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Waldläufer
Der Kampf war vorbei, die Schlacht beendet. Die Moblins waren besiegt und Kakariko in
Sicherheit. Noyashi sah wie Cruentus zu boden fiel, er bekam einen Schock. Schnell rannte
er hin und Raikyu lief langsam hinterher. Cruentus lag da, als würde er schlafen, Noyashi
machte sich sorgen, er fing an Cruentus zu rütteln:
"Hey!!! Cruentus!!! Wach auf!!!!" " ... " Nichts tat sich, Noyashi rütelte und schrie weiter
"Cruentus~, verdammt, wach doch auf!!!" " ... " Nichts, Raikyu stand daneben und es schien
ihm als sei nichts passiert. Noyashi schrie im gegensatz weiter. Langsam bewegte sich Cruentus
und Noyashi konnte auf atmen. Raikyu grinste wenig, aber nur kurz und begann zu sprechen:
"Ach Cursor, wie du leibst und lebst, so hatte mein Vater dich in erinnerung..."
Noyashi guckte verwirrt seinen Vater und Cruentus an: "Was???" Raikyu sprach weiter:
"Hast du nun deine rache Cursor? Ich denke nicht, allein Schuld ist doch Lapis?" Cruentus sah
Raikyu entsetzt an und schwieg. "Ich denke, ja, nach dem allen was ich erfahren habe..."
Raikyu ging auf Cruentus zu und hob ihm die Hand hin, wohl um ihm beim aufstehen zu helfen.
Noyashi schien von garnichts mehr eine Ahnung zu haben... Was Raikyu da sprach...?
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Ehrengarde
Kakariko
Ravana gingen die Pfeile aus. Nur noch ein halbes Dutzend Pfeile hatte sie zur Verfügung, und sie war verzweifelt. Was konnte sie noch tun, wenn sie keine Munition mehr hatte? An weiterkämpfen war nicht zu denken, ihr verrenktes Bein würde sie kaum in eine Schlacht tragen.
Die Verteidiger schlugen sich tapfer, wie sie von hier oben auf der Treppe sehen konnte – doch es waren noch so schrecklich viele Angreifer übrig, niemals konnten sie es schaffen, gegen eine solche Übermacht zu gewinnen.
Ravana spürte einen kühlen Tropfen auf dem Gesicht und schaute nach oben. Sie hatte es nicht bemerkt, doch am Himmel waren dicke, graue Wolken aufgezogen, die ihren schweren Inhalt nun über dem Schlachtfeld ausleerten. Ein wahrer Wolkenbruch brach herein und am Himmel zuckten Blitze, die das Schlachtfeld in Bruchteilen von Sekunden in ein hässliches weißes Licht tauchten.
Die Kämpfenden bewegten sich langsamer, denn der Regen hatte schnell den Boden aufgeweicht und ihn unter den Füßen der vielen Menschen glitschig werden lassen.
Ravana verschoss ihren letzten Pfeil und aus Verzweiflung über die Tatenlosigkeit, zu der sie gezwungen wurde, mischten sich unter die kalten Regentropfen auf ihrem Gesicht heiße Tränen.
Schließlich biss sie die Zähne zusammen und stand auf. Den Schmerz versuchte sie zu verdrängen, denn sie konnte einfach nicht hier auf der Treppe sitzen und zusehen, wie die tapferen Verteidiger ihr Leben ließen. Lieber ließ sie, einer Gerudo würdig, ihr Leben auf dem Schlachtfeld, als oben zuzusehen und dann von den schweinsartigen Monstern, wenn sie gewannen, doch hilflos von ihnen getötet zu werden.
Sich an den Felsen abstützend, humpelte sie die Treppe hinunter, in der rechten Hand den blutverschmierten Säbel.
Als sie unten ankam, musste sie die stützende Felswand verlassen und hinkte mit verzerrtem Gesicht auf den ihr nächsten Angreifer zu, der mit zwei anderen einen verzweifelten Verteidiger bedrängte.
Er bemerkte sie erst, als sie ihm mit ganzer Kraft den Säbel in die Seite hieb, doch dieser Schlag schien ihm nichts auszumachen. Grunzend und mit tödlicher Wut in den hässlichen Schweinsaugen drehte er sich um und warf sich auf sie. Ravana konnte sich nicht auf den Beinen halten und viel nach hinten in den Matsch. Das Monster stand breitbeinig über ihr und hob eine schartige Axt über seinen Kopf, um sie auf sie niedersausen zu lassen. Ravana konnte ihren Blick nicht von der Axt lassen. Ein Blitz zuckte über den Himmel und schlug in der Nähe ein, und er ließ das Blut an der Schneide der Axt bizarr glänzen. Bevor das Monster jedoch den tödlichen Schlag führen konnte, erschien plötzlich auf seiner Brust eine seltsame Spitze, von der des Monsters Blut troff. Ebenso überrascht wie Ravana starrte das Monster an sich herunter und ließ langsam die Arme sinken. Eine weitere Pfeilspitze bohrte sich durch den Rücken des Monster, und es ließ die Axt fallen und viel auf die Knie.
Entsetzt stieß Ravana sich mit dem gesunden Bein ab und krabbelte so rückwärts nach hinten. Das Monster fiel langsam nach vorne, die Augen noch immer auf die beiden Pfeilspitzen in seiner Brust gerichtet, bis das Gesicht im Matsch verschwand.
Laute Freudenrufe hallten über das Schlachtfeld und der Regen hörte auf, doch beides bekam Ravana nicht mehr mit. Vor Schmerz, Erschöpfung und Erleichterung war ihr schwarz vor Augen geworden und sie war ohnmächtig in den Matsch gefallen.
Ravana erwachte langsam, ihr ganzer Körper tat weh. Sie öffnete langsam die Augen und wurde vom hellen Sonnenlicht geblendet. Die Sonne schien wieder, und der Lärm der Schlacht war verschwunden. Sie hörte zwar einige Menschen stöhnen, doch niemand schrie und das hässliche Grunzen der Monster war nicht zu hören. Haben wir die Schlacht gewonnen? fragte sie und richtete sich mühsam auf.
Sie lag auf ihrem ausgebreiteten, schlammverkrusteten Umhang unter vielen anderen Verletzten auf dem Vorplatz von Kakariko. Ihr Knöchel war verbunden und pochte. Jemand musste sie die Treppen nach oben getragen und sie versorgt haben.
Einige Frauen liefen zwischen den Verletzten herum und gaben ihnen zu trinken. Um den Baum in der Mitte des Platzes saßen die unverletzten Krieger und aßen Brot, das eilig in der Mühle gebacken worden war.
Jeder Muskel in Ravanas Körper schmerzte und eine bleierne Müdigkeit lag noch immer über ihr. Sie prüfte, ob ihr Säbel und ihre anderen Habseligkeiten noch da waren – auch der geliehene Köcher war noch vorhanden und legte sich wieder zurück auf ihren Umhang auf dem weichen Gras. Wenige Sekunden später war sie mit dem Wissen eigenschlafen, dass Kakariko gerettet war und die Monster besiegt waren.
