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  1. #1

    and now we are drifting away...

    /me is listening to: Dredg - Brushstroke - Reprise

    Und wieder beschleicht einen dieses Gefühl. Hätte es mir auch passieren können? Warum ist es geschehen? Waren es wieder einmal die üblichen Verdächtigen?

    /me is listening to: Amorphis - Drifting memories

    Ja, wie war es früher mit ihm? Er war ein fröhlicher Kerl, nur am Lachen, sehr beliebt, ein toller Sportsmann. Fair, mit Freude an der Sache. Jemand, der nur Freunde hat. Jemand, den jeder kennt. Jemand, mit dem man gern verkehrte. Ein kindliches Gemüt, gepaart mit Charme und einer gehörigen Portion Witz. Was ist aus ihm geworden? Der Humor ist gewichen, Frust schwingt in der Stimme mit, bei jedem einzelnen verdammten Wort. Ein kurzes Aufziehen der Nase erfolgt, kurz darauf einige schlappe Worte die nicht mehr als Trauer ausdrücken. Zumindest interpretiere ich es so aus dem Tonfall. Scheisse, gehe es ihm, er war gerade bei einer Freundin.

    /me is listening to: Portishead - Numb

    Geduldig höre ich ihm zu, wir laufen gemeinsam die nasse Strasse runter. Die Laternen der Strassen leuchten uns den Weg, spiegeln sich in den Wasserlachen. Es ist kühl, doch nicht unangenehm. Ich fröstele leicht, stelle dabei eine Gegenfrage. Ich freue mich wirklich ehrlich ihn zu sehen, nur sein Anblick verursacht in mir leichte Melancholie. Eben diese erspürt man auch aus seinem Auftreten. Er wirkt, als vermisse er die alte Zeit. Das unbeschwerte Leben. Als die Gedanken noch frei waren, jeden Tag man auf der Wolke 7 schweben durfte. Es gab weder drückende Sorgen, noch einen unklaren Kopf. Verführung überall. Man war ja noch jung, behütet und brauchte keine Gedanken an irgendwas zu verschwenden. Der Freundeskreis wurde größer, doch Quantität bedeutet nicht immer Qualität.

    /me is listening to: Opeth - Windowpane

    Während die Freundschaften früherer Tage erblassten, an Konsistenz verloren, kamen neue dazu. Und mit ihnen frische Erfahrungen: Die ersten Zigaretten, die erste Bong und der allererste Joint. Alkoholexzesse, das Leben wandelte sich in eine einzige Party um. Der Morgen wurde unwichtig, von Relevanz war das hier und jetzt.

    Und wieder stellt sich die Frage: Wie konnte es nur passieren...
    Geändert von Sephren (20.12.2003 um 07:50 Uhr)

  2. #2
    Der junge Mann wandelte sich. Und während wir gemeinsam die Strasse herunterschlurfen und ich etwas von mir erzähle, betrachte ich sein Antlitz und den Körper genauer. Seine leuchtenden Augen... sie sind Geschichte, gehören dem Schatten des Vergangenen an. Sie wirken schwer, voll Monotonie und Zweifeln. Der Gang, unmotiviert, fertig, zerstört. Die Motorik... nicht mehr die gleiche wie früher. Und aus der einst souveränen Stimme ist ein Fluss aus Selbstmitleid geworden.

    /me is listening to: Ill Nino - With you

    Wir kommen zum Stehen. Du bist angekommen, mein Weg führt mich jedoch weiter, immer weiter... immer weiter... Wir verabschieden uns, geben uns lässig die Hand. In unserer Konversation hörte ich dir zu, vernahm, wie beschissen alles war und wie dreckig es dir gehe. Dieses Wissen beschäftigt mich nun, auf dem Weg in mein behagliches Zuhause. Weder pöbelnder Schmob noch vorbeifahrende Autos erwecken tiefere Aufmerksamkeit. Du hast dich gewandelt, so wie auch ich es tat, doch mein Leben ging seinen normalen Lauf. Ich werde studieren gehen, sagte ich dir. Doch du hast keine Perspektive. Ich war ein Arsch, es dir so indirekt reinzudrücken. Es war nicht meine Intention, dich womöglich zu verletzen. Doch laste mir es nicht an und verzeih mir. Wenn ich auch unsensibel war, so zeigte es doch nur die Wahrheit, jene, die sich nicht verstecken und verdrängen lässt. Du hast dir dein Leben verbaut und bist so gut wie am Ende. Lebe wohl, mein alter Freund, ich werde dich wohl nicht wieder sehen. Verbleibt in mir nur die Hoffnung, dich in meinen Erinnerungen nicht als den zugedröhnten Menschen zu sehen, der du in diesen Momenten warst. Sondern als den Freund der du früher gewesen bist. Nicht die Person, deren Weg sich falsch gegabelt hat, die nun ohne Rückfahrtschein in den Schlund der Verwahrlosung, Ungewissheit und Gegend ohne Zukunft fährt.
    Geändert von Sephren (20.12.2003 um 20:01 Uhr)

  3. #3

    Re: and now we are drifting away...

    Wir waren über 6 Jahre lang getrennt. Nun sehe ich dich höchstens noch im Bus oder an der Haltestelle - aus der Ferne. Du bist nicht mehr die Person, neben die ich mich setzen würde. Heruntergekommen, agressiv, zugedröhnt, dumm. Wechselst du überhaupt deine Kleidung? Wann hast du das letzte mal deine Haare gewaschen? Pflegst du dein Rossgebiss? Wie bezahlst du deine Drogen?
    Du bist eine fremde Person... Schon früher habe ich dich als dumm bezeichnet, doch nur deshalb, weil du mein ältester Freund sein wolltest und mir dafür sogar etwas geben wolltest. Doch dieser Platz liess sich nicht vergeben, da du nunmal zu spät dazugestossen bist. Oft standest du in meiner Nähe und warst mir dennoch ferner, als unser gemeinsame Freund von früher, der mir damals mit dem Messer gedroht hatte. Er wollte, dass ich ein besserer Freund von ihm werden. Er hat gute Noten und die Lehrstelle für einen sehr begehrten Beruf bei seinem Vater auf sicher. Du versagst in der Schule und bist deinen Freunden so viel Wert wie das Gras in deiner Tasche. Deine Familie ist mit dir überfordert, wünscht sich, du wärst anders - oder weg.
    Was ist nur in den 6 fröhlichsten Jahren meines Lebens mit dir geschehen? Die üblichen Verdächtigen sind wohl schwieriges Elternhaus, schlechter Umgang, Drogen... Ich wage zu behaupten, dass du all dies hast. Doch führt das eine unweigerlich zum anderen? Wieso bist du von diesem Zug nie abgesprungen? Er wird immer schneller und der Absprung wird immer schwieriger. Wo willst du morgen die Überwindung hernehmen etwas zu ändern, wenn es dann noch schwieriger geworden ist und dein Mut noch weiter gesunken ist? Warte nicht, bis es dir egal ist, ob der Absprung tödlich ist! Spring jetzt! Oder spring nicht?

    Ist ein Punkt möglich? Ein Punkt, auf den ein neuer Satz folgt... Neuanfang... zweite Chance. Findest du den Weg für den dir niemand eine Beschreibung gegeben hat? Findest du überhaupt aus dir selbst hinaus, um einen Versuch für deine Rettung zu machen? Oder bist du schon tot? Das, was ich von dir kenne, ist es erstickt worden von dem Tier, das ich hier vor mir sehe? Ein Raubtier, das sich seine Nahrung beschaft, wo sie grad zu finden ist. Was hat es dir angetan? Ist es nicht mehr an allem schuld, als das Elternhaus, die Freunde, die Drogen? Bist du es?

