Zitat Zitat von Дlυсаrδ
Auf jeden fall, C++ kann sogar viel toller mit GUIs umgehen, da man eine breite Auswahl hat, dafür ist es halt nicht so einfach.
Das Problem ist, daß man viele nicht nativ unterstützte Toolkits hat, die alle nicht überall laufen. Wenn man auf Interoperabilität und Portabilität Wert legt ist das ein eindeutiger Nachteil gegenüber Sprachen wie Java oder Delphi/Kylix.

Sicher, C++ ist sehr generisch - aber das ist Java auch. C++ wurde einfach zu einer Zeit entwickelt, als GUI-Anwendungen bei Weitem nicht den Stellenwert hatten, den sie heute haben, weshalb ein eingebautes GUI-Toolkit überflüssig war; da die Sprache fixiert ist und nicht wie Java weiterentwickelt wird mußten da natürlich die Anwender ihre eigenen Toolkits erstellen.
Trotzdem sehe ich die Vielzahl von GUI-Toolkits eher als eine Schwachstelle von C++. Es wurde unzählige Male das Rad neu erfunden und es gibt ein Dutzend verschiede, miteinander inkompatible Look-and-feels. Ein Linux-programm, das GTK verwendet bedient sich anders als eins, das Qt oder LessTif verwendet. Unter OS X muß man gar einen zweiten Grafikserver starten, um derartige Programme zu benutzen, die auch noch nicht dem OS X Look-and-feel folgen - was stark auffällt, und zwar negativ.

Auf der anderen Seite haben wir Java, das es geschafft hat, mit zweieinhalb Toolkits* fertigzuwerden - und bessere Ergebnisse zu erzielen als C++ mit zwanzig.


C++ ist eine leistungsfähige Sprache und für viele Dinge besser geeignet als die meisten anderen, aber GUI-Anwendungen zählen nicht zu ihren Stärken.


* AWT, JFC/Swing und SWT. Swing zählt halb, weil es auf AWT aufbaut.