Steinstufen hinauf bis zur schweren, mit einem Ring in der Mitte versehenen Tür.
Unsicher, ob sie nun an dem schweren Ring klopfen oder einfach hinein treten sollte, öffnete sich die Tür nahezu von alleine und eine kleine, Hexenähnliche Gestalt trat ins grelle Sonnenlicht. Die weißen Augen in dem alten und schrumpeligen Gesicht, dessen Rumpf auf einem dicken und kurzen Hals eines krauchenden Körpers, der in eine schmutzige Belumpung gekleidet war, waren mit dem allerersten Blinzeln auf Diara gerichtet; kalt und sonderlich. Diara atmete tief ein, blickte mit ihren Augen auf die Gestalt herunter und wagte es zu lächeln. Daraufhin wurde eine knorrige alte Hand, mit großen dunklen Edelsteinringen besetzt, gehoben, die zum Einlass bat.
Diara, gefolgt von Vintal, traten in das zunehmend nach Kirschen riechende Häuschen. Diara musterte den kleinen Raum, der angenehm warm sowie durch viele Kerzen und einen großen prasselnden Kamin in der hintersten Ecke erleuchtet war.
„Schließ die TÜR!“, fauchte die alte Frau und blickte dabei leicht zu Vintal, der bereits die Hand auf der Klinke hatte und die Tür zu zog.
Der Boden und auch die Wände waren allesamt aus dunklem Holz und behangen mit allen möglichen getrockneten, aromatischen und frischen Kräutern, Gläsern, Flaschen, Phiolen, abgerissenen und vergilbten Zettelchen und Kochgeräten; ein Fenster konnte Diara nicht erkennen.
Vor dem Kamin war ein dunkler Holztisch aufgestellt, auf dem gerade einige Sorten von Kräutern lagen, die mit einem Mörser frisch in der Zubereitung waren.
Die kleine Frau ging eiligen Schrittes zu ihrem Tisch und nahm die Bearbeitung ihrer Kräuter wieder auf, blickte dabei ununterbrochen Diara an.
Diara sowie Vintal gesellten sich zum Tisch, der für die beiden doch ein wenig zu niedrig war um sich mit den Händen darauf abstützen zu können.
„Ich habe dich erwartet – Diara Tabby“, unterbrach die Frau die Stille und rieb weiterhin ihre Kräuter.
Diara nickte verständnislos und wartete auf eine Ergänzung dieses Satzes. Doch als nichts kam und auch Vintal nicht recht wusste was er sagen sollte, nahm sie die Fährte auf. „…Woher wisst Ihr von meinem Namen?“
„Ha, nun stell dich nicht so dumm, Kind. Du hast doch sicher gewusst, seit Wochen schon spüre ich dass du näher kommst. Du bist meinem Ruf gefolgt, hinein in dieses Dorf, das seinen Namen längst vergessen… Und dein Gefährte ist auch nicht ohne Grund hier!“
Vintal blickte die Frau verwirrt an, bekam jedoch keine Erläuterung.
Ihre weißen Augen ließen Diara nicht los, doch mit sicherer Hand kratzte sie die Kräuter, die nun ein kleiner grüner Brei war, in eine Phiole, in die zusätzlich eine blaue Flüssigkeit gegossen wurde.
Diara und auch Vintal sahen der Mischung der beiden Zutaten verwirrt zu und langsam riss Diara der Geduldsfaden.
„Das habe ich kommen sehen…“, murmelte die alte Frau.
„Bitte“, forderte Diara sie höflich auf „nennt mir doch Euren Namen!“
Mit dem Augenlid zuckend wandte sich die Frau nun Vintal zu. „Mein Name ist Gabriele und ich bin die örtliche Hexe“, Gabriele hustete laut und glucksend „Und ich brauche eure Hilfe. Es ist geht um etwas sehr wichtiges. Diara, du bist gekommen da du einen Wunsch hast, den du erfüllt haben möchtest. So sei es.“ Ohne ein weiteres Wort verließ die Hexe den Raum und Diara blickte Vintal erneut verwirrt an. >>Es war ein Fehler her zu kommen. Ich hätte schon längst wieder meinen Weg beschreiten sollen<<, schoss es Vintal durch den Kopf. Diara sah ihn längere Zeit gekränkt an, hatte dieser Gedanke nichts mit ihr zu tun doch sie konnte so etwas nicht leiden.
