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Abenteurer
Das ist die Story zu einem Browsergameund erzählt mir jetzt nicht, die OG-Story wäre besser.. Und @SenseOne: Von diesen Autoren und Werken hab ich WIRKLICH nich nie was gehört..
Das hab' ich übrigens nicht selbst geschrieben, nur die Storyline, Prolog, Epilog und die Bezeichnung VESID (Das ist übrigens als Scherz gemeint, falls ihr's noch nicht gemerkt haben solltet..) stammen von mir, ich kann den Entwurf ja mal abphotographieren und hier reinstellen..
Hier mal der nächste Part, der is' jetzt hundertprozentig von mir alleene:
Prolog:
"Was sind Zufälle?
Zufälle sind unvorhersehbare Ereignisse.
Was ist Unvorhersehbarkeit?
Unvorhersehbarkeit ist mangelnde Kenntnis der Ursachen."
- Tyrion LOU
Kapitel I: Ursachen
Törichte Avaner.
Diesmal haben sie es wirklich übertrieben.
"Telomerin", saudämlicher Name, aber phänomenale Wirkung: Es ermöglicht für gewisse Zeit die Telomerase der DNA, Die Zellalterung wird nahezu gestoppt, wer es einnimmt kann leicht über 500 Jahre alt werden. Selbstverständlich wurde es von allen Avanern die es sich leisten konnten (oder sonstwie drankamen) begierig geschluckt.
Die Nachfrage nahm so stark zu, das immer mehr und mehr produziert werden musste, dadurch sank der Preis, und bald konnte es sich fast jeder Avaner leisten, der Unsterblichkeit nahezukommen.
Gewisse gesellschaftliche Nebenwirkungen wurden dabei geflissentlich ignoriert.
...Letos...
der Meteorit hatte neben der Flutwelle noch eine andere Folge: Er hat eine so gewaltige Staubwolke in die Atmosphäre gepustet, dass man nun, da sie sich in der gesamten Atmosphäre Verteilt hatte, dort kaum noch normal atmen konnte. der Staub verdeckte die Sonne, und schirmte den Planeten so von der Wärmezufuhr ab. Die Tage waren auf Letos ebenso kalt, dunkel und sternenlos wie die Nächte. Die gesamte Oberfläche war mit schmutziggrauem Eis bedeckt, dass sich in dieser gefrorenen Hölle noch einmal Leben entwickeln könnte war schier undenkbar.
unter dem hässlichen Antlitz Letos' lagen jedoch unermessliche Mengen von Metall und Kristall.
...und dann gab es natürlich noch die Karris: ihre Wissenschaftler hatten sich, wie schon zu Anfang unserer Geschichte, mal wieder was mehr oder weniger Tolles ausgedacht, das dann mal wieder mehr oder weniger in die Hose gegangen ist...
"mit Plänen ist das so eine Sache: Wer in der Theorie Stein und Bein schwört alle Eventualitäten eingeplant und
alle Reaktion bedacht zu haben, der wird in der Praxis bald stutzen, weil er doch einen Faktor nicht
vorrausgesehen hat. Die in Plänen involvierte "Wirklichkeit" ist immer nur eine Ansammlung von Annahmen, die
der realen in keinem Fall gerecht wird.
Ist der beste Plan nun folglich der, garkeinen Plan zu haben? Ansichtssache."
- Tyrion LOU
Kapitel II: Pläne
Eine Sache haben die Karris nämlich von den Zenen behalten: Proben ihres Erbgutes. Damit und mit ihren eigenen Genen schufen die Karris nun in einer gewaltigen Testreihe mit Abertausenden von Fehlversuchen eine künstliche Lebensform, die für den Plan ideal schien.
Der Plan sah vor, aufgrund der Ressourcenknappheit auf Karsk, den zerstörten Planeten Letos wieder in Besitz zu nehmen, da aber die Körper der Karris aufgrund ihrer Anpassung an die Wüste zu viel Sonne brauchen um auf Letos für lange Zeit überleben zu können, und die karskischen Automaten nicht hoch genug entwickelt waren um den gesamten Abbau allein zu bewältigen brauchte man eine Arbeiterrasse.