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Ehrengarde
Kakariko
Als Ravana das nächste Mal aufwachte, stand der Vollmond am schwarzen Nachthimmel über ihr. Alles war ruhig, und auch ihr selber ging es wieder besser. Die Müdigkeit war verschwunden, zurück blieben nur schmerzende Muskeln und das Gefühl, schrecklich schmutzig zu sein. Nicht nur getrockneter Schlamm klebte an ihren Kleidern und Haaren, auch das Blut vieler Gegner war auf ihren Kleidern getrocknet.
Ravana richtete sich auf und sah, dass am Baum in der Mitte des Platzes immer noch einige Menschen wach waren. Eine Öllampe, die auf einem niedrigen Tisch stand, spendete flackerndes Licht. Ravana sah, dass einige Frauen dort standen, vermutlich waren sie angewiesen worden, während der Nacht auf die Verletzten aufzupassen, die hier versorgt worden waren.
Mühsam stand Ravana auf und hinkte langsam und vorsichtig auf die Frauen zu. Ihr rechtes Bein, das laut dem seltsamen Mann, der sie gerettet hatte, verstaucht war, schmerzte bei jedem Schritt.
Schließlich bemerkten die Frauen Ravana und kamen ihr zur Hilfe. Ravana konnte sich auf ihre Schultern stützen und so wurde sie zu dem niedrigen Tisch gebracht, wo sie sich setzen konnte.
Die Frauen sahen sie neugierig an und Ravana war verlegen.
„Wo könnte ich etwas Wasser bekommen? Ich würde mich und meine Kleider gerne waschen..“ sagte sie vorsichtig. Sie wusste nicht, ob die Frauen sie noch immer mit Abscheu behandeln würden und machte sich auf eine verächtliche Antwort gefasst.
„Oh, natürlich,“ sagte eine dicke Frau freundlich. „Kommt mit mir in mein Haus dort drüben. Ich werde Euch einen Zuber mit warmen Wasser bereit stellen, wo ihr baden könnt, ich kümmere mich derweil um Eure Kleidung. ... Ihr habt gut gekämpft, junge Gerudo. Würdet Ihr mir Euren Namen sagen?“
„Ich heiße Ravana – aber wir alle haben tapfer gekämpft. Und Ihr kämpft noch immer, indem Ihr hier Nachtwache haltet. Wie ist Euer Name?“
„Kara ist mein Name. Hier, das wird Euch beim Gehen behilflich sein.“ Am Baum lehnten mehrere dicke, lange Äste, die in Windeseile vom Schmied in behelfsmäßige Krücken umgewandelt wurden. Kara reichte Ravana einen dieser Stöcke. „Folgt mir.“
Ravana dankte ihr und stand auf. Mit Hilfe der Krücke ging das Laufen schon viel besser.
Als Ravana in dem hölzernen Zuber im warmen Wasser saß und sich den Dreck vom Körper und aus den Haaren wusch, fühlte sie sich wie neugeboren.
Kara kümmerte sich derweil um ihre Kleider – mit einer harten Bürste saß sie da und versuchte, das getrocknete Blut aus dem Stoff zu schrubben. Währenddessen freute sie sich, in Ravana eine wißbegierige Gesprächspartnerin gefunden zu haben – Ravana hatte viele Fragen.
„Was waren denn das für Monster, die Kakariko angegriffen haben?“ fragte sie.
„Ach, diese Biester – sie nennen sich Moblins. Sie haben früher unter Ganondorf gedient und haben sich seit dessen Fall irgendwohin zurückgezogen – keiner weiß, wo sie ihre Brut ausbrüten und was sie vorhaben. Es gibt Gerüchte, dass eine Schar Moblins in der Hylianischen Steppe ihr Lager aufgeschlagen hat und friedliche Reisende überfällt – wenn Ihr mich fragt-„ sie sah sich um, ob nicht ihr Ehemann sie hörte und sie wegen Tratscherei schelten würde, „ICH denke, dass sie auf die Rückkehr Ganondorfs warten. Darum wollten sie bestimmt auch Kakariko überfallen. Ihrem Herrn und Meister würde es nicht gefallen, dass Kakariko so gewachsen ist.“
Ravana wusste nicht, was sie davon halten sollte. Sie hatte diese Moblins nicht sehr schlau eingeschätzt und glaubte nicht, dass sie große Zukunftspläne schmieden konnten – geschweige denn, irgendwelche Zeichen zu deuten, dass Ganondorf zurückkehren würde.
„Und was war das für ein seltsamer Astmensch, der neben dem General gekämpft hat?“ fragte sie weiter.
„General? Ach, Ihr meint Horst – er ist der Hauptmann der Wache. Dieses Astmenschwesen, das Ihr meint, ist ein großer Held. Er hat die herannahenden Moblin-Truppen gesichtet und die Männer zur Verteidigung aufgerufen. Seltsames Wesen, nicht? Man munkelt, er wäre ein verstoßener Shiekah, der sich aus Gram in diese seltsame Gestalt verwandelt hat. Aber ICH glaube das natürlich nicht! Ich denke, dieser Kiro – so heißt er – ist bestimmt auch nur ein herumziehender Tagedieb, der die Gelegenheit beim Schopfe gepackt hat und nun versucht, eine Belohnung für sein Handeln zu ergattern. So sind sie, diese Tagediebe, das könnt Ihr mir glauben.“
Ravana stieg aus dem Zuber und hüllte sich in ein Tuch, das Kara bereitgelegt hatte. Sie fühlte sich so sauber, wie noch nie im Leben, und das warme Wasser hatte sie wieder ein wenig müde gemacht.
„Könnte ich mich wohl irgendwo schlafen legen, bitte?“ fragte sie.
„Aber natürlich, meine Liebe. Ich komme heute nacht ja nicht mehr zum Schlafen, darum nehmt nur mein Bett. Es hat keine Läuse, und es wird Euch für diese Nacht sicherlich genügen. Ich kümmere mich weiter um Eure Kleider. Bis morgen früh sind sie sauber und trocken, das verspreche ich Euch!“
Und Kara behielt Recht. Am Morgen konnte Ravana wieder in ihre Kleider schlüpfen, die seit ihrer Entstehung nie mehr so sauber waren wie jetzt.
Ravana bekam sogar noch ein kleines Frühstück – „der König hat uns Geld gesendet, damit wir die ganzen Verletzten versorgen-, und die königliche Garde, die uns zur Hilfe kam, versorgen können“ – und verließ das Haus dann gutgelaunt, nachdem sie sich noch herzlich bei Kara bedankt hatte.
Es war das einzige Haus, das direkt am Vorplatz stand und Ravana konnte gleich sehen, dass viele der Verletzten inzwischen verschwunden waren. Bestimmt hatten sie sich gut ausgeschlafen und konnten ihre Wunden zu Hause auskurieren.
Unter dem Baum sah Ravana eine bekannte Gestalt. Der Astmensch. Kiro. Mit Hilfe der Krücken ging sie so schnell, wie es ihr möglich war, zu ihm hin. Kiro sprach mit dem Hauptmann, und Ravana klopfte ihm auf die Schulter. Als Kiro sich umdrehte und sie erkannte, lächelte er leicht.
