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Provinzheld
Hm, ich bin leider noch nicht ganz durch (habe mich doch mal zum lernen hingesetzt), möchte aber dennoch eine erste Kritik zu den Sachen abliefern, die mir an dem Spiel aufgefallen sind:
Grundsätzlich finde ich es sehr interessant, dass man mal die andere Seite kennenlernt, und einen eher ungewöhnlichen Helden spielt. Die Story war für mich anfangs etwas gewöhnungsbedürftig, aber als ich mich etwas in die Welt eingefunden habe, kam ich ganz gut zurecht. Meine Kritik bezieht sich an diesem Punkt deswegen vor allem auf spieltechnische Aspekte:
Zunächst einmal finde ich es schade, dass man ziemlich lange nur dem Hauptplot folgt, ohne tatsächlich in die Handlung eingreifen zu können. Meist bleibt es dabei, ob man den Gegner besiegen kann, oder nicht - falls ja, kommt man weiter, falls nein, eben nicht (an manchen Stellen muss man verlieren, das merkt man dann aber auch recht schnell). So vergehen die ersten Spielstunden damit, dass man zunächst mit Argus, dann mit Daar die trigger abläuft, welche die Geschichte vorantreiben, um hin und wieder einen Kampf zu bestehen.
Die Kämpfe kamen mir von der Balance her sehr unausgereift vor. Entweder komme ich beinahe mit dem Leben davon (und umgehe fortan die Gegner lieber), oder ich haue die Monster mit drei Schlägen um. Als es dann zum Kampf mit dem Jäger kam, musste ich cheaten, da ich ihn sonst nicht überwunden hätte (und auch mit meinem Super-UHU-Event, das ich gebastelt habe, und von dem ich EXP in Hülle und Fülle bekam, war der Kerl kein Pappenstiel) - leider fehlte mir zum leveln die Motivation, da die Monster mir nur wenig EXP hinterlassen, und leider auch keine Gegenstände. Und ich mag es nicht, ständig in die Stadt zurückzukehren, um meine Vorräte aufzufrischen, nur um dann endlich ein Level aufzusteigen, und mich dabei nicht wesentlich verbessert zu haben.
Als Spieler fehlte mir da die Belohnung.
Bei den Kämpfen nur mit Daar hat man am Anfang wenig taktische Möglichkeiten. Man schlägt, man heilt sich, irgendwann fällt der Gegner um. Viele Nebencharaktere, die mich begleiten, erfordern eine ähnliche Kampftaktik.
Das andere extrem ist mein Super-Nebencharakter Mendius, der mit seinem Regenzauber nicht nur die Mitglieder der Truppe, sondern auch sich selbst mit MP und HP versorgen kann. Ein Perpetuum-Mobile in Charakterform (er erleichtert mir momentan die einzige bislang gesichtete Sidequest).
Diese Sidequest übrigens sehe ich gerade als das große Highlight des Spiels an, welches mich überhaupt motiviert, mich noch weiter damit zu beschäftigen. Wie oben bereits angedeutet, gab es bis zu diesem Punkt keine Möglichkeit, die Geschichte merklich zu beeinflussen.
Ein anderes Manko sind die vielen Rechtschreib- und Formulierungsfehler, die in beinahe jedem Dialog stören, und mir persönlich die Stimmung verleiden.
Als letztes noch ein Punkt zur Questgestaltung: Zwar sagte ich, dass man meist nur von Punkt A nach B muss, andererseits wird auch dies dadurch erschwert, dass man an mancher Stelle nicht weiß, wo zum Geier man Punkt B suchen muss. Als ich in Barid die kleine Laura aufgegabelt hatte, sagte Daar etwas von einem Teleportationsverstärker, den man nun suchen müsse. Ich hatte keinen blassen Schimmer, wovon der Gute nun redet, und bin einfach auf gut Glück nochmal durch die Wüste zurückgelaufen, weil ich mich erinnerte, auf dem Weg nach Barid noch nicht alle Abzweigungen ausprobiert zu haben. Durch Zufall kam ich dann zu dem Verstärker, von dem Daar zwar genau Bescheid wusste, ich aber nicht. Zwar weiß so ein mächtiger Hexenmeister sicherlich mehr über seine Welt als ich, der außenstehende Spieler, aber das könnte man sicher auch anders vermitteln.
So, ich glaube, das war es erst einmal mit meinem Ersteindruck. Sobald ich das Spiel geschafft habe, werde ich meine Meinung sicher noch ergänzen können.
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