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Thema: Nationalsozialismus - ein zu oft behandeltes Thema?

  1. #1

    Nationalsozialismus - ein zu oft behandeltes Thema?

    Abend.
    Ich sitze hier gerade an meiner Hausaufgabe für Deutsch. Das Thema ist so etwas wie „Erziehung von Schülern im dritten Reich“. Am Donnerstag werden wir uns auch noch einen Film dazu ansehen (Napola).
    Soweit ich mich erinnere, müsste es diesmal das ungefähr fünfte Mal (vielleicht aber auch öfter), dass wir das Thema Nationalsozialismus durchnehmen. Parallel zum Thema in Deutsch arbeiten wir uns gerade in Geschichte ebenfalls darauf zu.
    Wo bei mir am Anfang noch Interesse war, breitet sich mittlerweile Langeweile aus und ich frage mich wirklich, warum wir dieses Thema so oft durchnehmen müssen.
    In Deutsch war es bis jetzt zwei Mal in Form von Büchern dran („Der gelbe Vogel“; „Die Welle“, wobei es aber nicht das Hauptthema des Vogels war), dazu rechnen wir das Thema, was im Moment behandelt wird, dann in Geschichte ein Mal (oder öfter) und mehrmals in Reli. Aufklärung ist wichtig, aber so viel?
    Ja, es war schlimm, was damals passiert ist, aber sollte man uns das immer wieder vorwerfen, sollte man als Schüler immer wieder damit konfrontiert werden, auch wenn man das Thema schon oft genug behandelt hat? Seitdem sind um die 60 Jahre vergangen und in Deutschland leben mittlerweile andere Menschen, die nichts mehr mit den Geschehnissen von damals zu tun haben. Und wenn ich dann so etwas höre wie "Oh, die Deutschen, die Nazis", dann kriege ich echt zuviel. Dass das Thema in der Schule so oft durchgenommen wird, ist für mich was Ähnliches. Ich finde es einfach unfair, dass uns so etwas immer wieder unter die Nase gerieben wird.
    Es ist immer gut, wenn man sich mit einem Thema so auseinandersetzt, dass man darüber bescheid weiß, Aufklärung ist gut und IMO wichtig, aber zuviel ist nimmer gut.
    Irgendwann fängt man auch an, sich zu langweilen, wenn ein Thema so oft durchgenommen wird und sollte das der Sinn dieser "unterrichtlichen Aufklärung" sein?
    Ich jedenfalls habe es lieber, wenn etwas nicht so oft durchgenommen wird, denn dadurch ist es interessanter, man passt auf, man merkt es sich.

    Ich möchte einfach mal eure Meinung dazu wissen. Wie sieht es denn bei euch aus?

    Winy

  2. #2
    Also ich finde, man sollte das Thema wirklich nicht zu oft durchnehmen. Einmal, dafür ausführlich. Das reicht. Denn wenn man es zu oft macht, nehmen wahrscheinlich vile Leute es nicht mehr ernst, sondern sehen es nur mehr als langweiliges Thema, das eine Last für einen ist und das man möglichst schnell hinter sich bringt. Allerdings soll das Thema wirklich ernst genommen werden und aufklären, was damals für Zustände herrschten.

    Wir haben es jetzt auch schon sehr oft durchgenommen, einmal in der Volksschule (=Grunschule) in der 4. Klasse und dann noch des öfteren in verschiedenen Fächern im Gymnasium. Als uns unsere Geschichtelehrerin letztes Jahr in der 4.Klasse Gymnasium (= 8. in Deutschland...btw. ich find es dumm, dass es in Deutschland und Österreich verschiedene Schulsysteme gibt ) vorgeschlagen hatte, dass sie uns 2 Stunden lang nur über die verschiedenen Angriffe und Kämpfe der Nazis und allgemein im 2. Weltkrieg, erzählen wollte, dachte ich mir, das wäre bestimmt sehr interessant. Allerdings wurde es schon nach der ersten der 2 Stunden langweilig, weil die Sachen teilweise schon von früher bekannt waren. (Natürlich liegt das zum Teil auch an der Monotonität unserer Geschichtelehrerin )

    Also ich finde auch, dass das Thema ein wenig zu oft behandelt wird, weniger ist, wie so oft, auch hier mehr.

