Es folgt ein weiteres Stück Story von mir^^



Tiamat legte seine mächtigen Schwingen an und tauchte in rasantem Tempo direkt in den Schwarm Ungeheuer ein. Alles was dem Drachen in die Quere kam, wurde Opfer der Pranken und Zähne des Tieres, doch die Dinge hatte die Tötungslust gepackt und so griffen sie unermüdlich an. Mitten in diesem Wust aus Fühlern, Flügeln und Beißwerkzeugen breitete Dante seine Schwingen aus, die sich sofort mit Wind füllten und den Halbteufel emporhoben. Mit dem Schwert im Anschlag, gezückter Feuerwaffe und einem fast irren Grinsen auf den Lippen bat er die Bestien zum Tanz, dem Danse Macabre.
Vinnis Summon hatte ein wesentlich höheres Tempo inne als die Insektenwesen, so hatte er binnen kurzer Zeit den Schwarm passiert und sich aller Verfolger entledigt, welche es vorzogen sich auf ein neues Ziel zu konzentrieren, Dante. Die Elfe hielt den Drachen an in der Nähe zu bleiben, so umkreiste Tiamat den Schwarm nun in einigem Abstand und die junge Frau wurde Zeugin eines wahrlich ungewöhnlichen Spektakels. Spielerisch, nahezu kokett tänzelnd bewegte sich ihr Gefährte durch Mengen von Insektenkörpern und machte einem Ding nach dem anderen den Garaus. Diese Kreaturen hatten kaum eine Gelegenheit, sich dem Halbteufel zu nähern, denn die enorme Reichweite der Masamune Klinge (Ich persönlich finde ja, daß das Teil eher eine Fernkampfwaffe ist als alles andere ) hielt sie gut auf Distanz. Nur wie lange würde er durchhalten können?
Vinni verfolgte das Geschehen gespannt, auch wenn sie mit der Zeit immer schwieriger einen Blick auf Dante erhaschen konnte, denn die insektenartigen Dinge schlossen ihn mehr und mehr vollends ein und nur wenn er wieder eine Kreatur erledigt hatte wurde die Sicht auf den Halbteufel für einen Moment frei, bis ein weiteres Ungetüm nachgerückt war. Etwa zwanzig dieser Monstren mochte er bereits niedergestreckt haben, doch wo eins aus dem Weg geräumt war kamen prompt zwei neue dazu und ein Ende schien nicht in Sicht.
Schüsse fielen und wieder trat ein erlegtes Ungetüm seine letzte Reise Richtung Erdboden an, dennoch schien die Lage brenzlig zu werden für Dante.
Vinni hörte den Halbteufel aufschreien vor Schmerzen, offenbar hatten sie ihn jetzt doch erwischt, sie erschrak und suchte besorgt den Schwarm nach ihrem Liebsten ab, aber es gab kein Durchblicken. Die Elfe wusste daß sie unbedingt eingreifen musste, denn das Knäuel Insekten verdichtete sich nun mehr und mehr, doch während sie sich kampfbereit machte und Tiamat wieder in den Kreaturenwust hineinmanövrieren wollte, begann ein merkwürdiger Schimmer von diesem auszugehen.
Das Schimmern intensivierte sich zu einem Leuchten und wurde schließlich zu einem durchdringenden Glühen, das im unvermittelten Zerbersten der Dingansammlung gipfelte. Vinni stutzte verwundert wie sie betäubte Ungeheuer und Teile von Chitinpanzern, Insektenbeinen und anderen Extremitäten an sich vorbeifliegen sah, allerdings schaute sie noch blöder aus der Wäsche als die ihren Blick wieder dem Ursprung des Geschehens zuwandte. Um die eigene Achse rotierend wie ein Propeller hatte sich Dante freigekämpft und zersäbelte mit gezückter Klinge alles was ihm zu nahe kam. Der Tanz war also in die zweite Runde gegangen und es sah aus als wollte der Halbteufel es nun mit einem Duett probieren. Die Umdrehungen wurden langsamer bis sie gänzlich abgeklungen waren und Dante zum Stillstand kam. Mit ausgebreiteten Schwingen hing er nun regungslos in der Luft, gehalten von einer Windböe und einzig das hastig stete Auf und Ab seines Brustkorbes unterbrach die Starre.