    Wieso stelle ich mir vor, dich mit diesen Fragen zu konfrontieren? Niemals würde ich dich das fragen... Ich traue mich einfach nicht, auf dich zuzugehen. Hast du mich doch einmal grundlos angeschnauzt und sonst nie ein Wort an mich gerichtet. Das tat weh, doch ich habe nichts erwidern können. Ich bin gleich wie du. Gerne würde ich dich ansprechen, doch ich wage es nicht diesen unbeleuchteten Pfad zu betreten. Und immer schwärzer wird dieser Weg und immer weiter entferne ich mich auch physisch von dir. Nun wohne ich 100km entfernt... Schon bist du nur noch eine schmerzliche Erinnerung. Die unklaren, hasserfüllten Augen überdecken den unschuldigen Jungen. Ich will dich vergessen, auch wenn mit dir der Junge verschwindet, den du umgebracht hast, denn du bist jener Junge. Ich wünsche dir von Herzen, dass du dich wieder zum Leben erwecken kannst, doch stirb aus meiner Erinnerung!

  4. #4
    Everybody thinks I'm the devil. Everything I start ends in a terrible mistake. And so I started playing the devil. I cursed everyone tried to make them cry. But that's not me! I'm not the devil. They made me a devil it's not my mistake. The two person's I curse the most let me become a devil.

    To my mother to father my screams weren't loud enough so I turned them up and let other people scream for me too. But they still didn't notice me. To them I was an nobody with no chance to do someting right. To them I was destined to fail from the day I was born. But I'm not! They should shut up and let me do things my way I can make it on my own. But they wont let me. To them I'm still a little child that doesn't know anything. But I've grown I could stand on my own two feet if they would let me. They were never concerned about me and so they don't know me at all. All their insults and their curses make me feel like I'm not a peron and I feel like I am nothing. But they made so start doing something!

    Why can't I decide why my feelings I hide? Always screwing with my mind, a thorn in my spine. Oh sure, it feels fine, wasting all our time. Wait! You can not see inside! You don't know what I know couse your not my friend!

    But I have no friends. Even the persons that called me a friend turned their back on me and again I'm all alone in this world. With noone to run to. I'm angry about that and thats why I make everyone cry hoping to find a person that will hear my shouts and whipe away my tears.
    Geändert von Latency (21.12.2003 um 02:33 Uhr)

  5. #5
    Es ist ein regnerischer Tag. Unbarmherzige Regentropfen peitschen den Anwesenden ins Gesicht und ein eisiger, gnadenloser Wind bringt sie zum frösteln - hier, auf einem Friedhof an diesem trüben Nachmittag. Sie sind gekommen, um dir die letzte Ehre zu erweisen, das Geleit in die ewige Ruhe und Seelenfrieden, den du hiermit hoffentlich gefunden hast.

    Dein Leben dauerte viele Jahre an. Inwiefern es erfüllt und glücklich verlief, dass vermag ich nicht zu sagen. Dazu kannte ich dich auch leider nicht gut genug. Wir lebten weit voneinander weg und konnten uns nur sehen, wenn deine Tochter uns ein-, zweimal im Jahr besuchen kam. Ich bedauere es, dass wir nie die Möglichkeit hatten, uns wirklich intensiv auszutauschen. Als du noch auf voller Höhe warst, war ich zu jung... als ich das Alter erreichte, in dem wir uns auf angemessenem Niveau über anspruchsvolle Dinge unterhalten oder über das Leben philosophieren hätten können, begann dein geistiger Zerfall. Mürbe wurde der einstmals wache Verstand, müde die Glieder. Warst du doch mal für dein Alter unglaublich agil und überraschend in Form. Sicher, du konntest nicht schnell laufen, oder mit uns herumalbern. Aber du warst selbstständig genug, einen eigenen Haushalt zu führen oder uns zu besuchen. Doch dann starben deine Freunde, Personen die dir Nahe standen. Du warst die Letzte, allein gelassen und einsam. Bist in ein Loch gefallen, aus dem du nie wieder heraus kamst.

    Nach Jahren der Einsamkeit und des Dahinsiechens ereilte er dich endlich, Gevatter Tod. Ich glaube nicht, dass du Angst vor ihm hattest. Du hast ihn Willkommen geheissen. Er war dein Erlöser, denn du wolltest nicht mehr. Nicht mehr leben, nicht mehr Ballast sein, sondern wieder mit den Menschen geeint, die dir soviel bedeuteten. Jetzt liegst du im Krankenhaus. Ich weiss, es wird nicht mehr lange dauern, doch bin ich nicht traurig. Ich freue mich für dich und hoffe, dass deine inständigsten Wünsche wahr werden mögen. Und wenn das oben beschriebene Szenario so oder so ähnlich eintreten wird, werde ich keine Tränen vergiessen. Ich werde deiner Gedenken und die Erinnerung an dich in Ehren halten.

    Mögest du Ruhen in Frieden,
    dein Urenkel.
    Geändert von Sephren (21.12.2003 um 07:24 Uhr)

  6. #6
    Fünf lange Jahre hast Du mich an der Nase herumgeführt. Mich ausgenutzt. Du hast gedacht, ich würde es nicht merken - und ich merkte es nicht. Du hast mir von Deinem Kummer erzählt, Deinen Sorgen, Deinen Ängsten. Ich hatte immer zwei offene Ohren für Dich, ja, zeitweise war ich sogar der einzige Mensch auf Erden, der Dir Trost und Hilfe geben konnte - sagtest Du. Und ich, ich blinder, dummer, weltfremder Idiot glaubte Dir. Ich konnte damals nicht ahnen, dass ich nur Teil Deines infernalen Spiels war, eines Spiels auf Leben oder Tod, Hass oder Liebe. Ja, ich liebte Dich. Hast Du das diese fünf Jahre lang wirklich nicht gespürt? Hast Du einfach überhört, wie ich Dir Komplimente machte; hast Du nicht bemerkt, wie ich Dich ansah, ja, Du hast es nicht mal geahnt, als wir damals zusammen unter wunderbarem Sternenhimmel im Park auf der nach Sommer duftenden, kühlen Wiese lagen und ich, nachdem wir beide die Sternschnuppe sahen, meinen Arm um Deine Schulter legte und Du dich an mich anschmiegtest? - und was ist mit den vielen Tränen, die ich Dir als es Dir schlecht ging aus den Augen wischte, was ist mit den stundenlangen Telefonaten, den Flirts im Unterricht, dem Kuss im Kino? Hast Du das alles nicht bemerkt? Hast Du es vergessen? War es Dir egal, nur ein kleines Opfer, das nötig war zum Gelingen Deiner Pläne?

    Ich hätte es doch direkt sagen sollen, meintest Du, als ich Dir meine Gefühle für Dich gestand. Ich hätte doch nicht so geheimnistuerisch sein sollen, meintest Du. Ja, hätte ich auf ein großes Schild "Ich liebe Dich!" schreiben und es mir auf die Stirn kleben sollen? Nicht nur ich war blind. Nicht nur ich fiel auf dieses grausame Spiel herein, auch Du wusstest am Ende nicht, was Realität und was Teil Deiner Pläne war. Auch Du warst blind, blind für meine Gefühle, die ich Dir so oft offenbarte, auch damals im Park. Wir weinten zusammen, ich erzählte Dir von meinen tiefsten Ängsten, meinen Wünschen, -

    Fünf Jahre verschwendete Lebenszeit, fünf lange Jahre Kummer, fünf Jahre Hass auf mich selbst, wieso ich es Dir nicht gestehen konnte, bis ich es tat, - dies habe ich Dir zu verdanken. Dir, dem Todesengel meiner Jugend.