  3. #3
    Auch wir haben das Thema durchgekaut bis zum geht nicht mehr, ob im Geschichtsunterricht oder im Deutschunterricht .
    Auch für mich wurde das Thema langsam langweilig , aber ich denke trotzdem das es in diesem Maß wichtig ist und das man es nicht oft genug besprechen kann.
    Wenn man sieht, das heute noch eine rechtsradikale Partei ins Parlament gewählt wird dann denke ich, dass es anscheinend bei diesen Leuten nicht ankommen ist.
    Es sind zwar 60 Jahre vergangen und die Leute von heute haben nichts mehr damit zutuhn, aber leider gibt es wohl viele die sich damit noch idenfizieren und anscheinend nichts gelernt haben. (oder vielleicht zuwenig?)
    Aber das ist eine andere Sache.

  4. #4
    Nationalsozialismus-ein zu oft behandeltes Thema?Meiner Meinung nach:Nein!

    Während meiner Schulzeit haben wir uns auch sehr viel mit den ersten beiden Weltkriegen und natürlich besonders mit dem dritten Reich beschäftigt.Ich hatte Leistungskurs Geschichte und das erste Jahr ging es nur um den Nationalsozialismus.Natürlich kann ich verstehen,wenn das viele auf Dauer als langweilig empfinden.Aber wenn man auf die Straße geht und Jugendliche zu diesem Thema befragt,wissen so viele REIN GAR NICHTS.Und das finde ich sehr erschreckend.Ebenso verhält es sich mit den Wahlerfolgen der NPD.Die Tendenz nach rechts wird immer größer,und ich finde,dagegen hilft nur Aufklärung.Ich habe auch nicht das Gefühl,dass uns dieses Thema "unter die Nase gerieben wird".
    Wir sind nicht Schuld an dem,was passiert ist,das war die Generation vor uns.Aber dennoch ist es irgendwo unsere Pflicht,dass wir uns daran erinnern und auch begreifen,dass so etwas auf keinen Fall mehr passieren darf.Daher finde ich es schon wichtig,dass dieses Thema in der Schule oft und intensiv behandelt wird.

  5. #5
    wie bitte? in deutschland leben keine menschen mehr, die damit etwas zu tun haben?
    komisch, mein halbes dorf besteht aus ehemaligen Fanatikern, sicher, die sind schon alt und klapprig und werden sich kaum nochmal hinter eine mg sitzen, aber die haben kinder und enkel...und die leiten auch noch den jugendclub....aber von denen geht ja bestimmt keine gefahr mehr aus, richtig?
    doch!
    wenn opa mal wieder was vom krieg erzählt, dann kann es durchaus sein, dass da ein geringer anteil immernoch Subjektivität ausmacht und weisst du wie groß dieser anteil ist? 100%! Opa erzählt dann nämlich, dass wenn die bösen Juden nicht wären, dann wären wir gar nicht in den krieg gezogen, dann hätten wir arier gar nicht so leiden müssen, obwohl wir doch die herrscherrasse sind!
    dann erzählt opa mit stolz geschwellter brust von den geschäften, die er demoliert hat. Fürs Vaterland!
    Und die kleinen Knirpse sitzen davor und natürlich glauben sie Opa, selbst wenn er senil und 18 Stunden des tages lang betrunken ist, es ist doch opa!
    Die Zeit der faschistischen Ideologie ist noch lange nicht vorbei und ich bezweifle, dass sie jemals vorbeigehen wird!
    Bildung ist das höchste Gut, was uns jugendlichen zukommen kann und umso wichtiger ist es, dass auch Bildung über diese schreckliche Zeit mit dazugehört. Ich finde man kann darüber nicht genug wissen... sicherlich denkt man irgendwann, man weiss schon alles darüber. aber selbst wenn du dich dein ganzes leben damit beschäftigen würdest, würdest du immer wieder neuen schrecken begegnen.
    und was ist denn daran unfair? wird dir in jeder stunde erzählt, dass du daran schuld hast? wird dir in irgendeiner form unfaire behandlung zu teil? Das bezweifle ich.
    Es ist unsere verdammte Pflicht als Generation danach nicht zu vergessen und neuen Trieben den gar aus zu machen. Soetwas darf nie wieder passieren, das sollte jedem klar sein und solange noch irgendwo in Deutschland NPD und DVU ihre antidemokratischen Reden schwingen, ist unsere Aufgabe nicht erfüllt.

