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Thema: [ALT] Link´s Legacy #2 - The Adventure goes on

  1. #101

    Hylianische Steppe-am Abend

    Müde wanderte Bonny durch die Steppe,wann hatte sie sich das lezte mal wieder eine weile hingelegt?Sie wusste es nicht und wollte es auch nicht wissen.Sie ließ sich unter einem Baum nieder"Wo bist du nur Zuffel?",fragte sie eisch selbst und schaute in den Horizont,gerade ging die Sonne unter.Schwer seufzte Bonny und stand wieder auf."Jetz kann ich nicht mehr nach Kakariko gehen,dazu ist es schon zu spät,ich bleibe lieber hier.",schoss es ihr durch den Kopf und wartete "sehnsüchtig" auf ein paar Skelette. Gerade als ein Hundebellen zuhören war kamen die Krieger auch schon."Na endlich,hatt ja lange gedauert!",dachte sie motzig und ließ sich auf einen Kampf ein,3 gegen einen war zwar nicht fair,aber nach einer Weile zogen sie wieder ab.Müde ließ sie sich wieder unter einem Baum nieder und schlief ein.

  2. #102

    Kakariko

    Ravana stand vor einem überdachten Gehege, in dem mehrere Pferde an einer Holzstange angebunden waren.
    Sie hatte unter zwei Verletzten ein Gespräch mitbekommen, in dem einer der beiden sagte, dass er dringend zum Labor am Hylia See müsse, wegen seiner Verletzung aber keine so weite Strecke zu Fuß zurücklegen könne. Genau das Problem hatte sie selbst auch. Sie wollte nach Hyrule, um nach Milo zu sehen, aber ihr Bein war verstaucht.
    Der andere Verletzte hatte gesagt, dass es in Kakariko einen Mietstall gäbe, in der Nähe des Pfades zum Friedhof. Dort könne man sich ein Pferd mieten.
    Ravana war von dieser Idee begeistert gewesen. Sie erinnerte sich gut an das Pferd, das sie im Gerudo-Tal gesehen hatte und wie sie gedacht hatte, dass sie selbst irgendwann auch einmal das Reiten lernen wolle.
    Zudem war es eine gute Möglichkeit, ihr Bein zu schonen, und trotzdem nach Hyrule zu kommen.

    In der hintersten Ecke des Unterstandes stand ein wunderschönes schwarzes Pferd, mit langen muskulösen Beinen und einem weißen Fleck auf der Stirn. Ravana starrte es mit offenem Mund an. Sie hatte nicht gewusst, dass Pferde so edel aussehen können... Durch ein kleines Loch im Dach drang ein Strahl hellen Sonnenlichts und ließ an einer Stelle das schwarze Fell des Tieres glänzen.
    Plötzlich trat hinter dem Pferd ein Mann in edlen Kleidern hervor. Er sah sie, zog seinen Hut und verbeugte sich galant. Ravana war verlegen. Der Mann kam näher und Ravana sah, dass er zwar gutaussehend war – gerade passend zu dem wunderschönen schwarzen Pferd, dachte Ravana – aber auch schon etwas älter war.
    „William Suffolk, werte Dame“, sagte der Mann elegant. „Eigentümer des Mietstalls und dieser wunderschönen Rösser. Was kann ich für Euch tun?“ Er musterte sie von oben bis unten, bemerkte, dass Ravana sich auf eine Krücke stützte und hob dann wissend die Brauen. „Ich sehe schon. Ihr habt Euch verletzt und benötigt ein Pferd, um Eure Geschäfte anderswo zu verfolgen, habe ich Recht?“
    Ravana verzog ihre Lippen zu einem dünnen Lächeln und nickte. „Ganz Recht, Sir. Mein Name ist Ravana und ich muss nach Hyrule. Sagt, wieviel kostet eines Eurer Pferde? Ich werde es morgen zurück bringen.“
    „Oh, keine Sorge – meine Pferde kann sich jeder leisten. Es kostet nur 50 Rubine pro Tag. Mietet es jetzt und bringt es morgen abend zurück – es kostet Euch nur 100 Rubine. Aber ich verlange ein Pfand von Euch, damit ich einen Gegenwert habe, sollte dem Pferd etwas zustoßen.“
    Da war es wieder, dachte Ravana. Der allseits zugegene Gedanke, dass eine Gerudo stehle.
    William Suffolk konnte wohl Gedanken lesen, denn schnell sagte er: „Oh nein nein, Ihr seid eine Dame, selbstverständlich werdet Ihr gut auf mein Tier aufpassen. Es gibt jedoch auch zwielichtige Gesellen, und aus diesem Grund verlange ich immer ein Pfand. In Eurem Fall würde schon dieser hübsche Anhänger um Euren Hals genügen.“
    Der Anhänger? Ravana schüttelte schnell den Kopf. „Nein, diesen Anhänger kann ich nicht hergeben. Aber, dies hier müsste Euch eigentlich auch genügen –„ sie zog den Säbel, den Bumara ihr geschenkt hatte, aus der Scheide und reichte ihn Suffolk. „Bitteschön. Nehmt diesen Säbel. Er ist sehr wertvoll, ich möchte ihn morgen abend unversehrt wieder zurück haben.“
    William Suffolk nahm den Säbel entgegen, musterte die feinen Verzierungen auf der Klinge, nickte und sagte: „Ja, dieses Stück ist sehr wertvoll. So sagt mir – seid Ihr schon einmal auf einem Pferd gesessen?“
    Ravana schüttelte betrübt den Kopf.
    „Sorgt Euch nicht, das macht nichts. Ihr bekommt Sommerwind, das ist diese freundliche Dame dort,“ er deutete auf ein großes rotbraunes Pferd hinter sich, „sie ist sehr zahm und feinfühlig. Mit ihr werdet Ihr kein Problem haben. Ihr dürft ihr nur nicht zeigen, dass Ihr Euch fürchtet – was Ihr natürlich sowieso nicht tut, wenn Ihr in der gestrigen Schlacht gekämpft habt.“
    Ravana hinkte zu dem Pferd hin und strich ihm mit der freien Hand über die weichen Nüstern. Ja, dieses Pferd würde sie sicher nach Hyrule tragen.

    Nachdem Suffolk das Pferd gesattelt und gezügelt hatte und Ravana ihm 100 Rubine gegeben hatte, half er ihr, in den Sattel zu steigen. Den Krückstock befestigte er am Sattel.
    Zuletzt erklärte er ihr freundlich, was sie zu tun habe, damit das Pferd verstehe, was sie von ihm wollte. Es war sehr einfach.
    „Und streichelt Sommerwind den Hals, wenn Ihr sie loben wollt, dann freut sie sich und versucht, Euch noch besser zu gehorchen,“ sagte er.
    Ravana nickte aufgeregt und stieß Sommerwind ganz leicht die Hacken in den Bauch. Sofort setzte sie sich in Bewegung. Sie ließ sie einige Schritte gehen und zog dann sanft am linken Zügel. Sommerwind kehrte um und ging zu William Suffolk zurück.
    „Sehr gut macht Ihr das, Ravana. Ihr habt Talent. Ich wünsche Euch viel Glück bei Euren Erledigungen in Hyrule, und kehrt wohlbehalten wieder zurück!“
    Ravana lächelte ihn an und veranlasste das Pferd abermals, anzulaufen.

