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  1. #1
    Patriotismus ist Liebe zu den Seinen; Nationalismus ist Haß auf die anderen. Richard von Weizsäcker

    Ich finde, das trifft die Sache ziemlich gut. Und von da her kann Patriotismus weder falsch noch veraltet sein. Deutschland ist keinesfalls weiter als andere Staaten, das ist so weder haltbar noch als gerechtes Urteil anzusehen. Deutschland glaubt selber, den Ruf nicht mehr loszuwerden, den ihnen Kollege Adolf eingebrockt hat... eben das von mir angedeutete Dilemma. Dies ist nicht die Weiterentwicklungen sondern der Verlust einer Eigenschaft, der eigentlich schmerzt. Es fehlt eine direkte Identifikation mit dem Staat an- und fürsich. Diese Identifikation ist aber mehr als wichtig. Wer sich nicht mit dem Bild des Staates identifizieren kann, ist auch nicht gewillt, etwas dafür zu tun. Ein Patriot (eben nicht ein Nationalist) wird durch seine Liebe zu den Seinen versuchen, deren Leben noch zu verbessern (das ist ja die Grundaufgabe des Staates... Programme können gut oder schlecht sein, die Aufgabe bleibt aber gut) und so muss dies etwas gutes sein. Ich meine, der Versuch für jemanden bestimmten die Situation zu verbessern ist löblich. Die Situation aller Menschen zu verbessern ist leider unmöglich und, ich wiederhole mich, utopisch.
    Die Erwähnung von Amerika bringt mich auf einen Punkt, den ich schon lange einmal diskutieren wollte: Ist der amerikanische Patriotismus etwas schlechtes? Ich sage nein. Die Amerikaner sind stolz darauf, die erste wirklich Demokratie zu sein (gut 20 Jahre vor den Franzosen) die den eigenen Bürgern einen gewissen Grad an Selbstbestimmung bietet. Darauf darf man Stolz sein. Zudem haben die USA einen solchen EInfluss auf die Welt, dass der Wunsch des amerikanischen Volkes zu grossen Teilen global verwirklicht werden kann (ich sehe jetzt kurz von der manipulativen Propaganda ab). In den USA kann es auch keine Antipatriotistische Gegenbewegung geben, den es gibt keine linken Parteien (es gibt sie schon, nur sind die nicht in Parlament und Regierung). Die Demokraten sind keine linken! Es sind Liberale und die Liberalen gehören wie die Konservativen (wie die Republikaner) zum bürgerlichen Lager. Es war sehr illusorisch von den Europäern zu erwarten, dass unter Kerry irgend etwas anders geworden wäre. Aber zurück zum Patriotismus: Der gorsse Unterschied zu uns ist, dass Amerika den Patriotismus zur Religion erhoben hat. Er wird regelrecht zelebriert mit Fahneneiden und relativ vielen Staatsferiertagen ect. Aber das kann jeder machen wie er will.

    Um zu einem Ende zu kommen: Patriotismus ist etwas gutes, weil es die Liebe zu den Seinen ist und diese Liebe dazu führt, das wir für die unseren etwas tun.
    Geändert von Rübe (21.03.2005 um 12:00 Uhr)
    Nur sein Auge sah alle die tausend Qualen der Menschen bei ihren Untergängen. Diesen Weltschmerz kann er, so zu sagen, nur aushalten durch den Anblick der Seligkeit, die nachher vergütet.

    – Jean Paul: Selina oder über die Unsterblichkeit

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