    Geändert von basti-kun (16.02.2005 um 09:56 Uhr)

  6. #6
    Auch ich finde, dass dieses Theme zu oft behandelt wird und auch außerhalb der Schule ein viel zu großes Trara darum gemacht wird.
    Natürlich, die Zeit des dritten Reiches war für viele Menschen schrecklich und ich will die Geschehnisse auch keinenfalls gutheißen, aber wenn man schon bei den kleinsten Dingen, die an die NS-Zeit erinnern oder darauf anspielen "OMGz!! teh evil!!1" schreit (ihr wisst, was ich meine...) finde ich das schon sehr dumm...diese Dinge sind passiert, sie waren nicht schön, sind aber Vergangenheit, wieso sollte man sie noch großartig behandeln oder sich darum Sorgen machen?
    Rechtsextemismus und -radikalismus wird es immer geben, das ist die Menscheheit, und auch wenn man Schülern oder generell Leuten 10 mal eintrichtert, dass Nationalsozialismus ein Blödsinn ist, mal milder ausgedrückt, macht das Vergangenes nicht ungeschehen. Und auch nicht schlimmer, wenn bei "Return to Castle Wolfenstein" Nazi-Flaggen herumhängen.

    (ach, ich weiche vom Thema ab >.>)

    Nya, an der Schule eben deto, wird zu oft behandelt, finde ich sinnlos, usw.
    Wie Winyett schon in etwa sagte ^^"

  7. #7
    @chibi
    wieso man nationasozialistische dinge so scharf ahndet? weil es sonst wieder passieren kann! meinst du hitler kam an und hat in seiner ersten rede geschrien:"Ich will alle Juden töten, ausrotten und qualvoll dahinsiechen lassen!" ? Ich denke nicht, das war viel subtiler...viel latenter. und dann irgendwann steht man da, ist von irgendwelcher scheisse fasziniert und gebannt und rennt hinterher ohne zu merken, dass es scheisse ist!
    mit so einer einstellung wie du sie ja anscheinend hast, hat es damals auch funktioniert. "mensch, lasst den kleinen hitler doch mal machen, so ein bisschen menschenrechtsverletzung, wen scherts denn? wird die welt nicht von unter gehen und er will doch nur spass machen!"
    Soetwas darf es nichtmal mehr in ansätzen geben!
    "Meine güte, seine ideen sind ein bisschen volksverhetzend, aber hey, er sieht soooo toll aus und er küsst babys und rettet kleine pandas!"
    das ist es, was mich so ankotzt...diese partielle akzeptanz, soetwas kann man nicht akzeptieren und auch nicht tolerieren.
    der nationalsozialismus kam nicht mit der keule, sondern zuerst mit zuckerstückchen (die autobahn, neue arbeitsplätze, die jugendorganisationen und so weiter)...bis dann irgendwann niemand mehr zurückkonnte oder wollte.
    ich finde es erschreckend wie lapidar hier teilweise davon gesprochen wird, aber scheinbar ist es cool heutzutage dinge abzutun, die in meinen augen nicht abzutun sind.