Überall schwirrten noch etliche dieser Dinge umher, doch als sich der Blick des Halbteufels mit dem Vinnis traf, schien es als wäre die Zeit für einen Moment stehen geblieben. Er nickte ihr zu und streckte die Hand einladend nach ihr aus, sie verstand und nickte ebenfalls, dann stieg Tiamat in die Höhe empor, weiter und immer höher, verfolgt von einigen Insektenwesen, bis der Drache etwa fünfzig Meter über dem allgemeinen Geschehen verharrte.
Dante hatte kaum Gelegenheit den Flug des Drachen mitzuverfolgen, denn die Dinge hatten den ersten Überraschungsmoment überwunden und gingen wieder in die Offensive, aber während sein Schwert sich erneut seinen Weg durch die gepanzerten Körper der Bestien suchte, vernahm er in der Höhe ein leichtes Schimmern.
Vinni hatte sich aufgerappelt und ihr Schwert gezogen. Mit der Klinge vorweg war sie kopfüber gesprungen und hatte Tiamat fortgeschickt. Bei seinem Verschwinden hinterließ der Summon schimmernde Partikel, die sich allmählich auflösten wie sie zu Boden sanken und die Elfe für einen Moment einhüllten, als sie auf das erste Insektenmonster traf das sie auf dem Weg nach oben verfolgt hatte. Sie absolvierte im Flug eine halbe Umdrehung und erwischte das Biest mit den Füßen. Die Kreatur verlangsamte den Fall der Elfe und wurde gleichzeitig als Plattform zweckentfremdet. Vinni verlor keine Zeit und stieß sich ab um mit einem gewagten Satz das nächste Ding zu treffen. So sprang sie in der Luft von Monster zu Monster und sorgsam bedachte sie dabei jede Kreatur mit einem gezielten Schwerthieb.
Dante seinerseits hatte ebenfalls den Kampf fortgesetzt und zwang seine Klinge durch Unmengen von Insektenleibern. Zur Argumentationsverstärkung spickte er seine Gegner auch noch mit zahlreichen Kugeln und verpasste hin und wieder einem allzu forschen Monster einen gehörigen Tritt. Die Dinge allerdings gaben nicht so schnell klein bei und setzten Dante im Gegenzug ordentlich zu. Der Mantel des Halbteufels hatte wieder ein paar neue Löcher und Risse dazubekommen und sein Körper hatte mehrere Wunden erlitten durch Bisse und Krallenbewehrte Beine, den giftigen Stacheln mit denen einige Ungeheuer aufwarteten, konnte er sich noch erfolgreich entziehen.
Vinni hatte nun beinahe ihren Partner erreicht, das Kämpfen fiel ihr mit der Zeit immer schwerer, da sie Probleme mit plötzlich aufkommenden Windstößen und unberechenbar fliegenden Monstern hatte, die ihr das Springen erschwerten, dennoch schaffte sie es weiterhin irgendwie die Oberhand zu behalten. Auch sie hatte einiges einstecken müssen, die Kreaturen erkannten schnell ihren Schwachpunkt hier in so großen Höhen und versuchten die Elfe mit gezielten Rammattacken aus dem Gleichgewicht und zu Fall zu bringen. Vinni wich geschickt aus und gelegentlich konnte sie sogar zwei der Kreaturen gegeneinander ausspielen, doch lange würde sie dieses Spiel nicht durchhalten können. Wieder rammte sie ihr Schwert in ein Ungeheuer und wieder schickte sie sich an die Klinge aus dem erlegten Kadaver zu ziehen um nicht mit ihm in die Tiefe zu stürzen.