    Diese Art des Reisens war wirklich sehr komfortabel, stellte Ravana fest, als sie eine Stunde unterwegs war. Sie hatte die Stute nur im Schritt laufen lassen, da sie sich noch keine schnellere Gangart zutraute und ihr Bein auch nicht über die Maßen belasten wollte.
    Auf dem Rücken des Pferdes wurde sie sanft durchgeschaukelt, und das Pferd ging mindestens so schnell wie ein Mensch. Am späten Nachmittag würde sie Hyrule erreichen.

  3. #103
    Der laue Wind wehte durch sein Gesicht. Ein paar Vögel flogen über seinen Kopf hinweg um sich auf eine große Eiche zu setzten die ihren Platz nahe eines Flusses vor den Toren von Kakariko hatte. Er ritt zu der Eiche und ließ sein Pferd etwas trinken. Daven kniete sich nieder um auch ein paar Schluck des klaren Wassers zu nehmen. Als er aufstand streichelte er seiner Stute über den Kopf und nahm das Seil in die Hand. Er schwang sich wieder in den Sattel und ritt weiter. Mit einem dumpfen pochen auf dem Boden verabschiedete er sich von dem Fluss und ritt seinen Weg zur steinernen Treppe die hinauf nach Kakariko führte.
    Dort angelangt, band er sein Pferd an einem Schild fest und ging auf die Treppe zu. Später würde er mit ihm noch nach Hyrule reiten und nach dem Boten ausschau halten der mit ihm um den Splitter handeln wollte. Danach würde er das Pferd wieder frei lassen. Immerhin hatte er es sich nur von Balon, dem Besitzer der Farm geliehen. Er war wirklich ein netter Mensch und gewiss würde er ihn wieder besuchen kommen. Das Pferd würde bestimmt seinen Weg nach Hause finden und Balon würde ich freuen es wieder zu sehen. Dann ging er die Treppe hinauf die sich wie ein Keil durch die Felsen zog.
    Nach wenigen Schritten erkannte er an der zerklüfteten Felswand zu seiner rechten einen Zettel der mit grob in den Stein geschlagenen Nägeln befestigt wurde. Großer Bogenschießwettbewerb , laß er darauf. Es winken große Gewinne.. doch was genau wird noch nicht verraten .
    »Hmm .. klingt ja nicht schlecht. « dachte Daven. Da fiel ihm ein, dass er nicht im Besitz eines Bogens war. Eine Armbrust gehörte ebenfalls nicht zu seiner Ausrüstung und schießen konnte er auch nicht.
    »Wenn das Ziel des Wettbewerbs ist möglichst so vielen Zuschauern durch einen Pfeil den Tod zu bringen und die Zielscheibe zu verschonen hatte er eine gute Chance.« dachte er und musste grinsen. Doch da viel ihm wieder ein was Serenety zu ihm gesagt hatte. Sie hatte den Tod gesehen.
    Er riss ich von dem Zettel los und ging die Treppe weiter hinauf. »Teilnehmen werde ich wohl nicht aber zuschauen kann ja nicht schaden.«
    Er ging durch das große hölzerne Tor auf den großn Baum zu der auf dem Dorfplatz stand. Auch dort hing ein Zettel mit der selben Aufschrift wie der Zettel am Eingang des Dorfes. Gerade so konnte er noch eine merkwürdige Gestalt mit einem Bogen auf dem Rücken in die Taverne gehen sehen. Aus einem anderen Gebäude hörte er die Geräusche von einem oder mehr Goronen.
    Daven schaute sich um. Nichts.
    Er konnte nichts erkennen was auf die Anwesenheit von etwas bösen deute würde. Auch konnte er keine Leichen oder verletzte sehen. Alles schien in Ordnung zu sein.
    Also wandte er sich wieder um und sprang die treppe mehr hinunter als das er ging. »Schnell mit diesem Mann treffen und dann zurück nach Kakariko um dem Schießwettbewerb zuzusehen.«
    Unten an der Treppe angekommen, band er sein Pferd los und schwang sich in den Sattel. Er wollte schnell reiten doch war er nicht sicher ob es seinem Pferd zuzumuten war. Immerhin sind sie seit heute morgen ununterbrochen geritten und das Pferd hatte nur eine kurze Pause. Also trabte er langsam dem Schlosse entgegen.

  4. #104

    Hylia-See

    Mit Proviant auf den Rücken wanderte Bonny richtung Hylia-See.Nach einem Tagesmarsch kam sie am See an.Sie überkletterte die Mauer,blieb vor dem See,erinnerte sich genau an die Flucht zurück:
    Es war gerade Mitten in der Nacht.Bonny war verzweifelt.Der maskierte Mann stand am Höhlen-eingang."So lasst mich doch raus",flehte sie,doch er blieb hart.Schließlich zog sie einen Pfeil mit Lähmungs-Gift.Sie schoss ihn ab und haute schnell ab.
    Jetz war sie wieder hier.Sie sezte sich ans Ufer.Eine Kleine Fee schwirrte über das Wasser und kam auf Bonny zugeflogen.
    Fee:"Hallo,junge Wanderin"
    Bonny:"Seid gegrüß,Fee"
    Fee:"Was treibt euch an den See?Mein Name ist Starfire"
    Bonny:"Bonny,mein Name!Ich denke nach."
    Starfire:"Aha.Was dagegen wenn ich dich eine weile begleite,ich will zurück zum Wald"
    Bonny:"Du kannst ruhig mitkommen"
    Lächelnd stand Bonny auf und lief am See entlang,neben ihr Starfire...

    Geändert von Sternschnuppe (04.03.2005 um 20:57 Uhr)

  5. #105

    Hylianische Steppe

    Endlich erreichte Ravana die Stadt. Während sie am Wassergraben entlang auf die Zugbrücke zuritt, sah sie viele Menschen, die die Stadt betraten oder sie verließen.
    Es war schon spät am Nachmittag und viele Händler verließen um diese Zeit die Stadt, um sich auf den Weg zum nächsten Ort, an dem sie ihre Waren feilbieten würden, zu machen.
    Die Reise auf Sommerwind, der gemieteten Stute, war wirklich sehr angenehm gewesen. Nach einiger Zeit hatte sie dem Pferd auch einmal die Sporen gegeben und Sommerwind war in einen leichten Trab gefallen, doch die Belastung für Ravanas Bein war zu hoch gewesen, so dass sie Sommerwind schließlich wieder gezügelt hatte.

    Mit dumpfen Schlägen ritt sie über die Zugbrücke, vorbei an den Wachen, die sie zur Abwechslung einmal nicht beachteten, sondern mit einem in Lumpen gekleideten Jungen diskutierten.
    Ravana erreichte die Taverne, in der sie Milo zurückgelassen hatte. Vorsichtig schwang sie das verletzte Bein über den Rücken des Pferdes und ließ sich langsam aus dem Sattel gleiten. Hoffentlich komme ich auch alleine wieder hoch, dachte sie.
    Neben der Eingangstür bemerkte sie einen eisernen Ring, der an der Mauer befestigt war, und knotete die Zügel an diesem fest. Sie hoffte, dass die Torwachen ein Auge auf ihr Pferd haben würden und humpelte mit Hilfe der Krücken, die sie vom Sattel losgebunden hatte, zur Eingangstür.