  8. #8
    @basti-kun:
    Ersteinmal sei gesagt, dass ich es keineswegs "cool" finde, solche Dinge abzutun.
    Und ja, im gewissen Sinne hast du recht, die Leute damals haben sich einfach viel zu schnell überzeugen lassen bzw. Hitler & Kumpanen konnten sie durch Geschick von ihrer Meinung überzeugen. Aber meinst du wirklich, dass etwas in diesem Ausmaß nochmal passiert?
    Ich denke nicht.
    Ich meine, ich will jetzt nicht sagen, dass die Menschen damals so unglaublich dumm waren, und sich leicht beeinflussen lassen haben. Aber ich wollte ja auch nicht sagen, dass man die NS-Zeit und ihre Folgen komplett vergessen soll, man sollte mit den Eintrichterungsversuchen, dass Rechtsnationalismus schlecht ist, einfach nicht übertreiben und ein paar Dinge, die wirklich übertrieben behandelt werden, einfach ignorieren oder auf sich beruhen lassen. Auch so, denke ich, sind die Menschen heutzutage intelligent genug, um eine "Gefahr" aus dem rechtsextremen Bereich zu erkennen und ihr nicht blind zu folgen, auch wenn die Reden gewisser Personen noch so imponierend klingen. Ich vertraue einfach auf das Hintergrundwissen und die gedankliche Erkenntnis der Menschen, die sie so eine Gefahr erkennen lässt.

  9. #9
    Zitat Zitat von Chibi
    @basti-kun:
    Ersteinmal sei gesagt, dass ich es keineswegs "cool" finde, solche Dinge abzutun.
    Und ja, im gewissen Sinne hast du recht, die Leute damals haben sich einfach viel zu schnell überzeugen lassen bzw. Hitler & Kumpanen konnten sie durch Geschick von ihrer Meinung überzeugen. Aber meinst du wirklich, dass etwas in diesem Ausmaß nochmal passiert?
    Ich denke nicht.
    Ich meine, ich will jetzt nicht sagen, dass die Menschen damals so unglaublich dumm waren, und sich leicht beeinflussen lassen haben. Aber ich wollte ja auch nicht sagen, dass man die NS-Zeit und ihre Folgen komplett vergessen soll, man sollte mit den Eintrichterungsversuchen, dass Rechtsnationalismus schlecht ist, einfach nicht übertreiben und ein paar Dinge, die wirklich übertrieben behandelt werden, einfach ignorieren oder auf sich beruhen lassen. Auch so, denke ich, sind die Menschen heutzutage intelligent genug, um eine "Gefahr" aus dem rechtsextremen Bereich zu erkennen und ihr nicht blind zu folgen, auch wenn die Reden gewisser Personen noch so imponierend klingen. Ich vertraue einfach auf das Hintergrundwissen und die gedankliche Erkenntnis der Menschen, die sie so eine Gefahr erkennen lässt.

    Und genau das kann man ja anscheinend nicht,also auf die Intelligenz der Leute vertrauen.Oder wie erklärst du dir das,dass NPD und DVU so viele Wahlstimmen bekommen haben?Oder das allein in Dresden über 5000 Neonazis aufmaschieren?Scheinbar sind die Menschen noch lange nicht so intelligent,sich nicht von diesen Leuten beeinflussen zu lassen.Wie viele von denen,die bei diesen Aufmärschen mitlaufen,wissen wohl was über die Geschichte des dritten Reiches?Laufen nicht viele einfach nur mit,weil ihnen die Parolen gefallen?Und genau deswegen muss man in der Schule darüber aufgeklärt werden,und wenn es sein muss (wie es ja der Fall zu sein scheint)immer und immer wieder.

  10. #10
    Zitat Zitat von Winyett
    Seitdem sind um die 60 Jahre vergangen und in Deutschland leben mittlerweile andere Menschen, die nichts mehr mit den Geschehnissen von damals zu tun haben.
    würde ich so nicht sagen... wir haben irgendwo schon ein schweres (unverschuldetes!) erbe mitbekommen. wir tragen nunmal die verantwortung, dass solche sachen nicht wieder passieren.