    Ich bin jetzt neunzehn Jahre alt. Als ich Dich kennenlernte, war ich vierzehn. Ich hoffe, es geht Dir gut, ich hoffe, dass Du ein schönes Leben führst, voller Freude und Spaß, Wonne und Glück, Hoffnung ...

    Aber Dein Spiel war erfolgreich, womöglich erfolgreicher, als Du dir je vorzustellen vermochtest -

    Ich hasse Dich.

  7. #7
    Es ist wiedermal ein geselliger Abend. Du und deine Freunde, Gemahlin und Kinder sitzen an einem Tisch. Es wird erzählt, gelacht, gegröhlt und sich ausgetauscht. Das Essen war einfach nur vorzüglich, deine Gattin bewies wiedermal ihr ganzes Können um euch ein fabelhaftes Diner zu servieren. Und - natürlich - floss auch mal wieder eine ganze Menge Alkohol. Ihr habt alles vernichtet davon, von den Kisten Bier bis hin zu einigen Flaschen Wein, bevor ihr zu den Spirituosen gekommen seid.

    Die Nacht neigte sich ihrem Ende zu, die Ersten waren müde und machten sich auf den Weg nach Hause, den fürchterlichen Rausch ausschlafen. Ihr konntet aber nicht halt machen, explizit du nicht. Nachdem die seichten Gesprächsthemen ausgegangen waren, über die flachen Witze kein Schwein mehr lachte und ihr euch euren Verstand vernebelt habt, da kamen sie auf: Die Diskussionen, die man in diesem Zustand tunlichst vermeiden sollte. Ihr seid reizbar gewesen, vor allem du. Tropfen für Tropfen wurdet ihr zu anderen Menschen, besonders du. Die Einen wurden nur noch lustiger, die Anderen kaputt, Andere wiederum verfielen in eine gleichgültige Stimmung.

    Doch du warst anders: Du warst ein launiger Mensch, der viele Höhen und Tiefen erlebt hatte, einer, dem es wirklich dreckig ging, und dessen Geist und Persönlichkeit sich unterscheiden konnten, wie die Nacht zum Tage. Nein, du warst nicht schizophren oder geisteskrank, du warst eine geschundene Seele. Jemand, der sich unter Kontrolle halten konnte, frei nach dem Motto "everybody be cool - you be cool". Doch wehe, du hattest etwas intus. Dann konntest du nach einem falschen Ton zum Berserk werden. So wie es heute Nacht wieder geschehen ist. Deine Freunde wollten dich beruhigen, aber keiner war dazu wirklich in der Lage. Gläser zerbrachen und Holz berstete, als du wiedermal wütent deine Schneise der Verwüstung durch unsere Wohnung zogst.

    Ach, es war nicht nur nach Feiern so: Wie oft bist du Abends nach Hause gekommen, sternhagelvoll, jeden verdammten Tag in jeder verdammten Woche. Zärtlich konntest du sein, spendabel wie ein König, gutmütig wie ein Mönch. Gab es aber Frust, waren diese Eigenschaften wie weggeblasen. Du wurdest der Mensch, mit dem niemand was zu tun haben wollte. "Ich mag ihn wirklich, er ist der beste Freund den man sich denken kann - ist er nüchtern." So dachten viele, wenn nicht zu sagen alle. Nicht nur ich oder einige Freunde.

    Deine Ehe wäre beinahe daran zerbrochen, deine Firma beinahe deswegen pleite gegangen. Doch du konntest nicht aufhören. Du brauchtest ihn, den Alkohol, den Rausch für die Sinne, deine Art der Problembewältigung. Schon lange warst du nicht mehr in der Lage, mit ihm oder deinen Problemen verantwortungsvoll und richtig umzugehen.

    Und so hast du dich regelmäßig gewandelt, vom freundlichen Familienvater, gutmütigem Chef, besorgten Freund zum unausstehlichen, stinkenden Monster. Doch du hast es nie gemerkt, oder wolltest es nie merken. Immer tiefer bist du gesunken, immer animalischer wurdest du. Wir haben dich dafür so gehasst, verbannen konnten wir dich aber nicht. Warst du normal, was immer seltener der Fall war, empfanden wir noch Zuneigung, Respekt und Liebe, die stärker war. Doch du hättest nicht darauf bauen sollen. So we have been drifting apart and away...



    Zum Thread:
    Danke erstmal an alle Beteiligten für ihre Beiträge. Würde mir jedoch wünschen, wenn mehr Leute etwas schreiben würden. Vllt. sollte ich dazu dann noch etwas sagen:

    Dieser Thread handelt von Wandlungen jeglicher Art. Ihr müsst keine Romane schreiben oder Geschichten. Ich würde das Aufkommen einer normalen Diskussion sogar begrüssen. Ansätze: Habt ihr sowas schon selbst einmal erlebt? Was denkt ihr darüber? Wie konnte das und das passieren? Könnte es selbst einem so gehen? Verwandelt man sich selbst nicht manchmal? Beispiele gibt es hier ja genug. Hoffe, dieser Thread versinkt nicht in der Bedeutungslosigkeit.

    Regards,
    sephren.

    Achja, nochwas: Das Thema ist mit Absicht auch so frei gestaltet worden. Soll ein Thread sein, in dem ihr euch 'n bissl mehr entfalten könnt. Diese ewigen Frage-Antwortspielchenthreads hängen mir nämlich wirklich zum Halse raus, in dem die Leute durch vorgegebene Fragen eh alle das gleiche sagen und nach Seite 2 alles wieder gesagt ist...
    Geändert von Sephren (22.12.2003 um 08:16 Uhr)

  8. #8
    Life can only be understood in reverse... but must be lived forwards

    Hätte ich diese zwei Sätze nur vorher gekannt... hätte mir nur jemand ihre Bedeutung zuvor erklärt... So hätte vieles sich geändert... oder auch nicht...

    Woher hätte ich wissen müssen wie ich handeln soll? Alles ist neu, es gibt keine Konstanten in meinem Leben, nichts an dem ich festhalten kann falls ich wiedermal die Orientierung verliere. Ich wünschte jemand anderen könnte mir mein Leben vorleben... immerhin wäre ich dann nicht für mein Handeln verantwortlich

    Life can only be understood in reverse... but must be lived forwards

    Erinnerst du dich noch an unsere gemeinsame Nacht vor neun Monaten? Du hast mir eine unvergessliche Nacht versprochen. Und du hattest recht diese Nacht werde ich nie vergessen. Denn erst nach dieser Nacht hab ich begriffen wie naiv ich eigentlich bin. Für dich war es einfach nur Spaß, eine Nacht wie jede andere. Davon konntest du mich leider auch überzeugen. Ich war blind vor Liebe und glaubte es dir, ohne zu wissen dass diese Nacht mein ganzen Leben verändern wird.