„Ah, Ravana, hast du dich erholt? Das freut mich. Du hast dich tapfer geschlagen in der Schlacht!“
Ravana errötete leicht. „Das kann ich nur zurückgeben. Ich hörte, Ihr seid ein Held! Hier, ich habe gut auf Euren Köcher aufgepasst. Er hat mir gute Dienste geleistet und ich konnte einige Moblins damit in den Tod schicken. Leider sind keine Pfeile mehr darin.“ Sie reichte ihm den Köcher und sagte dann: „Vielen Dank, dass Ihr mich gerettet habt. Ich dachte, es wäre vorbei...“
„Natürlich, keine Ursache. Ich helfe jedem, wenn ich kann,“ sagte Kiro.
Ravana sah, wie Hauptmann Horst ungeduldig zwischen ihnen hin und her sah, und wusste nicht, was sie weiter sagen sollte, und so verabschiedete sich verlegen von Kiro.
Und was mache ich jetzt? fragte sie sich. So humpelnd werde ich Hyrule niemals an einem Tag erreichen, das wäre undenkbar. Aber ich habe Milo versprochen, ihn zu besuchen...
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Ehrengarde
Kakariko
Ravana stand vor einem überdachten Gehege, in dem mehrere Pferde an einer Holzstange angebunden waren.
Sie hatte unter zwei Verletzten ein Gespräch mitbekommen, in dem einer der beiden sagte, dass er dringend zum Labor am Hylia See müsse, wegen seiner Verletzung aber keine so weite Strecke zu Fuß zurücklegen könne. Genau das Problem hatte sie selbst auch. Sie wollte nach Hyrule, um nach Milo zu sehen, aber ihr Bein war verstaucht.
Der andere Verletzte hatte gesagt, dass es in Kakariko einen Mietstall gäbe, in der Nähe des Pfades zum Friedhof. Dort könne man sich ein Pferd mieten.
Ravana war von dieser Idee begeistert gewesen. Sie erinnerte sich gut an das Pferd, das sie im Gerudo-Tal gesehen hatte und wie sie gedacht hatte, dass sie selbst irgendwann auch einmal das Reiten lernen wolle.
Zudem war es eine gute Möglichkeit, ihr Bein zu schonen, und trotzdem nach Hyrule zu kommen.
In der hintersten Ecke des Unterstandes stand ein wunderschönes schwarzes Pferd, mit langen muskulösen Beinen und einem weißen Fleck auf der Stirn. Ravana starrte es mit offenem Mund an. Sie hatte nicht gewusst, dass Pferde so edel aussehen können... Durch ein kleines Loch im Dach drang ein Strahl hellen Sonnenlichts und ließ an einer Stelle das schwarze Fell des Tieres glänzen.
Plötzlich trat hinter dem Pferd ein Mann in edlen Kleidern hervor. Er sah sie, zog seinen Hut und verbeugte sich galant. Ravana war verlegen. Der Mann kam näher und Ravana sah, dass er zwar gutaussehend war – gerade passend zu dem wunderschönen schwarzen Pferd, dachte Ravana – aber auch schon etwas älter war.
„William Suffolk, werte Dame“, sagte der Mann elegant. „Eigentümer des Mietstalls und dieser wunderschönen Rösser. Was kann ich für Euch tun?“ Er musterte sie von oben bis unten, bemerkte, dass Ravana sich auf eine Krücke stützte und hob dann wissend die Brauen. „Ich sehe schon. Ihr habt Euch verletzt und benötigt ein Pferd, um Eure Geschäfte anderswo zu verfolgen, habe ich Recht?“
Ravana verzog ihre Lippen zu einem dünnen Lächeln und nickte. „Ganz Recht, Sir. Mein Name ist Ravana und ich muss nach Hyrule. Sagt, wieviel kostet eines Eurer Pferde? Ich werde es morgen zurück bringen.“
„Oh, keine Sorge – meine Pferde kann sich jeder leisten. Es kostet nur 50 Rubine pro Tag. Mietet es jetzt und bringt es morgen abend zurück – es kostet Euch nur 100 Rubine. Aber ich verlange ein Pfand von Euch, damit ich einen Gegenwert habe, sollte dem Pferd etwas zustoßen.“
Da war es wieder, dachte Ravana. Der allseits zugegene Gedanke, dass eine Gerudo stehle.
William Suffolk konnte wohl Gedanken lesen, denn schnell sagte er: „Oh nein nein, Ihr seid eine Dame, selbstverständlich werdet Ihr gut auf mein Tier aufpassen. Es gibt jedoch auch zwielichtige Gesellen, und aus diesem Grund verlange ich immer ein Pfand. In Eurem Fall würde schon dieser hübsche Anhänger um Euren Hals genügen.“
Der Anhänger? Ravana schüttelte schnell den Kopf. „Nein, diesen Anhänger kann ich nicht hergeben. Aber, dies hier müsste Euch eigentlich auch genügen –„ sie zog den Säbel, den Bumara ihr geschenkt hatte, aus der Scheide und reichte ihn Suffolk. „Bitteschön. Nehmt diesen Säbel. Er ist sehr wertvoll, ich möchte ihn morgen abend unversehrt wieder zurück haben.“
William Suffolk nahm den Säbel entgegen, musterte die feinen Verzierungen auf der Klinge, nickte und sagte: „Ja, dieses Stück ist sehr wertvoll. So sagt mir – seid Ihr schon einmal auf einem Pferd gesessen?“
Ravana schüttelte betrübt den Kopf.
„Sorgt Euch nicht, das macht nichts. Ihr bekommt Sommerwind, das ist diese freundliche Dame dort,“ er deutete auf ein großes rotbraunes Pferd hinter sich, „sie ist sehr zahm und feinfühlig. Mit ihr werdet Ihr kein Problem haben. Ihr dürft ihr nur nicht zeigen, dass Ihr Euch fürchtet – was Ihr natürlich sowieso nicht tut, wenn Ihr in der gestrigen Schlacht gekämpft habt.“
Ravana hinkte zu dem Pferd hin und strich ihm mit der freien Hand über die weichen Nüstern. Ja, dieses Pferd würde sie sicher nach Hyrule tragen.
Nachdem Suffolk das Pferd gesattelt und gezügelt hatte und Ravana ihm 100 Rubine gegeben hatte, half er ihr, in den Sattel zu steigen. Den Krückstock befestigte er am Sattel.
Zuletzt erklärte er ihr freundlich, was sie zu tun habe, damit das Pferd verstehe, was sie von ihm wollte. Es war sehr einfach.
„Und streichelt Sommerwind den Hals, wenn Ihr sie loben wollt, dann freut sie sich und versucht, Euch noch besser zu gehorchen,“ sagte er.
Ravana nickte aufgeregt und stieß Sommerwind ganz leicht die Hacken in den Bauch. Sofort setzte sie sich in Bewegung. Sie ließ sie einige Schritte gehen und zog dann sanft am linken Zügel. Sommerwind kehrte um und ging zu William Suffolk zurück.
„Sehr gut macht Ihr das, Ravana. Ihr habt Talent. Ich wünsche Euch viel Glück bei Euren Erledigungen in Hyrule, und kehrt wohlbehalten wieder zurück!“
Ravana lächelte ihn an und veranlasste das Pferd abermals, anzulaufen.
Diese Art des Reisens war wirklich sehr komfortabel, stellte Ravana fest, als sie eine Stunde unterwegs war. Sie hatte die Stute nur im Schritt laufen lassen, da sie sich noch keine schnellere Gangart zutraute und ihr Bein auch nicht über die Maßen belasten wollte.