„KOMMT IHR NOCH?!“, rief Gabriele durch den Raum und schon eilten die beiden hinterher…



CK-2587:
Die peinliche Stille im Audienzraum des Herzogs, die mit einer unterschwelligen Spannung besonders zwischen dem Ritter van der Wall und dem unbeschwert grinsenden Waldläufer einherging, wurde just durch das Auftreten eines blau livrierten Bediensteten unterbrochen, der den Raum unterwürfig betrat, zögerte, sich durch die Anwesenheit der zwei Gäste jedoch nicht daran hindern ließ, zum Herzog zu treten- offenbar hatte er wichtiges zu vermelden. Vor seinem Herren angekommen legte der in seinem Livree auf Yoshua dessen vergnügter Miene nach zu urteilen offenbar einen lächerlichen Eindruck machende Lakai eine servile Verbeugung hin, ehe er de’ Bordessa einen versiegelten Umschlag reichte.
„Ist es das, was ich vermute...?“, fragte der Herzog, sichtlich ungehalten über die Unterbrechung durch seinen Diener, doch nichtsdestotrotz mit einer Spur Misstrauen im herrischen Aristokratengesicht.
„Ein Schreiben für Euch, mein Herzog...“, antwortete der Bedienstete schlicht. Entweder wusste er nichts über den Inhalt des Schreibens, oder er zögerte, es seinem Herzog zu sagen. Der leicht verängstigte Gesichtsausdruck ließ auf letzteres schließen. Der Herzog runzelte angestrengt die Stirn, ehe er seinen Untergebenen mit einer knappen Geste entließ. Sichtlich erleichtert floh dieser fast aus dem Raum, was auf Daen van der Walls Gesicht ein ebenso angestrengtes Stirnrunzeln erkennen ließ. Für gewöhnlich war der erhabene Herzog über die Maße gütig zu seinen Untergebenen, weswegen ein einfacher Nachrichtenüberlieferer keinerlei Repressalien zu befürchten hatte- es sei denn, diese Nachrichten waren wirklich schlecht. Der Herzog indes erbrach rasch das Siegel und überflog die auf den im Umschlag steckenden Zettel geschriebene Botschaft. Mit jeder Zeile schienen seine Augen ein Stück größer zu werden- ehe er das Blatt mit einer Plötzlichkeit zerknüllte und dem Kaminfeuer überantwortete, die den Waldläufer Yoshua überrascht zusammenzucken und Daen überrascht eine Augenbraue wölben ließ. Er hatte nur sehr selten erlebt, dass der kultivierte Herzog in diesem Maße die Beherrschung verlor- wahrscheinlich war es auch nur dieser Kultiviertheit zu verdanken, dass de’ Bordessa von einem derben Wagenlenkerfluch abgesehen hatte.
„Diese verfluchten Vollstrecker Dareos’... Rondra versenge ihre Augen...“, grollte der ältliche Mann und setzte sich, plötzlich noch älter und unsäglich müde wirkend, wieder auf seine Sitzgelegenheit. Yoshua blinzelte verwirrt, doch auf Daens Miene hatte plötzlich einen Ausdruck angenommen, der dem des Herzogs nach Lesen der Nachricht in nichts nachstand.
„Was haben sie dieses Mal getan?“
Bevor er antwortete, zauberte der Herzog ein fein gesticktes, mit Goldfäden durchwobenes Tuch aus seiner Tasche, mit dem er sich vorsichtig die Stirn betupfte.
„Es sieht so aus, als haben die Ereignisse im Osten sie aufgeschreckt...“, informierte er den Ritter dann matt. „Sie haben eine ganze Händlerkolonne aus einem der östlichen Grenznationen der Ketzerei angeklagt und alle Handelswaren beschlagnahmt- inklusive der für mich bestimmten Ladung edelsten Rotweins.“ Der Tonfall des Herzogs machte klar, welche dieser Untaten für ihn die schlimmste gewesen war.
„Was ist mit den Händlern geschehen?“
„Im Augenblick werden sie sich wohl den Befragungen der Inquisitoren aussetzen müssen...“
Daens Miene verzog sich schmerzerfüllt, doch der Waldläufer Yoshua, dem ferner zu dem Schluss gelangt war, dass etwas mehr Aufmerksamkeit ihm gut tun würde, schienen diese Vokabeln kein Begriff zu sein.
