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Schwertmeister
Die Qual der Klassenwahl
Ich habe jetzt nicht den ganzen Beitrag durchgelesen, sondern nur den RPGH, der das möchte auch ich sagen, gut gelungen ist und sich sehr interessant liest (es immer schön zu lesen, wie andere Leute Final Fantasy erleben), und die Postings zur Frage, wie man die Wahl der Klassen am Anfang findet.
Die Wahl der Jobklassen vor dem Spiel hat natürlich schon etwas ganz Spezielles. Wie schon von euch erwähnt können Spieler mit verschiedener Wahl der Klassen völlig verschiedene Spielerfahrungen erleben.
So zeichnet sich bei dieser Wahl schon ein bisschen der Stil des Spielers ab. So wie man in anderen RPGs wie Final Fantasy Tactics oder Hoshigami darum bestrebt ist, die Missionen möglichst einfach, sprich ohne viel Aufleveln (spätestens in Hoshigami sollte das jeder beherzigen), zu meistern, muss man über seine ungefähre Strategie in Final Fantasy eben schon vor dem Spiel entscheiden, was btw. verdammt schwierig sein kann, wenn man zuvor noch nie ein Final Fantasy Spiel gespielt hat und sich auf die Jobklassen nur kleine Reime machen kann.
So ist das Level der Charaktere zwar wichtig, der Spielerfolg aber auch von der Entscheidung der Jobklassen abhängig. Ich mag Spiele, in denen das Level nicht so betont wird, sondern in denen man für eine Situation mehrere Möglichkeiten hat, die es auszuprobieren gilt. Auch in der mittelalterlichen Realität gab es sicher hochqualifizierte Soldaten, was ihnen jedoch nicht hätte helfen können, wenn die Strategie des Feldherren für die Katz’ gewesen wäre. Auch in Final Fantasy hat man ja die Möglichkeit, alle Jobklassen erst mal anzuschauen und mit der frisch gewonnenen Weisheit das Spiel neu zu beginnen. Das Finden eines eigenen Stils lässt sich in Final Fantasy also in recht begrenztem Maße schon finden. Jedoch, wie die Legende des Spielers und seiner vier Weißmagier im Zuge gegen Chaos zeigt, lassen sich mit genügendem Aufleveln auch in Final Fantasy Berge versetzen. Das ist irgendwie ein beeindruckender Stil, jedoch könnte ich dem nie etwas abgewinnen, da ich eher nach der Party suchen würde, mit der sich das Spiel am einfachsten durchspielen lässt. Stupides Aufleveln à la FF X Sidequests hat irgendwie nichts neues, nichts wo man sagen könnte : Das macht mir Spaß, weil ... Denn es ist maximal das Ergebis, der Sieg gegen optionale Gegner, der perfekte Spielstand, der einen glücklich machen kann und das Spielen an sich wird zur Arbeit.
Darin sehe ich nicht wirklich den Sinn, ein RPG zu spielen. Das wäre ja, als ob man ein Buch durchliest, in dem auf den letzten 1000 Seiten nur noch Bla Bla Bla steht.
Bei diesem Spiel brauche ich das nicht. Herrausforderungen lauern in Final Fantasy ohnehin hinter jeder Ecke.
Gerade wegen der dieses Hauches von Strategie, um mal auf die Klassenwahl zurückzukommen, gefällt mir auch Final Fantasy XI auf den ersten Blick so gut, denn dort geht es ja ebenso um das bilden strategisch günstiger Parties, wobei man ja zuerst, sprich bevor sich die LV30+ Jobs erquestet hat, nur auf die Final Fantasy I Jobklassen zurückgreifen kann. In Final Fantasy XI kann man zwar im Mogry Haus jederzeit den Job wechseln und man hat noch gewisse Freiheiten in der Charagestaltung bezüglich Subjobs, jedoch muss man dort - ähnlich wie bei Final Fantasy I eine Klasse - eine Rasse auswählen, die über die eigenen Attribute entscheidet und später sinnigerweise auch nicht mehr änderbar ist. Solch eine Wahl zu Beginn des Spieles kommt ja sonst eigentlich kaum vor, vielleicht auch deswegen, weil Square zuletzt den Schwierigkeitsgrad eher herabsetzen wollte.
Ein bisschen was zur Story. Die Timeloop Geschichte fand ich eigentlich fast ideal. Ich mag leichte Kost, irgendwie und der FF I Plot ist interessant, ohne dass er zu schwer zu verstehen wäre. Schön war auch, dass im Abspann das meiste explizit erzählt wurde. Die Gedanken und die Suche nach der richtigen Story beschäftigt den Spieler ja schon während des Spielens und so sehe ich das Ending von FF I als eine nette Abrundung.
Was bringt mir ein Final Fantasy VIII Plot, wo man zwar jahrelang in Foren durchaus interessant über die Story diskutieren kann, die richtige Lösung aber im Nebel liegt und man daran glauben kann oder nicht, wobei man nicht weiß ob all die Interpretation von den Storyschreibern gewollt war. In Final Fantasy VII hingegen war die Story auch komplex, jedoch war die Aufschlüsselung schaffbar. FF Compendium machts möglich.
Mehr fällt mir jetzt erst mal nicht ein. Ich nehme an ich habe mich reichlich wiederholt, aber ich bin heute etwas müde. 
Edit : Da fällt mir noch etwas zu Final Fantasy ein. Die Famitsu stellte vor etwa 2 Jahren mal eine Statistik auf, die zeigte, wieviele Stunden der durchschnittliche Japaner für ein Final Fantasy Spiel braucht. Überraschenderweise stand da bei Final Fantasy I nur eine Zeit von 20-25h, was ich ziemlich schnell für das Spiel finde. Ich habe selbst für die doch schnellere Wonderwan Version meine 30 Stunden gebraucht, ohne sonderlich Sidequests (huh, gibt fast keine) anzugehen. Japaner spielen doch nicht automatisch schneller oder geschickter als Europäer?
Geändert von Arundo (30.04.2003 um 22:52 Uhr)
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