Auf dem Rücken des Pferdes wurde sie sanft durchgeschaukelt, und das Pferd ging mindestens so schnell wie ein Mensch. Am späten Nachmittag würde sie Hyrule erreichen.
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Ehrengarde
Hylianische Steppe
Endlich erreichte Ravana die Stadt. Während sie am Wassergraben entlang auf die Zugbrücke zuritt, sah sie viele Menschen, die die Stadt betraten oder sie verließen.
Es war schon spät am Nachmittag und viele Händler verließen um diese Zeit die Stadt, um sich auf den Weg zum nächsten Ort, an dem sie ihre Waren feilbieten würden, zu machen.
Die Reise auf Sommerwind, der gemieteten Stute, war wirklich sehr angenehm gewesen. Nach einiger Zeit hatte sie dem Pferd auch einmal die Sporen gegeben und Sommerwind war in einen leichten Trab gefallen, doch die Belastung für Ravanas Bein war zu hoch gewesen, so dass sie Sommerwind schließlich wieder gezügelt hatte.
Mit dumpfen Schlägen ritt sie über die Zugbrücke, vorbei an den Wachen, die sie zur Abwechslung einmal nicht beachteten, sondern mit einem in Lumpen gekleideten Jungen diskutierten.
Ravana erreichte die Taverne, in der sie Milo zurückgelassen hatte. Vorsichtig schwang sie das verletzte Bein über den Rücken des Pferdes und ließ sich langsam aus dem Sattel gleiten. Hoffentlich komme ich auch alleine wieder hoch, dachte sie.
Neben der Eingangstür bemerkte sie einen eisernen Ring, der an der Mauer befestigt war, und knotete die Zügel an diesem fest. Sie hoffte, dass die Torwachen ein Auge auf ihr Pferd haben würden und humpelte mit Hilfe der Krücken, die sie vom Sattel losgebunden hatte, zur Eingangstür.
Da es langsam auf die Essenszeit zuging, saßen diesmal mehr Menschen im Schankraum als vor zwei Tagen. Durch die milchigen Glasscheiben der wenigen Fenster fiel ein wenig Licht, so dass das Anzünden von Öllaternen noch nicht nötig geworden war.
Anders als in der Taverne in Kakariko war hier die Stimmung jedoch nicht so ausgelassen. Hier wurde auch nicht so viel getrunken – bestimmt alles Reisende, dachte Ravana. Sie haben kein Interesse daran, andere Leute kennenzulernen und mit ihnen zu trinken.
Sie sah sich um, konnte jedoch nirgends Emma, die dicke Frau, die sich um Milo gekümmert hatte, entdecken.
Hinter dem Tresen stand ein kräftiger Mann mit gutmütigem Gesicht und füllte zwei große Becher mit einem Getränk.
Mühsam hinkte Ravana auf ihn zu. Als sie den Tresen erreichte, sah der Mann auf, zwinkerte ihr zu und fragte: „Wie kann ich Euch helfen, Herrin?“
Langsam gewöhnte sich Ravana daran, auf völlig unterschiedliche Weise von den Menschen behandelt zu werden. Die einen behandelten sie von oben herab und mit Verachtung, wie eine Diebin. Andere missachteten sie einfach, und wieder andere begegneten ihr schmeichlerisch oder auch sehr höflich, wie dieser Mann hier.
„Ich suche meinen kleinen Bruder, Milo, den ich vorgestern krank in Emma’s Obhut gelassen habe. Ist er noch hier?“ Bis jetzt war sie gar nicht auf den Gedanken gekommen, dass Milo vielleicht gar nicht mehr hier war. Sie hatte ihm versprochen, gestern wieder zu kommen, doch hatte sie gegen die Moblins gekämpft. Vielleicht war er abends gegangen, um sie zu suchen?
„Milo? Aber natürlich ist er hier. So ein freundlicher, hilfsbereiter kleiner Kerl! Hilft mir seit gestern hier in der Schenke. Fegt den Boden, wäscht das Geschirr, bringt den Gästen Getränke auf ihre Zimmer. Würde einiges darum geben, ihn hierzubehalten.“
Ungläubig vernahm Ravana seine Worte. Milo half hier aus? Hatte er seine Abenteuerlust verloren?
„Würdet Ihr ihn bitte holen, damit ich mit ihm reden kann?“ fragte sie.
Wieder zwinkerte ihr der Mann zu, drehte sich dann um, ging zu einer Tür, hinter der bestimmt die Küche lag und rief: „Miiiiiilooooo! Komm mal her! Deine Schwester ist hier! Milooooo!“
Einige Gäste sahen erstaunt zu dem Mann hin.
„He Krähenauge, musst du so schreien? Ich bin hier, um mich auszuruhen,“ sagte ein fein angezogener Mann ungehalten und wandte sich dann wieder seinem Essen zu.
„Schon gut, Cornelius,“ rief Krähenauge entschuldigend zu dem Gast hinüber. „Manchmal glaube ich, Milo ist ein wenig taub,“ sagte er achselzuckend zu Ravana. „Doch er macht sich hier wirklich sehr nützlich.“
Die Tür zur Küche wurde geöffnet, und heraus trat Milo, die Wangen gerötet, die Augen fröhlich blitzend. Krähenauge grinste ihn an und ging dann wieder hinter den Tresen.
„Ravana! Ich dachte schon, du kommst nicht mehr,“ sagte er freudig, als er sie sah. „Ich habe eine Arbeit gefunden, und sie macht mir auch noch Spaß!“
Seine grüne Mütze hatte er gegen eine weiße hohe Kochmütze umgetauscht, in der Hand hielt er einen Besen.
„Eine Arbeit? Du bekommst hier Geld? Aber wie geht es dir denn?“ fragte Ravana. Er bekam Geld? Würde er sie nicht mehr weiter begleiten wollen? fragte sie sich entsetzt.
„Ja, Willy bezahlt mir jeden Tag 5 Rubine! Das ist was, oder? Er hat mich gefragt, ob ich noch eine Weile hier arbeiten will!“
„Aber ich dachte, du wolltest Abenteuer erleben,“ sagte Ravana traurig. Sie hatte ihn verloren.
„Klar, Abenteuer sind toll,“ sagte Milo eifrig. „Aber Emma hat gesagt, dass es nichts ist für jemanden in meinem Alter, durch die Gegend zu ziehen und nichts zu lernen. Willy Krähenauge hat gesagt, dass er mir beibringt, ein guter Wirt zu sein, und er bezahlt mit Geld. Die Zeit mit dir war sehr schön, Ravana. Aber ich glaube, es ist besser für mich, ein Handwerk zu lernen. Hoffentlich bist du mir nicht böse..?“
Nein. Emma hatte ja Recht. Milo war noch so jung. Er konnte nicht Jahre durch die Gegend ziehen und seine Zeit verschwenden...
„Ach Milo... Du wirst mir aber sehr fehlen. War eine schöne Zeit mit dir!“ Niedergeschlagen setzte sie sich auf einen Stuhl. Erst jetzt bemerkte Milo die Krücken, auf die sie sich stützte.
„Was ist denn mit dir passiert?“ fragte Milo bestürzt.
