Oh, in letzter Zeit mein Lieblingsthema.
Sicherlich sollte man ehrlich sein, aber dennoch gibt es bei der Wahrheit eine erträgliche Version (ohne, dass sie abgeschwächt sein muss) oder eine destruktive, die meiner Meinung nach auch in den besten Freundschaften nicht angebracht ist.
De facto sollte man als Freund/in von jemanden sicherlich ansprechen, was einen stört, und zwar bevor es wirklich zu einem Problem werden kann, bis man sich zurückzieht. Allerdings sollte man dies nicht gnadenlos à la "Übrigens, das NERVT total!!!!" einem vor die Füße knallen, sondern sich lieber einen netten Moment suchen und dies eher "Mich nervt das uns das Verhalten ab und zu weil..."
Erstens projiziert man damit nicht, dass die Person als solches nervt (oder blöd ist, whatever), zweitens gibt man gleich an, weshalb, und damit liefert man konkret auch Gründe, die vielleicht gar nichts mit der Person zu tun haben und sie weiß, warum sie das eine oder andere vielleicht lassen sollte - wenn sie es denn will!
Außerdem hat man selbst mal einen schlechten Tag, und damit bekanntlich auch andere Wahrheiten. Wenn ich selbst schon gestresst oder super genervt bin, dann kann ich auch in dem Moment diverse Dinge viel nerviger oder schlimmer empfinden, als sie sind - dies dann so auszusprechen wäre fatal!
Na ja, wenn mich jemand fragt, sage ich wahrheitsgemäß: "So etwas spielt für mich keine Rolle!" Auch das ist eine Wahrheit.Zitat
(Obwohl, wenn eine Magersüchtige mich fragt, dann sage ich ihr bedingslos, dass sie einen Vollknall hat!!!)
Am schlimmsten finde ich, wenn man nicht fähig ist, einige Dinge anzusprechen, sich aber dennoch von einer Person zurückzieht ohne je zu klären, weshalb oder keine Ausprache sucht und sich dann vielleicht noch immer mehr an dem Problem hochzieht. Hinterher steht man nämlich als betroffene Person da und fällt aus alles Wolken, was man zuvor alles so 'falsch' gemacht hat!
Und so etwas nannten sich schon Freundinnen von mir.
Das ist hinterlistig und hat Null mit Wahrheit oder Schonung zu tun!