    Mein Leben war eine einzige Tragödie, ein Fehler verfolgt den Nächsten. Meine Eltern haben sich von mir abgewandt, Freunde hatte ich keine, zumindest nannte ich niemanden meinen Freund. Doch dann traf ich dich. Du hast mir ein Gefühl vermittelt, das ich zuvor nur vom hörensagen kannte. Liebe. Leider hatte mir niemand gesagt, dass Liebe auch seine Schattenseiten hat. Die Liebe blendete mich, ich verschloss meine Augen vor Tatsachen. Die Tatsache, dass du mich nie geliebt hast war wohl das Schlimmste, dass ich übersah.

    Ich hatte nie eine Person gehabt auf die ich mich verlassen konnte. Mein Leben lebte ich allein. Jedoch habe ich nun eine Person, die voll und ganz auf mich angewiesen ist, ein weiteres Leben dass ich ruinieren kann. Ich hoffe dass ich dieser Person ein glückliches Leben geben kann. Solang ich noch kraft habe werde ich mich aufopfern, denn Er ist die einzige Konstante die mein Leben derzeit besitzt. Auch wenn du ihn vielleicht nie treffen wirst, so hoffe ich dennoch, dass du dir immer bist, dass du und ich, wir beide haben ein Leben in die Welt gesetzt.

    Life can only be understood in reverse... but must be lived forwards
    ....traurig aber wahr........

  9. #9
    sinnlos....

    Immer wieder läuft es auf dieses Wort hinaus...
    Egal was ich denke, tue oder fühle, es ist sinnlos...

    Wie lange ist es nun her? 2 Jahre?
    Noch immer zerren die Wunden der Vergangenheit an meiner Substanz. Ich hätte nie geglaubt, dass dies möglich sei. Sie veränderte alles.
    Meine Art zu denken, zu handeln und zu fühlen, selbst jetzt beeinflußt sie mich immer noch, vielleicht als abschreckendes Beispiel wie es enden könnte, flößt diese Erinnerung mir immer wieder Angst ein.

    Begraben... so lange hatte ich diesen grauenhaften Schmerz begraben, tief, er sollte nie wieder zu Vorschein kommen...
    Doch nur die Erinnerung an ihn lässt mich fallen, verblassen, zerstört die Festung um deren Aufbau ich mich so lange bemüht hatte.

    Wie konnte es je soweit kommen? Ich war ausgehungert, ein Wrack, damals. Unsicher, doch jung und dumm. Ich nahm alles mit Leichtigkeit hin, hatte meine Freunde die ich mochte und meine Feinde die ich hasste. Wie einfach damals alles war. Wie einfach es hätte weitergehen können, wieviel Leid, Sorge, Angst und Kummer, wieviel Schmerz und Hoffnung, Qual und Pein mir hätte erspart werden können...

    Doch waren wir verknüpft, erst jetzt, Jahre später, bin ich dazu in der Lage zu begreifen, wie tief diese Verbindung war, welche Auswirkung sie hatte, erst jetzt kann ich die gesamte Weite meiner damaligen Unbesorgtheit nachfühlen...

    Damals war alles wie ein Spiel... Mal gewinnt man, mal verliert man, doch im Prinzip geht es immer weiter... Das tut es auch heute, es geht immer weiter, doch bin ich ein Immoralist, decouragiert, am Boden liegend muss ich kampfen, meinen Stolz hat man mir genommen, meinen Tod verwehrt...

    Endlos muss ich weiter kämpfen, bis in alle Ewigkeit... Der Schmerz aus der Vergangenheit mein ewiger Begleiter, die Angst vor dem Leid der Zukunft treues Geleit....

    Und der Weg führt immer weiter, der Weg des gebrochenen Helden auf der Suche nach Hoffnung.
    Was wäre ein Welt ohne Helden?
    Was wäre eine Welt ohne Hoffnung?

    sinnlos....

  10. #10
    Guter Thread (obwohl ich ihn lieber im Sumpf gesehen hätte )

    Kann ja sein, dass du niemals ein wirklicher Freund warst. Für mich allerdings warst du immerhin eine Person, die einem Freund am nächsten kam. Ich hätte es nie für möglich gehalten, dass dir unsere gemeinsame Zeit so verdammt egal gewesen ist, dass du sie sofort vergessen konntest. Ich konnte es nicht.

    Und ich bin dir noch nachgelaufen, wie ein treuer Hund. Als unsere Klasse aufgelöst wurde und wir alle anderen Klassen zugeteilt wurden, da hatten wir ausgemacht, gemeinsam in die C zu gehen. In die D wollte damals eh keiner. Wenn ich heute so darüber nachdenke, wäre es wohl doch eine gute Alternative gewesen. Vielleicht waren es ja gar nicht alles Arschlöcher.
    Zumindest am Anfang war noch alles in Ordnung. Als ich dann aber als neues Opfer meiner neuen Mitschüler ausgewählt wurde, hast du ganz schnell die Seiten gewechselt. Einfach so. Du hast mit ihnen mitgepöbelt, über ihre kindischen Witze gelacht und nicht mal für eine Sekunde daran gedacht, auf meiner Seite zu stehen.

    Ich nehm dir das immer noch übel, obwohl es ewig her ist und ich mich womöglich selbst auch so verhalten hätte. Jugendliche sind wohl nur in der Gruppe stark, das ist zumindest meine Erfahrung. Und wenn die Macht wechselt, geht die Loyalität mit. Nichts als ein Haufen Opportunisten. Traurig.

    Du warst so gedankenlos, rücksichtslos. Und ich habe jeden Tag nur wieder auf den nächsten blöden Spruch gewartet. Diese Sätze, einfach so dahingesagt und nie wieder drüber nachgedacht, spuken im Kopf des Betroffenen herum wie ein Virus. Und immer die Frage: Warum? Warum ich? Es gab keine Veranlassung, keinen Grund. Ich wurde ausgewählt, weil es mich gab. Und weil ich allein war womöglich.

    Bis jetzt sah ich dich ab und zu im Zug, da du an derselben Uni studierst wie ich. Ich denke nicht mehr oft über die Vergangenheit nach, doch dein Anblick hat für mich immer noch einen bitteren Beigeschmack.

  11. #11
    Nunden, ich möchte die Geschichten kurz unterbrechen und ein etwas anderes Thema Ansprechen.
    Diesbezüglich möchte ich zuerst einen Teil der Lyrics diverser Lieder posten.

    Staind - For You
    To my mother To my father
    It's your son or it's your daughter
    Are my screams loud enough for
    You to hear me? Should I turn this up for you?
    ...
    All your insults And your curses
    Make me feel like I'm not a person.
    And I feel like I am nothing.
    But you made me so do something.
    ...

    KoRn - Lost
    Why can't I decide why my feelings I hide?
    Always screwing with my mind, a thorn in my spine.
    Oh sure, it feels fine, wasting all our time.
    ...
    Wait! You cannot see inside
    ...

    Megadeth - Losing My Senses
    Yesterday?s answers has nothing to do
    With today?s questions
    ...
    Life can only be understood in reverse
    But must be lived forward
    ...