Ravana erzählte ihm von der Schlacht um Kakariko, und wie sie sich verletzt hatte. Sie bemerkte Milo’s sehnsüchtigen Blick. Bestimmt wäre er auch gerne dabeigewesen und hätte allen bewiesen, wie tapfer er ist.
Doch die Entscheidung war gefallen. Er hatte sich für eine geregelte Zukunft entschieden – eine vernünftige Entscheidung.
„Und den Teppich hast du auch zum Reparieren bei der Hexe gelassen? Sieh mal, ich verdiene ja jetzt Geld. Du warst mir einige Zeit eine sehr gute Freundin, ich gebe dir einen Teil meines Geldes mit. Du kannst es bestimmt gebrauchen, oder?“
Immer wieder schaffte er es, sie zu überraschen. Er war so erwachsen für sein Alter!
„Oh Milo, das ist sehr nett von dir, aber das brauchst du nicht...“
„Doch doch!“ Schon nestelte er an seinem kleinen ledernen Geldbeutel herum und nahm einige Rubine heraus. „Hier, 100 Rubine. Du kannst das Geld besser gebrauchen als ich, und du kannst es mir ja irgendwann zurückzahlen.“
Widerstrebend nahm sie das Geld entgegen. Milo wird mir so fehlen, dachte sie betrübt und nahm das Geld. Und er hat Recht, ich kann es brauchen.
Gerührt umarmte sie Milo, flüsterte ein leises 'Danke', erhob sich und ging so schnell es ihr möglich war auf den Ausgang zu. Dort drehte sie sich noch einmal um. Milo stand vor dem Tresen, in der Hand immer noch den Besen, und sie sah, dass er über den Abschied zwar traurig war, sich jedoch auch bewusst war, eine richtige Entscheidung getroffen zu haben.
„Wir werden uns wiedersehen, Milo, das verspreche ich,“ sagte Ravana mit halblauter Stimme und verließ dann die Taverne.
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Ehrengarde
Hyrule
Das Pferd war noch da, hatte Ravana festgestellt, als sie die Taverne verlassen – und in das rötliche Spät-Nachmittagslicht trat.
Doch was sollte sie nun tun? Sie war wieder alleine, Milo würde sie nicht weiter begleiten... Sie könnte mit dem König reden, ob er ihre Hilfe brauchen könnte. Als sie das letzte Mal auf dem Marktplatz gewesen war, hatte sie eine Tafel gesehen, an der mehrere Blätter Papier mit Neuigkeiten und Ausschreibungen befestigt waren. Vielleicht war dort etwas über die Lage des Königreichs zu finden, auf das sie sich dann schließlich beim König um einen Auftrag bewerben könnte.
Ravana humpelte zu Sommerwind, befestigte die Krücken wieder am Sattel und stellte dann fest, dass es wirklich nicht leicht war, mit einem verletzten Bein auf ein Pferd zu steigen. Mit zusamengebissenen Zähnen und Schmerzen, die sich wie Dolche anfühlten, die sich in ihre Knochen bohrten, schaffte sie es schließlich.
Bis zum Marktplatz waren es nur wenige Schritte, und auf dem Rücken des Pferdes hatte sie einen sehr guten Überblick über die Köpfe der vielen Menschen.
Die Tafel stand in der Nähe des Durchgangs, einige Menschen hatten sich vor ihr versammelt und lasen gespannt die Neuigkeiten aus dem Königshaus und die anderen Nachrichten.
Mit Hilfe des Pferdes war es Ravana ein Leichtes, sich einen Weg durch die Menschen zu bahnen und erreichte kurz darauf die Tafel. Ein Plakat sprang ihr direkt ins Auge:
„Ich lade ein zum großen alljährlichen Schießwettbewerb in meiner Taverne "Zur Schießbude" in Kakariko.“ stand dort in fettgedruckten Lettern. Ravana las sich den Rest durch. Ein Wettbewerb? Das wäre sicher interessant...
Nachrichten über den Tod eines weiteren Weisen gab es an der Tafel nicht, und Ravana war noch immer ratlos. Was sollte sie tun?
Der Wettbewerb. In drei Tagen sollte er in Kakariko stattfinden. Dem Datum nach müsste das morgen sein, überlegte Ravana. Morgen musste sie sowieso das Pferd zu William Suffolk bringen – eine gute Gelegenheit, an dem Wettbewerb teilzunehmen. Ihre Schießkunst hatte sie in der Schlacht zur Genüge trainiert...
Doch heute würde sie es nicht wieder zurück nach Kakariko schaffen. Was also tun, und wo schlafen? Bei dem Gedanken, die Nacht allein in der Steppe zu verbringen, war ihr unwohl, und Geld für eine Taverne wollte sie auch nicht ausgeben..
Das Leben in der Wüste ist so unkompliziert, dachte sie betrübt. Ich habe mich nie gefragt, was ich tun sollte – ich habe einfach gelebt...
Schließlich fasste sie den Entschluss, zum parkähnlichen Schlossgarten zu reiten. Dort könnte sie sich wieder im Gras schlafen legen und musste nicht damit rechnen, von Wegelagerern oder irgendwelchen Raubtieren überfallen zu werden.
Am nächsten Morgen war sie mit schmerzenden Knochen aufgewacht. Sie lag unter dem Baum auf dem Weg zum mit dem Gitter versperrten Durchgang zum Schlossgarten.
Am Abend zuvor hatte sie zwar einiges Gras zusammengetragen, um sich eine möglichst weiche, federnde Matratze zu bauen, doch ein Lager auf dem Gras unter dem Sternenhimmel ist natürlich niemals so angenehm wie eine richtige Strohmatratze. Sommerwind, das Pferd, hatte freudig am trockenen Gras geknabbert. In der Nacht hatte sie die Stute mit einem Strick, der sich in der Satteltasche befand, am Baum festgebunden. Ravana hatte ein schlechtes Gewissen dabei, dem Pferd nicht den Sattel abzunehmen, doch sie wusste nicht, wie das anzustellen war und ob sie es am nächsten Morgen schaffen würde, den Sattel wieder am Körper des Pferdes zu befestigen.
Sie besorgte sich und dem Pferd auf dem Markt für 10 Rubine ein wenig trockenes Brot und ein paar Äpfel und machte sich dann auf den Weg nach Kakariko. Am frühen Mittag würde sie wahrscheinlich eintreffen – wenige Stunden vor Beginn des Wettbewerbes.
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Ehrengarde
Kakariko
Als Ravana auf Sommerwind Kakariko erreichte, hatte die Sonne den Zenit seit etwa einer Stunde überschritten. Sie wollte das Pferd seinem Eigentümer übergeben und ihren Säbel wieder abholen, bevor sie in die Taverne zum Wettbewerb gehen wollte.
Das Schlachtfeld, auf dem vor zwei Tagen gekämpft worden war, war noch immer ein verwüsteter Landstrich. Die vielen Leichen der Moblins waren zwar zu einem großen Haufen angehäuft und verbrannt worden, doch der Boden hatte sich noch nicht erholt. Er war braun und hässlich, kein Gras wuchs auf ihm.
Irgendwann wird die Erde das ganze Blut verdaut haben und wieder Pflanzen wachsen lassen, doch das würde seine Zeit dauern, mutmaßte Ravana.
Im Dorf hatten die Bewohner wieder zur Normalität zurückgefunden und gingen ihren gewohnten Aufgaben nach, und auch die Königliche Garde hatte sich wieder nach Hyrule zurückgezogen.
