"Leutnant! Beruhigen sie ihre Männer! Was halten sie hier für einen Affentanz ab!?"
Deutlich empört und zornig kam Smith nun nach vorne gerannt und fauchte dem Leutnant ins Gesicht. Als dieser seine Waffe gegen den Heranstürmenden hob, schlu dieser sie mit beängstigender Geschwindigkeit zur Seite.
Das Rappeln der anderen Gewehre war unüberhörbar, als sie sich alle gleichzeitig auf Smith Kopf ausrichteten.
"Hey, lasst ihn in Ruhe, er ist einer von euch, da wett ich Stein und Bein drauf! Ist doch so, Smith, sie sind doch auch einer von der Army?" Giovanni war sich nicht sicher, warum er nun Partei für den häßlichen, großen Fremden ergriff, aber ihm erschien die Situation, die soeben entstanden war, ziemlich absurd.
Smith hielt seinen Blick eisern dem des Leutnant entgegen.
"Lassen sie mich in meine Jackentasche greifen! Da drin ist mein Ausweis! Ich komme von einer Sondereinheit des amerikanischen Militärs, und ich habe einen international anerkannten Ermittlerrang! Damit bin ich ihr Vorgesetzter nach internationalem Recht!"
Smith sah die Belustigung in den Augen des Leutnants.
Trotzdem führte er langsam die Hand in die Tasche, und unter den wachsamen Augen der Soldaten zog er einen Umschlag hervor.
"Hier, wie sie sehen, habe ich nicht gelogen! Und nehmen sie es mir nicht allzu übel, aber wenn sie nicht sofort die Waffen runternehmen, dann begehen sie einen riesen Fehler!"
Langsam und widerwillig wurden die Gewehre gesenkt, doch die Atmosphäre blieb geladen.
Giovanni spürte, dass eine Kleinigkeit nun zu einer Katastrophe führen konnte.
"Es gibt nur zwei wichtige Dinge, die ich ihnen jetzt zu sagen habe!
Erstens: Seien sie und ihre Männer endlich ruhiger! Sie verhalten sich wie Wilde, die um ein Lagerfeuer tanzen! Wir sind hier sicher, keines der Viecher wird nahe an die Raststätte kommen, vorerst! Das liegt an dem Jungen!"
Damit zeigte er auf den schlafenden Jungen, der noch erschöpfter als zuvor aussah.
"Warum das so ist,... das... weiß ich auch nicht genau! Ich habe ihn in der Stadt aufgelesen, und seitdem er bei mir ist, haben die Viecher einen Bogen um uns gemacht! Also beruhigen sie sich!
Zweitens: Sichern sie diese Einrichtung einigermaßen wetterfest ab! Holen sie die Leute rein, die noch da draußen rumlaufen, und dann machen sie hier dicht! DICHT! Denn es ist ein Unwetter im Anmarsch, das es in sich haben wird! Dann sollte niemand mehr da draußen sein!"
Smith holte tief Luft und sah die seltsame Frau an.
"Und was diese Unterweltlerin angeht... schießen sie sie am besten gleich ab! Bei uns in den Staaten haben wir das Unterweltler Problem schon lange... gelöst!"
Ein breites, verächtliches Grinsen kroch auf Smith Gesicht.
Giovanni zuckte unmerklich zusammen. Dieser alte Mistkerl! Für den hatte er auch noch die Stimme erhoben.
"Ich bin Giovanni, freut mich... glaub ich. Wir stecken hier alle fest, also sollten wir versuchen, miteinander auszukommen, oder nicht?"
Damit ging er zu dem Jungen, und bemerkte dass dieser leise vor sich hin murmelte.
Am Horizont blitzen das Gewitter zum ersten mal deutlich auf, und das Donnern wurde lauter.