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Mirokurator
(Den nächsten Post bitte im Zusammenhang mit der Charakterbschreibung auf Seite 1 des anderen Threads sehen und noch nicht darauf reagieren, bin eh noch zu weit weg.
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Cheetah Sandawhi schaute herauf zum Mond, aber die herabfallenden Regentropfen und die gewaltigen, schwarzen Gewitterwolken erschwerten ihr dieses Vorhaben. Ihr Körper lag bewegungslos auf einer Lichtung im Wald und ihre grünen Augen waren traurig und sehnten sich nach dem Himmel. Es war eiskalt, doch das Mädchen spürte nichts davon. Ihr blutüberströmtes Kleid hob sich aus dem Matsch, als sie traurig aufstand und durch den Wald schaute. Hier und da schlurften Kreaturen in der Dunkelheit, Artgenossen, wie sie jene in Gedanken gern nannte. Zu gern wäre auch sie unter ihnen gewesen, hätte gelebt, ohne zu hoffen, ohne zu zweifeln, und ohne jegliche Gefühle. Doch die Götter hatten sich gegen sie entscheiden, und nun war sie an einem Ort, den sie nicht kannte, und ihr Arm pulsierte wild in der Dunkelheit. Ihr Arm war für sie heilig. Ein Relikt. Er war frei, ihn hatten die Götter aufgenommen, zum Tag des letzten Gerichtes.
Ein Licht? Es war weit weg, aber das Mädchen erkannte eine Lichtquelle, tief im Wald. Langsam ging sie darauf zu, und ihr Arm folgte ihr, ihre drei Augen waren geschlossen, die beiden wunderschönen Grünen ebenso wie das unberechenbare Gelbe auf ihrer rechten Hand, das Gesegnete, zu welchem sich selbst die Arterien in ihrem Arm zogen, seit die Götter sie verstoßen hatten.
Je näher Cheetah kam, desto mehr begann sie mit schwitzen. Irgendetwas strengte sie an, als würde man gegen einen Orkan laufen. Als sie das kleine Häuschen erkannte, die Erschütterungen des Boden bemerkte sie in ihrer Trance kaum, öffnete sich das Auge an ihrem rechten Arm, schaute sie panisch und wütend an, in diesem Moment verstand sie. Die Götter wollten nicht, dass der Gesegnete diesen Ort erreichte, dieser Ort musste unheilig sein. Mit der linken Hand ergriff sie die Rechte und ging weiter. Die Götter hatten sie verstoßen, und sie würde nicht den Wirt für einen Heiligen spielen. Konnte sie schon nicht das Paradies erreichen, wollte sie wenigstens in die Hölle, welche sie in diesem unheiligen Häuschen erwartete.
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