Ravana beobachtete die Menschen, während sie durch Kakariko ritt. Viele sahen noch immer verstört aus – vielleicht erkannten sie erst jetzt, dass ihr Haus und ihre Familie tödlich bedroht gewesen waren.
Endlich erreichte sie den Mietstall. William Suffolk unterhielt sich mit einem großen Mann, der offensichtlich ebenfalls ein Pferd zu mieten wünschte. Ravana ließ sich vorsichtig aus dem Sattel gleiten. Sie merkte, dass es ihrem Bein schon viel besser ging. Es war ihr sogar möglich, einige Schritte ohne die Krücken zu gehen. Ravana hoffte, dass diese unliebsame Verletzung schnell heilen würde. Was sollte sie sonst tun? In Kakariko kannte sie niemanden, und sie wollte auch nicht hier bleiben.
Während sie ihre Habseligkeiten, die sie hinter sich am Sattel befestigt hatte, an sich nahm, war sich William Suffolk mit dem anderen Mann einig geworden. Dieser stieg nun auf ein Pferd und Ravana sah, dass er ein guter Reiter war. Er ließ das Pferd ein wenig tänzeln und dann aus dem Stand in Richtung Brunnen galoppieren.
Sorgenvoll sah Suffolk dem Mann nach und wandte sich dann an Ravana.
„Ah, werte Dame, da seid Ihr ja wieder. Habt ihr meine Sommerwind wohlbehalten zurückgebracht? Aaah, gut sieht sie aus. Ihr habt Euch gut um sie gekümmert.“ Er tätschelte Sommerwind’s Hals und führte sie unter das Dach, um ihr den Sattel und die Trense abzunehmen.
„Sie ist ein wundervolles Pferd,“ sage Ravana. Und sie meinte es auch so. Während dem Ritt von Hyrule nach Kakariko hatte sie begonnen, mit der Stute zu reden und sie am Hals zu streicheln. Und sie war sich sicher, dass auch das Pferd sie mochte. Ihr kam eine Idee.
„Ich habe noch eine Stunde Zeit, würdet Ihr mir vielleicht mehr über Pferde beibringen? Leider weiß ich nicht viel über sie, auch nicht, wie man mit ihnen umgeht...“
Überrascht sah Suffolk sie an. „Oh, Ihr seid wirklich ein interessierter Kunde. Sowas erlebt man selten! Erst gebe ich Euch aber Euer Pfand zurück, Ihr werdet es sicherlich schon vermisst haben.“
Er betrat eine kleine Baracke neben dem Unterstand und kam mit Ravanas Säbel wieder heraus. Er hatte ihn in ein Stück schwarzes Tuch eingewickelt, damit dem Säbel kein Schaden entstand.
Ravana nahm den Säbel an sich und schon ihn zurück in die Scheide an ihrem Gürtel.
„So, nun kommt zu mir und seht mir zu, wie ich das Pferd abreibe. Das ist nötig, weil es unter dem Sattel schwitzen musste, und es würde vielleicht krank werden, würde man es nicht abtrocken.“
Nach kurzer Zeit hatte Ravana nicht nur gelernt, wie man die Pferde sattelte und ihnen die Trense anlegte, sondern auch, was sie fressen und wie man sie pflegt.
Doch dann war es Zeit, zur Taverne zu gehen. Der Wettbewerb würde sicherlich bald anfangen, und sie wollte ihn nicht verpassen.
„Kommt einmal wieder, Ravana. Ihr seid sehr gelehrig, und ich bringe Euch gerne bei, was ich weiß,“ sagte Suffolk zum Abschied.
Ravana freute sich über sein Kompliment und sagte: „Das werde ich beizeiten. Vielen Dank für Euer Angebot. Die Göttinnen mögen Euch segnen.“
Dann überprüfte sie, ob sie all ihr Hab und Gut bei sich hatte und machte sich auf den Weg zur Taverne, um am Bogenschießwettbewerb teilzunehmen. Die Krücken ließ sie zurück – sie hatte gemerkt, dass sie sie nicht mehr brauchte, und sie kam sich vor wie eine alte Frau, wenn sie sich auf die Krücken stützen musste.
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Ehrengarde
Kakariko
Die Wettbewerbspostings bitte hier nachlesen!
Rikoon hatte geschossen. Als der zweite Pfeil den ersten von hinten durchbohrt hatte, hatte Ravana ihren Augen nicht getraut. Auch mit dem dritten Pfeil schaffte er dieses Kunststück. Die Menge war still, niemand sagte ein Wort oder traute sich zu klatschen. Die Schüsse waren zwar wirklich außergewöhnlich, doch Rikoon sah so finster aus, als würde er jeden, der auch nur einen Ton von sich gab, eigenhändig töten.
Danach war der Gorone an der Reihe gewesen und hatte den ersten Pfeil durchs Fenster geschossen. Das Publikum begann zu lachen, und auch Ravana fiel mit ein in das Gelächter. Ravana kam es so vor, als würde er zittern vor Aufregung, doch das glaubte sie nicht. So ein großes, dickes, steiniges Wesen und zittern? Nein.
Bestimmt hatte er mit Absicht aus dem Fenster geschossen, um die Spannung aufzulockern und mit einen nachfolgenden Schüssen zu beweisen, welch guter Schütze er war.
Der zweite Pfeil war auch nicht sonderlich gut gewesen und Ravana fragte sich kurz, ob der Gorone nicht doch tatsächlich so schlecht war, doch der dritte Pfeil war ein sehr guter Schuss gewesen. Von ihrem Platz aus sah es aus wie ein Volltreffer genau in die Mitte.
Ravana hatte die Schüsse des Goronen so aufmerksam verfolgt, dass sie erst jetzt merkte, wie ihr Triforce-Anhänger wieder vibrierte.
Schnell legte sie die Hand darauf, damit niemand sah, was mit dem Anhänger vorging.
Was ist das nur? fragte sie sich besorgt. Ich muss diesen Händler wieder finden, er wird wissen, aus was dieses Symbol gearbeitet worden war und wie es kam, dass es anscheinend auf irgendetwas reagierte...
In Gedanken versunken vergaß sie, auf Kiros ersten beiden Schüsse zu achten, der als letzter Teilnehmer sein Können zeigte.
Lautes Lachen und Gröhlen ließen sie aufhören – Kiro hatte eine Flasche zerschossen.
Das kann nicht sein, dachte sie. Ich habe gesehen, dass er sehr gut schießen kann. Wieso zeigt er es hier nicht?
Der letzte Schuss war jedoch ein sehr guter Treffer und Ravana war erleichtert. Sie mochte Kiro und wollte nicht, dass alle Menschen über ihn und sein Aussehen lachten.
Als Kiros Pfeile aus der Zielscheibe entfernt worden waren, trat Tario vor und verkündete, dass es nun die traditionelle Siegerehrung geben würde.
Ravana war gespannt. Fast jeder der Teilnehmer hatte mindestens einen sehr guten Treffer gemacht und es war nicht abzusehen, wer die Sieger sein würden.
Und trotzdem war sie ein wenig verwundert, als Tario verkündete, dass Zuffel, das stille junge Mädchen, den dritten Platz belegt hatte.