    Zitat Zitat
    Und wenn ich dann so etwas höre wie "Oh, die Deutschen, die Nazis", dann kriege ich echt zuviel.
    vereinzelt trifft man auf dieses vorurteil sogar noch im ausland. denn die kriegen das thema nicht ständig neu serviert sondern kriegen einmal den eindruck vom "bekloppten" deutschen und das manifestiert sich dann auch irgendwo.

    Zitat Zitat von Tiaiel
    Oder wie erklärst du dir das,dass NPD und DVU so viele Wahlstimmen bekommen haben?
    wir leben im jahr 1933. ich warte eigentlich nur noch darauf, dass sie die notstandgesetze ausplärren.
    wenn es menschen schlecht geht und allgemeine unzufriedenheit herrscht, dann wendet sich ein teil der bevölkerung immer links und rechts zu - weil sie denken, dass es dadurch "vorwärts" geht. komischerweise geht dieser impuls von der mittelschicht aus, die sich ihr stückchen "eiland" bewahren will.

    Zitat Zitat
    Und genau deswegen muss man in der Schule darüber aufgeklärt werden,und wenn es sein muss (wie es ja der Fall zu sein scheint)immer und immer wieder.
    irgendwann reicht es aber auch mal. man kann ein thema auch tottreten und dann das gegenteil erreichen. der wille zur aufklärung muss in erster linie von dir selbst ausgehen. dann reicht es eigentlich auch beim ersten mal.

    die meisten faschos bekommen ihre ansichten eher von zuhause mit oder wenden sich solchen gruppen zu, um... hm... keine ahnung... vielleicht dazu zu gehören.
    jedenfalls ist es meistens schon längst zu spät, wenn man dann zum ersten mal in der 10. das thema nationalsozialismus umfassend erörtert. vorher gibt es ja immer so kleine "kostproben", die aber absolut surreal wirken, da man sich das ausmaß dieses wahnsinns aus unserer heutigen perspektive ganz einfach nicht vorstellen kann.

    Zitat Zitat von basti
    meinst du hitler kam an und hat in seiner ersten rede geschrien:"Ich will alle Juden töten, ausrotten und qualvoll dahinsiechen lassen!"
    das ist es ja eben. hitler hat es nicht gerade dumm angestellt, seine ideologie zu verwirklichen. wenn eine solche persönlichkeit wieder ankommt, dann kann es wieder zu spät sein, trotz aller aufklärung...
    die staatsorgane an sich sind gegen solch eine bedrohung viel zu lasch gesichert.

    allgemein:
    und ja, ich kann das thema nicht mehr hören. ich habe mich für die bessere seite entschieden und damit hat die aufklärung ihren zweck bei mir erfüllt.
    das thema ist sicherlich sehr wichtig, aber durch das ständige (!!) wiederkäuen sträubt man sich schon richtig noch irgendwas aufzunehmen - der komplette gegeneffekt.
    gerade jetzt vor den prüfungen ist es brutal... seit wochen höre ich in deutsch und geschichte nichts anderes mehr.
    zumindest geht es in geschichte bei mir noch, da wir ja dieses mal die "andere seite" betrachten und somit neue erkenntnisse vom nationalsozialismus gewinnen.
    in deutsch nervt es einfach...

    info:
    die allgemeine abneigung gegen das thema NS ist in meiner klassenstufe weitgehend durchgesetzt... die faschos sind die einzigen, die sich immer noch wie blöde freuen, wenn hitler und kollegen angesprochen werden.

