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Auserwählter
Tja, die Amerikaner gehören für mich genau wie alle anderen postbritischen Kolonien nicht zur "westlichen Welt" (die so gar nicht mehr existiert... wenn ich mal dazu komme, werde ich den Exkurs gerne machen) sondern zur angelsächsischen. Es lässt sich beobachten, dass in den angelsächsischen Kolonien ein Trend zur übertriebenen Religiosität besteht. Ich habe die Erfahrung in Südafrika gehabt, von den USA hört man sehr oft davon und bei Australien weiss ich es nicht genau, gehe aber davon aus, dass es auch so sein könnte. Mich interessiert aber bei meiner Argumentation nur das emanzipierte Kontinentaleuropa, bzw. um noch präziser zu sein der deutschsprachige Raum (Frankreich hat meiner Meinung nach ein ganz anderes Verhältnis zu Religionen wie alle anderen europäischen Staaten... Können wir aber bei Bedarf gerne noch aufrollen).
Den Zufall, den ich ins Spiel gebracht habe, greift dort, wo Relgionen eine göttliche Entität voraussetzen, die Wissenschaft aber eine für sie plausieblere Erklärung vorgibt, ohne jedoch das auslösende Moment bestimmen zu können und es deshalb dem Zufall zuschreibt. Als Beispiel fällt mir immer die Urknalltheorie ein. Ursprünglich von einem Mönch entwickelt (naja, er wurde dafür auch geröstet... aber die Inquisition ist ein anderes Kapitel und hat mit dem Thema hier nicht viel am Hut) hat die Wissenschaft die Theorie übernommen und alle sakralen Elemente entfernt. Wie es sich aber für eine christliche Theorie gehört, ist der Ursprung immer Gott. Die Wissenschaft hat aber nichts und so streicht man Gott und setzt den Zufall. Oder die Evolutionstheorie... ja, ich finde die schön und nett, ich glaube schon, dass wir irgendwo eine Verbindung zu den Affen haben ect ect. Aber: Wo Gott in der Bibel der Ursprung des Lebens ist, da fehlt für mich in der wissenschaftlichen Theorie ein solcher. Auf dem glühenden Ball, der die Erde dereinst war, gab es keine Möglichkeit für Leben. Irgendwann haben wir dann Wasser und noch später Pflanzen und Einzeller. Einen konkreten Auslöser gibt es nicht. Es gibt schöne Theorien (Blitzschlag ins Wasser, Meteorit der eingeschlagen hat und so Leben mitgebracht hat (wie ist das entstanden? Auch durch ein Meteorit?)) Für mich geht es grundsätzlich um den Punkt, dass die Wissenschaft genau wie die Religion die Wahrheit (ein für mich sowieso inexistentes Gebilde) für sich pachtet und sich über die Religion lustig macht, obwohl sie an Erklärungsnotstand leidet. Im Übrigen bin ich sowieso der Meinung, dass beides nötig ist. Immerhin: Religion kümmert sich um das Wohl der Seele während die Wissenschaft nach deren Sein forscht... beides wichtig.
So, noch was kleines zum Schluss: Ich muss mich echt bei dir bedanken, ich geniesse solche Konversationen die mich mitten in der Nacht noch zum Grübeln bringen.
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