    Da es langsam auf die Essenszeit zuging, saßen diesmal mehr Menschen im Schankraum als vor zwei Tagen. Durch die milchigen Glasscheiben der wenigen Fenster fiel ein wenig Licht, so dass das Anzünden von Öllaternen noch nicht nötig geworden war.
    Anders als in der Taverne in Kakariko war hier die Stimmung jedoch nicht so ausgelassen. Hier wurde auch nicht so viel getrunken – bestimmt alles Reisende, dachte Ravana. Sie haben kein Interesse daran, andere Leute kennenzulernen und mit ihnen zu trinken.
    Sie sah sich um, konnte jedoch nirgends Emma, die dicke Frau, die sich um Milo gekümmert hatte, entdecken.
    Hinter dem Tresen stand ein kräftiger Mann mit gutmütigem Gesicht und füllte zwei große Becher mit einem Getränk.
    Mühsam hinkte Ravana auf ihn zu. Als sie den Tresen erreichte, sah der Mann auf, zwinkerte ihr zu und fragte: „Wie kann ich Euch helfen, Herrin?“
    Langsam gewöhnte sich Ravana daran, auf völlig unterschiedliche Weise von den Menschen behandelt zu werden. Die einen behandelten sie von oben herab und mit Verachtung, wie eine Diebin. Andere missachteten sie einfach, und wieder andere begegneten ihr schmeichlerisch oder auch sehr höflich, wie dieser Mann hier.
    „Ich suche meinen kleinen Bruder, Milo, den ich vorgestern krank in Emma’s Obhut gelassen habe. Ist er noch hier?“ Bis jetzt war sie gar nicht auf den Gedanken gekommen, dass Milo vielleicht gar nicht mehr hier war. Sie hatte ihm versprochen, gestern wieder zu kommen, doch hatte sie gegen die Moblins gekämpft. Vielleicht war er abends gegangen, um sie zu suchen?
    „Milo? Aber natürlich ist er hier. So ein freundlicher, hilfsbereiter kleiner Kerl! Hilft mir seit gestern hier in der Schenke. Fegt den Boden, wäscht das Geschirr, bringt den Gästen Getränke auf ihre Zimmer. Würde einiges darum geben, ihn hierzubehalten.“
    Ungläubig vernahm Ravana seine Worte. Milo half hier aus? Hatte er seine Abenteuerlust verloren?
    „Würdet Ihr ihn bitte holen, damit ich mit ihm reden kann?“ fragte sie.
    Wieder zwinkerte ihr der Mann zu, drehte sich dann um, ging zu einer Tür, hinter der bestimmt die Küche lag und rief: „Miiiiiilooooo! Komm mal her! Deine Schwester ist hier! Milooooo!“
    Einige Gäste sahen erstaunt zu dem Mann hin.
    „He Krähenauge, musst du so schreien? Ich bin hier, um mich auszuruhen,“ sagte ein fein angezogener Mann ungehalten und wandte sich dann wieder seinem Essen zu.
    „Schon gut, Cornelius,“ rief Krähenauge entschuldigend zu dem Gast hinüber. „Manchmal glaube ich, Milo ist ein wenig taub,“ sagte er achselzuckend zu Ravana. „Doch er macht sich hier wirklich sehr nützlich.“
    Die Tür zur Küche wurde geöffnet, und heraus trat Milo, die Wangen gerötet, die Augen fröhlich blitzend. Krähenauge grinste ihn an und ging dann wieder hinter den Tresen.
    „Ravana! Ich dachte schon, du kommst nicht mehr,“ sagte er freudig, als er sie sah. „Ich habe eine Arbeit gefunden, und sie macht mir auch noch Spaß!“
    Seine grüne Mütze hatte er gegen eine weiße hohe Kochmütze umgetauscht, in der Hand hielt er einen Besen.
    „Eine Arbeit? Du bekommst hier Geld? Aber wie geht es dir denn?“ fragte Ravana. Er bekam Geld? Würde er sie nicht mehr weiter begleiten wollen? fragte sie sich entsetzt.
    „Ja, Willy bezahlt mir jeden Tag 5 Rubine! Das ist was, oder? Er hat mich gefragt, ob ich noch eine Weile hier arbeiten will!“
    „Aber ich dachte, du wolltest Abenteuer erleben,“ sagte Ravana traurig. Sie hatte ihn verloren.
    „Klar, Abenteuer sind toll,“ sagte Milo eifrig. „Aber Emma hat gesagt, dass es nichts ist für jemanden in meinem Alter, durch die Gegend zu ziehen und nichts zu lernen. Willy Krähenauge hat gesagt, dass er mir beibringt, ein guter Wirt zu sein, und er bezahlt mit Geld. Die Zeit mit dir war sehr schön, Ravana. Aber ich glaube, es ist besser für mich, ein Handwerk zu lernen. Hoffentlich bist du mir nicht böse..?“
    Nein. Emma hatte ja Recht. Milo war noch so jung. Er konnte nicht Jahre durch die Gegend ziehen und seine Zeit verschwenden...
    „Ach Milo... Du wirst mir aber sehr fehlen. War eine schöne Zeit mit dir!“ Niedergeschlagen setzte sie sich auf einen Stuhl. Erst jetzt bemerkte Milo die Krücken, auf die sie sich stützte.
    „Was ist denn mit dir passiert?“ fragte Milo bestürzt.
    Ravana erzählte ihm von der Schlacht um Kakariko, und wie sie sich verletzt hatte. Sie bemerkte Milo’s sehnsüchtigen Blick. Bestimmt wäre er auch gerne dabeigewesen und hätte allen bewiesen, wie tapfer er ist.
    Doch die Entscheidung war gefallen. Er hatte sich für eine geregelte Zukunft entschieden – eine vernünftige Entscheidung.
    „Und den Teppich hast du auch zum Reparieren bei der Hexe gelassen? Sieh mal, ich verdiene ja jetzt Geld. Du warst mir einige Zeit eine sehr gute Freundin, ich gebe dir einen Teil meines Geldes mit. Du kannst es bestimmt gebrauchen, oder?“
    Immer wieder schaffte er es, sie zu überraschen. Er war so erwachsen für sein Alter!
    „Oh Milo, das ist sehr nett von dir, aber das brauchst du nicht...“
    „Doch doch!“ Schon nestelte er an seinem kleinen ledernen Geldbeutel herum und nahm einige Rubine heraus. „Hier, 100 Rubine. Du kannst das Geld besser gebrauchen als ich, und du kannst es mir ja irgendwann zurückzahlen.“
    Widerstrebend nahm sie das Geld entgegen. Milo wird mir so fehlen, dachte sie betrübt und nahm das Geld. Und er hat Recht, ich kann es brauchen.
    Gerührt umarmte sie Milo, flüsterte ein leises 'Danke', erhob sich und ging so schnell es ihr möglich war auf den Ausgang zu. Dort drehte sie sich noch einmal um. Milo stand vor dem Tresen, in der Hand immer noch den Besen, und sie sah, dass er über den Abschied zwar traurig war, sich jedoch auch bewusst war, eine richtige Entscheidung getroffen zu haben.
    „Wir werden uns wiedersehen, Milo, das verspreche ich,“ sagte Ravana mit halblauter Stimme und verließ dann die Taverne.