    Geändert von Evanescence (16.02.2005 um 12:49 Uhr)

  11. #11
    Hallo!
    Also, ich bin ja ungemein interessiert an dem Thema Nationalsozialismus. Daher finde ich es ja irgendwo auch wirklich interessant. Im Moment geht es mir allerdings - zugegebenermaßen - etwas auf die Nerven.
    Wir machen es gerade in Deutsch, bald auch in Geschichte. Fächerübergreifend besuchen wir morgen den Film "NAPOLA" im Kino.
    Woher meine momentane Unlust stammt ist leicht gesagt: Übersättigung. Ich hatte dieses Thema bislang jedes Jahr im Unterricht (wenn ich mich nicht irre, und ich irre nie ), zudem befasse ich mich privat damit (Bücher lesen, Dokumentationen anschauen, internetseiten besuchen und früher habe ich mir auch von meiner Oma oft was über ihre persönlichen Erfahrungen erzählen lassen [geht jetzt nimmer, ist seit nen paar Monaten tot, naja..]).
    Ich denke ich habe zuviel davon, was den Deutschunterricht angeht. Ich möchte das Thema gerne in Geschichte durchnehmen, da ich hoffe, dass es etwas abgewandelt aufgebaut ist.

    Im allgemeinen lautet meine Antwort auf die Frage, ob man das Thema Nationalsozialismus zu oft in der Schule behandelt: Nein!
    Sicher, im Moment bin ich übersättigt. Aber ich langweile mich auch im Politikunterricht. Ich langweile mich im Mathematikunterricht. Ich langweile mich im Chemie unterricht.
    Dennoch sind diese Fächer, genau wie Nationalsozialismus als Thema, wichtig. IMO nie wirklich zu oft behandelt!

    Tschau, Lilya

  12. #12
    Dieses Thema finde ich für Schulen sehr wichtig weil man eine Perspektive von Fehlern sieht
    womit man sich heutzutage kaum beschäftigt. Ich weiß dass es unangenehm ist wenn man zum Bespiel in einen Konzentrationslager wie Dachau besucht (Ich war vor 2 jahren dort ) aber diese Konfrontation lehrt uns bestimmte Sachen besser zu verstehen. Man sollte aber sich mit den Thema nicht zu sehr auseinandersetzen weil man daran sowieso nichts ändern kann.

  13. #13
    Dass das Thema wichtig ist, steht ja wohl außer Frage.
    Natürlich hat unsere Generation nichts damit zu tun, was die Nationalsozialisten angerichtet haben, aber will man nicht gerade deshalb wissen, wofür man von anderen beschuldigt wird? Jeder dürfte das Problem kennen: man kann niemandem sagen, dass man Deutscher ist, ohne gleich Nazi-Kommentare an den Kopf geworfen zu bekommen. Obwohl das 60 Jahre her ist. Da will man doch wohl fast schon wissen was los war, oder? Mal ganz abgesehen davon, dass dieses Thema ja wohl ganz klar Allgemeinbildung ist und nebenbei zu tragisch, um vergessen werden zu dürfen (Ja ja, muss ich gerade sagen *lach*).

    Trotzdem muss ich sagen, dass ich den Unterricht auch nicht gerade genieße. Was darauf beruht, dass ich jetzt schon weiß, dass ich den Krempel nicht zum letzten Mal höre. Irgendwann nervt es halt (Tut's bei mir ehrlich gestanden jetzt schon), trotz aller Wichtigkeit.
    Vielleicht nervt mich auch nur, dass in Geschichte nie Themen behandelt wurden, die mich persönlich interessieren...
    Interessant finde ich Nationalsozialismus übrigens auch nicht (Haut mich doch). Halt nur wichtig. Sehr wichtig sogar. Leider.

    Muss man halt durch. Sowohl durch die Vorurteile von anderen als auch durch den Unterricht. Sehen wir es doch mal so: besser ZU ausführlich als gar nicht.

  14. #14
    Zitat Zitat von basti-kun
    Es ist unsere verdammte Pflicht als Generation danach nicht zu vergessen
    Genau. Nationalsozialismus kann nicht oft genug durchgekaut werden, dazu gibt es einfach zu viele andere Bereiche die mit ihm zusammenhängen. Allerdings höre ich immer wieder "Drittes Reich" und "2. Weltkrieg". Man darf auch nicht vergessen, das soetwas schon viel früher gab, siehe Absolutismus.

