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Veteran
Hyrule
Schade. Schwimmflossen waren ihm immer noch nicht gewachsen, egal wie lange er auch auf zwischen seine einzelnen Finger schaute, aber da war nichts, nichts, was irgendwann mal Schwimmflossen werden könnten...
Und seine Haut? Die wurde auch nicht blau.
Verdammt, so würde er nie so elegant wie ein Zora sein.
Vor ihnen ragten die Türme des Schlosse's in den Himmel. Mittlerweile hatten sie ihre Kleidung getrocknet bekommen, und ein Händler auf dem hylianischen Stadtplatz hatte ihnen etwas zu Trinken gegeben, nach langem Hin und Her sogar umsonst.
Nun gerade redete die Gerudo mit einem der Torwachen am Fuße des Berge's, auf dem das Gemäuer über die Stadt wachte, wie der König auf seinem Thron über sein Volk.
Genervt schien der gepanzerte Soldat, als er einen Kolegen dazuholte, um das große Gittertor zu öffnen.
Während die Ketten leise rasselten, die Gitterstäbe langsam in die Höhe gezogen wurden, tastete Milo über seine Hängetasche, bis seine Fingerspitzen vorbei an dem Gefäß mit seiner Fee, über den DekuBeutel, zu dem Milchglas tasteten, welches Balon ihnen doch extra mitgegeben hatte.
"Verdammt Ravana! Das haben wir ja ganz vergessen. So ein Müll."
Mit einem schlechten Gewissen zog der Kokiri das Gefäß aus dem Beutel, schaute traurig auf den gelben Inhalt, der am oberen Rand schon langsam schimmelte, furchtbar stank.
"Puh, also trinken kann man es nicht mehr."
Widerwillig zog der Kokiri den Korken, kippte die Milch vollkommen in irgendeinen Busch.
"Nun komm Milo, trauer doch nicht so ein wenig Milch hinterher."
Seine Freundin stand breit grinsend am offendem Tor, wartete darauf, dass der Kokiri endlich mit seinem Tun aufhören würde.
Milo faltete die Hände, schloß die Augen.
"Warte, nur noch ein kleines Stoßgebet...?"
"Nun komm!"
Hier, in dieser unscheinbaren Ecke, ungefähr auf der hälfte des Wege's hinter dem Tor, standen ein paar vermooste Findlinge, sorgte dafür, dass sich jemand, der schon lange nichts mehr gesagt hatte.
"Milo? Heute bist du wirklich schwierig. Was ist denn?!
Die Tasche des Jüngling's schien sich selbstständig machen zu wollen, flog in die Höhe, und schlief den kleinen Kokirikörper einfach hinter sich her.
"Ich weiß es doch auch nicht. Es scheint meine Fee zu sein!"
Verzweifelt griff der Grüngekleidete nach der Tasche, doch erreiche sie nicht.
Erst Ravana musste kommen, die fliegende Tasche aufhalten, und das Gefäß mit der Fee hinausziehen.
Das war sie also, ein heller Punkt, der die Oberfläche des Glase's reflektieren ließ. Aufgeregt flog sie in ihrem Gefängnis umher, stieß immer wieder gegen die Innenwände, was ein surrendes Geräusch ertönen lies.
"Halt mal still, du kleines Ding!"
"Anscheinend gibt es hier irgendetwas. Aber wieso reagiert sie jetzt erst, ist ja nicht unser erster Besuch hier?"
Achselzuckend hielt der Kokiri seinen Beutel dicht an den Körper, wie einenen Hund, froh darüber, dass er sich endlich beruhigd hat.
Die fliegende Punkt wurde immer langsamer, bis die Bewegungen erstarben, und die Fee ruhig auf dem Glasboden liegen blieb.
"Weißt du Milo, wir fragen den König mal danach, nun gilt es sein Gemach aufzusuchen. Solange nimmst du deine Fee wieder."
Flimmerndes Kerzenlicht erhellte den großen Thronsaal nur schwach, das Gesicht des König's schien umheimlich, wenn er dort so auf den Thron saß, die Hände auf dem Kinn verschrenkt, schwach und alt schien er.
Milo erblickte hier wieder die Büste des Zorakönig's, und nun, nachdem er das Wesen im Original gesehen hatte, wusste er, wie idealisiert der Künstler sein Motiv darstellen ließ.
"Ah, meine Boten sind aus dem Zorareich zurückgekehrt. Was kann mir der Kokiri und die Gerudo berichten?"
Er zwang sich ein Lächeln auf. Mundfäule zierte seine Zahnreihe.
Er wirkte sehr schwach, zu schwach, um ein Königreich regieren zu können.
Geändert von Mäxchen (28.01.2005 um 11:48 Uhr)
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