Diese war nun gefunden, man züchtete fleißig weiter und hatte in wenigen Jahrzehnten eine ansehnliche Population von "Kariszin" (sprich: "Karischin", mit Betonung auf dem 'a' und dem hinteren 'i'), wie die neue Spezies getauft wurde, angesammelt. Von den Karris hatten die Kariszin ihre Widerstandskraft gegen extreme Hitze, vor allem aber Kälte (Wüstennächte auf Karsk sind arschkalt), ihre Muskelkraft und ihr Aussehen, das dem der Karris glich. die Zenen "vererbten" ihnen eher Letos-spezifische Eigenschaften, wie die Anpassung an die letosianische Gravitation, die Tageslänge und den Jahreszeitenwechsel; die letzten beiden Charakteristika waren bedeutend, da man für Letos ein Terraforming-Projekt vorsah, um das ursprüngliche Klima wiederherzustellen.
Und während man auf Karsk den Abtransport der Kariszin vorbereitete, wurden sich die Avaner nun langsam bewusst, das die Einnahme des Telomerin auch ungeplante Folgen hatte: Man hatte sich wie gewohnt fortgepflanzt, lebte aber acht- bis zehnmal so lange wie zuvor, dies führte zu einer ungeheuren Bevölkerungsexplosion, die bald das Angebot an Lebensmitteln schneller aufzufressen drohte als nachproduziert werden konnte. Die selbstsüchtige Art der Avaner erlaubte es nicht, sich mit der Telomerinbenutzung einzuschränken, also musste ein anderer Weg gefunden werden. Im Avanischen Senat wurde beratschlagt, viele Vorschläge wurden gemacht, einer haarsträubender als der andere, bis ein Emporkömmling namens Eoodad (Evil Overlord Of Doom And Darkness, sprich: "Iudad", Betonung auf 'E' und 'a') sagte, das Naheliegendste wäre doch, einfach mehr Lebensraum zu schaffen. Zuerst belächelt, wurde bald immer öfter über seinen Vorschlag geredet, es wurden Pläne gemacht, das Meer aufzuschütten, unterirdisch Lebensraum und Gewächshäuser einzurichten, Stationen auf den Monden und so fort. Der Einwurf, einfach Karsk zu erobern, wurde beizeiten abgeschmettert, da eine Fortführung des Großen Krieges die Flotten nur noch weiter schwächen würde, und das Klima dort sowieso für die (verweichlichten) Avaner unerträglich sei.
Eine anfänglich für komplett bescheuert gehaltene Idee rückte jedoch wieder in das Licht der Aufmerksamkeit, als entdeckt wurde, dass der Staub in der Letosianischen Luft einen hervorragenden Nährboden für Avanische Pflanzen darstellte, wenn er nur auf dem Boden wäre, und somit war auch auf Avan das LPG(Letos-PlanetenGestaltung)-Projekt geboren.
Kapitel III: Durchführungen
Siebzig Jahre waren seitdem vergangen. die Kariszin waren auf Letos gelandet und förderten Rohstoffe für Karsk, und die Karskische Terraforming-Maschinerie arbeitete ununterbrochen daran, den Staub aus der Atmosphäre zu filtern, denn wenn dieser erst einmal fortwäre, würde die Sonne die Oberfläche wieder erwärmen, das Eis schmelzen und fruchtbare Erde (nebst den tiefgekühlten Überresten einiger Letosianer, das machte aber nichts, die waren auch guter Boden) hervortreten lassen.
Seit kurzem arbeiteten auch die Avanischen Luftfilter-Werke, allerdings auf der anderen Seite des Planeten, und ohne Wartung durch Arbeiter.
Der Staub machte eine Planetare Aufklärung praktisch unmöglich, und so stellten beide Seiten nur fest, dass die Säuberung rascher voranging als erwartet; während sich die Karris und Kariszin einfach freuten war man auf Avan misstrauischer und schickten einen Aufklärer um die Ursache zu finden. Viele hielten dies für sinnlos, man könne doch ohnehin nichts sehen, jedoch schon im Anflug auf den Planeten sichtete man ein Raumschiff das im Begriff war zu landen, es wurde als Frachter der alten ALK-Flotte identifiziert, und somit der Karskischen Flotte zugeordnet. Die unauffällige Untersuchung des Gebietes um den Landeplatz ergab für die Avaner, dass die anscheinend Karskischen Siedler ebenfalls ein Atmosphärenreinigungswerk besaßen und außerdem intensiven Bergbau führten, dessen Erträge nach Karsk transportiert wurden. im Gegenzug wurden Nahrungsmittel nach Letos verschifft.