„Äh... was läuft hier eigentlich?“, platzte es aus ihm heraus, kaum da das letzte Wort seine Lippen verlassen hatte erschrocken über den Tonfall, den er angeschlagen hatte. Daen und der Herzog jedoch schienen zu abgelenkt, um davon großartig Notiz zu nehmen.
„Die Vollstrecker Dareos’...“, begann Daen dem Waldläufer zu erklären, mit einer vor Verachtung rauen Stimme. „Es handelt sich bei den Vollstreckern um eine Religionsgemeinschaft, die militärische Dimensionen annimmt. Sie glauben an Dareos, den Gottkönig, und daran, dass er zurückkehren und die Welt erlösen wird. Zwar tolerieren sie die anderen Götter, die sich der Legende nach gegen Dareos’ Mörder, dessen Namen ich hier nicht nennen will, gewandt haben, doch sie erachten sie als minderwertig, weil sie es nicht wagten, den Brudermörder für immer zu vernichten. Seit ihrer Gründung durchkämmen sie den gesamten Kontinent nach Anhängern des Brudermörders, darauf erpicht, für ihre Mühen fürstlich von Daeros bei seiner Rückkehr belohnt zu werden- nicht einmal rechtschaffende Bürger sind vor ihnen sicher.“
Daen wandte sich wieder an de’ Bordessa.
„Mein Herzog, Ihr müsst etwas gegen Sie unternehmen!“
Der alte Fürst seufzte. Man konnte deutlich merken, dass eine schwere Bürde auf seinen Schultern lastete.
„Daen, ich werde zu alt für so etwas...“, flüsterte er. „Die Vollstrecker sind zu mächtig, als dass ich ihnen mit meiner Garde entgegentreten könnte. Sie erkennen keine weltliche Autorität an, was dadurch bekräftigt wird, dass viele Könige ihrer Ideologie Gehör verleihen und ihnen Narrenfreiheit gewähren.“
„Aber diese Händler werden sterben!“, brauste Daen auf. „Ihr wisst ganz genau, dass die Inquisitoren der Vollstrecker nicht nach der Schuld, sondern lediglich nach einem Geständnis suchen!“
Der Herzog zuckte leicht zusammen, ehe er es schaffte, Daen mit einem strengen Blick zu versehen.
„Ich weiß, mein alter Freund... und deswegen ist Eure Mission um so wichtiger! Haben sich die Ereignisse im Osten erst beruhigt, werden die paranoiden Parolen der Vollstrecker nicht mehr so leicht auf offene Ohre stoßen.“
Daen machte nicht den Eindruck, als würde ihm diese Schlussfolgerung sonderlich gefallen, doch schließlich nickte er ergeben.
„Ich verstehe...“
„Ich weiß. Deshalb seid Ihr auch der geeignete Mann für diese Mission.“
Der Blick des Herzogs fiel wieder auf den schweigenden Yoshua, der offenbar dabei war, die jüngst erlangten Informationen weiter zu verarbeiten.
„Und Ihr, junger Waldläufer, werdet Daen van der Wall zu Gehorsam verpflichtet sein. Eure Tage als Gesetzloser sind gezählt.“
Seine Miene bei diesen Worten glich eher der eines gütigen Großvaters, doch Yoshua schien die Botschaft durchaus zu verstehen.
„Natürlich... mein Herzog.“
Der Herzog lächelte zufrieden, bereits wieder einen bedeutend vitaleren Eindruck machend.
„Doch bevor Ihr aufbrecht erlaube ich Euch, mit mir zu Speisen. Meine Köche wissen durchaus, edle Recken wie Euch zu versorgen.“
Auf diese Ankündigung hin strahlte Yoshua über beide Ohren, doch Daen zeigte sich bedrückt. Einmal mehr würde seine Überzeugung, irdischen Genüssen zu widerstehen, auf eine harte Probe gestellt... Aber dies war kein Hindernis, welches Daen van der Wall nicht zu nehmen wusste.

