Langsam wurde es spät und die Nacht fiel über das Land hinein. Rabe lag noch immer unter dem Baum und wartete auf Daven. Er wollte wach bleiben. Er wollte Daven nicht verpassen!
Doch lange hielt er es nicht aus und schlief trotzdem ein.

Er findet sich in einem Raum wieder der keine Türen hat und nur ein Fenster. Die Wände waren geprägt mit ein paar Wappen und schmerzverzehrten Gesichter aus Stein, die ihm offensichtlich etwas sagen wollten, aber er verstand nichts. Er stemmte sich von dem kalten, feuchten Boden auf und sah sich erschrocken um. Er nahm alles verzehrt wahr und ging zum Fenster um hinauszusehen.
Er musste auf einer Art Burg sein, die auf einem Felsen stand. Unten sah er einen dunklen Wald, mit den Wipfeln der Bäume.

???: Gefällt dir was du siehst?
Sagte eine dunkle verzehrte Stimme. Rabe drehte sich erschrocken um und sah eine dunkle Gestallt mit einer Kapuze. Unter der Kapuze funkelte dunkelrotes Licht. Doch woher kam die Gestallt? Als er vor kurzem sich umschaute sah er sie nicht... Wie kam sie in den Raum?
Rabe: Wer bist du? Wo bin ich?
???: Du bist in meinem Reich,... Dem wahren Reich... Wer ich bin brauchst du noch nicht zu wissen,...
Die Gestallt schwebte zu Rabe hin, der zurückwich, aber bald stand er mit dem Rücken zur Wand und konnte nicht weiter. Die Gestallt hob den Arm und griff langsam in Richtung von Rabes Hals.
Die Hand war alt und vermodert, ohne jegliche Kraft. Rabe wollte die Hand abwehren, aber die Gestallt hatte zu viel Kraft. Angstschweiß lief Rabe hinunter. Was wird jetzt geschehen?
Die Gestallt würde ihn sicher erwürgen wollen! Doch anders als erwartet griff die Hand nach seinem Anhänger, mit dem Splitter.
???: Was für eine Verschwendung, dass du ihn hast... Gib ihn mir!.
Plötzlich verstand Rabe was die Gesichter in den Wänden sagen.
Gesichter: Glaub ihm kein Wort!
Rabe: Nein!
Plötzlich hatte er genug Kraft um sich dem Griff der Gestallt zu entwende...
Die Gestallt lachte.
???: Wenn du dich wehrst machst du nur alles schlimmer! Du bist einer von uns! Tief in deiner Seele,... Du weißt es!Rabe: Nein! Da gibt es nichts zu wissen! Er wollte nach seinem treuen Katana greifen und angreifen, doch er griff ins leere.
???: Was machst du jetzt ohne deinem Spielzeug?
Rabe: ...
???: Schließ dich uns an!
Rabe: Ich weiß nicht,...
Er wusste nicht wieso, aber seine Zweifel schwanden der Gestallt gegenüber.
???: Die macht im Lande wird bald vorbei sein,... Dann errichten wir unser neues Reich! Das ewige Reich! Du willst doch wohl nicht zu den Verlierern gehören? Es ist deine Bestimmung einer von uns zu werden! Wir sind deine wahre und einzige Familie!
Rabe: Wieso? Warum ich?
???: Das sage ich dir nicht! Noch nicht... Entscheide jetzt oder später!
Rabe: Ich weiß nicht...
Er wusste wirklich nicht. Alles logische in seinem Körper sagte Nein, aber vieles schrie förmlich Ja!
???: Ich sehe du kannst dich noch nicht entscheiden. Wenn du nicht willst, wirst du bald tot sein, aber wenn du „JA“ sagst wirst du besser als nur tot sein.
Wieder lachte die Gestallt und das dunkelrote Licht unter der Kapuze funkelte.
???: Hier ein kleiner Vorgeschmack, was passiert wenn du nicht willst...
Die Gestallt hob die Hand und richtete die Flache Hand auf Rabes Oberkörper. Schützend verschrenkte er seine Arme vor sich.
???: Ich komme wieder,... versprochen! ILLUSTRIAS!!!
Eine gewaltige Luftdruckwelle schoss aus der düsteren Hand und flog auf Rabe zu. Sie war einfach zu schnell um ihr auszuweichen und sie erwischte ihn mit voller Wucht. Es schleuderte ihn gegen eine Wand, die zerbröckelte. Rabe fiel hinunter. Unter ihm war der düstere Wald. Er sah dorthin wo er rausgeflogen war. Es war eine riesige düstere Burg auf einem hohen Steinplato. Wo er rausgeflogen war, war eine Art Turm. Einer von vielen die sich in den rötlich, grauen Himmel erstreckten. Um die Türme schwirrten zahlreiche Geister... Es schien ihn fast eine qualvolle Ewigkeit zu sein, bis er den Boden erblickte. Er war sicher so an die 250 Meter gefallen, aber nun hatte das Fallen ein Ende. Beinahe wartete Rabe schon sehnsüchtigst auf den dumpfen Aufprall. Er wollte, dass alles aufhört.
Doch bevor er aufschlug wachte er voller Angst auf. Sein Puls raste und er schwitzte. Alles war so echt, aber auch wieder nicht,... Leichte Kopfschmerzen plagten ihn und unbemerkt glühte seine Brandfleck auf seiner Schulter dunkelrot. Er keuchte heftig,...
Was war das eben? War es ein Albtraum oder doch mehr? So viele Fragen tummelten sich in seinem Kopf, aber er hatte für das alles keine Zeit, den es wurde ihm soeben bewusst, dass es noch tief in der Nacht war und er beim warten auf Daven, leider eingeschlafen ist.
Schnell fasste er einen Entschluss. Er wollte jetzt noch auf Daven warten bis die Sonne aufgeht. Falls Daven dann schon vorbeigekommen war, würde er dann am Morgen in allen Gasthäusern fragen. Wenn er nicht kommen würde, würde er dann alleine losziehen, möglicherweise wieder Daru und Milina hinterher.
Jetzt dachte er wieder über seinen Albtraum nach. War es vielleicht doch nichts weiter ein Streich seiner Phantasie? Er nahm einen schönen saftigen roten Apfel, der neben ihm lag und biss hinein.
So viele Fragen, aber keine wirkliche Antwort darauf...