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Provinzheld
Cruentus wandte sich Kiro zu.
Kiro, ich möchte dich ja nicht bei deinen königlichen Audienzen stören, aber wir müssen jetzt wirklich los. Der Priester wartet auf uns.
Ja ja, ich komme ja schon! Es ist nur ein tolles Gefühl, von all diesen Leuten beobachtet zu werden.
Kiro, los!
Kiro wendete sich genervt von den anderen Horrorkids ab.
Keine Sorge, Cruentus! Ich bin ja schon unterwegs.
Sie beeilten sich, das Dorf zu verlassen. Als sie bereits eine ganze Weile durch den Wald gelaufen waren, schlugen sie mitten im Wald ein Lager auf.
Cruentus saß in der Stille des Lagers und beobachtete das Spiel der Flammen im Lagerfeuer. Das Feuer übte eine ungeheure Anziehungskraft auf ihn aus. Es hatte etwas mysteriöses, etwas angsteinflößendes, aber auch etwas schützendes. Ähnlich wie das Artefakt. Er griff in den Rucksack um es hervorzuholen. Er konnte noch immer nicht fassen, dass so ein kleiner Gegenstand so eine Macht haben konnte. Lapis hätte damit die Macht über die Shiekah, ja über ganz Hyrule, an sich reißen können. Doch Cruentus hatte das verhindert. Nein, so war es nicht, und das wusste er. Noya und Kiro hatten viel dazu beigetragen, sogar weitaus mehr als er selbst. Er war auf sie angewiesen gewesen. Er brauchte sie.
Das ist nicht wahr. DU bist mächtig genug, um allein zu kämpfen. Du kannst ohne Hilfe all das vollbringen!
Cruentus schreckte zusammen. Diese Stimme! Sie war aus seinem Kopf gekommen. Wer sprach da zu ihm? Er schüttelte den Kopf. So etwas gab es doch gar nicht. Jetzt drehte er wohl schon völlig durch. Erneut betrachtete er das Amulett. Die glattgeschliffene Form glänzte wunderschön im Licht der Flammen. Stimmte es denn? War er wirklich so mächtig? Hätte er all das auch allein schaffen können. Nein, das war unmöglich. Er war nicht so stark. Aber er könnte es sein.
Plötzlich sah er das Artefakt als etwas vollkommen anderes an. Es symbolisierte nicht mehr das Böse, sondern vielmehr eine Chance. Die Chance, Hyrule zu retten vor allen Gefahren, die dort wimmelten. Er witterte seine Chance, zum Helden zu werden. Aber was würde Adiutor dazu sagen?
Der Alte hat kein Recht, über dein Leben zu bestimmen. Richte dich gegen ihn! Werde du der neue Allmächtige!
Konnte er das wirklich? Er allmächtig? Das konnte er sich nicht vorstellen. Und warum hörte er überhaupt auf diese, eigentlich nicht vorhandenen, Stimme? Es waren doch alles nur Wunschträume. Er würde das Amulett morgen zum Tempel bringen. Nichts würde ihn daran hindern. Als er sich umdrehte, um zurück zu seinem Schlafplatz zu gehen, meinte er im Wald eine Person zu sehen, die wie ein Shiekah aussah. Sie trug das Bild eines Raben auf dem Hemd.
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