  6. #106
    Cruentus und Noyashi verließen den Laden von Timotheus und machten sich auf den Weg zum Dorfplatz. Noya meinte, dort wäre heute Markt, also würden sie dort sicher noch einige nützliche Dinge finden. Schon aus weiter Ferne konnten sie die Rufe der Marktschreier hören. Lauthals priesen sie ihre Waren an. Cruentus wurde schwindelig von den vielen Eindrücken, die auf einmal auf ihn einwirkten. Sie begegneten dem Hauptmann der Wache. Sofort erkannte dieser, wen er da vor sich hatte.
    Es ist mir eine Ehre, euch zu treffen, Fürst Cruentus!
    Fürst? Aber ich bin doch kein Fürst. Ich bin nur ein unwichtiger Reisender...
    Aber nicht so bescheiden. Ich habe gesehen, wie ihr gegen den Moblin gekämpft habt. Ihr seid ein Held. Und wenn ich mir Eure Kleidung ansehe, dann müsst Ihr ein Fürst sein.
    Nein, Ihr irrt eucht, Hauptmann! Ich versuche nur, zu helfen, wo ich kann.
    Noya blickte ihn erstaunt an. Erst jetzt bemerkte Cruentus, was er da von sich gab. Er war auf einmal so nett. Wie kam das nur?
    Wie auch immer, Ihr scheint gerade Langeweile zu haben. Warum geht Ihr nicht zum Bogenschießwettbewerb in der Taverne dort drüben. Die meisten anderen Helden der Schlacht sind auch schon da. Es würde Euch sicherlich gefallen.
    Das hört sich interessant an. Was meinst du, Noya?
    Noya stimmte zu, erfreut über die willkommene Abwechslung. Also liefen die beiden zur Taverne hinüber.

  7. #107

    Hyrule

    Das Pferd war noch da, hatte Ravana festgestellt, als sie die Taverne verlassen – und in das rötliche Spät-Nachmittagslicht trat.
    Doch was sollte sie nun tun? Sie war wieder alleine, Milo würde sie nicht weiter begleiten... Sie könnte mit dem König reden, ob er ihre Hilfe brauchen könnte. Als sie das letzte Mal auf dem Marktplatz gewesen war, hatte sie eine Tafel gesehen, an der mehrere Blätter Papier mit Neuigkeiten und Ausschreibungen befestigt waren. Vielleicht war dort etwas über die Lage des Königreichs zu finden, auf das sie sich dann schließlich beim König um einen Auftrag bewerben könnte.
    Ravana humpelte zu Sommerwind, befestigte die Krücken wieder am Sattel und stellte dann fest, dass es wirklich nicht leicht war, mit einem verletzten Bein auf ein Pferd zu steigen. Mit zusamengebissenen Zähnen und Schmerzen, die sich wie Dolche anfühlten, die sich in ihre Knochen bohrten, schaffte sie es schließlich.
    Bis zum Marktplatz waren es nur wenige Schritte, und auf dem Rücken des Pferdes hatte sie einen sehr guten Überblick über die Köpfe der vielen Menschen.
    Die Tafel stand in der Nähe des Durchgangs, einige Menschen hatten sich vor ihr versammelt und lasen gespannt die Neuigkeiten aus dem Königshaus und die anderen Nachrichten.
    Mit Hilfe des Pferdes war es Ravana ein Leichtes, sich einen Weg durch die Menschen zu bahnen und erreichte kurz darauf die Tafel. Ein Plakat sprang ihr direkt ins Auge:
    „Ich lade ein zum großen alljährlichen Schießwettbewerb in meiner Taverne "Zur Schießbude" in Kakariko.“ stand dort in fettgedruckten Lettern. Ravana las sich den Rest durch. Ein Wettbewerb? Das wäre sicher interessant...
    Nachrichten über den Tod eines weiteren Weisen gab es an der Tafel nicht, und Ravana war noch immer ratlos. Was sollte sie tun?
    Der Wettbewerb. In drei Tagen sollte er in Kakariko stattfinden. Dem Datum nach müsste das morgen sein, überlegte Ravana. Morgen musste sie sowieso das Pferd zu William Suffolk bringen – eine gute Gelegenheit, an dem Wettbewerb teilzunehmen. Ihre Schießkunst hatte sie in der Schlacht zur Genüge trainiert...
    Doch heute würde sie es nicht wieder zurück nach Kakariko schaffen. Was also tun, und wo schlafen? Bei dem Gedanken, die Nacht allein in der Steppe zu verbringen, war ihr unwohl, und Geld für eine Taverne wollte sie auch nicht ausgeben..
    Das Leben in der Wüste ist so unkompliziert, dachte sie betrübt. Ich habe mich nie gefragt, was ich tun sollte – ich habe einfach gelebt...
    Schließlich fasste sie den Entschluss, zum parkähnlichen Schlossgarten zu reiten. Dort könnte sie sich wieder im Gras schlafen legen und musste nicht damit rechnen, von Wegelagerern oder irgendwelchen Raubtieren überfallen zu werden.

    Am nächsten Morgen war sie mit schmerzenden Knochen aufgewacht. Sie lag unter dem Baum auf dem Weg zum mit dem Gitter versperrten Durchgang zum Schlossgarten.
    Am Abend zuvor hatte sie zwar einiges Gras zusammengetragen, um sich eine möglichst weiche, federnde Matratze zu bauen, doch ein Lager auf dem Gras unter dem Sternenhimmel ist natürlich niemals so angenehm wie eine richtige Strohmatratze. Sommerwind, das Pferd, hatte freudig am trockenen Gras geknabbert. In der Nacht hatte sie die Stute mit einem Strick, der sich in der Satteltasche befand, am Baum festgebunden. Ravana hatte ein schlechtes Gewissen dabei, dem Pferd nicht den Sattel abzunehmen, doch sie wusste nicht, wie das anzustellen war und ob sie es am nächsten Morgen schaffen würde, den Sattel wieder am Körper des Pferdes zu befestigen.
    Sie besorgte sich und dem Pferd auf dem Markt für 10 Rubine ein wenig trockenes Brot und ein paar Äpfel und machte sich dann auf den Weg nach Kakariko. Am frühen Mittag würde sie wahrscheinlich eintreffen – wenige Stunden vor Beginn des Wettbewerbes.

  8. #108

    Kakariko(Achtung !!! Spielt nach dem Wettbewerb)

    Nun war der Wettbewerb also vorbei und Daru hatte völlig unerwartet den zweiten Platz belegt, dabei war doch sein erster Schuss völlig daneben und der Zweite nur auf den Rand der Scheibe geflogen. Sein dritter Schuss war zwar ein Volltreffer, doch ein zweiter Platz war für ihn doch sehr verwunderlich. Selbst Rabe hatte besser geschossen, aber es war wohl eine ziemlich knappe Sache gewesen und so dachte er nicht weiter darüber nach, sondern nahm glücklich an der Siegerehrung teil.
    Noch viel verwunderlicher war, dass der erste und dritte Platz jeweils an eine Frau gingen.
    Der erste Platz ging an die Gerudo, die Daru schon vor dem Wettbewerb bemerkt hatte. Später wollte er ihr zum Sieg gratulieren, denn obwohl er nicht viel von Gerudos hielt, wusste er doch, was sich gehört, doch nun war es Zeit für die Siegerehrung. Daru war schon gespannt, denn er hatte sich vorher nicht über die Preise informiert. Für die kleine Hylianerin, die den dritten Platz belegt hatte, gab es einen Bogen, der beinahe genauso aussah, wie die Bögen von Rabe und Daru. Kein Zweifel, er wurde von den Kokiri gefertigt. Das war auf jeden Fall ein sehr wertvoller Preis, denn bekanntlich kam ja kein normaler Mensch in den Kokiri-Wald. Nun war endlich Daru an der Reihe. Tario, der Wirt und Ausrichter des Wettbewerbs nahm einen Umschlag und überreichte ihn an Daru. In ihm war ein kleiner Pass.
    Daru las, was darauf stand :

    Genehmigung zum Betreten der Gerudo-Trainingsarena im Gerudotal.