    Zitat Zitat von RPG-Man
    Ich weiß dass es unangenehm ist wenn man zum Bespiel in einen Konzentrationslager wie Dachau besucht (Ich war vor 2 jahren dort ) aber diese Konfrontation lehrt uns bestimmte Sachen besser zu verstehen.
    Auch ich war mal im KZ Struthof-Natzweiler und es war ganz anders, als man es sich vorgestellt hat. Man denkt, zu wissen, was dort auf einen wartet, doch dann wirklich dort zu sein, wo solch Dinge getan wurden, ist ganz anders...
    Wie es scheint, muss die Menschheit immer wieder erneut lernen, was gefährlich ist und wie verlockend Macht sein kann. Deswegen müssen wir versuchen, nichts zu vergessen. Oder wie ein polnischer Freund mal sagte: "Es hängt von uns ab, wie Europa in ein paar Jahren sein wird". Dann geben wir die Verantwortung in andere Hände.

  15. #15
    Meines Erachtens wird dieses Thema zumindest an meiner Schule zu oft behandelt. Naja wen wunderts, unsere Schule ist nach Willi Graf benannt.
    Aber trotzdem halte ich das mittlerweile nicht mehr aus! OK es ist wichtig, mit diesem Thema konfroniert zu werden, aber die ganze Zeit ist das wirklich nervend. Jedes Jahr in Geschichte, Deutsch und Religion dasselbe.
    Gruß zinsl (der jetzt wieder eine 100 Zeilen-Story schreiben könnte, aber zu faul dazu ist)

  16. #16
    Das Thema ist den Lehrer so wichtig, das uns der erste Weltkriege als Stoff fehlte.
    Warum?

    8Klasse = Napoleon (Lehrer)
    9Klasse = Napoleon (Lehrer)
    10Klasse= Weimarer Republik + NS (Lehrerin)

    Dafür war aber Napoleon dermassen ausführlich, das es einfach Spaß machte dem Lehrer beim brabbeln zu zuhören.

    Dennis

  17. #17
    Hallo!
    Heute hat unsere Schule von der 10ten Klasse aufwärts einen Film besucht. NAPOLA.
    Es ging um eine Nationalpolitischen Erziehungsanstalten (=Napola).
    Wer genaueres wissen will, kann sich informieren...
    Der Film war... interessant!
    Und haltet mich für dünnhäutig, aber ich bin nicht froh ihn gesehen zu haben! Ich bin in der 10ten und 15 Jahre alt, aber dieser Film hat eine Altersbeschränkung ab 18 verdient. IMO. Ich werde jetzt keinen Schaden nehmen oder so, quatsch, aber ich wäre froh ihn nicht gesehen zu haben. Hinter mir ist ein Mädchen total zusammengebrochen. Das klingt hart, klar, ist es auch. Aber dummerweise kann ich sie verstehen. Ich hab jetzt nicht doll geheult (jaa, ein bisschen), aber nur, weil ich versucht habe mich nicht hinein zu fühlen.
    Der FIlm war sehr vorhersehbar, was es an manchen Stellen aber auch nicht besser gemacht hat.
    Zu sehen, wie sich jemand auf eine Handgranate wirft, diese explodiert und das sehr dickflüssige Blut und eventuell Teile der Gedärme klatschen den Umstehenden ins Gesicht.... darauf hätte ich verzichten können!
    Vielleicht ist es auch gut, dass das in dem Film mal so gezeigt wird, aber über den Film im Unterricht sprechen möchte ich nicht mehr. Gerade weil ich die ganze Zeit an das Mädchen in der Reihe hinter mir denken muss, die auch nach Ende des Filmes nicht mehr auf die Beine kam...

    Also, heute war der "Unterricht" interessant, wenn auch nicht ganz so mein Ding.
    Da ist mir "Der Untergang" lieber!!

