Viel Spass beim Lesen


Bestehende RPGHs:
Final Fantasy


[font=times new roman]Final Fantasy[/font]

Anmerkung: Zum besseren Verständnis werde ich das Spiel, auch in späteren Reviews, in Final Fantasy I umbenennen, obwohl es eigentlich nur Final Fantasy heißt.

[font=arial]Die Story[/font]
Frei nach "Star Wars" passt der Spruch "Every saga has a beginning" wohl am besten zu dem ersten aller Final Fantasies. Wie das Spiel überhaupt entstanden und zu dem Namen gekommen ist, steht unten ("Das Spiel").
Für sein schon längst in Vergessenheit geratenes Erscheinungsdatum ist die Handlung von Final Fantasy I gar nicht mal so simpel bzw. wurde damals nicht mit einer derart "speziellen" Story gerechnet. Es steckt schon etwas mehr dahinter als nur ein paar Kristalle zu finden und Monster zu killen.
Die Erde stirbt von innen während die Menschen auf die Erfüllung einer alten Prophezeihung warten - Vier Lichtkrieger werden kommen, jeder mit einem erloschenen Kristall in den Händen, um die Welt zu erneuern.
Der Plot beginnt mit den typischen RPG-Klischees. Rette die entführte Prinzessin, wecke den schlafenden Elfenkönig und heile die blinde Hexe. Doch schon bald offenbart sich einem eine weitaus umfassendere Geschichte:
Die vier Fiends Lich, Kary, Kraken und Tiamat (die man auch in FFIX wiederfindet), welche jeweils eine lebendig gewordene Form der vier Grundelemente Erde, Feuer, Wasser und Wind symbolisieren, stammen 2000 Jahre aus der Vergangenheit. Und ab da wirds kompliziert. Um ihre Macht zu erneuern, schicken sie mit ihren Kräften den Ritter Garland 2000 Jahre aus der Gegenwart in ihre Vergangenheit. Dort verbündet er sich mit den Fiends und wird so zu Chaos, der ultimativen Form des Bösen. Dieser wiederum schickt "als Gegenleistung" mit seiner neu erworbenen Macht die Vier in die Gegenwart. Die Lightwarriors müssen es nun schaffen, 2000 Jahre in der Zeit zurückzureisen, nachdem sie die Fiends besiegt und die vier Kristalle reaktiviert haben, um dort die Wurzel allen Übels, Chaos selbst, zu vernichten.
Mit ihrem Sieg werden durch die "Time Loop" alle geschehenen Ereignisse der Reise ausgelöscht und nur die Legende bleibt erhalten, welche die Geschichte weitererzählt -
"Passed down by the Dwarves, the Elves, and the Dragons ..."
Viele Spieler waren von diesem Basiskonzept so verwirrt, dass sie glaubten, die Macher von Square hätten es selbst nicht so ganz verstanden. Aber vielleicht ist es ja gerade das, was Final Fantasy ausmacht.
Trotz der kleinen und durchdachten Zeitreisenstory hatten die Charaktere im ersten FF kaum etwas mit den Hintergründen der Geschichte zu tun und stellten lediglich eine Art "seelenlose Avatare" des Spielers dar, auch verlieren sie im Laufe des Spiels so gut wie kein Wort und sind stumm.
Was den Abspann angeht, so wird lediglich ein kurzer Epilog in Textform gezeigt, was aber damals eher Standart war.