    Daru war ein klein wenig enttäuscht, denn er wusste nicht, was er damit anfangen sollte. Er hatte überhaupt kein Interesse daran, bei den hinterhältigen Gerudo zu trainieren.
    Enttäuscht steckte er den Umschlag ein und bedankte sich höflich. Zum Schluss war die Gerudo-Kriegerin an der Reihe. Tario zog eine große Truhe hervor. Er öffnete sie und zog ein großes beeindruckendes Schild heraus. Die Vorderseite war glatt und aus einem merkwürdigen Metall, das jegliches Licht reflektierte. Obwohl es schwer erkennbar war, da man sich darauf spiegelte, konnte man das Zeichen der Gerudo erkennen. Dennoch schien sich die Kriegerin sehr über den Schild zu freuen. Von den anderen Teilnehmern und den Schaulustigen gab es gebührenden Beifall, was Daru sehr freute, denn anfangs hatte man ja über ihn gelacht.
    Langsam legte sich der Trubel und Daru nutzte die Gelegenheit, um herauszufinden, ob sich Daven unter den Schaulustigen befand. Er hob sein Schwert und konzentrierte sich. Es zog ihn wieder in eine bestimmte Richtung, doch merkwürdigerweise zeigte es weder auf Rabe, noch auf Daven. Es zeigte auf die Gerudo-Kriegerin. Daru näherte sich der Kriegerin, um zu erkennen, ob sie einen Splitter trug. An ihrem Hals trug sie einen Anhänger, der aussah wie ein Tri-Force. Scheinbar reagierte sein Splitter auf diesen Anhänger. Vielleicht war der Splitter darin versteckt.. Er ging weiter auf sie zu, doch plötzlich stoppte ihn eine bekannte Stimme. Es war Rabe, den er vollkommen vergessen hatte.
    Rabe : Herzlichen Glückwunsch, Daru.
    Daru : Oh Rabe. Danke, aber du hättest es viel eher verdient.
    Rabe : Ach was, du hast es schon verdient.
    Daru : Ja, aber vergiss nicht, warum wir hier sind.
    Rabe : Wie ? Ach ja., der Splitter von Daven. Hast du ihn gefunden ?
    Daru : Leider nein, er ist nicht hier, aber dafür habe ich einen anderen Splitter entdeckt.
    Siehst du die Gerudo-Kriegerin da drüben ?

    Rabe : Du meinst die Siegerin ? Hat sie einen Splitter ?
    Daru : Ja. Er steckt in ihrem Anhänger.
    Rabe : Dann geh doch hin und frag sie.
    Daru : Du kannst Gerudos nicht trauen. Die sind alle hinterhältig und gemein.
    Es ist sicherer, wenn ich sie nicht direkt darauf anspreche. Ich denke, ich werde sie in ein Gespräch verwickeln, am besten dadurch, dass ich ihr gatuliere. Dann werde ich sie fragen, ob sie mich zur Trainingsarena begleitet. Vielleicht weiß sie nicht, was sie da für einen Anhänger trägt und ich kann ihn ihr abschwatzen. Hör zu. Du gehst auf die Spitze des Todesbergs. Dort lebt die große Fee, die Milina besuchen wollte. Suche Milina und versucht dann Daven zu finden. Ich werde später wieder zu euch stoßen.

    Rabe : Na gut. Aber pass auf dich auf.

    Geändert von Eisbaer (08.03.2005 um 09:43 Uhr)

  9. #109
    Villon schmetterte die Schatulle in eine Ecke und verstaute das zusammengerollte Pergament. Er bebte vor Wut, konnte sich aber noch beherrschen und nicht laut losbrüllen. Schwer atmend und mit Zornesröte im Gesicht drehte sich der Wüstengeist ganz langsam um. „Und wo, wenn ich fragen darf, ist dann der Weise des Waldes?“ Seine Stimme war kaum mehr als ein Flüstern, doch die unausgesprochenen Drohungen ließen seine Stimme zittern. Suëss schien weiter zu schrumpfen, als die den funkelnden Blick ihres Bruders ertragen musste. Ihre Finger suchten nach einer Beschäftigung und fanden ihren Bogen. „Ich... weiß es nicht. Woher auch? Dieses Mädchen wurde gerufen um ihn zu ersetzen und dich in eine Falle zu locken. Der Weise ist schon seit geraumer Zeit nicht mehr hier. Ich denke, er verschwand bevor der Kampf im Keller anfing.“ Villon begann auf und ab zu wandern. Das stetige Klacken seines Stabes hallte von den Wänden wider und allmählich wich die Röte aus seinem Gesicht. Er atmete tief durch und erinnerte sich, dass es in der Wüste fatale Folgen haben konnte, die Beherrschung zu verlieren und nicht mehr Herr seiner Sinne zu sein. Er steuerte einen Haufen Trümmer an und lies sich auf den Stein fallen. Den Stab über die Knie gelegt faltete er die Hände und stützte seinen Kopf auf ihnen. „In Ordnung. Mal angenommen, sie wüssten von mir und meinem Vorhaben, dann unterschätzen sie mich aber ganz gewaltig, wenn sie nicht mehr schicken, als dieses kleine Kind. Sie haben also den Weisen abgeholt, diese Mädchen hier gelassen und darauf gehofft, dass es mich erledigen wird, was es ja auch fast geschafft hat. Die große Frage ist also: Wo haben sie ihn hingebracht und wer sind sie?“ Suëss kam langsam näher und hielt sich bereit, das Weite zu suchen, wenn es nötig sein sollte. Sie hatte Villon noch nie gesehen, wusste aber immer um seine Existenz, wie es bei Geschwistern üblich war. Behutsam näherte sie sich ihm und setzte sich dann neben ihm. Villons Blick war jedoch in weite Ferne gerichtet, sodass er das hier und jetzt nicht wirklich mitbekam und nur am Rande seiner Aufmerksamkeit mitbekam, dass sich Suëss an ihn lehnte. „Die Halle der Weisen...“ sagte er langsam zu sich selbst und tippte dabei mit den Fingerspitzen aneinander. Das war es. Dort musste er und vielleicht auch alle anderen sein. Nun, es hatte einen gewissen Vorteil, dass musste Villon zugeben. Doch ein Blick auf seinen rechten Handrücken verriet ihm, dass es immer noch ein kleines Problem darstellte.