Auf Avan war man in Alarmbereitschaft, der Ressourcenüberfluss der nun auf Karsk herrschen musste, konnte dort zum Bau einer neuen Kriegsflotte verwendet werden, und niemand konnte genau wissen wie lange hier schon gearbeitet wurde. Sofort nahm man Friedensgespräche auf, bei denen die Avaner allerdings schnell erfuhren, dass es sich bei den Siedlern nicht um Karris, sondern eine gezüchtete Arbeiterrasse handelte. Erneut wartete der inzwischen auf Avan enorm prominente Politiker Eoodad mit einem kühnen Plan auf...
Er erhielt das Oberkommando über die Avanische Flotte und machte sich daran seine Eingebung in die Tat umzusetzen: Einzig die Nahrungslieferungen und der Nachrichtendienst wurden von seinen Kriegsschiffen ohne Rücksicht auf Verluste unterbunden, dann müssten die Kariszin ihre Metall- und Kristall-Transite nach einiger Zeit von selbst einstellen. Was er nicht erwartet hatte war, dass sie dies sofort taten. Wenn die Kariszin dann erst einmal hungrig und zermürbt wären, müsse man nur noch hilfreich seine Hand ausstrecken und die Kariszin wären auf die Seite Avans gezogen. Auch dieser Teil des Plans funktionierte besser als erwartet, denn was die Karris bei der "Konstruktion" der Kariszin nicht erwartet hatten, war, dass diese mindestens ebenso verschlagen und selbstsüchtig wie die Avaner waren, dies aber besser zu verbergen wussten; die Kariszin wussten, dass in einem bevorstehenden Krieg die Avaner wegen ihres besseren technischen know-how's und mit sowohl ihren, als auch den Letosianischen Materialien viel schneller eine viel mächtigere Flotte bauen konnten. Oder ihnen schmeckte das Avanische Essen einfach besser. die beiden Parteien bildeten zusammen die Avaner-Kariszin(AK)-Allianz
Einige Kariszin jedoch machten sich mit den Frachtern sogleich nach Karsk auf, und landeten auf dem nordöstlichen Kontinent, einer einzigen lebensfeindlichen Wüste, wo sie die Kariszin-Enklave bildeten. Diese wurden von den Karris geduldet, da sie erstens nicht für eine Bedrohung gehalten wurden, ihre Vernichtung also Ressourcenverschwendung wäre, und man der Meinung war, dass sie irgendwann noch nützlich sein konnten.
Die Enklave bildete aber offiziell immer einen Teil der AKA.
Was sowohl Kariszin als auch Avaner nicht ahnten, war das auf Karsk eine (zugegebenermaßen etwas unkonventionelle) neue Quelle für Metall entdeckt wurde: Unter der Kruste des Planeten, etwa achtzig Kilometer tief, im flüssigen Mantel, gab es, ebenfalls in flüssiger Form, schier unerschöpfliche Mengen von nahezu reinem Eisen...
"Wäre Allwissenheit nicht was Wunderbares? Klipp und klar: Nein.
Allwissenheit bedeutet, über jeden Vorgang, der in der gesamten Existenz vonstatten geht, jeden Fakt zu wissen.
Daraus könnten wir, aufgrund der Kausalität, die gesamte Zukunft ableiten.
Aber mal ehrlich, wenn uns nichts mehr überraschen könnte, nicht mal der eigene Tod, wäre das Leben dann nicht
fürchterlich langweilig?"
- Tyrion LOU
Kapitel IV: Zufälle
Während die AKA beim Bau ihrer Flotte auf Angriff setzte (die eigenen Planeten waren ja durch Karsk in keiner Weise bedroht) und kleine, schnelle, wendige, und waffenstarrende Schiffe baute, die allerdings nur schwache Schilde und Panzerung hatten, bauten die Karris genau diese aus, man musste eventuelle Angriffe auf den Planeten abblocken können, und so waren die Karskischen Schiffe riesige Festungen, die sich allerdings nur langsam bewegen konnten.