[font=arial]Das Spiel[/font]
Wie es eigentlich zu Final Fantasy gekommen ist, ist schon ein modernes Märchen für sich. Die noch junge Firma Squaresoft hatte damals erhebliche finanzielle Probleme und gerade noch genug Geld um EIN Spiel zu machen. Würde das Projekt fehlschlagen, wäre das gleichzeitig das Aus für Square gewesen.
Es sollte ein von Enix' Dragon Quest inspiriertes Fantasyspiel werden, nachdem in Japan die RPG-Welle losgebrochen war (und btw. noch heute das beliebteste Genre dort ist). Der letzte Versuch , ein absatzstarkes Fantasy-Game auf den Markt zu bringen, "Final Fantasy" eben. Tja, FFI wurde ein voller Erfolg, überstieg sowohl die Erwartungen Squares, als auch die der Spieler und der Rest ist Geschichte wie man so schön sagt.
Mit heutigem Standart ist das alles natürlich nichtmehr annähernd zu vergleichen, aber früher war Grafik, Sound, Gameplay etc. auf dem neuesten Stand der Technik.
Während die Grafik aber eher Standartkost war (was soll man mit 16 Farben auch Großartiges besser machen), bot der Soundtrack des Spiels einige der ihrerzeit besten Stücke, die die Videospielewelt je gesehen hatte. Letztere stammen allesamt vom heute über alle Grenzen hinaus bekannten Nobuo Uematsu, welcher der Chefkomposer der gesamten bisherigen FF-Saga ist. Solche Klassiker wie "Matoya's Theme" oder "Gurgu Volcano" sind immernoch bekannt und einige davon wurden später sogar für Final Fantasy IX weiterverwendet. Aber auch tauchen hier das erste Mal die Prelude und das Prologue auf, welche beide bis heute die FF-Spiele begleiten und u.a. noch in Intros und Epilogen Verwendung finden würden. Vielerlei Ansicht nach besitzt Final Fantasy I die beste Musik der ersten drei Teile, auch, wenn sie von technischer Seite her besonders im Vergleich zum dritten Teil noch nicht allzu weit entwickelt war.
Das Gameplay ist, wie man heutzutage sagen würde, typisches Final Fantasy und sehr traditionell, es war aber dennoch extrem eingeschränkt, in vielerlei Hinsicht.
Die Kampfbefehle beschränkten sich lediglich auf eine Angriff-Item-Zauber-Flucht-Kombination. Trotzdem revolutionierte das turn-based Kampfsystem die RPG-Szene und auch die Möglichkeit, anfangs seine Party frei aus verschiedenen "Jobs" zusammensetzen zu können kam gut an. Jeder dieser Jobs war ein Charakter mit bestimmtem Aussehen und vor allem ausgestattet mit einer Fähigkeit, die in der Form die anderen nicht hatten. 6 Stück besagter Klassen gab es: Fighter, Black-, White- und Red Mage, Thief und Black Belt (Monk).
Im späteren Spielverlauf ist es möglich, in einem Sidequest mit Hilfe vom Drachenkönig Bahamut diese Jobklassen "aufzurüsten" um noch besser zu werden. Dabei ändert sich auch das Aussehen der Figuren.
Für die Zauber war der Vorgänger der MP mit dabei. Es war so etwas ähnliches wie "Einsatzpunkte", die levelspezifisch waren. Hatte man beispielsweise 5 Punkte auf Zauberlevel 1, ging für jeden verwendeten Zauber ein Punkt herunter. Diese Punkte konnten aber in Inns wieder aufgeladen werden und stiegen mit den Levels des jeweiligen Charakters mit. Dieses System findet sich ansonsten nur noch in ähnlicher Form in FFIII wieder, dort waren die Zauber allerdings austauschbar.
Anders als beim Genrekollegen DraQue setzte Square auf ein mehr mobiles und vor allem einfacheres Prinzip im Spielablauf. Während zu dieser Zeit bei anderen Spielen noch viele Adventureelemente miteingebunden waren, gab es in Final Fantasy I eher einfache Rätsel und es reichte ein Klick um eine Schatztruhe zu öffnen. Überhaupt ist das Spiel mehr kampflastig und auch nichts für ungeduldige Spieler, da es damals selbst bei Texttempo 8 noch recht langsam war. Aber es ist nunmal der erste Teil der Rollenspielserie, die wir so sehr mögen. Folglich kamen auch schon hier die meisten der später immer wieder kehrenden FF-typischen Ideen vor, es gab sogar schon das erste Minigame (Puzzeln auf dem Schiff im Aldi-Meer)! Das Spieledesign fällt sehr fantasybezogen aus, auch, wenn schon hier die ersten Sci-Fi Abschnitte gegeben sind (War Mech, das alte Volk und der Mirage Tower z.B.). Auch wurden erstmals in einem Spiel so viele Namen und Figuren aus den verschiedensten Mytologien übernommen und "zweckentfremdet" ...