    Tschau, Lilya

  18. #18
    Nationalsozialismus war das Lieblingsthema von meinem damaligen GL Lehrer und daher wurde das Thema durchs gesamte letzte Schuljahr der sek.1 durchgekaut.
    Ich fands sehr interessant und konnte auch gut mitarbeiten, mittlerweile kann ich es aber leider nicht mehr hören, das gesamte 10 Schuljahr bestand daraus und jetzt in der Oberstufe wird das Thema auch immer wieder aufgegriffen.
    Aber auch wenn ich persönlich es nicht mehr hören kann, sollte es natürlich weiter und vor allem intensiver Durchgezogen werden, wenn ich mir nur mal ansieht, wie viele Neuwähler die NPD oder andere Rechtsextreme Parteien wählen platzt mir schon der Kragen.
    In Sachsen zb. haben 20% der Neuwähler die NPD gewählt, also quasi jeder fünfter ... da fragt man sich schon, ob diese Leute wirklich rechts oder einfach nur schlecht informiert sind.

  19. #19
    Erst mal zu Napola (da brennt's mir in den Fingern...):
    Ich habe den Film vor etwa zwei Wochen mit meiner Schwester gesehen (sie durfte noch nicht in SAW... ) und hatte zuerst Null Ahnung davon, worum es geht und was mich erwartet. Die Schauspieler sagten mir nix und auch die Geschichte nicht. Aber ich hatte das Vorurteil, daß es ein Film wie jeder andere ist, und ich mich langweilen würde. Im Gegenteil. Nachdem ich das Kino verlassen hatte, war mir klar, daß ich einen neuen Anwärter auf Lieblingsfilm habe. Wie man bei dem Film zusammenbrechen kann, kann ich nciht nachvollziehen. Aber vielleicht bin ich als Horrorfilmfan auch anderes gewohnt...

    Jetzt zum Thema:
    Vor etwa einem jahr war ich auch noch der Meinung "Nicht schon wieder", sobald jemand auch nur "Nazi" sagte. Aber dann fing ich an, das ist jetzt etwa ein dreiviertel Jahr her, mich genauer mit der Zeit, den Umständen, den Ideologien usw. auseinander zu setzen. Ich nahm willentlich Abstand zu dem Gedanken "Jetzt bekomme ich schon wieder unter die Nase gerieben, daß...", ließ alle Vorurteile und Ängste mal hinter mir. Und auf einmal ist das Thema nicht mehr nervig. Es ist spannend und interessant. Allein die ständige Abwehrhaltung hatte mir den Umgang mit dem Thema so schwer gemacht.
    Mein Vater wird es nicht mehr lernen (das ist ja so anstrengend mit ihm), aber eine pbjektive Sicht auf die Dinge hilft einfach.

    Zum Erinnern:
    Es muss erinnert werden, aber woran?
    Na, einfach an die Abscheulichkeiten, die ein Mensch fähig ist zu tun (wenn teilweise auch nur mit einem starken Schnaps hinterher). Im Schulunterricht, vor allem Geschichte, wird ja nicht hauptsächlich auf den Greueltaten in den KZs rumgeritten, sondern es wird die Entwicklung gezeigt, die zu dieser Zeit geführt haben und aus ihr hinaus. Jedenfalls in meinem Geschikurs. Den Stiefel ziehen sich ja die meisten nur leider sofort an (s. oben), sobald sie das Thema behandeln müssen...

    Zitat Zitat
    oder einfach nur schlecht informiert sind
    Naja, als ob die vielen, die der großen Masse hinterherschreien "Nazis raus!" usw. viel besser informiert wären...

  20. #20
    das thema ansich kommt sowiesi jede woche 5 mal zur sprache.
    in latein oder philosophie kann man sich jede stunde melden und sagen"ohhh da sehe ich parallelen zur nszeit"das stimmt dann immer und dann wird noch verglichen wies damals war und wies heute ist.das ist einfach unnötig.
    ausserdem wird das ganze viel zu sehr aus politischer sicht erzählt.es wird nicht genug auf die situation der leute an sich auf die qualen die die juden erleiden mussten eigegangen.das schlimme ist dazu noch das die meisten lehrer keine differenzierten meinung zu diesem thema zulassen sondern nur dinge die den national sozialismus kritisieren zugelassen werden.

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