Meh, ich kann diesen depressiv alleine zu Hause zu verbringenden Selbstbemitleid-Tag auch nicht ausstehen und hatte es schon fast geschafft, den ganzen Mist endgültig zu verdrängen. Aber irgendwann (und erst recht, da Schwesterchen Psychologie studiert) wird einem dann doch klar, dass man eigentlich die ganze Zeit unter kognitiver Dissonanz leidet und sich nur etwas vormacht >_>

Für mich als unglücklicher Single ist dieser Tag wie gemacht, um sich mal so richtig mies zu fühlen, wie ein schöner grober Schlag ins Gesicht. Ihr müsst wissen, dass die meisten meiner Freunde Mädels sind und ein Großteil davon (natürlich) in einer festen Beziehung. Der Gedanke daran, dass die Montag einen schönen Tag haben, glücklich und Teil von alledem sind, was ich immer zu erreichen versucht habe, kann einen schon krank machen.
Mit dem Tag selbst hätte ich nicht so ein Problem, wenn man mit dem Thema nicht von allen Seiten zugemüllt werden würde. Und die Leute haben ja ohnehin schon kaum Zeit. Ohnehin schon hört man sich andauernd an, man unternehme schon etwas mit dem Auserwählten. Aber in Bezug auf Montag hat diese Aussage einen extrem negativen Beigeschmack - wie der stille Zusatz "Du nicht?" ...

Was das leidige Thema unabhängig vom V-Day angeht: Ich weiß seit Jahren nun auch nicht so recht, was ich großartig falsch mache. Ich bin eigentlich ein ganz netter Kerl und so schlimm seh ich nicht aus -_^ Ich war auch schon verliebt und es ist nach einer Weile nichts draus geworden. Ferner ist es definitiv nicht so, dass ich nicht schon so manchen Versuch unternommen hätte, etwas an meiner so empfundenen Problemlage zu ändern. Aber manchmal dünkt mich, die Mädels verlangen heutzutage zu viel - grundsätzlich ist es ER, der den ersten Schritt machen soll, ohne den gar nichts geht. Selbst wenn es dazu mal kommen sollte - wobei das keinen Unterschied macht - kann man nur in den seltensten Fällen damit rechnen, dass auch mal ein Schritt auf einen selbst zugemacht wird.
Und dann habe ich darüber hinaus das unheimliche Glück, grundsätzlich auf diejenigen zu treffen, bei denen ich nach Wochen feststellen darf, dass man ja _so_ nicht an mir interessiert sei >_>

Es gibt da ja so eine Behauptung ... Legende ... sagen wir besser Mythos, dass es immer jemanden gibt, der genau zu einem passt und man diesen jemand auch früher oder später findet. Da such ich aber schon viel zu lange nach. Nun bin ich nicht gerade das Party-Luder, das sich jeden Abend und auch nicht jedes Wochenende in irgendeiner Kneipe oder auf irgendeiner Party herumtreibt. Aber ich unternehme so oft es geht etwas mit meinen Freunden/innen und obwohl man immer wieder jemanden ein wenig kennenlernt, wird schnell jedes mal aufs neue klar, dass entweder ich unter keinen Umständen und aus diversen Gründen an ihr interessiert bin oder anders herum. Und irgendetwas sagt mir, dass das Verhältnis nur noch viel viel schlimmer werden würde, ginge ich tatsächlich mal wieder in die Disco oder zu irgendeinem Ort, der in erster Linie für exzessiven Alkoholkonsum, laute, Gespräche unterbindende Musik und muffigen Zigarettenqualm gedacht ist. Weiß den kein Mädchen in unserer heutigen Gesellschaft noch so etwas wie Romantik, das Langsam-Angehen-Lassen, einfache Unterhaltungen, einfaches Zusammensein und Miteinander noch zu schätzen? Dafür ist unsere Welt - so glaube ich - inzwischen schon häufig bis meistens zu schnell und kurzlebig geworden. Die Masse sucht die kollektive Möglichkeit, Gehirnzellen abzutöten, hat mit dieser Suche meistens Erfolg und tituliert besagtes Unterfangen anschließend auch noch als "Spaß" - etwas, das ich von Grund auf anders zu definieren pflege.

Vergebt mir, wenn ich mich mit diesem Beitrag etwas vorurteilsbehaftet angehört haben mag, es sind nur meine persönlichen und zumeist frustrierenden Erfahrungen, die dem zugrunde liegen.

Was ich nun am Montag mache, weiß ich noch nicht. Vielleicht irgendetwas Sinnvolles - weiter fürs Abi, d.h. Geschichte lernen. Die Entstehung des Kaiserreichs ist eine spitzen Ablenkung eigentlich *rolleyes*