    Aufmerksamen Lesern werden diese Texte bekannt sein, denn ich habe sie in meine Posts eingebaut, mal konnte ich sie wortwörtlich übernehmen, machnmal musste ich sie etwas umschreiben.
    Nunja, der Grund wieso ich das hier poste ist ganz einfach. Ist es nicht überwältigend, wieviel Wahrheit in Musik stecken kann? Es gibt sicherlich noch tausende von anderen Beispielen die man hier posten könnte, und jedes dieser Musikstücke könnte wieder eine eigene Geschichte Schreiben, selbst einzelne Sätze aus diesen Liedern bestitzen meiner Meinung nach eine Aussagekraft, die so manches Buch in den Schatten stellen kann. Mit der passenden Musikalischen untermalung können Lieder stärkere Gefühle verursachen, als so manche Bemerkung. Und ich muss sagen, das ich wirklich Respekt vor Menschen habe, die ihre ganze Kraft in ihre Musik legen und troz der Meinung der anderen an ihrem Hobby festhalten und weiter komponieren, musizieren, dirigiern usw.

    Danke, dass ich dies mal in diesem Thread erwähnen durfte, nun könnt ihr weiter Geschichten Posten. Denn die bisher geposteten Geschichten waren allesamt gut, besonders die von Ins@ne gefiel mir besonders und ich wäre sehr erfreut falls noch weitere folgen würden.

  12. #12
    Warum?
    Warum musstest du gehn? Schon so früh?

    Ständig haben wir uns gestritten, immer hattest du etwa an mir auszusetzen. Egal was ich tat, was ich sagte, nichts hat dir gepasst. Du hast mir immer das Gefühl gegeben, ich sei nichts wert, nur ein Klotz an deinem Bein. Was habe ich dir getan? Was habe ich falsch gemacht, dass du mich so behandelt hast?
    Ich habe um deine Anerkennung gekämpft, nur einmal ein Wort des Lobes von dir zu hören. Aber nie kam eines dieser Worte über deine Lippen.
    Du hast es geschafft, meinen Stolz zu brechen. Du hasst es geschafft, dass ich vor dir auf Knien winselte.
    Und dafür habe ich dich gehasst. Aus tiefstem Herzen gehasst.

    Und doch, trotz allem, war ich ein Teil von dir, konnte dir nicht den Rücken kehren.

    Warum?
    Warum hast du mich allein gelassen?

    Du bist verschwunden, einfach so, mitten in der Nacht, und hast mich hier zurück gelassen. Ich hatte nicht den Mut, dir zu danken, dir zu sagen, was wirklich in mir vorgeht, was ich fühle, was ich denke. Ich hatte nicht den Mut, dir zu sagen "Es tut mir leid".
    Kurz vor deiner letzten Reise hast du meine Hand gegriffen, hast mich angesehen. Dieser Blick, diese Augen, die um Hilfe flehten. Um eine Hilfe, die dir niemand geben konnte. Dieser Blick, er verfolgt mich jeden Tag, jede Nacht, ob ich wache oder träume.
    Und der Schmerz brennt sich mit jedem Atemzug tiefer in meine Seele.

    Es tut mir leid.

  13. #13
    Zitat Zitat
    von Mog(i)... äh Latency ^^
    Aufmerksamen Lesern werden diese Texte bekannt sein, denn ich habe sie in meine Posts eingebaut, mal konnte ich sie wortwörtlich übernehmen, machnmal musste ich sie etwas umschreiben.
    Nunja, der Grund wieso ich das hier poste ist ganz einfach. Ist es nicht überwältigend, wieviel Wahrheit in Musik stecken kann?
    Noch aufmerksamere Leser werden bemerkt haben, dass einige bestimmte Zeile aus Songs für mich oft den Grundimpuls gibt, einen Thread zu eröffnen.

    Musik ist überwältigent, besonders jene, wobei die Künstler bzw. Songwriter sich etwas gedacht haben, und nicht nur mit leeren Phrasen um sich werfen. (und natürlich jene, die instrumentalisch unterstützt bzw. jene, die den Text optimal untermalt und verstärkt)
    Besonders sind mir persönlich hier die Songtexte von Linkin Park sympatisch, es gibt keinen Song, in den nicht wenigstens eine Line vorkommt, die mich zum Nachdenken bewegt.

    (Linking Park- Somewhere I belong)
    ...looking everywhere only to find that it is not the way I've imagined it all in my life...
    ...the pain I felt so long...
    ...I wanna find something I've wanted all along, somewhere I belong...
    ...I wanna heal, I wanna feel, what I've done was never real...
    ...I will never feel anything else until my wounds are heal...
    ...I'll never be anything until I break away from me...
    ...I'll break away, I find myself today...

    Zitat Zitat
    Denn die bisher geposteten Geschichten waren allesamt gut, besonders die von Ins@ne gefiel mir besonders und ich wäre sehr erfreut falls noch weitere folgen würden.
    danke! Auch muss ich gestehen, dass mir Lillith Geschichte sehr gut gefällt.
    Nichtsdesto trotz, die nächste Geschichte: ^^

    Was ist nur mit euch Menschen passiert?
    Ich sage euch, denn das, was ihr als Mensch definiert, bin nicht mehr ich.
    Es ist überhaupt kein Lebewesen, kein Lebewesen, weil es nicht das Leben ist, was ihr besitzt, sondern Vegetation, Resignation, Rationalität, getrieben von Sinn-, Hoffnungs- und Glaubenslosigkeit.

    Ich weiß, ihr seit alle aufgeschlossen. Ich weiß, ich seid alle individuell, ich weiß, wie sehr ihr auf der Spitze der Evolution steht.
    Und doch seit ihr nichts weiter als das Abfallprodukt eurer Arroganz und Fehleinschätzung.
    Lügt euch nur weiterhin selbst vor, alles sei in Ordnung.

    Ihr glaubt, ihr könnt alles, ihr kennt alles, ihr glaubt, zu wissen, zu erahnen, zu schätzen und zu ordnen.
    Doch das Chaos das euch treibt seid ihr selbst.
    Nicht unsere Welt ist zerstört, ihr seid es.
    Ich schreit und entrüstet euch, beschwert euch wie die Menschheit vor die Hunde geht, empört euch über Kriege, Hungersnöte und Naturkatastrophen, doch richtet sich all euer Entrüsten im Grunde nur auf euch selbst.

    Ich weiß, ihr seid alle unschuldig, seid alle brave Lämmer, ihr seid alle guten Herzens und guten Gewissens.
    Doch seid ihr nichts als zu blind und zu feig euch die Wahrheit eingestehen zu können.
    Lügt euch nur weiterhin selbst vor, alles sei in Ordnung.

    Ihr lebt in den Tag ohne eure Umwelt wahrzunehmen. Ohne euch auch nur einmal umzublicken, denn ihr könntet etwas sehen, dass nicht in euer Weltbild passt. Ihr seid keine Kämpfer, ihr habt keine Moral. Ihr seid leer, hohl, aufgestaut. Maschinen in der Hand weniger, ihr wisst nicht, wofür ihr kämpft, wofür ihr schreit und lacht, ihr wisst nicht, wofür ihr lebt.

    Ich weiß, euer Wille ist euch heilig, eure Prinzipien euer höchstes Gebot. Ihr erledigt alles, weil es euer Wunsch ist. Ihr seid aufgeklärt und überlegen, zu hochmütig, um sich den Verlust zuzugestehen.
    Doch seid ihr nichts anderes als zu subjektiv, um die Wahrheit zu erkennen.
    Lügt euch nur weiterhin selbst vor, alles sei in Ordnung.

    Ihr vertraut euren Freunden, ihr hasst eure Feinde. Eure Welt ist keine Illusion, sie ist ein Abspann der Realität, ihr fantasiert nicht mehr, glaubt nicht mehr, ihr berechnet und interpretiert, ihr manipuliert und schätzt, doch hofft und träumt nicht mehr. Ihr seid untergegangen, ihr habt euch selbst in einen Käfig gesperrt. Ihr sitzt fest in euer unsichtbaren Falle, und wartet darauf, dass euch jemand herraushilft.

