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Auserwählter
Neulich hatten wir im Deutschunterricht die Aufgabe, die larischen Unterschiede zweier Kurztexte zum Thema Kindheit zu notieren.
Der erste Text handelte von einem Elternhaus, in dem die Kinder dazu gezwungen wurden, ihre (Zitat) "Schnauze zu halten". Die Atmosphäre spiegelte sich im Geschriebenen wieder; die Kinder wurden regelrecht unterdrückt, bloß still zu sein.
Der zweite Text war das exakte Gegenteil des ersten: Der Autor hatte die Kindheit in einer Autofahrt durch schöne Gassen und durch in sommerliches Licht getränkte Alleen beschrieben. Man konnte die Zuneigung der Eltern zu ihren Kindern förmlich spüren.
Ich finde, die Stimmung der beiden Texte hängt von der Erziehung der Kinder ab. Wenn die Eltern ihre Kinder unzureichend erziehen, und ihnen nicht zeigen, wie das eigenständige Leben funktioniert, sie selbst im (vergleichsweise) hohen Alter bemüttern (wie Waya es schon schön gesagt hatte) und ihnen keine Zuneigung schenken - woher sollen die Kinder es dann besser machen? Ich denke, dass Erziehung nicht nur heißt, dass die Eltern ihren Kindern sagen, was gut und was schlecht ist, sondern dass die sich auch mit den Problemen und Bedürfnissen ihrer Kinder auseinander setzen und über aktuelle Geschehnisse diskutieren. (-> Zuneigung)
Ich kann mich nicht sonderlich über die Erziehungsmethoden meiner Eltern beklagen - klar, es gibt Zeiten, wo die Eltern ja achsoblöd sind, aber die Autorität meiner Eltern weiß ich zu schätzen.
Ob ich meine Kinder auch einmal so erziehen werde, wie meine Eltern mich erziehen/erzogen haben? Hm. Schwierig.
Ich denke schon. Denn ich kenne ein paar Familien, in denen die Erziehung ... obwohl, nein, es gibt keine Erziehung. Sprich: Die Kinder tanzen ihren Eltern förmich auf der Nase herum - keine Grenzen, keine Strafen, kein nichts. DAS ist schlimm, find' ich. Da weiß ich die Methoden meiner Eltern zu schätzen.
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