Sie schien sich schrecklich zu freuen und nahm mit aufgeregten roten Wangen und glänzenden Augen den wunderschönen Kokiri-Bogen entgegen.
Hoffentlich weiß sie ihn zu schätzen, dachte Ravana. Ein solcher Bogen hat einen unglaublichen Wert, ich hoffe, sie kann damit umgehen. Es wäre schade um den Bogen, würde er in der Pflege vernachlässigt werden.
Den zweiten Platz belegte der Gorone, der sich zwar über diese gute Plazierung zu freuen schien, über den Preis – die Eintrittskarte zu einer Trainingsarena - jedoch gar nicht.
Warum nicht? Es ist eine Ehre, in die Trainingsarena der Gerudo eingelassen zu werden und man konnte seine Fähigkeiten verbessern. Nichteinmal sie selbst war in der Trainingsarena gewesen...
Offensichtlich wusste er diese Ehre nicht zu schätzen.
Aber vielleicht wollte er nichts lernen, sondern einfach nur das Leben eines Goronen führen, was auch immer das heißen mochte. Ob sie wohl wirklich Steine essen? fragte sich Ravana. Ich würde zu gerne wissen, wie er sich anfühlt. Bestimmt ganz kalt und hart wie ein Stein...
Die Zuschauer hatten bei der Verkündung des dritten und zweiten Platzes jedesmal laut gejubelt und sprangen ausgelassen umher.
Nun erhob Tario wieder die Stimme, um den Gewinner zu verkünden. Leider konnte Ravana ihn nicht besonders gut verstehen, um sie herum wurde geredet, angestoßen, gerülpst und Stühle scharrten über den Boden – doch ein Wort verstand sie: Gerudo. Hatte noch eine andere Gerudo teilgenommen? Nein. Hatte sie Tario falsch verstanden? Wahrscheinlich. Doch plötzlich richteten sich alle Augen auf sie und ein ohrenbetäubender Lärm setzte ein.
Ich habe gewonnen? Bestimmt träume ich nur, dachte sie noch und wurde dann von einigen starken Armen hochgehoben und nach vorne getragen. Vor Freude lachte sie laut. Die Menschen freuten sich mit ihr, und das freute sie selbst am meisten. Niemand schien ihr den Sieg zu missgönnen, und Ravana kam sich vor wie ein Geist, der über dem Geschehen schwebte und erfreut und halb ungläubig auf die Menschen und das frohe Lachen der Gerudo herabsah. Was das sie, die dort von einigen Männern nach vorne getragen wurde?
Überreicht Tario wirklich MIR diesen wunderschönen Spiegelschild? Ich kann es nicht glauben..
Aber es war so. Tario machte noch eine gehässige Bemerkung – hätte er das getan, wenn sie alles nur träumte? – dann nahmen die Zuschauer sie wieder in ihre Mitte und hießen sie, mit ihnen zu feiern.
Ravana hatte sich noch nie so losgelöst gefühlt und sie vergaß all ihre Probleme – das verletzte Bein, Milo, der sie nicht mehr begleiten würde und die Frage, was sie als nächstes tun sollte. Sie ließ sich mitreißen, lachte, trank leichtes Bier, das jemand vor sie hinstellte und fühlte sich so gut wie noch nie.
Ravana hatte völlig das Zeitgefühl verloren, und vor ihren Augen begann vor Müdigkeit und dem Einfluss des Bieres langsam alles zu verschwimmen – da setzte sich der Gorone neben sie. Auch er hielt einen Krug in seiner breiten Pranke und er lächelte ihr freundlich zu.
„Herzlichen Glückwunsch zum ersten Platz. Den hast du dir verdient. Du hast sehr gut geschossen,“ sagte er.
Obwohl sie seine Stimme vorher schon mal gehört hatte, war sie doch wieder überrascht, wie tief und irgendwie.. steinig .. sie sich anhörte.
Sie nickte ihm zu und sagte: „Danke. Ich konnte es selbst nicht glauben. Dein letzter Schuss war aber auch sehr gut.“ Was sollte sie mit dem Goronen reden? Sie wusste es nicht. Über was reden Goronen normalerweise?
„Wie heißt du denn? Ich habe deinen Namen vorhin nicht mitbekommen..“
„Mein Name ist Daru. Ich bin der Enkel von Link, dem Anführer der Goronen.“ sagte er. „Sag mal. Du bist doch eine Gerudo. Ich habe eine Eintrittskarte zur Trainingsarena gewonnen, aber ich weiß nicht, ob ich allein den Weg zu den Gerudo finde, außerdem bin ich nicht sicher, ob sie erfreut wären, wenn ein Gorone zu ihnen kommt und Eintritt zu ihrer Trainingsarena verlangt. Würdest du mich vielleicht begleiten?“
Ravana glaubte, sich verhört zu haben. Ihn begleiten? Mit Hilfe einer einfachen Karte würde er den Weg zu den Gerudo auch selbst finden, und mit der Eintrittskarte würden die Gerudo ihn gebührend empfangen.
Zum ersten Mal zweifelte sie daran, ob Goronen wirklich so gutmütig waren, wie sie aussahen. Was führte er im Schilde? Doch dann dachte sie darüber nach. Zu den Gerudo gehen... Wie gerne würde sie wieder zu den Gerudo zurückkehren und Bumara ihre Erlebnisse schildern. Und ihr den Spiegelschild zeigen – wie es aussah, war der Spiegelschild ein Vermächtnis der Gerudo aus alter Zeit. Sie würde Bumara fragen, was der Schild für eine Geschichte hatte, und sie würde ihr vom Tod des Weisen des Wassers erzählen. Ja, sie wünschte sich von ganzem Herzen, zu ihrem Volk zurückzukehren.
„Ravana? Hast du mich gehört? Würdest du mich zu den Gerudo führen?“
Sie sah ihn an und versuchte, aus seinem Gesicht herauszulesen, aus welchem Grunde sie ihn wirklich begleiten sollte. Doch die seltsamen lila Augen des Goronen gaben ihr keine Antwort.
„Ja,“ sagte die zögernd. Sie würde aufpassen müssen und Daru gut beobachten, um herauszufinden, was er wirklich wollte. „Ja, ich werde mitkommen. Vor den Gerudo brauchst du dich nicht fürchten. Sie haben zwar einen schlechten Ruf bei den anderen Völkern Hyrules, doch jemand, der sich ihnen offen nähert und einen guten Grund für sein Kommen hat, werden sie mit offenen Armen empfangen.“
Daru, der Gorone, lächelte erfreut und klopfte ihr mit der mächtigen Pranke auf den Rücken.
Oh ihr Göttinnen, dachte Ravana. Ihn will ich nicht zum Feind haben. Er würde mich einfach zwischen seinen beiden Händen zerquetschen können...
Da fiel ihr ein, dass sie noch zur Kräuterhexe gehen musste, um den reparierten Teppich abzuholen.
„Was hältst du davon, wenn wir morgen Mittag aufbrechen? Ich muss noch etwas erledigen, und so haben wir auch genug Zeit, um uns Proviant zu besorgen. Der Weg zum Tal der Geurdo ist weit und anstrengend.“
„Abgemacht,“ sagte Daru erfreut.