Gerade als die AKA-Flotte nach Karsk aufbrechen wollte, wurde eine Entdeckung gemacht, die den gesamten Plan zunichte machen konnte: ein neuer Meteorit hielt Kurs auf Letos. Glück im Unglück: Man berechnete, dass er dort erst in circa zehn Jahren ankommen würde. Und noch mehr Glück: Untersuchungen ergaben, dass er, neben Staub, auch aus großen Mengen TiTan, Gold, Diamant, und Deuterium-Eis bestand, darum taufte man ihn passenderweise auf den Namen "Nugget". Auf Avan wurden Stimmen laut, man müsse ihn einschlagen lassen, und so die Kariszin auslöschen, da diese den Avanern sonst doch nur irgendwann in den Rücken fallen würden, die Rohstoffe müsse man dann nur noch von der Oberfläche kratzen; die Kariszin auch. Die Regierung holte eine andere Meinung ein...
Sofort rief man Eoodad in den Senat, schließlich hatte sein Scharfsinn schon mehr als einmal die Geschichte des Reiches gelenkt. Sein neuster Streich sah vor, auf Letos umgebaute Gravitations-Triebwerke zu installieren, die normalerweise für interplanetare Lichtgeschwindigkeits-Frachtflüge benutzt werden. Hier sollten sie zur Ablenkung des Meteoriten vom Planeten dienen. Sämtliche überschüssigen Ressourcen wurden zum Bau eines gewaltigen Gravitatoren benutzt, der Flottenbau geriet in den Hintergrund. Eoodad hatte aber noch etwas anderes mit dem Himmelskörper vor, und dazu brauchte er die Kariszin. Währenddessen baute man auf Karsk die Verteidigungsflotte weiter aus.
Der große(?) Tag war da: der Meteorit war in direkter Nähe zu Letos, der Gravitator wurde aktiviert, da kam es zu einem schweren Unfall: Staub geriet in die Maschine, und verursachte eine Fehlfunktion; während Nugget angezogen wurde, stieß sich der gesamte Planet von der Sonne ab, wurde auf eine von der Sonne weiter entfernte Umlaufbahn geschleudert, schlagartig wurde es noch kälter und dunkler, alle Arbeit der Atmosphärenwerke war jetzt umsonst. Nugget aber war planmäßig in den Orbit um Letos gegangen und bildete nun einen Mond.
Trotz, oder grade wegen des Schocks über die planetare Katastrophe wurde an Teil zwei des Plans nun noch energischer gearbeitet, denn man plante, ersatzweise Karsk zu erobern: Nuggets Reichtum wurde nicht einfach abgebaut, sondern der Meteor wurde an Ort und Stelle in eine Angriffsanlage super-hyper-ultra-mega-gigantomanifalizinistischer Ausmaße umgebaut. Dabei wurden nicht einfach Tunnel in das Metall gebohrt, sondern ein Schacht in die Mitte getrieben, und Nugget von innen heraus kugelförmig abgefräst, von der Mitte des entstandenen Hohlraumes an wurde dann die kugelrunde Raumstation gebaut.
Diese Station wurde auf einen ungeheuer blöden, aber dennoch äußerst treffenden Namen getauft:
Todesstern.
"Garantien sind wider die Natur.
wenn es in unserem Universum überhaupt etwas gibt, das Anrecht auf eine Bestandsgarantie hätte, dann nur die
Tatsache, dass nichts wirklich Bestand hat.
Unsere kurze Lebensdauer erlaubt es uns nur nicht die Veränderungen um uns alle wahrzunehmen."
- Tyrion LOU
Kapitel V: Schlachten(?)
Die AKA-Flotte zog also gegen Karsk.
Der Todesstern, der unter Kariszin-Kontrolle stand sollte die erste Angriffswelle bilden, wenn die Karskischen Verteidiger vollends mit ihm beschäftigt waren, kämen die schnellen Avanischen Schiffe nach und bombardierten den Planeten. soweit die Theorie, die Realität sah anders aus.
Die Karskische Flotte war nicht etwa im Orbit um den Planeten, sondern traf den Todesstern schon auf halbem Wege nach Avan; die Avanischen Strategen hielten das für einen Vorteil, der Todesstern sollte die Karris hier draußen in Schach halten, der Planet selbst müsse sicher ungeschützt sein, also zogen die Schiffe nach Karsk um dort ihr Werk zu verrichten, wurden aber schon kurz darauf von einer zweiten Welle erwartet, die sie zurück zum Todesstern drängte.
