Hm, woran mag das liegen? Vielleicht daran, dass wir uns nur über den Unterschied zu anderen Menschen definieren können? Wie würde sich wohl ein Mensch beschreiben, der gerade soviel Kontakt zu Menschen hatte, um zu überleben? Was mich gleich zur nächsten Frage bringt: Auch, wenn ein Mensch genug Kontakt hatte, um körperlich zu überleben, würde er dann aufgrund psychischer Störungen zugrunde gehen? Inwieweit braucht der Mensch den Menschen?

Aber jeder einzelne entscheidet sich wohl (bewusst oder unbewusst), wieviel Kontakt er zu anderen haben will (und ich interpretiere jetzt mal Kontakt als Aufmerksamkeit). Weder Selbstverleugnung und kompromisslose Konformität, noch radikaler Idividualismus. Soweit anpassen, dass man in einer Gesellschaft überleben kann, und soweit zurückhalten, dass man sich selbst noch ins Gesicht sehen kann. Das scheint doch ein ziemlich breiter Fluss zu sein, über den wir hier reden. Sollte es da nicht für alle Strömungen einen Platz geben?

Und ein weiser Mann wird nicht zu einem weisen Mann, weil er nur von Außen beobachtet. Im Gegenteil: Nur deine Lebenserfahrungen machen dich wirklich weise, wenn du bemüht bist, aus ihnen die richtigen Lehren zu ziehen.
Sicher, ein Mensch ist erst richtig frei, wenn er frei von äußeren und inneren Zwängen ist. Es gibt aber wissenschaftliche Untersuchungen, die dieses Bedürfnis Anschlussmotiv nennen und es mehr oder weniger als angeboren ansehen. Also wenn es ein fester Bestandteil aller menschlichen Wesen ist, ist es dann überwindbar? Oder doch nur unterdrückbar?

Übrigens: Ich erwarte, dass jeder meinen Text liest und mir gefälligst antwortet, sonst werd ich grantig .