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Zitat von -=][USNS][=-Raiden
Und nurmal so nebenbei, was Nintendo heute ist hatten sie vor 15 Jahren Sony zu verdanken...
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Ich habe jetzt einiges hier gelesen und kenne beileibe die Materie nicht so genau, wie ihr. Aber gegen die oben gemachte Aussage verwehre ich mich in entschiedenster Art und Weise. Ja, sicherlich hat Nintendo auch reichlich Mist gemacht. Sie haben zu lange am SNES festgehalten, den Aufsprung auf den 3D-Konsolen-Zug verpasst, hinkten lange hinterher und haben bis heute den verlorenen Boden zu Sony nicht aufholen können. Und natürlich war das Zerwürfnis mit (damals noch) Squaresoft und der darauffolgenden Trennung eine sehr kurzsichtige Entscheidung. Aber Fehler im Geschäft zu machen oder Sony als Nintendo-Retter darzustellen, sind zwei verschiedene Paar Schuhe.
Zur geschichtlichen Einordnung der beiden Konsoleros sei es mir gestattet, einen sehr interessanten Artikel zu zitieren. Er beschreibt die momentane Machtverteilung und vor allem Nintendo's sehr eigene Methoden auf dem Konsolenmarkt. Aber auch die speziellen, anders gearteten Intentionen und Grundeinstellungen vom grossen japanischen Konzern.
Vielleicht sollte man auch einmal einen Blick auf die Geschichte der Videospiele werfen, um einzuschätzen, was Nintendo nach dem grossen Crash 1983 auf diesem Sektor geleistet hat. Wie sie den damals von Atari kaputtgemachten Heimspielemarkt von Grund auf neu aufgebaut haben. Dort liegen unter anderem die Gründe für die vielgeschmähte Lizenzpolitik von Big N, die es kleinen Studios nur schwer ermöglicht, für Nintendo zu entwickeln. Genau so wie das äusserst straffe Qualitätsmanagement, dass jeden Third-Party-Developer zwingt, seine Software zuerst bei Nintendo zur Abnahme einzureichen.
Das alles ist aber - genau so wie die (noch!) vorhandene Vormachtsstellung von Nintendo im Handheldbereich - nur kalter Kaffee gegen die eigentliche Stärke, die weder Sony, noch Microsoft und auch Sega nur im Ansatz erreichen konnten: Die Innovationsschübe in ihren Spielen! Mario und Luigi, Zelda und Link, Samus Aran und Mother Brain, Puzzle, Abenteuer, Magie... und immer wieder frische, geniale Einfälle mit dem "Ach, da hätte ich auch draufkommen"-Effekt. Ja, ich gebe dir recht. Oft sehr kindgerecht gestaltet bilden sie aber die Basis für einen grossen Teil der Spieleindustrie. Super Mario World 64 (was für ein bescheuerter Name für ein so grandioses Spiel) gilt (auch oder grade unter Experten) als erster wirklich vollwertiger 3D-Titel, der gezeigt hat, _wie_ man die neuartige Spielumgebung gekonnt nutzen kann. Zelda - A Link to the Past, hat mich Monate gefesselt. So viel Ratespass habe ich nie wieder in solcher Formvollendung vorgefunden. (Nicht umsonst wurde das Spiel vom japanischen Bildungsministerium ausgezeichnet). Sie haben einen Riecher für aussergewöhnlich kreative Studios (Sie haben Square erst dazu gebracht, auf RPGs zu setzen; und mit Rare einige der besten Spiele aller Zeiten entwickelt).
Und sie haben noch einen letzten entscheidenden Vorteil (den sie mit dem GC leider ein wenig eingebüsst haben). Ich kann meine zwei Söhne beruhigt mit einem ihrer Games vor dem Fernseher sitzen lassen. In der Regel gewaltfrei und gewiss hirnschmalzfördend.
Wie gesagt, ich kann zu dem Kampf zwischen DS und PSP nicht wirklich was sagen (ich habe noch keines der Geräte in der Hand gehalten) - aber ich vermute, dass auch hier Sony das Rennen machen wird (Stichwort: Mainstream). Aber Nintendo als kleines Stiefkind, geboren aus dem Schosse Sony's auszugeben - nee, da mache ich nicht mit.
Küsschen,
Feenstaub.