In der gymnasialen Oberstufe ist es bei uns an der Schule besonders schlimm, weil wir wirklich jede Woche im Schnitt 4-6 Stunden Ausfall haben, für die es fast nie (mir ist in den zwei Jahren, die es für mich von Bedeutung war, ein einzige Mal aufgefallen) Vertretungsstunden oder zumindest beaufsichtigte Stillbeschäftigungen gibt. Auch wenn das den unschätzbaren Vorteil hat, diese Stunden im Medienraum verbringen zu können (wobei die DSL-Leitung dabei konsequent ausgenutzt wird), lässt uns dieser Umstand in manchen Fächern so stark zurückrutschen (insbesondere in Musik und und Ethik), dass wir unmöglich den Lehrplan einholen können. Das Resultat sind erhebliche Kürzungen im Umfang des behandelten Stoffes (die Religionskritik dürfte dieses Jahr in Ethik daran glauben, ironischerweise noch bei einer offenkundig christlichen Lehrerin) oder aneinandergereihte Test in wenigen Stunden (Musik, in einem Halbjahr sollten wir drei zwei schriftliche und eine mündliche Kontrolle in zwei Stunden machen).
Nur für Geschichte, Physik und manchmal Deutsch bekommen wir wirklich ernst zu nehmende Stillbeschäftigungen und Hausaufgaben, in anderen Fächern sind die Lehrer dafür immerhin nicht andauernd krank oder sonstwie verhindert (Was in manchen Fächern nur katastrophal ist - der Bio-LK hat z.B. die nächsten zwei Wochen insgesamt zwölf Stunden Ausfall, weil der Lehrer in seine Flitterwochen fährt. Zwei Tage, nachdem er zurück komt, steht für den Kurs eine 270-Minuten-Klausur an, für vorheirge Konsultationen mit dem Lehrer bleibt ihnen eine Stunde an einem Vorabend).
Auch wenn ich oft auch Nutznießer dieser Situation bin, geht das Ganze oft zu stark in ein Extrem über, zumal wir in Thüringen eigentlich auch weitaus weniger Lehrer angestellt haben, als es Bewerber gibt.