    Das Dreieck pulsierte wieder angenehm und durchströmte seinen Körper mit wohliger Wärme. Er hatte das Gefühl immer schläfriger zu werden und merkte plötzlich, wie erschöpft er war. Der Kampf gegen Salias´ Geist, der nun den Geist der dunklen Priesterin als Gefäß diente, schien stärker an seinen Kräften gezehrt zu haben, als er es für möglich gehalten hatte. So war es kaum verwunderlich, dass Villon der Wärme nachgab und der wispernden Stimme in seinem Kopf völlig unterlag. Er spürte wie er weiter und weiter wegrutschte, die Realität verlies und dorthin ging, wo Träume entstanden und auf die Welt geschüttet wurden.
    Oder mit anderen Worten: Er schlief ein.
    Doch nur sein Geist. Sein Körper befreite sich unsanft von Suëss´ Gewicht und stand auf. Seine Augen waren schwarz, nicht mehr perlgrau und Äderchen pulsierten in einem mitternachtsschwarz über seinen Körper. Sie verschmolzen mit den Tätowierungen gaben ihm ein grässlicheres Aussehen, als es schon war. Sein Stab in der rechten Hand wurde ebenfalls von schwarzen Äderchen durchzogen, sodass es aussah, als sei der Stab lebendes Fleisch, was atmete und wachsen wollte. Ein dumpfes Pochen erklang und Villon erkannte ihn als den Herzschlag des Stabes an. Während sein Körper sich anschickte den Tempel zu verlassen und seiner Mission nach zu gehen, wand sich sein Geist und versuchte seinen Körper wieder zu gewinnen, doch musste erschrocken feststellen, dass es ihm nicht möglich war. „Suëss, ich werde weiterziehen und die anderen Tempel aufsuchen. Bleib du hier. Halte die Aura der Finsternis aufrecht und schädige den Deku-Baum. Richte soviel Schaden wie nur möglich an. Ich kümmere mich währenddessen um den verschwunden Weisen.... Wir werden ja sehen, ob die Jünger meiner Schwestern ihn lange vor mir verstecken können.“
    Suëss wusste sofort, wer dort sprach. Dies war nicht mehr Villon. Niemals hätte jemand mit iener solch alten Autorität sprechen und dabei den Verstand behalten können. Dies war älter als Suëss und viel gefährlicher, soviel war sicher. Die dunkle Priesterin verneigte sich vor ihrem ehemaligen Bruder und schritt zurück in die Tiefen des Waldtempels, während Villons Körper, von schwarzen Ranken getragen, auf den Boden der Waldlichtung zurückkehrte und dabei zusah, wie eine schwarze Wolke über den Wald entstand. Villons Körper lächelte, als der Wind auffrischte und den Geruch von Schwefel und Fäulnis mit sich brachte. Unter seinen Füssen verdarb das Gras und mit jedem Rascheln der Blätter schienen die Bäume ihr Leben auszuhauchen. Die Verderbnis begann am Waldtempel, würde jedoch schnell die Verlorenen Wälder in ihren Sog des Todes ziehen.

    Als Villon die Lichtung verlies, dass Labyrinth hinter sich hatte und sich die schier unendlichen Wälder vor ihm auftaten, begann der Regen auf die Erde niederzuprasseln. Er vergiftete das Wasser und pflanzte Wut, Angst und Schmerz in die Köpfe der Tiere. Menschen, die dem Regen ausgesetzt waren, mussten schnell erkennen, wie ihr Körper sich zusammenkrampfte und versuchte, sich die Lunge aus dem Leib zu husten.

    Einen kleinen Jungen machte das aber nichts. Seelenruhig ging er durch den Wald, hielt einen wesentlich kleineren Stab in der Hand, der immer noch pulsierte und zu atmen schien, und schickte in Gedanken nach den Sandgolem Kweros.

    Der nächste Tempel, war genau nach dem Geschmack des Geistes, der nun Villons Körper kontrllierte.

  10. #110
    Die schlacht war vorbei und Kiro war so erschöpft, dass er sich hin gelegt hatte und sich für 2 Tage nicht bewegt hatte. Verschlafen wachte er am Morgen des 3 Tages nach der Schlacht auf. Er sah sich erst einmal um, es war ein ziemlich ruhiger Tag, ein langes und drohendes Knurren kam aus Kiros Magen.
    'Wo sich wohl Zeus rumtreibt?'
    Kiro kratzte sich am Kopf und stand auf. Als er durch den Marktplatz von Kakariko ging wurde er öfters begrüßt von Menschen, die er überhaupt nicht kannte. Als plötzlich ein riesiger Körper ihm den Weg versperrte. Als Kiro aufschaute, blickte er in ein rauhes, grinsendes Gesicht.
    'Und wie geht es deinem Arm?'
    Eigentlich ganz gut. Aber wie gehts es dir? Hast ganz schön lange durchgeschlafen'
    'Lange?'
    Ja lange, du hast etwa 2 Tage geschlafen. Bist zu einer Attraktion geworden.
    'Zwei Tage? Kein Wunder, dass ich so hungrig bin.'
    Ich hab schon gehofft, das du hungrig bist. Komm mit, ich spendier dir was zu Essen.'
    Kiro und Horst gingen zur Taverne und setzten sich in eine ruhige Ecke. Horst bestellte zwei Eintöpfe. Sie redeten den ganzen Tag dort, Kiro erzählte ihm seine Geschichte, natürlich verschwieg er ihm, das Cruentus ein gesuchter Mörder war. Horst fragte nicht einmal danach, wie sie zusammen gekommen waren.
    'Wir sollten gehen, die Sonne ist schon untergegangen.'
    Sie trennten sich vor der Taverne und Kiro fing an nach Zeus zu suchen.

    Geändert von Ravana (08.03.2005 um 20:06 Uhr)

  11. #111

    Kakariko

    Als Ravana auf Sommerwind Kakariko erreichte, hatte die Sonne den Zenit seit etwa einer Stunde überschritten. Sie wollte das Pferd seinem Eigentümer übergeben und ihren Säbel wieder abholen, bevor sie in die Taverne zum Wettbewerb gehen wollte.
    Das Schlachtfeld, auf dem vor zwei Tagen gekämpft worden war, war noch immer ein verwüsteter Landstrich. Die vielen Leichen der Moblins waren zwar zu einem großen Haufen angehäuft und verbrannt worden, doch der Boden hatte sich noch nicht erholt. Er war braun und hässlich, kein Gras wuchs auf ihm.
    Irgendwann wird die Erde das ganze Blut verdaut haben und wieder Pflanzen wachsen lassen, doch das würde seine Zeit dauern, mutmaßte Ravana.
    Im Dorf hatten die Bewohner wieder zur Normalität zurückgefunden und gingen ihren gewohnten Aufgaben nach, und auch die Königliche Garde hatte sich wieder nach Hyrule zurückgezogen.
    Ravana beobachtete die Menschen, während sie durch Kakariko ritt. Viele sahen noch immer verstört aus – vielleicht erkannten sie erst jetzt, dass ihr Haus und ihre Familie tödlich bedroht gewesen waren.

    Endlich erreichte sie den Mietstall. William Suffolk unterhielt sich mit einem großen Mann, der offensichtlich ebenfalls ein Pferd zu mieten wünschte. Ravana ließ sich vorsichtig aus dem Sattel gleiten. Sie merkte, dass es ihrem Bein schon viel besser ging. Es war ihr sogar möglich, einige Schritte ohne die Krücken zu gehen. Ravana hoffte, dass diese unliebsame Verletzung schnell heilen würde. Was sollte sie sonst tun? In Kakariko kannte sie niemanden, und sie wollte auch nicht hier bleiben.
    Während sie ihre Habseligkeiten, die sie hinter sich am Sattel befestigt hatte, an sich nahm, war sich William Suffolk mit dem anderen Mann einig geworden. Dieser stieg nun auf ein Pferd und Ravana sah, dass er ein guter Reiter war. Er ließ das Pferd ein wenig tänzeln und dann aus dem Stand in Richtung Brunnen galoppieren.
    Sorgenvoll sah Suffolk dem Mann nach und wandte sich dann an Ravana.
    „Ah, werte Dame, da seid Ihr ja wieder. Habt ihr meine Sommerwind wohlbehalten zurückgebracht? Aaah, gut sieht sie aus. Ihr habt Euch gut um sie gekümmert.“ Er tätschelte Sommerwind’s Hals und führte sie unter das Dach, um ihr den Sattel und die Trense abzunehmen.
    „Sie ist ein wundervolles Pferd,“ sage Ravana. Und sie meinte es auch so. Während dem Ritt von Hyrule nach Kakariko hatte sie begonnen, mit der Stute zu reden und sie am Hals zu streicheln. Und sie war sich sicher, dass auch das Pferd sie mochte. Ihr kam eine Idee.
    „Ich habe noch eine Stunde Zeit, würdet Ihr mir vielleicht mehr über Pferde beibringen? Leider weiß ich nicht viel über sie, auch nicht, wie man mit ihnen umgeht...“
    Überrascht sah Suffolk sie an. „Oh, Ihr seid wirklich ein interessierter Kunde. Sowas erlebt man selten! Erst gebe ich Euch aber Euer Pfand zurück, Ihr werdet es sicherlich schon vermisst haben.“
    Er betrat eine kleine Baracke neben dem Unterstand und kam mit Ravanas Säbel wieder heraus. Er hatte ihn in ein Stück schwarzes Tuch eingewickelt, damit dem Säbel kein Schaden entstand.
    Ravana nahm den Säbel an sich und schon ihn zurück in die Scheide an ihrem Gürtel.
    „So, nun kommt zu mir und seht mir zu, wie ich das Pferd abreibe. Das ist nötig, weil es unter dem Sattel schwitzen musste, und es würde vielleicht krank werden, würde man es nicht abtrocken.“