Was die Avaner und die Kariszin nämlich nicht wussten, war, dass sie unterwandert worden waren. Die Karris hatten ihre Bergarbeiter nicht ohne Grund so gezüchtet, dass sie ihnen glichen, die hohen Persönlichkeiten der Kariszin waren seit dem Verrat an Karsk durch Karris-Agenten ersetzt worden, so auch der Kommandant des Todessterns.
Die Karris hatten vorgesehen, den Todesstern zu benutzen um die gegnerische Flotte auszulöschen, und dann Avan einzunehmen, jedoch die Todesstern-Besatzung nicht mit eingeplant. Diese spaltete sich in dem Moment, als der Kommandant den Befehl gab die Avanischen Schiffe anzugreifen in zwei Gruppen: Die, die ihrem Captain loyal dienten, und die Avan-Getreuen. Auf der gesamten Station entbrannten Kämpfe, einige Kanonen schossen auf die Karris, andere auf Avanische Schiffe, manche sogar auf andere Geschütze. Die, die zu Avan standen drohten die Überhand zu gewinnen, die Korridore lagen voller Leichen, da sah der Kommandant keinen anderen Ausweg, seine Flotte zu retten,
und aktivierte die Selbstzerstörung.
Der ungeheuren Kraft einer Detonation von elf Materie-Antimaterie-Fusionsgeneratoren gleichzeitig vermag nichts und niemand etwas entgegenzusetzen, jedes Schiff, und somit jeder Kern, der von der Welle aus Plasma erfasst wurde, fachte die Explosion mit neuer Energie weiter an. In weit entfernten Systemen wunderten sich ortsansässige intelligente Lebensformen, eine Supernova an einer Stelle zu sehen, wo vorher nicht mal ein Stern war.
Die gesamte Macht beider Flotten verteilte sich, hauptsächlich in Form einzelner Atome, über die Galaxie.
Vorerst hatten Avaner und Karris nichts voreinander zu befürchten, der Bau einer Flotte kostet nun mal Zeit, jedoch waren sie nun völlig voneinander abgeschnitten. Auf beiden Seiten wusste man, dass ein taktischer Vorteil nur durch die Kontrolle Letos' zu erreichen war, Die Karris jedoch hatten zwei Vorteile: Erstens liegt Karsk näher an Letos als Avan, man konnte also zuerst dort sein, und zweitens gab es ja da noch die Kariszin-Enklave, die seit der Vernichtung der Flotten ganz auf sich allein gestellt war, und ihre Rückeroberung durch die Karris erwartete; könnte diese zu einem Bündnis mit den Karris bewogen werden, müssten beim Erreichen Letos' die ortsansässigen Kariszin zwangsläufig folgen, die Enklave war schließlich offiziell immer noch ein Teil ihres Reiches.
Der Stolz der Avanischen Republik war durch die Flottenvernichtung gebrochen, man konnte nicht fassen, von den Karris in die Schranken verwiesen worden zu sein, und unter dem Volk machte sich Unmut breit: nicht nur, dass das Problem der Überbevölkerung nicht gelöst worden war, jetzt hatten die "alten Herren" auch noch ihre militärische Überlegenheit verspielt. Eoodad regte im Geheimen die Senatoren an, zumindest den ersten Vorwurf abzuweisen: er wollte, dass man die ärmere Bevölkerung in Lager zu deportierte, und so ihren Wohnraum den Wohlhabenderen bereitzustellen. In dem Moment, als der Senat, blind vor Verzweiflung und Vertrauen in den Retter des Reiches, zustimmte, war der Untergang der alten Ordnung besiegelt. Natürlich dauerte es nicht lange bis sich Widerstand regte. Eoodad verfolgte eigene Ziele, zu deren Erreichen er sich der "Resistance", einer der größten Widerstandszellen anschloss. Da das Volk Eoodad vertraute, er aufgrund seiner Stellung über geheime Informationen des Senats verfügte, wie zum Beispiel Zugangscodes und Schlachtpläne, und er noch immer ein brillanter Stratege war, stieg er alsbald zum Führer des Widerstandes auf. Unter seiner Leitung wurden Internierungslager erobert, und die Lager-Insassen schlossen sich der Resistance an, sodass bald von einer Armee die Rede sein konnte. Das Folgende wird von den Geschichtsbüchern als Bürgerkrieg geschildert, von den Männern in Eoodads Armee als Weg zum glorreichen Sieg, und von den wenigen Überlebenden der alten Avanischen Streitmacht als das längste Gemetzel aller Zeiten. Der letzteren Variante ist am glaubwürdigsten.
