Cruentus saß an einem kleinen Lagerfeuer, mitten in der hylianischen Steppe. Kiro schlief bereits. Vorsichtig stocherte er mit einem Ast in den Flammen herum. Um ihn herum war nichts als Stille und Finsternis. Er liebte diese Atmosphäre, die aufkam, wenn man sich mitten in der Nacht in der Wildnis befand. Jeden Moment konnte ein Monster aus der Dunkelheit hervorspringen. Gefahr lag in der Luft und man musste jederzeit bereit sein, seine Waffe zu ziehen.
Er zog seine beiden Kurzschwerter aus dem Rucksack. Der Rabe und das Symbol, das Cruentus nicht zuordnen konnte. Jetzt erkannte Cruentus, dass das Zeichen einer Schlange sehr ähnlich sah. Das passt zu Lapis, dachte er sich. Aber die Schlange stellte keine Gefahr mehr da. Der Rabe hatte sie wie einen mickrigen Wurm aus ihrem Versteck gezogen und gefressen. Und dank Noya und Kiro würde sie nie wieder zurückkommen. Cruentus betrachtete den Raben genauer. Er war in grauen geschwungenen Linien und mit Gold unterlegt in das Heft des Schwertes eingraviert worden. Er war für Cruentus ein Symbol für Ehre und Tapferkeit der Shiekah.
Was für ein schönes Schwert!
Cruentus wirbelte herum, die Klinge schützend vor sich haltend. Dann erkannte er, wer ihn angesprochen hatte. Hinter einem Baum trat ein seltsamer Mann hervor. Er trug einen grauen Mantel, der ihn in der Dunkelheit fast unsichtbar machte und hatte harte shiekah-typische Gesichtszüge. Ein Shiekah? Wie konnte das sein? Schon wieder ein Shiekah, dabei galt sein Volk doch als ausgerottet. Er musste träumen. Dessen wurde er sich noch sicherer, als er das Symbol entdeckte, das die Gestalt auf dem Hemd trug: Ein Rabe!
Ich bin hier um dir etwas mitzuteilen. Ein alter Mann wird dir begegnen. Traue ihm nicht! Er ist ein Diener des Bösen. Gib ihm auf keinen Fall das Artefakt. Auch wenn er sich dir als Freund darstellt, glaube ihm kein Wort!
Wer seid Ihr?, fragte Cruentus zögerlich.
Das weißt du, antwortete der Mann mit leiser aber sehr sicherer Stimme, forsche in deinem Herzen!
Plötzlich hörte Cruentus hinter sich Blätter rascheln. Er fuhr herum und entdeckte... ein Kaninchen, dass durch die nahegelegene Baumgruppe hoppelte. Er atmete erleichtert auf. Als er sich wieder umdrehte, war der seltsame Mann verschwunden. Verwirrt setzte er sich wieder an seinen Platz am Feuer. Kiro erzählte er von diesem Vorfall nichts.