Der Weg

Du siehst mich an, mein Freund, ich lebe
noch immer! Denkst du, dass ich alles gäbe?
Für ein Mädchen schöner längst als Wien?
Denkst du, dass sie je schön erschien?

Da muss ich wahrlich grinsen, du fühlst,
ich bin dem Lachen gut. Du kühlst
mir neben alledem Gestein in mir
ein' Glück, dass ich schon bald verlier'!

Und da du wieder einmal blickst,
was alles du entbehr'n musst!
und du wie immer all' ausschickst,
denn nichts ist über deiner Lust!

Ich lächle nicht, ich lache!
Du bist so jämmerlich!
Und planst du an mir Rache?
So plan' es, so schick' an dich!

Vergisst du wiedermal,
welch‘ großes ich geschaffen!
Aus deinem tiefen Jammertal,
aus dem ich dich geschaffen?

Nun denn, mein Freund, ich lebe
Gar besser als du bist!
Und wenn ich dich mal sehe,
bin ich und du Gerüst.

Und trotzdem winkt die Bleibe!
Die unserlei gehört,
an der ich derzeit schreibe,
sie ist von Gott geführt!

Wir sind zwei Engel wahrlich!
So anders und so ähnlich.
Zwei Freunde sind wir immer,
wenn wir uns um nichts kümmern.