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Thema: [ALT] Großer Bogenschießwettbewerb in der Taverne! Tolle Preise! ^^

Hybrid-Darstellung

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  1. #1
    Nur kurze Zeit hatte Ravana an der Theke gewartet und ihre Milch getrunken, als weitere Teilnehmer die Taverne betraten. Zuerst ein junges Mädchen – Ravana war erstaunt, dass sie an dem Wettbewerb teilnehmen wollte – dann ein freundlich lächelnder junger Mann.
    Und dann – ein Gorone! Ravana erinnerte sich gut daran, wie sie mit Milo in Hyrule einen Goronen gesehen hatte und wie sie sich gefragt hatten, ob Goronen gut oder böse sind und ob sie überhaupt sprechen könnten. Dieser hier sah fast genauso aus wie jener Gorone in Hyrule. Beige-braun, mit großen gutmütigen Augen und dünnen Armen und Beinen. Er hatte sich umgesehen, sein Blick hatte kurz desinteressiert auf ihr geruht, und hatte sich dann zu dem jungen Mann gesetzt, der vor ihm die Taverne betreten hatte. Neugierig beobachtete Ravana den Goronen.
    Mit tiefer, rauher Stimme hatte er mit dem Mann geeredet. Die beiden sahen aus, als ob sie sich gut kennen würden.
    Ach, wäre doch Milo hier. Dann hätte ich auch jemand zum Reden, dachte Ravana betrübt.
    Etwas hatte sich an ihrem Hals geregt, als der Gorone zur Tür hereingekommen war. Der Triforce-Anhänger an der feinen silbernen Kette um ihren Hals vibrierte! Entsetzt hatte Ravana die Hand auf den Anhänger gelegt. Er war sehr warm und fühlte sich noch lebendiger an als sonst. Als ob er gleich platzen würde... Sobald der Wettbewerb beendet war, wollte sie herausfinden, was es mit diesem Anhänger auf sich hatte – sie bekam es langsam mit der Angst zu tun. Kurz darauf hatte das Vibrieren aufgehört und der Anhänger kühlte wieder ab. Habe ich mich getäuscht? fragte sich Ravana. Ich muss mich getäuscht haben. Schmuck vibriert nicht.
    Danach war Kiro gekommen. Ravana war nicht überrascht, ihn zu sehen. Natürlich musste der Held der Schlacht an dem Wettbewerb teilnehmen. Aber Kiro sah sie nicht, zumindest zeigte er keine Regung, dass er sie erkannte.
    Inzwischen war die Stimmung auch etwas ausgelassener geworden. Immer mehr Zuschauer waren gekommen, darunter viele, die Ravana schon auf dem Schlachtfeld gesehen hatte. Beim Anblick eines großen schlanken Mannes, der die Tür mit Schwung aufwarf, waren alle Gespräche kurz verstummt. Sie hatte ihn auch schon gesehen, konnte sich jedoch nicht mehr genau daran erinnern.
    Danach wurde weiter geredet, getrunken und gewettet. Ravana fragte sich schon, ob der Wettbewerb überhaupt nicht mehr beginnen würde, da endlich stellte sich Tario mit einem Bogen bewaffnet vor die Theke und sorgte für Ruhe.
    Er eröffnete den Wettbewerb und schoss als erster. Nicht besonders gut, wie Ravana mit einem breiten Grinsen feststellte.
    Danach schoss ein junges Mädchen – das Mädchen, von dem Ravana gedacht hatte, dass es zur Strafe hier sei. Ravana musste grinsen bei dem Gedanken, dass sie sich derart von Vorurteilen leiten ließ und jungen Leuten nicht zutraute, an Wettbewerben teilzunehmen.
    Das Mädchen schoss nicht mal schlecht, der dritte Pfeil landete fast genau in der Mitte! Lauter Jubel war ertönt.
    Nachdem die Pfeile aus der Scheibe entfernt worden waren, stand das andere Mädchen auf, das nach Ravana gekommen war. Auch sie schoss nicht schlecht. Ravana freute sich für sie, als die Menge auch hier laut klatschte.