[font=arial]Interpretation[/font]
Fast schon ironischerweise auf den Rest der Serie bezogen, habe ich mich hier für das Motiv [Ursprung] entschieden. Nicht nur weil es das erste FF war, sondern einfach da es zum eigentlichen Spiel und dessen Story passt. Während Garland aus der Gegenwart stammt, kommt Chaos aus 2000 Jahren vor der Zeit und trotzdem sind beide ein und die selbe Person. Die vier Elementargeister kommen auch aus der Vergangenheit und die Party muss den Ursprung finden, um alles wieder "geradezubiegen". Geradezu mysteriös ist es da, dass der Ursprung der Lightwarriors selbst bis heute ein Geheimnis ohne Antwort ist. Da sowohl das Original-, als auch das WSC-Remake-Logomotiv hinter dem "Final Fantasy" Schriftzug einen der Lichtkrieger zeigt, halte ich diese Interpretation durchaus für zutreffend (das Wonderswan-Logo ist das selbe, nur wurde es hier etwas vereinfacht und mit wunderschönem, leuchtend hellem Blau unterlegt).

[font=arial]Fazit[/font]
FFI ist schon etwas Besonderes. Manchmal erzittert man geradezu vor Ehrfurcht, wenn man das erste Mal die Prelude in ihrer ursprünglichen Form hört. Leider ist das Spiel schon sehr alt und sehr schwer, weshalb es nur echten Extrem-Fans zum durchspielen empfohlen werden sollte. Diese aber werden mit einem ganzen Haufen Dejá-vu's und bekannten Gesichtern aus der FF-Reihe belohnt.
Kaum zu glauben ist es, wie viele Dinge hier entstanden sind und im Laufe der Serie weiterentwickelt wurden. Auch sollte man immer eines im Hinterkopf behalten:
Das Game ist Final Fantasy in seiner reinsten Form, während alle anderen Spiele "nur" Sequels sind ...

Story.............3/5
Grafik............3/5
Gameplay......3/5
Sound...........4/5

[font=arial]Wissenswertes[/font]
Final Fantasy I erblickte am 18. Dezember des Jahres 1987 das Licht der Welt. Erst knapp 2 Jahre danach wurde es im Juli 1990 auch in den USA veröffentlicht, wobei zu diesem Zeitpunkt gerade FFIII in Japan herauskam. Final Fantasy veränderte mit dem Erscheinen die RPG-Szene schlagartig, weil sich viele andere Hersteller ein Beispiel daran nahmen. Es erschien wie die beiden Nachfolger für das Famicom von Nintendo und wurde japanweit ca. 700000 mal verkauft (in Amerika sogar eine Millionen mal mehr als dort).
Final Fantasy wurde zusammen mit Final Fantasy II in einem Modul 1994 für das Famicom in Japan neuveröffentlicht. Außerdem ist 2000 ein Remake auf Bandais WonderswanColor Handheld erschienen, welches bessere Grafiken, neue Sounds, ausgefeilteres Storytelling und überarbeitetes Gameplay bot und sich bisher ca.107800 mal verkaufte.
Summonlist
Keine Summons vorhanden (Bahamut als Non-Summon)
Traditionen
- Prelude/Prologue: Ja
- Kristalle: Ja
- Chocobos: Nein
- Moogles: Nein
- Luftschiff(e): Ja
- Cid: Nein
- Jobsystem: Ja
- Klassische Black/White Mages: Ja
Infosheet
- erschienen auf 1 Cartrige Modul (2M)
- 6 Partymember bzw. Jobs (Maximum 4 im Kampf)
- ca. 25 Stunden Spielzeit
- Anzahl der Locations: 24
- Logomotiv zeigt einen Lightwarrior
- Design: Klassische Fantasy, ein wenig Sci-Fi