    Doch dieser jemand wird nicht kommen, dieser jemand seid ihr selbst, doch ihr habt euch verloren, ihr wartet auf jemanden, der euch verändert, verbessert, doch vertraut nicht auf euch selbst.
    Was sind schon Worte? Was ist schon Wissen?

    Ich weiß, es ist euch gleichgültig, ihr seid zerfressen von euer Gleichgültigkeit... Irgendjemanden wird es schon geben, der euch sagt, was zu tun ist. Auch wenn ihr die letzte Person auf der Erde seid, könnt ihr nichts mehr tun.
    Ihr habt euch selbst in eurer Hilflosigkeit verfangen, seid gebunden, ihr habt verloren, wofür eure Väter Blut vergossen haben.

    Freiheit.
    Doch seid ihr zu überzeugt, zu schwärmerisch euch eueren Verlust zuzugestehen.
    Lügt euch nur weiterhin selbst vor, alles sei in Ordnung.
    Lügt euch nur weiterhin selbst vor, alles sei in Ordnung.
    Lügt euch nur weiterhin selbst vor, alles sei in Ordnung.

    Alles ist in Ordnung, wer das nicht glauben mag, wird verbannt oder bekehrt. Eure Welt ist in Ordnung, alles ist in Ordnung.
    Nur wer dagegen spricht, wird zum Schweigen gebracht.
    Alles ist in Ordnung, solange alle davon überzeugt sind.
    Alles ist in Ordnung, selbst das Chaos ist in Ordnung.

    Kommt mit mir meine Freunde, steht auf, alles ist in Ordnung...
    in Ordnung.......
    Geändert von -[IoI]-Ins@ne (30.07.2004 um 18:20 Uhr)

  14. #14
    @Ins@ane: Danke schön^^

    Nun, ich muss sagen, ich kann mich gar nicht so recht entscheiden, welche Geschichte mir besser gefällt, sie haben einfach alle etwas, das einen berührt oder zu nachdenken bewegt (oder beides^^)
    Und ich hoffe doch, dass noch viele solcher Geschichten kommen werden.

    Naja, von mir gibts jetzt keine Geschichte, aber dafür zwei Liedtexte, die mir persönlich am meisten Nachdenklichkeit beschert haben und mit denen ich mich am meisten identifizieren kann.
    Nun denn ...


    No second Chance

    My diamond's clouded over
    Where it used to shine like light,
    And the day keeps running faster,
    Into the arms of night...

    The stitches on the tapestry say,
    "Everything in time,
    Will find it's way home again,"
    But I'm tired of crying...

    No Second Chances
    Don't knock on my door
    There won't be any answer
    I won't be here no more...

    This house we had together
    Might still be in its place
    But the rest of this is much too hard to face,
    There'll be No Second Chance...

    Lovely moonlit hours we spent
    Walking on the beach,
    We'd gaze up at the stars,
    I swear they were in our reach...

    But time... it went on,
    Minutes... they ran too fast.
    Like you they were gone...
    Into the past....




    I Still Remember

    I thought of you the other day
    How worlds of change led us astray
    Colors seem to fade to gray
    In the wake of yesterday…

    You looked into my eyes
    You had me hypnotized
    And I still remember you

    I had a dream of you and I
    A thousand stars lit up the sky
    I touched your hand and you were gone
    But memories of you live on…

    You looked into my eyes
    You had me hypnotized
    And I still remember you

    Those moments spent together
    Promising forever
    And I still remember you

    Do you ever think of me
    And get lost in the memory
    When you do, I hope you smile
    And hold that memory a while…


    Achja, sind beides Texte von Blackmore`s Night (falls das überhaupt jemand kennt?)

  15. #15
    Er hasste alles, doch ist es ihm gleichgültig.
    Er hasste diese Gleichgültigkeit, die ihn befallen hatte.

    Was war er nur für ein Mensch geworden?
    Hätte er als Kind sich auch nur vorstellen können, was aus ihm werden würde? Warum sticht sein Herz nur so? Warum war er zu dem geworden, was er ist? Warum veränderte diese schicksalhafte Vergangenheit dermaßen seine Zukunft?

    Er war alt, übermüdet, abgelaufen, ein Wrack, zerstört, zerfressen von sich selbst, das betrüblich in die Tage starrt.
    "Schaut ihn auch an" rufen sie.
    "Nehmt die Kinder weg, sie sollten soetwas nichts sehen"

    Doch verstanden die Eltern selbst, warum sie den Anblick des alten Mannes nicht ertrugen? Wahrscheinlich nicht. Sie fühlten sich nur unwohl, es war, als umgäbe ihn eine bösartige, nein nicht bösartige, unheimliche, fremde Aura, eine Präsents deren Existenz sie nicht verstanden, doch spürten sie, dass sie ihnen nicht freundlich gesinnt sei.
    Wie er sie hasste, dieses unwissende Pack. Reden über mich, und verstehen nichtmals sich selbst.
    Was verstehen sie schon vom Leben? Was vom Schmerz?
    Doch das schlimmste, was ihm zustoßen konnte, war schon passiert.
    Nicht das es die anderen je verstnden hätten, selbst wenn er es ihnene erklärt hätte.
    Er war außergewöhnlich, gestraft mit einem Wissen, welches niemand mit ihm teilte. Vielleicht war es auch nur eine Schein-Erkenntnis, wie so viele in der Welt war er davon überzeugt, dass er die einzig wahre Erkennungsgabe besitzt, das er der Einzige ist, der objektiv beurteilen kann. Doch verletzte ihn diese Erkenntnis mehr, als jeden anderen Menschen. Die Zweifel scheinen ih zu erdrücken, er hielt die Beweggründe der Handlungen der Welt in der Hand, doch wollte er sie nicht fassen. Wie wenig Sinn alles machte, er wollte einfach nicht mehr weitergehen, er wollte sich nicht dem letzten stellen, sich selbst.
    So verfiel er in Selbstgerechtigkeit, Argwohn, überzeugt davon, seine niederschmetternde Erkenntnis mit ins Grab zu nehmen, dass sie nie wieder ein Leben zerstören konnte, so wie seines.
    Was nütze die Wahrheit, wenn sie nichts außer Schmerz und Sinnlosigkeit mit sich bracht.

    Wie wusste er, dass alle Religion, Glaubensrichtungen und Erkenntnisse falsch wahren, wie beneidete er die Menschen, die Leben konnten, ohne dies zu erkennen, ohne sich darüber Gedanken zu machen.

    Damals, in der Vergangenheit, war er auch so gewesen. Und damals war sein Leben besser, gestand er sich betrüblich ein, wie so vieles.
    Auf dem Weg der Perfektion, der Verbesserung, hatte er so vieles abgelegt, was ihn menschlich machte.
    Die Lüge, die Illusion, das falsche Selbstbildnis, der Glaube an die eigene Überlegenheit, all das hatte er aufgegeben, um nun zu warten im ewigen Sumpf der Selbstzweifel, des Unglücks und der Durchschaubarkeit des Lebens.