    Inzwischen war es draußen dämmrig geworden und Tario musste viele Kerzen und Öllampen enttzünden, damit jeder die Ereignisse gut verfolgen konnte. Die Zuschauer an den Wänden hatten sich auf die klobigen Tische gestellt, um besser zu sehen, und einige Männer veranstalteten offensichtlich nebenbei ihren eigenen Wettbewerb – sie schütteten einen Krug Bier nach dem anderen in sich hinein und versuchten sich gegenseitig in der Lautstärke ihrer gegröhlten Wörter zu überbieten.
    Nachdem ein ihr unbekannter Mann sich weit hinter die roten Linie stellte, die den Standpunkt der Schützen markieren sollte, und für die Entfernung ziemlich gut getroffen hatte, stellte sich der junge Mann, der so freundlich gelächelt hatte, auf. Die beiden ersten Pfeile waren nicht gut und einige Zuschauer begannen zu lachen. „Seht euch dieses Kind an! Sollte doch besser zu Hause sein und mit Bauklötzen spielen!“ rief ein stabiler Mann und lachte laut.
    Ravana knirschte mit den Zähnen und hoffte inständig für den jungen Mann, dass der dritte Pfeil besser treffen möge – und sie wurde nicht enttäuscht. Der dritte Pfeil traf fast genau die Mitte der Zielscheibe.
    Die Pfeile wurden entfernt und die rote Linie war frei für den nächsten Schützen. Da niemand aufstand, fasste Ravana sich ein Herz und erhob sich. Die Aufregung verursachte ihr fast Bauchschmerzen und sie humpelte zu der roten Linie. Die Gespräche verebbten und die Zuschauer richteten ihre Aufmerksamkeit auf sie. Aus den hinteren Reihen hörte sie unmutige Worte wie „Gerudo dürften gar nicht teilnehmen“ oder „bring mal jemand dieses Gesindel raus“ und ihr Mut sank.
    Doch wie immer litt ihre Konzentration nicht unter ihrer Stimmung. Sobald sie den Bogen in der Hand hatte, einen Pfeil auf die Sehne legte und die Sehne weit nach hinten zog, verschwand alles um sie herum und nur das Opfer – in diesem Fall die Zielscheibe – der Bogen, der Pfeil und sie selbst existierten.
    Ravana kniff ein Auge zusammen und zielte konzentriert. Als sie die Sehne losließ, gab es ein leises Zischen und der Pfeil steckte mit zitterndem Schaft im inneren Kreis der Zielscheibe, nicht weit von der Mitte entfernt.
    Sie seufzte und hörte, wie einige Zuschauer klatschten. Ravana zog den nächsten Pfeil auf den Köcher und begann zu zielen.
    Der Pfeil sirrte durch die Luft und traf die Zielscheibe – irgendwo am äußeren Rand. Lautes Lachen und Buh-Rufe ertönten. Ravana hörte nicht darauf, sondern legte den letzten Pfeil auf die Sehne. Sie konzentrierte sich ein letztes Mal – ihr verletztes Bein schmerzte wegen der Belastung und Ravana wollte sich wieder hinsetzen. Der Pfeil flog und erreichte wieder den inneren Ring – doch nicht so gut wie der erste.
    Die Menge jubelte nicht, verschmähte sie jedoch auch nicht und Ravana war zufrieden. Ich habe mein Bestes getan, und jetzt kann ich mich wieder hinsetzen, dachte sie und hinkte zurück zu ihrem Stuhl.
    Der Triforce-Anhänger begann wieder zu vibrieren und Ravana legte besorgt die Hand darauf.
    Bin schon gespannt, ob der Gorone mit einem Bogen umgehen kann – und Rikoon! dachte sie. Hatte Rikoon sie inzwischen gesehen? Ravana suchte ihn, ihr Blick zur Theke war jedoch von einem Hünen von einem Mann verdeckt, der einen Krug Bier in der Hand hatte.

    Geändert von Ravana (28.02.2005 um 10:23 Uhr)

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