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General
V
Pegmo erwachte, als ein paar Meter entfernt ein Rascheln im Gebüsch zu hören war. Da es noch mitten in der Nacht war, konnte er nichts erkennen. Schwerfällig erhob er sich und lauschte angestrengt. Das Geräusch war immer noch da. Etwas nervös weckte er Riffo und Gregg.
"Wacht auf, wir haben Besuch.", flüsterte er, was ausreichte, um Riffo zu wecken. Gregg musste er etwas schubsen.
"Hört sich seltsam an", meinte Riffo, von der Dunkelheit überhaupt nicht behindert und gewohnt sich auf sein Gehör zu verlassen. "Entweder es ist ein sehr ungeschickter Affe oder... ein Mensch."
"Ich werde vorgehen und nachsehen.", meinte Pegmo entschlossen. Riffo nickte nur stumm in der Dunkelheit, worauf sich der Gorga umdrehte und den seltsamen Lauten entgegenlief.
"Hallo, ist da wer? Ich habe doch Stimmen gehört! Ich glaube, ich habe mich verlaufen", rief eine helle Stimme aus der Richtung des Raschelns.
"Wer ist da?", erwiderte Pegmo. "Wir sind Wanderer." Dabei näherte er sich leise. Bereit, sich einer eventuellen Gefahr zu stellen.
"Mein Name ist Tirsa. Tirsa Garwensten", antwortete es unsicher. "Ich war in diesem schrecklichen Sumpf und dann kamen diese schrecklichen Monster und ich bin gerannt und gerannt und bin hierhergekommen und... es war schrecklich."
Riffo, der sich jetzt sicher war, dass sie nichts zu befürchten hatten, da er den Klang der Stimme als aufrichtig erkannte, sagte Pegmo, er solle diese Tirsa zu ihnen bringen. Gregg hörte Pegmo stumm in einen Busch greifen, wobei ein leiser Laut des Erschreckens zu hören war. "Keine Angst, er sieht schlimmer aus, als er ist.", rief er herüber, in der Hoffnung, Tirsa damit etwas Vertrauen einzuflößen.
Bei seinen Gefährten setzte Pegmo Tirsa nicht gerade sanft ab, wo sie sich bemühte die um sie Stehenden genauer zu erkennen. "Es wird Zeit, dass wir uns auch vorstellen", sagte Gregg mit aller Höflichkeit, die er aufbringen konnte. Er hatte mitlerweile begriffen, dass es sich bei der Nachtruhestörung um ein Weibchen seiner Gattung handelte.
Ruhig übernahm Riffo die Aufgabe, Tirsa zu erzählen, wer sie waren und wohin sie wollten. "Aus welchem Lager bist du geflohen?", fragte er im Anschluss nahezu beiläufig, wie es seine Art war.
"Aus welchem Lager? Wir wurden immer auf ein grosses Feld geschickt, wo wir unter Aufsicht winzige blaue Früchte einsammeln mussten. Einmal haben diese Monster vom Sumpf angegriffen. Da bin ich einfach losgerannt... und jetzt bin ich hier", antwortete Tirsa mit vielen Pausen, in denen sie in den Himmel starrte.
An den Wunden, die sie am ganzen Körper mit sich trug, war zu erkennen, dass ihre Flucht nicht ohne Kampf geglückt war. "Du wirst mit uns kommen.", meinte Riffo bestimmt.
"In... in Ordnung", stammelte sie, teils aus Unsicherheit, teils aus Dankbarkeit, dass sie nun nicht mehr allein durch ein fremdes Land irren musste.
"Wir werden dabei direkt durch den Sumpf.", fuhr der augenlose Affe fort, wobei Tirsa zusammenzuckte.
"Aber wir haben ja Pegmo dabei." Der Genannte knurrte und schlug mit der Faust in die hohle Hand, was Tirsa noch einen Schrecken einjagte.
Ohne weiter darüber nachzudenken, griff Gregg nach Tirsas Hand. Sie drückte seine sofort fest, aber er konnte spüren, wie ihre Anspannung langsam wich. Sie gewann Vertrauen, was gut war.
Man beschloss sich noch etwas Ruhe zu gönnen um den Sumpf gestärkt betreten zu können. Nachdem sie es sich im zähen Gras so bequem wie möglich gemacht hatten und die beiden Affen um die Wette schnarchten, tastete Tirsa abermals nach Greggs Hand. Er drückte sie und so schliefen sie beide ein.
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