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Ehrengarde
Kakariko
Nachdem Daru sich von Ravana verabschiedet hatte und wieder zu seinem Freund zurück ging, merkte Ravana deutlich ihre Müdigkeit. Es war schon tief in der Nacht. Sie sah sich um und entdeckte dann in einer dunklen Ecke der Taverne eine Holzbank mit einer dünnen Strohmatratze. Dort würde sie sich hinlegen können. Es war noch immer sehr laut im Schankraum und es sah nicht so aus, als würden die ausgelassenen Männer und Frauen in nächster Zeit zur Ruhe kommen würden, doch als Ravana sich auf die Bank legte und den Umhang über sich breitete, dauerte es nicht lang und sie war eingeschlafen.
Am nächsten Morgen war alles still in der Taverne, und ein scharfer Geruch nach verschüttetem Bier lag in der Luft. Ravana setzte sich auf und sah sich um – im Schankraum sah es aus, als wäre eine Bombe explodiert. Stühle lagen am Boden, Becher waren umgekippt, Essensreste waren auf den Tischen verteilt und so mancher Gast lag mit dem Kopf auf den Armen halb auf den Tischen.
Ein großer Mann fing laut an zu schnarchen und Ravana packte der Ekel. Sie musste raus aus diesem Dunst, in die Morgensonne und frische Luft atmen.
Tario, der Wirt, war nirgends zu sehen, und Ravana wusste auch nicht mehr, ob sie ihm noch Geld schuldig war oder nicht. Sie glaubte sich zu erinnern, dass sie kein einziges Getränk bestellt hatte, sondern andere das für sie übernommen hatten und sie ihr spendiert hatten.
Sie verließ die Taverne und fühlte sich gleich wohler, als sie die warmen Sonnenstrahlen im Gesicht spürte.
Die ersten Händler waren dabei, ihre Stände aufzubauen und das eine oder andere Rind war schon auf dem Vorplatz angepflockt worden, um später verkauft zu werden.
Ravana erinnerte sich daran, dass sie am Abend mit Daru, dem Goronen, gesprochen hatte und sich heute mittag am Baum mitten auf dem großen Platz mit ihm treffen wollte.
Zuvor wollte sie jedoch noch zur Kräuterhexe gehen und sehen, ob sie den Fliegenden Teppich repariert hatte.
Ravana öffnete die Tür zum Haus der Hexe und ein Schwall grünlicher Rauch kam ihr entgegen. Sie holte noch einmal tief Luft und betrat dann widerstrebend das abgedunkelte Haus.
Die Hexe war nicht zu sehen, doch ihre Katze lag auf der Theke und hatte sich zu einem Kreis zusammengerollt.
„Hallo?“ rief Ravana zaghaft. „Madame – seid Ihr da?“
Hinter einem bunten Vorhang an der Wand hörte sie die Hexe leise vor sich hinkichern.
Nach kurzer Zeit wurde der Vorhang beiseite geschoben und die alte Frau hinkte zum Verkaufstisch.
„Soo, der kleine Gerudobastard ist wieder hier. Hast dich tapfer geschlagen in der Schlacht, wie ich so hörte...“
Die Hexe setzte sich auf einen Schemel und begann, die Katze zu streicheln.
„Ich nehme an, du willst deinen Teppich wieder haben?“
Schnell nickte Ravana mit dem Kopf. Ihr war nicht wohl hier in der Nähe der Hexe, und sie hoffte, das Haus schnell wieder verlassen zu können.
„Ja, das würde ich gerne. Habt Ihr ihn reparieren können?“
Entrüstet sah die Hexe sie mit ihren kleinen blitzenden Augen an.
„Natürlich konnte ich ihn reparieren. Hast du geglaubt, ich könnte es nicht? Nicht wahr, meine kleine Tinka, wir können jeden magischen Gegenstand reparieren..“ zärtlich strich sie der Katze über den Kopf.
„Der Teppich war sehr verwahrlost, und ich habe einige neue Fäden einweben müssen und den Teppich einen Tag lang in einer magischen Essenz eingelegt, doch jetzt geht es ihm wieder gut. Kannst du überhaupt damit umgehen, kleine Gerudo? Kennst du die Befehle, auf die der Teppich reagiert?“ Verschlagen sah die Hexe sie an.
Ravana erinnerte sich an ihr Leben bei Kamir, dem seltsamen Wüstenhändler, bei dem sie aufgewachsen war. Fast täglich hatte sie gehört, wie der Mann mit dem Teppich umgegangen war. Es waren seltsame Worte mit seltsamen Betonungen, doch sie konnte sich daran erinnern. Sie nickte.
Die Hexe kicherte.
„Gut, meine Liebe. Hier ist er.“ Sie zog unter ihrem weiten Gewand ein Bündel hervor und legte es mit bedauerndem Gesichtsausdruck auf den Tisch. Der Teppich sah aus wie neu, und als Ravana ihn berührte, war sie erstaunt über die weiche Oberfläche des Teppichs. Sie nahm ihn an sich und merkte, dass der Teppich so gut wie nichts wog. Er war leicht wie eine Feder...
„Vergiss nicht, mich zu bezahlen, Kindchen,“ mahnte die Hexe. Ravana nickte und befestigte den Teppich an ihrem Gürtel. Sie hatte ihn wieder bei sich, und er würde ihr ab jetzt gute Dienste leisten.
Danach gab sie der Hexe die 100 Rubine, wie es ausgemacht gewesen war. Die Hexe nahm das Geld zwar schnell und gierig an sich, doch Ravana merkte, dass es ihr weitaus lieber gewesen wäre, wäre Ravana in der Schlacht umgekommen, so dass sie den Teppich selbst hätte behalten können. Ein kalter Schauer lief ihr über den Rücken und sie verabschiedete sich schnell und lief hinaus.
Auf dem Markt, auf dem inzwischen geschäftiges Treiben herrschte, kaufte sie sich ein wenig Proviant für den langen Marsch zum Tal der Gerudo. Sie ließ sich ihren ledernen Wasserschlauch mit klarem Wasser auffüllen und kaufte gepökeltes Fleisch und ein großes Fladenbrot, beides verstaute sie in ihrem großen Beutel, den sie schon besaß, seit sie ein junges Mädchen gewesen war.
Ihr Bein machte kaum noch Schwierigkeiten. Seit gestern nachmittag konnte sie auch wieder ohne Krücken laufen, und inzwischen merkte sie kaum noch etwas davon.
Schließlich setzte sie sich unter den großen Baum auf dem Vorplatz, um auf den Goronen zu warten.
Würde sie alleine reisen, könnte sie den Teppich benutzen, doch mit diesem schweren Goronen würde der Teppich bestimmt einige Probleme haben. Sie überlegte, ob sie den Teppich nicht lieber in einem Beutel verstauen sollte. Sie wusste nicht recht, ob dem Goronen zu vertrauen war und wollte es nicht riskieren, ihm ihre Wertgegenstände mehr als nötig zu zeigen. Doch nach kurzem Überlegen entschloss sie sich, den Teppich an ihrem Gürtel zu lassen. Zusammengefaltet konnte man sowieso nur schwer erkennen, um was es sich bei diesem Bündel handelte.
Hoffentlich kommt er bald, dachte sie. Wir werden sowieso irgendwo unterwegs übernachten müssen. Doch bis dahin wollte sie ein gutes Stück Weg zurückgelegt haben...
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