    Was hätte er gegeben, wieder zurück zu verfallen, zu dem, was er gewesen war, zu einem dummen Menschen. Doch nun war sein Leben verdammt, seine Erkenntnis ließ ihn erkennen, das er trotz der Suche nach dem Richtigen das Falsche gewählt hatte.
    Das Wissen, das er erlangte, überzeugt ihn nur davon, dass die Unwissenden es leichter haben, besser haben, glücklicher haben.

    Was hatte er in seinem Leben schon alles mitansehen müssen. Die Grausamkeit, welche so endlos lange auf ihn einwirkte, hatte ihn nun übermannt, er konnte sich ihrer nicht erwähren, war er doch der Einzige, der sie hervorrief.
    Die hunderten Wunden hatte er sich selbst geschlagen, hatte sie ihn doch zu diesem Menschen gemacht, der sie immer wieder aufreißen musste, weil er nicht leben konnte ohne den Schmerz.

    Nun war er kalt, verbittert, und es war ihm gleichgültig, konnte er nichts anderes mehr als Hass auf sich verspüren, welcher ihn schon vor so langer Zeit zerfressen hatte.

    Hass der ihn verbrannte und gleichgültig machte, und das ließ ihn noch mehr hassen.

    Er hasste alles, doch war alles ihm gleichgültig.
    Er hasste die Gleichgültigkeit, die ihn befallen hatte,
    ...für immer
    Geändert von -[IoI]-Ins@ne (06.01.2004 um 02:35 Uhr)

  16. #16
    Du warst so ein liebenswürdiges Mädchen..ein wenig schüchtern aber wirklich immer verständnissvoll und für alle da. Niemand hätte gedacht dass du dich jemals so extrem verändern würdest....
    Du wurdest immer schlechter in der Schule,tauchtest kaum noch auf...du hattest deine cuulen Freunde...jeden Tag gab es alkohol..ihr seid so auto gefahren...in der schule ahnte man erst noch nicht wirklich was...doch es wurd schlimmer und schlimmer..du kams sogar betrunken in die Schule...

    Die Sorge wurde immer größer...doch wie sollte man es stoppen...so nahe und doch so weit entfernt...so enttäuscht von deinem Verhalten.
    Du gabst anderen soviel Kraft...doch du wolltest zeigen wie beliebt du sein kannst...wie cool....wie sehr du all deine Probleme verdrängen kannst in alkohol...und ständig wechselnden Freunden...ich war so enttäuscht....so erschrocken...

    Die Lehrer redeten mit dir...du seist so ein intelligentes Mädchen wieso nur zerstörst du dir alles...Du wolltest deinen Respekt bei den Mitschülern...doch du erhielst eher spott...du hast nichts erreicht...nur dein Leben hast du zerstört...ich weiß es ging noch lange so weiter...

    Doch mit meiner Kraft hast du den Weg ins helle Licht zurückgefunden....du hast es geschafft...nie mehr wirst du dieses liebenswürdige Mädchen sein dir wir alle so mochten und so knuffig fanden...doch auch nie wieder wirst du diese "••••••••" sein...die sich ihr leben selbst zerstörte....du hast zurückgefunden und doch ein ganz neues Ich erlangt....

    obwohl du dir soviel zerstört hast...hast du dir auch viel wieder aufgebaut bist gereift...ich bin stolz auf dich....

    Yuna

  17. #17
    Ich greife zu meinem Messer.
    Ein Gedanke schießt mir durch den Kopf wie eine Kugel.
    „Warum eigentlich nicht?“

    Irgendetwas hat Besitz von mir ergriffen.
    Ein Teil von mir ging verloren, vor Jahren, und er kann nicht gefunden werden. Keiner kann mir helfen ihn zu finden, denn keiner traut sich danach zu suchen. Zu tief reicht die Vergangenheit, es regnet und ein Teil von mir ging verloren, vor Jahren.
    Was keiner außer mir heute merkt: Feuer, es brennt in mir. Irgendwo zwischen die Stille und den langen Schlaf hatte sich ein stechender Schmerz gebohrt, der mich verbrennt. Die Sonne, viel zu hell, viel zu hell ... ich suche einen dunklen Platz und finde nichts als Gift. Es tut weh, ein Splitter im Kopf und Unruhe, Unruhe, Unruhe in mir und dieser tiefe Hass, der meine Gedanken packt:
    „Ich werde dich umbringen! Ich hasse dich! Ich hasse dich! Ich hasse dich! Ich werde alles vergessen machen!“
    Ich packe meine Pistole und stehe auf.
    „Warum eigentlich nicht?“
    Einfach nachgeben, sich im Schmerz verlieren und fallen lassen, es ist so einfach, so unglaublich einfach und ich bin die Suche so leid. Ich bin den Schmerz so müde, die Müdigkeit schmerzt und alle Gedanken drehen sich haltlos im Kreis, bis mir schwindlig wird. Es gibt keinen Halt, irgendetwas hat von mir Besitz ergriffen. Und ich möchte los lassen, ich möchte nicht los lassen ... ich möchte los lassen ... ich bin so schwach ...
    Ich erschieße meine verhassten Tante, eine Kugel direkt in den Kopf und ihr Blut spritzt auf den Teller meines Onkels: Chaos, Unordnung, Unruhe! Und doch nicht.
    Ich drehe mich um: „Das Gift meines Lebens.“
    Dann ramme ich meinen Vater ein Messer zwischen die Augen und warmes Blut legt sich auf meine zitternden Finger, während ich mit der Pistole ein uns andere Mal seine Körperteile zerfetze und entstellte.
    „Ich hasse dich! Ich hasse dich! Ich hasse dich!“
    Mit einem weiteren gezielten Schuss töte ich meinen Onkel, der aufschreit und danach heulend zu Boden fällt. Sein Blut vermischt sich mit der Truthahnsoße. Dann werfe ich einen letzten Blick zu meiner Mutter, die nur sagt:
    „Du hast uns das Essen ruiniert!“
    Tote Körper überall.

    Nichts hat sich verändert, nichts wird sich verändern. Alles schmeckt immer fremd. Ich kann nicht fliehen, ich kann nichts vergessen machen und sitze wieder allein, die Sonne blendet stärker denn je und verbrennt meine Augen. Sinnlos zu kämpfen, sinnlos aufzugeben und ich greife wieder zum Messer, an meine Kehle und nur ein Schnitt, warmes Blut legt sich auf meine zitternden Finger und ich merke: Ich bin nicht anders, ich bin wie er. Ich weine.
    Jetzt sterbe ich wie er und der Tod ist keine Erlösung, er hat mich wieder und alles geht weiter: Chaos, Unordnung, Unruhe! Und doch nicht.
    Bring mich zurück ins Leben, lieber Tod, führ mich ins Licht und ertränke mich darin, denke ich und fühle nichts, nun bin ich gefangen und es schmerzt erneut. Ich habe keine Pistole, ich habe keine Gewalt mehr, wie früher, ein Teil von mir, der vor Jahren verloren ging, er kommt nie wieder, und ich bin ausgeliefert bis in alle Ewigkeit.
    Breche mich in Stücke, zerschlage alles und vergifte mich. Ich schaue auf meine eigene Reflektion, die Traurigkeit wächst, aber sie verändert nichts, Krankheit wuchert in mir, es gibt nie Veränderungen.

    Dein Geschenk an mich wollte ich nie und die Dunkelheit bedeckt mich, endlich habe ich sie gefunden und ich verleugne alles, ich laufe langsam, so langsam weg um atmen zu können, ganz alleine.
    Ganz allein.
    Ich weine und sterbe weiter.

    Ganz alleine.