Eoodad war nun Imperator eines ganzen Planeten, damit war sein Machthunger aber noch nicht gestillt, wie die Karris, so wollte auch er Letos kontrollieren, und wie die Karris hatte er ein Trumpf-As auf der Hand.
Gegen alle Erwartungen der Kariszin boten die Karris ihnen Friedensgespräche an; die Enklave müsse sich Karsk anschließen und militärische Unterstützung leisten, im Gegenzug sollten sie die Schürfrechte für das Karskische Metal erhalten, und das Recht, damit nach eigenem Gutdünken handeln zu dürfen. Da die Kariszin eine ebenso egoistische Rasse waren wie die Avaner, stimmten sie sofort zu.
Obwohl auf Avan der Flottenbau wegen des besseren technischen Verständnisses schneller voranging waren die Karskischen Streitkräfte aufgrund der günstigeren Position zuerst auf Letos. Aus Gründen die heute bekannt sind, damals jedoch nicht, stimmten auch die ortsansässigen Kariszin nach kurzer Bedenkzeit zu, sie waren ihre Eiswüste leid, hieß es, und fragten an ob sie nach der Eroberung Avans wenigstens teilweise dorthin auswandern dürften. Damit bestand für die Karris kein Zweifel mehr an der Loyalität der Kariszin.
Da die alten Baracken, in denen die Kariszin seit den Tagen des alten Karsk-Letos-Bündnisses hausten, für militärische Zwecke schlicht unbrauchbar waren, errichtete men einen Stützpunkt auf dem Planeten, der die Rohstoffförderung schützen konnte; kurz vor dessen Fertigstellung landeten die Avaner.
Nun sahen die Karris den Vorteil der Avaner: die hohe Bevölkerungsdichte erlaubte eine gewaltige Truppenstärke, und deren geballte Macht marschierte gegen den noch unfertigen Stützpunkt. Selbst die tapferen Karris wussten, dass einem solchen Ansturm nicht standzuhalten war, ihr Ehrenkodex gebot es ihnen jedoch zu kämpfen. Nach drei Tagen jedoch hatten die Angreifer die planetare Verteidigung bis auf den Basiskern gebrochen, und dieser war nunmehr eingekreist. Zähneknirschend trat man den Rückzug an: Es war vorgesehen die Kariszin zuerst mit mittelmäßig bewaffneten Frachtern die Avaner ablenken zu lassen, sodass die Karris in ihren wehrlosen Transportern flüchten konnten. Doch "Die Verräter", wie die Kariszin danach sowohl auf Avan als auch auf Karsk für Jahrhunderte genannt wurden, hielten sich nicht an ihre Anweisungen, und flüchteten auf die andere Seite des Planeten. Die Karris hatten keine andere Wahl, als trotzdem zu starten;
und wurden restlos vernichtet.
Am vierten Tag, gerade als die Avanische Streitmacht sich die Basis aneignen wollte, zündete die Bombe, ein Nuklearsprengsatz von enormer Sprengkraft, den selbstverständlich die Kariszin dort platziert hatten, und tötete alle Avanischen Soldaten.
Diese vier Tage gingen als die "Zweite Vernichtung" in die Geschichte ein.
Und die Kariszin auf Letos waren nun ein für allemal die Dritte Macht.
Epilog:
"Empirismus, die Schlussfolgerung aufgrund von Erfahrung, funktioniert logischerweise nur, wenn eines in
ausreichender Menge vorhanden ist: Erfahrung. Viele sind der Meinung, dass sich Geschichte immer periodisch
verhält, Reiche steigen, Reiche fallen. Ich meine, dass das bisher durchaus so gewesen sein kann, aber nicht
bindend für die Zukunft sein muss (auch wenn dies wahrscheinlich ist). Die bisher vergangene Zeit ist einfach
zu kurz, als dass man aus ihr den Rest der Ewigkeit ableiten könnte. Wenn uns die Geschichte eines lehrt,
dann doch, dass es immer wieder auch etwas "Neues" gibt. Dummerweise haben wir uns an die Periodizität
gewöhnt."
- Tyrion LOU
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