    Nach kurzer Zeit hatte Ravana nicht nur gelernt, wie man die Pferde sattelte und ihnen die Trense anlegte, sondern auch, was sie fressen und wie man sie pflegt.
    Doch dann war es Zeit, zur Taverne zu gehen. Der Wettbewerb würde sicherlich bald anfangen, und sie wollte ihn nicht verpassen.
    „Kommt einmal wieder, Ravana. Ihr seid sehr gelehrig, und ich bringe Euch gerne bei, was ich weiß,“ sagte Suffolk zum Abschied.
    Ravana freute sich über sein Kompliment und sagte: „Das werde ich beizeiten. Vielen Dank für Euer Angebot. Die Göttinnen mögen Euch segnen.“
    Dann überprüfte sie, ob sie all ihr Hab und Gut bei sich hatte und machte sich auf den Weg zur Taverne, um am Bogenschießwettbewerb teilzunehmen. Die Krücken ließ sie zurück – sie hatte gemerkt, dass sie sie nicht mehr brauchte, und sie kam sich vor wie eine alte Frau, wenn sie sich auf die Krücken stützen musste.

  12. #112
    Noch immer saß zuffel in der örtlichen Taverne Kakarikos und wartete auf die Bekanntgabe der Sieger in dem diesjährigen Bogenschießwettbewerb.
    Sie musste nicht lange warten, da begann Tario, der Tavernenwirt auch schon, die Liste vorzulesen. zuffel rechnete mit keinem Platz, denn es waren wirklich alle sehr gute Teilnehmer dabei, die alle wirklich gut geschossen hatten. Doch kaum schoss ihr dieser Gedanke durch den Kopf, verflog er auch schon wieder, denn Tario nannte plötzlich ihren Namen. Sie konnte es gar nicht fassen. So weit vorne war sie gelandet. Auf dem 3. Platz. Nun gehörte ihr ein unfassbares, wertvolles Stück. Ein Kokiri - Bogen. Er war wunderschön. Sauber geschnitzt und einfach wunderbar verziert. Auf so einen fantastischen Moment hatte zuffel in ihrem Leben gewartet. Sie hatte ihr Können unter Beweis gestellt und "schoss" sich auf einen sagenhaften 3. Platz bei dem Wettbewerb. Den 2. Platz belegte Daru, ein Gorone und den 1. Platz Ravana, wie sie mitbekommen hatte.
    Sie nahm ihren neuen Bogen an sich und setzte sich nochmal auf ihren Platz, um noch ein bisschen zu feiern. Es war ein wundervoller Abend gewesen, nach der Begegnung mit Bonny bestimmt der Schönste, den sie je in ihrem Leben erlebt hatte. Noch nie zuvor hatte sie soviel Freude gefühlt. Doch die Freude war schnell verflogen, denn zuffel erinnerte sich daran, dass Bonny auch am Wettbewerb teilgenommen hatte, aber mit zuffel kein Wort gewechselt hatte. Was ist nur mit ihr los? Wie hatte sie sich denn befreit? Fragen schwirrten in ihrem Kopf herum, doch sie wusste keine Antwort. Nun war Bonny verschwunden und zuffel wusste nicht, ob Bonny sie noch mag, wegen was auch immer. Auf jeden Fall musste zuffel sie schnell finden, damit sie sich aussprechen konnten und Missverständnisse aus dem Weg räumen konnten.

  13. #113
    Nach dem Gespräch mit Daru ging Rabe noch zu Tario an die Theke, der gerade einige Gläser putzte.

    Tario: Dein Schuss war nicht schlecht! Was willst du zu trinken?
    Rabe: Och wieder einen Apfelsaft.
    Tario: Kommt sofort.
    Er schenkte Rabe den Krug voll, aber Rabe merkte, dass etwas nicht mit Tario stimmte.
    Tario: Sag einmal,... Woher kennst du überhaupt Raikiru?
    Rabe: Bei der Schlacht habe ich ihm beiseite gestanden. Besser gesagt ich habe ihm das Leben gerettet und er mir.
    Tario: Verstehe! Es kommt nicht oft vor, dass man ihm das Leben retten muss...
    Rabe: Bist du nicht seit Ewigkeiten mit ihm befreundet? Erzähl mir etwas von ihm!
    Tario: Er hat dich wohl beeindruckt! Naja ich erzähle dir einmal was:
    Also früher,... Damit meine ich in unserer Kindheit, waren wir wilde Rabaucken. Wir haben so ziemlich alles und jedem Streiche gespielt. Raikiru war zu der Zeit noch nicht so wie jetzt,...
    Ich meine da hatte er noch kein Selbstvertrauen und keine Ausstrahlung, bis eben etwas seltsames geschah!

    Rabe: Was? Was war so seltsam?
    Tario: Er ging als er 14 war einfach so fort, ohne jemanden nur ein Fünkchen zu sagen. Und dann kam er nach 2 Monaten wieder,...
    Rabe: Klingt nicht sonderlich seltsam, wenn du mich fragst!
    Rabe war das voll bewusst. Er rannte in gewisser Weise auch davon und Daru und sein Bruder auch. Nur wo lag das Problem?
    Tario: Wenn du meinst,... Aber es war seltsam!!! Als er wieder kam, war er total verändert! Er hatte einfach eine enorme Ausstrahlung und Selbstvertrauen. So wie du ihn jetzt siehst! Du hättest ihn nicht wieder erkannt. Noch merkwürdiger war, dass er niemanden sagte wo er in diesen 2 Monaten war! Nicht einmal seinen Eltern. Und die waren überhaupt am komischten! Die haben das so einfach so geschluckt, ohne weiter nach zu fragen! Wenn ich an ihrer Stelle gewesen wäre,...
    Rabe: Ich verstehe was du meinst, nur wie ging es weiter?
    Tario: Eher „normal“,... Er wuchs auf und als er 18 war machte er sich auf! Weiß nicht er war in dieser Zeit so gut wie alles gemacht. Von Söldner bis Abenteurer. Ja und da kam er alle Monate in meine Schenke und erzähle dann seine Geschichten. Reicht dir das?
    Rabe: Das ist mehr als ich erhofft hatte.
    Irgendwas faszinierte ihn an Raikiru, war das geheimnisvolle oder etwas anderes? Jedenfalls nahm er seinen Krug und ging zurück zu seinen Freunden um sich weiter zu amüsieren.