„Verdammt, was zum…“

Das Schwert hatte sich im Exoskelett des Wesens verkeilt und rührte sich keinen Millimeter. Erst nach mehrmaligem Rütteln löste sich die Klinge endlich aus ihrem Gefängnis, jedoch hatte die Elfe bereits zu stark an Höhe verloren als daß sie sich durch einen erneuten Sprung hätte retten können. Das Adrenalin das jetzt auf einmal in ihrem Blut zirkulierte verursachte der Elfe kalte Schauer am ganzen Körper, der bevorstehende Aufprall am Boden schien unvermeidlich. Unvermeidlich, wenn nicht in letzter Sekunde jemand käme um Vinni aufzufangen. Die Frau blickte hoch zu Dante. Dieser war immer noch ins Kämpfen vertieft und gerade dabei auch den letzten Monstern den Rest zu geben, würde er sie bemerken? Und würde er es schaffen, sie rechtzeitig aufzufangen, bevor ihr Körper am Boden zerschellte? Vinni streckte ihren Arm aus und rief verzweifelt nach ihrem Gefährten.
Mit einem mächtigen Hieb schlug der Halbteufel auch das letzte Ungetüm entzwei, endlich konnte er verschnaufen. Er ließ die Masamune Klinge sinken und schaute zufrieden den herabrieselnden Gliedmaßen und Körperfragmenten seiner Opfer nach und hielt Ausschau nach Vinni, doch konnte er sie nirgends ausmachen. Nervös blickte er sich um und horchte panisch auf, als er den verzweifelten Ruf seiner Geliebten vernahm, der ihm wie ein Schock durch den gesamten Körper zuckte.
Wieder hellwach und bis zur letzten Muskelfaser angespannt schoss er hinab in die Tiefe, immer ihrem Ruf folgend, tauchte hindurch durch ein paar Wolken und entdeckte sie endlich wie sie ungebremst auf den Boden zustürzte.
Endlich entdeckte auch Vinni daß Dante sie ausfindig gemacht hatte und dabei war sie zu retten, aber würde er es noch rechtzeitig schaffen? Die kurz aufkeimende Erleichterung wich erneuter Panik, denn es schien als hätte der Halbteufel stark mit dem Wind zu kämpfen der ihn immer wieder ausbremste und ihn einfach nicht aufholen ließ. Sie hielt ihre Hand ausgestreckt und schloss die Augen, der schmale Grat zwischen hoffen und verzweifeln verschwamm bedrohlich und gab die Sicht frei auf endlose Leere.
Plötzlich war die junge Frau verschwunden. Dante blinzelte ungläubig, hatte er sie etwa aus den Augen verloren? Nein, das war unmöglich und dennoch war sie auf einmal weg. Ratlosigkeit machte sich in seinem Gesicht breit gepaart mit Verwirrung…und auch Angst.
Dann tauchte Vinni wieder auf, und zwar direkt vor Dantes Nase, sie hatte sich teleportiert. Diesmal sparte der Halbteufel sich große Umwege über kognitive Leitungen, diese wären eh gesperrt gewesen wegen unzähliger Fragezeichen die die Fahrbahn blockierten, und schloss seine Elfe hastig in die Arme. Ihre Augen waren geschlossen, anscheinend war sie ohnmächtig geworden, aber das war im Moment nebensächlich für ihren Gefährten. Jetzt hatte die Landung Vorrang und die sollte möglichst reibungslos von statten gehen. Dante entfaltete seine Schwingen, die sofort vom Wind erfasst wurden und die beiden sachte gleitend dem Erdboden entgegen trugen.
Vinni spürte, wie der Luftzug um sie herum an Schärfe verlor und wie jemand ihren Körper fest mit seinen Armen umfangen hielt und als sie die Augen zaghaft aufschlug, blickte sie direkt in das Gesicht ihres Retters, der sich auf den Landeanflug konzentrierte. All das kam der Elfe irgendwie so unwirklich vor, doch ihre Skepsis verflog schnell als Dante ihr Erwachen bemerkt hatte und sie verstohlen angrinste.

„Na das mit dem Luftkampf müssen wir wohl noch mal üben, was? Ich schlage dafür ein paar Trockenübungen später am Boden vor, nur wir zwei…ungestört in einer dunklen Ecke, muahahahAAARGH!“ Vinni fühlte wie sich sein Griff verkrampfte konnte ihm deutlich ansehen daß er große Schmerzen hatte. „Dante! Was hast du?!“ stieß sie besorgt hervor. „Mein…argh…Rücken…“ Die Elfe erkannte nun die Ursache für Dantes Aufschrei. Eines dieser Insektenmonster hatte überlebt, sich in seinen Nacken verbissen und sich obendrein in seinen Körper verkrallt. Der Halbteufel geriet ins Taumeln und stürzte jetzt ungebremst auf den Boden zu. Die Bestie entblößte nun auch noch seinen Stachel und setze bereits zum Todesstoß an, als sich unzählige feine Metallranken um seinen Leib schlangen und sich in diesen hineinfraßen und daran zogen und zerrten. Dante schrie ein weiteres Mal auf, während die Hexenklinge den Quälgeist endgültig auslöschte indem sie ihn von innen heraus regelrecht sprengte. Endlich befreit von dem Übel konnte Dante sich wieder einigermaßen fassen und eine stabile Flughaltung einnehmen, allerdings kam der Bodenkontakt früher und härter als erwartet. Das Paar setze unsanft auf den weichen mit Gras bewachsenen Boden des Waldrands auf und schlidderten noch ein gutes Stück weiter, bevor sie am Ende einer Schneise aus Dreck und herausgerissenen Grassoden endlich zu stehen kamen. Eng umschlungen lagen sie da im Staub, Dante atmete schwer, denn er war erschöpft, Vinni schien leicht weggetreten und benommen, ihr Kopf hatte während der Landung unliebsame Bekanntschaft mit einem Stein gemacht.

„Na das gibt aber Abzüge in der B-Note, mein Süßer…“ Dann verlor sie erneut das Bewusstsein.

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Ein Part fehlt jetzt noch, Korrekturlesen und OT folgen morgen...öh...später >__>. Gn8 x__X