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Ehrengarde
Schloss von Hyrule
Milo und Ravana verließen bedrückt den in flackerndes Licht getauchten Thronsaal.
Der König sah gar nicht gut aus, dachte Ravana. In dieser Zeit muss es schwer sein, König zu sein. Das Reich wird bedroht, und die Gefahr ist vielleicht noch größer als bei Ganondorf vor langer Zeit... Der hatte seine Pläne nicht im Stillen durchgeführt, sondern sie mit einem großen Schlag kundgetan...
Allerdings hatte sie ein wenig gehofft, dass der König gleich einen weiteren Auftrag für sie beide hätte. Jetzt, wo sie den Auftrag erledigt hatten, wusste sie nicht, was sie weiter tun könnte. Zurück in die Wüste gehen? Auf eigene Hand versuchen, das Unheil zu bekämpfen? Sie wusste es nicht...
„Hast du gesehen, wie alt und besorgt der König aussah?“ fragte Milo und riss Ravana aus ihren Gedanken.
„Ja, ich habs gesehen. Aber er ist der König, er wird wissen, was zu tun ist. Hoffentlich. Aber hast du gehört? Wir bekommen eine Belohnung! Wo finden wir denn jetzt den Sekretär des Königs?“
„Hier,“ sagte ein Mann mit rauher Stimme und trat aus dem Schatten der anderen Seite des Ganges. „Ein Diener hat mich benachrichtigt, dass hier eine Belohnung für einen wichtigen Botendienst auszuzahlen ist. Ich denke, 200 Rubine für jeden wird euch für die beschwerliche Reise entschädigen.“ Er reichten jedem der beiden ein Leinensäckchen, das vielversprechend klimperte.
Mit großen Augen nahm Ravana ihren Beute entgegen. 200 Rubine! Wahrlich ein guter Preis dafür, dass sie sich im Zora-Tal mit den Oktoroks herumschlagen mussten. Sie dachte an diesen zierlichen, wunderschönen Triforce-Anhänger, den sie bei einem Hänlder in Kakariko gesehen hatte. Und den Teppich würde sie vielleicht auch reparieren lassen können...
Auch Milo schien überwältigt zu sein. Er stotterte: „Vie- vielen Dank, werter Herr .. Sekretär, wir können das Geld wirklich gut gebrauchen, wir wollen nämlich einen Teppich reparieren lassen, und..“
„Schon gut,“ unterbrach der Sekretär ihn. Er schmunzelte. „Das Geld gehört jetzt dir, du brauchst dich vor niemandem rechtfertigen, du kannst davon kaufen, was du willst. Bitte entschuldigt mich jetzt. Ich muss zurück zu unserem König.“ Ravana nickte starr und warf dem Mann noch einen dankbaren Blick zu.
Die beiden gingen weiter, eine Treppe herunter und durch die große, prunkvolle Eingangshalle.
„Weißt du was, ich würde sagen, wir suchen uns jetzt erstmal ein ruhiges Plätzchen im Schlossgarten und schlafen da eine Runde. Ich will nicht mein schönes Geld an einen gierigen Gastwirt ausgeben“ sagte Ravana und Milo nickte.
„Ja, das Geld können wir besser anlegen. Wir müssen jetzt richtig aufpassen, dass wir nicht ausgeraubt werden, wo wir ja jetzt so reich sind! Aber ich werde dich schon beschützen, mit meiner Schleuder hier“ sagte Milo und deutete auf die schlanke Holzgabel an seinem Gürtel.
Ravana grinste, obwohl ihr nicht danach zumute war. Der König war sehr besorgt. Was würde er tun? Würden sie ihm irgendwie helfen können? Dunkle Zeiten werden kommen, dachte Ravana.
Geändert von Ravana (01.02.2005 um 11:15 Uhr)
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