    O bailan todos o no baila Nadie

  18. #18
    Zukunft.
    Ein Wort. Bedeutung für wenige. Dunkel in der Zukunft weit entfernt, steht sie dort. Unerreicht und so fern zeigt sie uns doch nur den Tod. Tod. Einzige Erfüllung oder Trugschein für das Leben.
    Stehen wir auf der Schwelle muss man nur abrutschen, doch stehen wir auf beiden Beinen bleiben wir standhaft. Ich kann meine Zukunft ändern, doch die Änderung liegt auch so fern, ich kann sie nicht erreichen, brauche ich Geduld.
    Zukunft, ein Wort das Hoffnung spendet und Kraft erblühen lässt, egal bei welchem Menschen. In jedem von uns steckt Zukunft, Hoffnung, Kraft und Mut. Wir müssen entscheiden, ob wir das erkennen wollen oder wir eine Marionette unser selbst sind.
    Ohne Zukunft.

    Liebe.
    Ein Gefühl? Ein Wort? Oder eine Definition für das Leben das sich darum dreht. Gefühle sind Auslöser für das Leben, also sind Gefühle Auslöser für die Liebe. Natürlich. Unvergleichlich dreht es sich um diese Person die einem nicht mehr aus dem Kopf geht und sich festgesetzt hat. Tagtäglich denkt man an sie und hört Lieder die sie erreichen sollen. Ist das Liebe?
    Liebe ist, Gefühle für jemanden zu empfinden, die ewig währen. Der Gedanke, das Gefühl der Liebe an sie ist es. Das ist Liebe. Liebe mich…

    Vertrauen.
    Die Beschreibung für den Menschen den man kennt. Man kennt ihn schlecht. Man sieht nur das Äußere. Geht man tiefer wird einem der Eintritt verwährt. Das Innere erkennen ist der Punkt der Freundschaft. Ihn kennen, seine Vorlieben, sein Tun und seine Laster. Seine Pläne und seine Zukunft. Dies ist das Innere. Kann man diesem Menschen trauen. Immer. Den Menschen den man am besten kennt ist der Mensch den man am meisten vertraut. Vertrauen.
    Ein Wort der Freundschaft und Erkenntnis. Kenne ich ihn schon so lang und kann ihm vertrauen. Wir wissen wann Schluss ist und es nicht mehr geht. Wissen was der andere denkt und fühlt. Freundschaft…

  19. #19
    Sie ihm in die Augen und trockne die Tränen, die du angerichtet hast.

    Wieder war ich hier und starrte in die Luft.
    Wieder war alles, wie er es zurückgelassen hatte, dachte er sich, dann gestand er sich ein, dass nicht er zurückgelassen hatte, sondern er der Zurückgelassene war.
    Schmerz spürte er nicht, noch nicht, viel eher war es ein mildes Verwundertsein, darüber, wie leidenschaftslos er darüber war.
    Der Schmerz würde noch kommen, dass wusste er, er würde ihn treffen wie ein Orkan, unvorbereitet und unerbittlich, er würde ihn zu Boden, in einen seelischen Abgrund, schleudern und um ein Ende bitten lassen, welches er ihm nicht gewähren wird.
    Und umso später dieser Schmerz kommt, umso härter wird er ihn treffen.
    Doch war er froh, dass dieser Moment noch nicht jetzt war.
    Er hatte Angst, gepaart mit Hoffnungslosigkeit, er resignierte vor seinem Schicksal, so wie er es auch damals tat, tuen musste.
    Doch hatte er nicht gekämpft? Hatte er sein Leid nicht schon auf ein unerträgliches Maß ausgedehnt, welches er nun nicht mehr ertragen konnte?
    Wenn er nicht befürchtet hätte, dass wenn er den Mund öffnen würde, seine Seele auskotzen müsste, dann hätte er gelacht.
    Welch lustigen Seitenhieb ihm immer zu geben gedachte.
    Jetzt wog er sich in Selbstmitleid, wie genau wusste er, was folge würde.
    Und es graute ihm davor.
    Der Wahnsinn. Er würde wieder in seine sukzessive Surrealität verfallen, wieder würde er Menschen bewusst verletzen und hassen, weil er sich selbst hasste, wieder würde er Freunde verlieren, noch mehr hassen.
    Nachts würde er in Angst und Einsamkeit ertrinken, würde betten im Schlaf für jeden Alptraum, nur um seinen lebendigen zu vergessen.
    Er würde sich selbst Vorwürfe machen, immer und immer wieder, sich selbst brechen, innerlich zerstückeln und verletzen, um seiner Hilflosigkeit und Angst Ausdruck zu verleihen.
    Doch wird es niemand merken, wie sollten sie auch? Sie verstanden ihn nicht, manche hassten ihn sogar, und keiner war in der Lage ihm zu helfen, außer der Mensch, der ihn in dieses Unglück brachte, doch könnte er sie nie um diesen Gefallen bitten, doch konnte er IHR einen Vorwurf machen? Konnte er der Welt einen Vorwurf machen? Nein.
    Denn er kann die Welt nicht für seine Erschaffung verurteilen.
    Und doch tut er es, es ist seine Welt, sein Leben, das er verurteilt.
    Er ist isoliert, allein, wie er es immer gewesen war, und wenn er das verurteilte, träfe er nur wieder sich selbst.
    ABer er verurteilte sich nicht nur, er bestrafte sich auch noch.
    Doch noch war alles in Ordnung, er wusste, der Schmerz würde noch warten. Warum wartete er nicht ewig?

    Er war solch ein sensibler, empfindlicher Mensch. Warum konnte er nicht einfach kalt, hart, berechnend sein? In dieser Welt, wo nichts anderes mehr zählte als die kalte Berechnung, hatte er, dieser Dummkopf, sich für die Gefühle entschieden, die ihm nur Schmerz und Leid brachten.
    Doch bekam er dafür Anerkennung und Trost oder einfach nur ein wenig Verständnis? Nein, denn die Welt war kalt, und sie ließ sich nicht erwärmen, auch wenn er es noch so sehr versuchte.

    Nimm seine Tränen als Triumph, denn du hast sie angerichtet udn nur du kannst sie trocknen.

  20. #20
    An den Flüssen Babylons sitzen wir und weinen.

    Die Sonne ist längst untergegangen.
    Wir schweigen in der Stille der Nacht, Tränen und ein Ruf, der längst verhallt ist. Das Echo verklang, als das Gold der alten Zeit zu Asche zerfiel. Wir können keine Gebete mehr erhören, der Glanz der Tempel kann unseren Schmerz nicht lindern.

    An den Flüssen Babylons sitzen wir und weinen.

    Wir sind so viele und doch sind wir einsam.
    Allein im Dunkel dieser Tage finden wir keine Ruhe.
    Wir sind so allein.

    An den Flüssen Babylons sitzen wir und weinen.

    Gebt uns zurück, was uns genommen wurde an jenen Tagen, über die wir nicht sprechen können. Ein stummer Schrei, als die Zeit endete und wir vergassen wer wir sind.
    Die Trauer breitet sich düster über uns aus, ein blinder Schleier, unser Leid ist unerträglich.

    An den Flüssen Babylons sitzen wir und weinen.

    Wir senken den Kopf hilflos gen Wasser, tief und schwarz. Eine Träne erschüttert die Oberfläche. Der letzte Atemzug, wir schmecken nichts und sterben in der Dämmerung unserer ewigen Schuld.

    O bailan todos o no baila Nadie

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