Meine erste Geschichte. Mit dem Titel bin ich mir selber noch nicht sicher, und auch die Geschiche ist noch nicht wirklich weit. Trotzdem hier der Anfang:
Sie wachte am frühen Morgen auf. Wieder aufgeschreckt, nach einer unruhigen Nacht voller Albträume. Es war noch dunkel. Sie wachte jeden Morgen mit der Furcht auf, die Sonne würde nie wieder aufgehen. Was natürlich abwegig war. Dennoch konnte sie diesen Gedanken nicht abschütteln. Es gelang ihr einfach nicht, ihn in eine Truhe ohne Schloss zu schließen. Unmöglich.
Sie wusste, dass sie nun, wo sie schon wach war, sowieso nicht mehr schlafen konnte. War sich auch gar nicht sicher, ob sie das überhaupt wollte. Wieder einschlafen. Sie konnte sich nicht erinnern, wann sie das letzte Mal vernünftig geschlafen hatte. Ohne Albträume. Damals wusste sie das nicht zu schätzen. Wärend sie so darüber nachdachte, wurde ihr erstmals klar, dass sie durch die Albträume nun bewusster lebte. Wusste die Dinge um sie herum, die sie sonst als selbstverständlich ansah, plötzlich zu schätzen. Also hatten die Albträume auch eine positive Seite. Doch die schrecklichen Qualen jede Nacht, überwiegten.
Nachdem sie sich angezogen hatte, ging sie die Treppe hinab. Im Untergeschoss war es kühl, und dennoch wollte sie den Heizofen nicht anmachen. Zu viel Angst, dass der Winter doch noch strenger werden könnte. Ein zu großes Risiko.
Vorsichtig schritt sie an Luma vorbei, sie wollte den alten Kerl nicht wecken. Er war schon immer ihr treuester Freund gewesen. Sie blieb einen Moment stehen, zögerte, überlegte, ob sie ihn kurz streicheln sollte, ging dann aber doch weiter. Sie wollte ihn nicht wecken. Schließlich konnte sie ihn auch später noch streicheln. Sie wollte ihn einfach nicht aus seinem ruhigen, erholsamen Schlaf wecken. Aus einer Art Schlaf, von der sie nur noch träumen konnte. Allerdings nicht in der Nacht. Da verfolgten sie ihre Albträume...
***
"Sag mal - wieso stehst du jeden Morgen so früh auf?"
"Das weißt du doch genau."
"Aber verstehen tue ich es nicht. Was ist denn so toll daran, sich jeden Tag auf's neue den Sonnenaufgang anzusehen?"
"..."
"Ich meine - es ist doch jedes Mal das selbe."
"Und dennoch wunderschön, oder etwa nicht?"
"Du bist verrückt."
"Mag sein..."
"Na ja ... weshalb ich eigentlich hier bin: Du kommst doch nachher, oder Zenar?"
"Hmm? Wohin denn?"
"Gute Güte! Hast du das denn schon wieder vergessen?! Du kannst dir wirklich nie irgend etwas merken, oder? Außer natürlich, jeden Morgen in aller Frühe aufzustehen und dir den Sonnenaufgang anzusehen!!!"
"Du brauchst nicht gleich so herumzubrüllen, Arane."
"Entschuldige."
"Schon vergessen."
"Kommst du nun nachher?"
Schweigen.
"Weißt du, wovor ich Angst habe, Arane? Ich habe eine riesige Angst davor, dass ich mich eines Morgens hier hinsetze und vergeblich warte. Das die Sonne eines Tages einfach nicht mehr aufgeht."
"Wie kommst du denn darauf?"
"Weiß nicht. Einfach so."
"Hmm ... nun ja, tut mir leid, ich muss jetzt wirklich wieder los. Du weißt ja wie mein Vater ist, wenn ich zu spät komme."
"..."
"Und vergiss nicht, nachher zu kommen."
"Werd ich schon nicht. Und nun verschwinde endlcih, du reudiger Köter!"
Beide brechen in schallendes Gelächter aus, dann verlässt Arane die Klippe.
***
Zwei lautstarke Schläge gegen die solide Holztür.
"Leijana! Leijana, bist du da? Komm schon, öffne endlich die Tür."
Leijana, die nun schon seit zwei Stunden am Tisch im Küchenraum saß, blickte zu Luma. Der hatte inzwischen seinen mächtigen Wolfskopf gehoben und horchte. Dann stand Luma auf, ging auf Leijana zu und sah sie wartend an.
"Nun komm schon! Mach die verdammte Tür auf!"
"Warte einen Moment Syron. Ich lass dich gleich rein."