Die Sonne brannte erbarmungslos auf die unter ihr flimmernde Wüste des Kontinents Tareisos, die nur eine von vielen war, die diesen Flecken Erde zu einem der unwirtlichsten Orte machte, die man sich vorstellen konnte. Oasen gab es, wenn überhaupt, nur an schwer zugänglichen Stellen und diese wurden scharf von den Nomadenstämmen der Wüste bewacht, die neben ihrer Gottlosigkeit auch für ihr enormes kriegerisches Geschick berühmt waren. Wer aus Garmil stammte und diesen Kontinent freiwillig aufsuchte, konnte nur verrückt oder ein Selbstmörder sein... dennoch würde ein Teil der kahlen Wüste durch ein nicht klein wirkendes Militärlager mit Leben erfüllt. In Reih und Glied standen dort, mitten im Nirgendwo, purpurfarbene Zelte, angepferchte Pferde und ein paar zeltbeplante Wagen. Auch Menschen, ausschließlich Menschen, waren zugegen, deren Kleidung ihren Zelten durchaus ähnelte. Über ihre von weißem Stoff verdeckten Kettenhemden trugen sie schwere, purpurne Umhänge, die das mörderische Klima der Wüste wohl noch unerträglicher machen mussten. Doch die Männer würden sich nicht beklagen- sie hatten eine Mission, die höchste aller, die man sich vorstellen konnte. Für den Gottkönig persönlich zu streiten und sein Ansehen wiederherzustellen, wo immer es durch Ketzer oder Ungläubige befleckt worden war. Und sie würden Erfolg haben. Sie waren die Vollstrecker Dareos’.
Eines der Zelte fiel besonders auf, da es größere war als die übrigen und von zweien der in Purpur gekleideten Soldaten mit schweren Hellebarden bewacht wurde. Es war das Zelt des Exekutors, des Offiziers der Vollstrecker also, der diese Legion auf diesem Kontinent anführte und im Rang vergleichbar mit einem Generalhauptmann einer beliebigen königlichen Garde war. Der Exekutor selbst, der im überraschend kühlen Inneren seines Zeltes stand und mit gemischten Gefühlen auf einen Stoß Pergamente blickte, die seine Befehle darstellten, war ein grauhaariger Mann, dem man aufgrund seiner scharfgeschnittenen Züge die adelige Herkunft sofort anmerkte. Doch diese Abkunft hatte er hinter sich gelassen. Er hieß Drath Vedar und sollte hier, mitten im Nirgendwo, umgeben von Gottlosen, dafür sorgen, dass die Botschaft Dareos’ Garmil verließ und sich auf die übrigen Kontinente ausweitete. Eine höchst undankbare Aufgabe, wenn man bedachte, dass die übrigen Legionen auf Garmil selbst sich in den westlichen Nationen eines bedeutend besseren Klimas erfreuten und nur unter der harmlosen Bevölkerung die Ketzer herauspicken mussten. Er hatte es hier jedoch mit einer ganzen Armee Ungläubiger zu tun- die mit der Wüste weitaus besser zurechtkamen als seine eigenen, gemäßigtes Klima gewohnten Soldaten. Und so bekam er tagtäglich Verlustmeldungen, Beschwerden und andere Knüppel in den Weg geworfen, die seinen göttlichen Feldzug hier in der Wüste gefährdeten. Wenigstens gab hier keine Anzeichen minderer Rassen, die sich vollkommen Dareos’ Güte entzogen hatten, wie Orks, Zwerge oder Dunkelelfen.
Eine Bewegung am Zelteingang ließ den Exekutor seine Befehle kurz vergessen und sich umdrehen, als ein anderer Vollstrecker eintrat. Es handelte sich um einen seiner Stellvertreter, dessen Uniform sich nur durch ein goldenes Abzeichen von der der „gewöhnlichen“ Soldaten unterschied.
„Dareos erleuchte Euch, Exekutor“, grüßte der Offizier formell und legte seine rechte Faust auf seine Brust. Vedar entgegnete diese Geste.
„Sprecht, Vollstrecker Gildeen. Was habt Ihr zu berichten?“
„Wir haben einen Ungläubigen in unserem Lager erwischt, Exekutor. Er wollte uns ausspionieren.“
„Gute Arbeit. Was geschieht nun mit ihm?“
„Das wollte ich Euch überlassen, Exekutor.“
„Gut... bringt ihn herein...“
Gildeen nickte und verschwand, worauf Vedar sich erneut kurz auf seine Befehle konzentrierte Bald musste er einen ersten Bericht an den Rat der Vollstrecker über seine Fortschritte entsenden- hoffentlich würde der Gefangene ihm zu solchen Fortschritten verhelfen.