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General
Zum Thema illegaler Musikdownload
hi,
Habe gerade einen Artikel darüber in Telepolis gelesen, und dabei ist mir aufgefallen, wie verklemmt unser System doch ist (ach ne, gell?
).
Wenn schon die halbe Menschheit Musik aus dem Internet illegal downloaded, muss man sich doch mal Gedanken darüber machen, was das Volk denn nun überhaupt will und ob diese Ziele noch erreicht werden können (oder je erreicht wurden). Das ist doch, als wenn man einen (ungläubigen *g*) Menschen heutzutage den Sex vor der Ehe verbieten wolle. Man versucht etwas aufzuhalten, was eh nicht mehr aufzuhalten ist. Etwas zu verbieten, was in seinem tiefstem Inneren einfach natürlich ist.
Ihr kennt das mit den Drogenabhängigen, die besorgen sich das Zeug eben illegal, und wenn man es ihnen verbietet, werden sie nur noch krimineller (ist zwar nicht natürlich, aber durch Verbot und Strafe wird der Mensch nur noch kränker).
Das ganze kann man aus psychologischer Sicht so betrachten:
Wenn die Menschen, die illegal Musik aus dem Internet downloaden Strafe zahlen müssen, staut sich in diesen Menschen lediglich ein Gefühl von Angst an, welches nach aussen (oder innen) hin eine Aggression gegen diese "Gesetzeshüter" auslöst. Aber das Problem wird dadurch nicht gelöst, im Gegenteil nimmt die Neurose hinter den Kulissen weiterhin zu. Die wirkliche Ursache der Probleme wird verdrängt und der Staat der "Gerechten" ist in Wirklichkeit ein Staat voller kranker und verwirrter Menschen, die von ihrem verklemmten Eltern-Ich für die Dinge bestraft werden, welche ihren natürlichen Handlungsweisen entsprechen.
Dieses Phänomen ist natürlich nicht unbekannt, es ist in unserem Alltag allseits präsent und wächst im einzelnem Menschen wie auch im Gesamten "Rechtssystem" stetig an. Das ist aber n anderes Thema und bis wir darüber hinauswachsen müssen noch einige Jahrhunderte vergehen schätze ich. 
Ich finde es wirklich zum kotzen, das Musik bzw. Kunst allgemein durch Kommerzialisierung so entstellt wurde, kann man so etwas überhaupt noch "Kunst" nennen? Meiner Ansicht nach ist Kunst nicht mit Kapitalisierung zu vereinbaren, denn dadurch wird ihr tiefster innerer wahrer Sinn zerstört.
Kunst ist etwas, was jeder haben können sollte. Lediglich die Materialkosten sollten eine Rolle spielen, wenn man sich z.B. n' Album kaufen will. In der Softwarepiraterie hat Linux diesen Schritt getan, warum sollte es nicht auch für Musik gelten? Geistiges Eigentum kann kein Geld der Welt bezahlen, es ist ein Geschenk von dem Künstler an die Menschheit. Was die Künstler angeht, bin ich mir sicher, das durch Spenden und Materialkosteneinnahmen etc. für dessen Leben schon gesorgt ist (vorallem weniger bekannte Künstler haben dadurch den Vorteil, in P2P Programmen kaum präsent zu sein). Und wenn nicht, müssen wir uns mal ernsthaft über unser eigentliches Kapitalsystem Gedanken machen (was dann natürlich nicht von heute auf morgen geht, die Menschheit ist ja selber noch sozusagen in der "Pubertät").
Aber ich denke auch, wenn wir P2P einfach erlauben würden, also den Musiktausch im Internet legalisieren würden, würde dies schon ausreichen, denn wenn ich z.B. eine Band sehr gut finde, unterstütze ich diese auch (sofern ich das Geld dazu hab) durch den Kauf einer CD, ausserdem: wer will schon als wirklicher "Fan" oder Liebhaber auf eine originale CD/Bonus-DVD in einem sauber verarbeiteten, wunderschönen Hard-Cover verzichten (*vonseinergeliebtenAyreonlimitededitionCDschwärmentut*)? 
Nur mal so'n Denkansatz, sicher werden jetzt einige von euch was einzuwenden haben von wegen unrealistisch und so. Aber für mich ist die derzeit "realistische" Situation nur eins: unnatürlich! 
p.S.: schlagt mich wenn dieses Thema erst vor kurzem angeschnitten wurde! ^^
Grüße,
Ancient
--~ "Gott schuf die Zeit, von Eile hat er nichts gesagt!" ~
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