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Thema: [ALT] Großer Bogenschießwettbewerb in der Taverne! Tolle Preise! ^^

Baum-Darstellung

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  1. #4
    Ravana drückte die Klinke herunter und öffnete die Tür zur Taverne. Im Halbdunkel sah sie einige Personen an den Tischen sitzen, aber es war erstaunlich ruhig. Bisher hatte sie die Tavernengäste immer nur sehr lärmig und angetrunken erlebt.
    Sie betrat die Taverne, schloss die Tür hinter sich und hinkte auf die Theke zu. Ihr Bein war in der Schlacht verletzt worden, und sie konnte es nur sehr leicht belasten, wodurch ihr Gang etwas schwankend wurde. Einige andere Gäste sahen neugierig zu ihr hin, als sie an ihnen vorbei humpelte.
    Die vielen Blicke waren Ravana unangenehm und sie versuchte so zu tun, als sei sie allein in dem großen Raum. Als sie schließlich endlich die Theke erreichte, grinste ihr auch Tario entgegen.
    „Ich bin entzückt, junge Dame“ sagte er ironisch. „Wie ich sehe, hast du mit Erfolg an der Schlacht teilgenommen, das hätte ich von dir gar nicht erwartet!“ Fröhlich registrierte er Ravanas bösen Blick. „Ich will ja nicht so sein. Was darf‘s denn sein? Ein schmerzstillendes Mittel?“
    Ravana kochte. „Nein, danke, ich werd es auch so schon aushalten. Vorerst wollte ich dir 20 Rubine für die Teilnahme am Wettbewerb geben, aber ich kann sie auch erstmal sparen und dann einen Mann anheuern, der dir deine lästernde Zunge herausschneidet.“
    Schlagartig änderte sich Tario’s Gesichtsausdruck. In seinen Augen stand Gier, als er eifrig sagte: „Ach so ist das! Nein, die Rubine nehm ich schon gerne. Ein Getränk ist auch gratis dabei.“
    Ravana grabschte in ihrem kleinen Lederbeutel nach 4 blauen Rubinen und ließ sie in die ausgestreckte Hand Dario’s fallen. „Ein Gratisgetränk hätte ich DIR nicht zugetraut, aber wenn du schon eins spendierst, hätte ich gerne ein Glas Milch, wenn sie frisch ist. Was gibts denn überhaupt zu gewinnen?“
    Tario, der schon ein Glas aus dem Regal hinter sich geholt hatte, und die Hand nach dem Wasserkrug ausgestreckt hatte, sah kurz auf und sagte: „Selbstverständlich ist sie frisch. Stehe jeden Morgen früh auf, um sie zu holen. Da, bitteschön. Setz dich noch an einen Tisch, bis die anderen Teilnehmer alle da sind. Gewinnen kannst du das da,“ er deutete auf einige Gegenstände auf der Theke und reichte ihr dann das Glas.
    Ravana nickte ihm zu, nahm das Glas und warf einen genaueren Blick auf die Preise. Ein großer, spiegelnder, wunderschöner Schild, hervorragend gearbeitet, lag dort. Wie schön er ist, dachte sie. Lichtstrahlen spiegelten sich und warfen seltsame Muster an die Holzdecke.
    Daneben lag ein Stück gelber Pergament, vielleicht ein Gutschein, und ein schlanker und sehr kunstvoll verzierter Bogen. Einen Bogen hab ich zwar schon, aber dieser dort wäre bestimmt das Dreifache wert wie meiner, und ein Kunstwerk ist er noch dazu, dachte sie.
    Dann drehte sie sich um und sah sich im Schankraum um.
    Einige Leute saßen schon erwartungsvoll an den Tischen, Bierkrüge vor sich stehen und leise miteinander redend.
    An einem Tisch saß ein junges Mädchen neben einem alten Mann, die Hände gefaltet, und starrte gelangweilt in die Luft. Bestimmt ihr Vater, der sie als Strafe für Ungehorsam zum Wettbewerb mitgeschleppt hatte, dachte Ravana.
    Sie ließ den Blick weiter schweifen und entdeckte schließlich am Fenster eine bekannte Gestalt .. – Milo! Milo hier? Das konnte doch nicht sein, oder? Ravana sah genauer hin und sah, dass es doch nicht Milo war, aber es war eindeutig ein Kokiri, ein Mädchen, wie es aussah.
    Vielleicht kann ich nachher noch mit ihr reden, sie kannte Milo bestimmt, dachte Ravana.
    Sie nahm einen Schluck von der kühlen und tatsächlich frischen Milch und stellte das Glas auf den Tresen. Erst jetzt bemerkte sie am anderen Ende der breiten Theke einen Mann mit einem dunklen, fleckigen Umhang, der ihr den Rücken zudrehte, doch irgendwie kam ihr die Figur bekannt vor. Erst kürzlich hatte sie den Mann gesehen – war es etwa – Rikoon? Erst auf dem Schlachtfeld hatte sie ihn gesehen, war ihm jedoch nicht nahe gekommen.
    Ja, er war es. Ravana erinnerte sich, wie sie in der einen Begegnung, während der sie mit ihm gesprochen hatte, herumgedruckst hatte und wusste nicht, ob sie ihn jetzt ansprechen sollte. Doch er war eigentlich die einzige Person hier, die ihr nicht völlig unbekannt war.
    Tario wienerte im Moment mit einem Tuch die Regale an der Wand ab, und Ravana nutzte die Gelegenheit, um sich über den Tresen zu beugen, um vielleicht kurz Rikoon’s Gesicht zu erblicken.
    Sie riskierte nur einen kurzen Blick und entschied sich dann, Rikoon lieber doch nicht anzusprechen. Er hatte in der Schlacht, wie es aussah, einige Kratzer abbekommen und starrte finster ins Dunkle. Er sah aus, als ob er sich Sorgen machte, oder wütend oder beunruhigt war.
    Eigentlich kannte sie ihn ja doch nicht, hatte nur einmal kurz mit ihm geredet und sie hatte keine Lust, vielleicht wütend angefahren zu werden, wenn sie ihn aus seinen Gedanken riss.
    Ravana nahm das Glas von der Theke und hinkte vorsichtig, um die Milch nicht zu verschütten, auf einen freien Tisch zu und setzte sich. Sie war aufgeregt – das erste Mal im Leben nahm sie an einem Wettbewerb teil, und Rikoon, der sie einmal tief aufgewühlt hatte, war auch hier.
    „Ich setze auf den Burschen an der Theke, der sieht so aus, als ob er im Schlaf mit dem Bogen schießen kann. Die beiden Weiber treffen die Scheibe bestimmt nicht mal annähernd“ dröhnte ein Mann an einem Tisch hinter ihr.
    Ein anderer Mann lachte mit heiserer Stimme laut auf. „Recht hast du! Also, 20 auf den Burschen da!“
    Von einem Tisch am anderen Ende des Raumes kam die keifende Stimme einer wütenden Frau: „Unterschätz die beiden Hübschen mal nicht, Karlo, könnte sein, dass sie deinen Burschen da in Grund und Boden schießen, und dann will ich mal sehen, was du deinen Kindern zum Essen auf den Tisch stellst! Außerdem sind doch noch gar nicht alle Teilnehmer da, bestimmt kommen noch welche. Wie dumm du bist!“
    Ravana hörte nicht weiter zu. Sie wusste nicht, wer die andere Teilnehmerin war, und ob Rikoon das Bogenschießen beherrschte, und auch sie wartete aufgeregt auf weitere Teilnehmer.

    Geändert von Ravana (22.02.2005 um 21:39 Uhr)

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