    Geändert von Bauzi (09.03.2005 um 19:49 Uhr)

  14. #114

    Kakariko

    Die Wettbewerbspostings bitte hier nachlesen!

    Rikoon hatte geschossen. Als der zweite Pfeil den ersten von hinten durchbohrt hatte, hatte Ravana ihren Augen nicht getraut. Auch mit dem dritten Pfeil schaffte er dieses Kunststück. Die Menge war still, niemand sagte ein Wort oder traute sich zu klatschen. Die Schüsse waren zwar wirklich außergewöhnlich, doch Rikoon sah so finster aus, als würde er jeden, der auch nur einen Ton von sich gab, eigenhändig töten.
    Danach war der Gorone an der Reihe gewesen und hatte den ersten Pfeil durchs Fenster geschossen. Das Publikum begann zu lachen, und auch Ravana fiel mit ein in das Gelächter. Ravana kam es so vor, als würde er zittern vor Aufregung, doch das glaubte sie nicht. So ein großes, dickes, steiniges Wesen und zittern? Nein.
    Bestimmt hatte er mit Absicht aus dem Fenster geschossen, um die Spannung aufzulockern und mit einen nachfolgenden Schüssen zu beweisen, welch guter Schütze er war.
    Der zweite Pfeil war auch nicht sonderlich gut gewesen und Ravana fragte sich kurz, ob der Gorone nicht doch tatsächlich so schlecht war, doch der dritte Pfeil war ein sehr guter Schuss gewesen. Von ihrem Platz aus sah es aus wie ein Volltreffer genau in die Mitte.
    Ravana hatte die Schüsse des Goronen so aufmerksam verfolgt, dass sie erst jetzt merkte, wie ihr Triforce-Anhänger wieder vibrierte.
    Schnell legte sie die Hand darauf, damit niemand sah, was mit dem Anhänger vorging.
    Was ist das nur? fragte sie sich besorgt. Ich muss diesen Händler wieder finden, er wird wissen, aus was dieses Symbol gearbeitet worden war und wie es kam, dass es anscheinend auf irgendetwas reagierte...

    In Gedanken versunken vergaß sie, auf Kiros ersten beiden Schüsse zu achten, der als letzter Teilnehmer sein Können zeigte.
    Lautes Lachen und Gröhlen ließen sie aufhören – Kiro hatte eine Flasche zerschossen.
    Das kann nicht sein, dachte sie. Ich habe gesehen, dass er sehr gut schießen kann. Wieso zeigt er es hier nicht?
    Der letzte Schuss war jedoch ein sehr guter Treffer und Ravana war erleichtert. Sie mochte Kiro und wollte nicht, dass alle Menschen über ihn und sein Aussehen lachten.

    Als Kiros Pfeile aus der Zielscheibe entfernt worden waren, trat Tario vor und verkündete, dass es nun die traditionelle Siegerehrung geben würde.
    Ravana war gespannt. Fast jeder der Teilnehmer hatte mindestens einen sehr guten Treffer gemacht und es war nicht abzusehen, wer die Sieger sein würden.
    Und trotzdem war sie ein wenig verwundert, als Tario verkündete, dass Zuffel, das stille junge Mädchen, den dritten Platz belegt hatte.
    Sie schien sich schrecklich zu freuen und nahm mit aufgeregten roten Wangen und glänzenden Augen den wunderschönen Kokiri-Bogen entgegen.
    Hoffentlich weiß sie ihn zu schätzen, dachte Ravana. Ein solcher Bogen hat einen unglaublichen Wert, ich hoffe, sie kann damit umgehen. Es wäre schade um den Bogen, würde er in der Pflege vernachlässigt werden.
    Den zweiten Platz belegte der Gorone, der sich zwar über diese gute Plazierung zu freuen schien, über den Preis – die Eintrittskarte zu einer Trainingsarena - jedoch gar nicht.
    Warum nicht? Es ist eine Ehre, in die Trainingsarena der Gerudo eingelassen zu werden und man konnte seine Fähigkeiten verbessern. Nichteinmal sie selbst war in der Trainingsarena gewesen...
    Offensichtlich wusste er diese Ehre nicht zu schätzen.
    Aber vielleicht wollte er nichts lernen, sondern einfach nur das Leben eines Goronen führen, was auch immer das heißen mochte. Ob sie wohl wirklich Steine essen? fragte sich Ravana. Ich würde zu gerne wissen, wie er sich anfühlt. Bestimmt ganz kalt und hart wie ein Stein...
    Die Zuschauer hatten bei der Verkündung des dritten und zweiten Platzes jedesmal laut gejubelt und sprangen ausgelassen umher.
    Nun erhob Tario wieder die Stimme, um den Gewinner zu verkünden. Leider konnte Ravana ihn nicht besonders gut verstehen, um sie herum wurde geredet, angestoßen, gerülpst und Stühle scharrten über den Boden – doch ein Wort verstand sie: Gerudo. Hatte noch eine andere Gerudo teilgenommen? Nein. Hatte sie Tario falsch verstanden? Wahrscheinlich. Doch plötzlich richteten sich alle Augen auf sie und ein ohrenbetäubender Lärm setzte ein.
    Ich habe gewonnen? Bestimmt träume ich nur, dachte sie noch und wurde dann von einigen starken Armen hochgehoben und nach vorne getragen. Vor Freude lachte sie laut. Die Menschen freuten sich mit ihr, und das freute sie selbst am meisten. Niemand schien ihr den Sieg zu missgönnen, und Ravana kam sich vor wie ein Geist, der über dem Geschehen schwebte und erfreut und halb ungläubig auf die Menschen und das frohe Lachen der Gerudo herabsah. Was das sie, die dort von einigen Männern nach vorne getragen wurde?
    Überreicht Tario wirklich MIR diesen wunderschönen Spiegelschild? Ich kann es nicht glauben..
    Aber es war so. Tario machte noch eine gehässige Bemerkung – hätte er das getan, wenn sie alles nur träumte? – dann nahmen die Zuschauer sie wieder in ihre Mitte und hießen sie, mit ihnen zu feiern.
    Ravana hatte sich noch nie so losgelöst gefühlt und sie vergaß all ihre Probleme – das verletzte Bein, Milo, der sie nicht mehr begleiten würde und die Frage, was sie als nächstes tun sollte. Sie ließ sich mitreißen, lachte, trank leichtes Bier, das jemand vor sie hinstellte und fühlte sich so gut wie noch nie.

    Ravana hatte völlig das Zeitgefühl verloren, und vor ihren Augen begann vor Müdigkeit und dem Einfluss des Bieres langsam alles zu verschwimmen – da setzte sich der Gorone neben sie. Auch er hielt einen Krug in seiner breiten Pranke und er lächelte ihr freundlich zu.
    „Herzlichen Glückwunsch zum ersten Platz. Den hast du dir verdient. Du hast sehr gut geschossen,“ sagte er.
    Obwohl sie seine Stimme vorher schon mal gehört hatte, war sie doch wieder überrascht, wie tief und irgendwie.. steinig .. sie sich anhörte.
    Sie nickte ihm zu und sagte: „Danke. Ich konnte es selbst nicht glauben. Dein letzter Schuss war aber auch sehr gut.“ Was sollte sie mit dem Goronen reden? Sie wusste es nicht. Über was reden Goronen normalerweise?
    „Wie heißt du denn? Ich habe deinen Namen vorhin nicht mitbekommen..“
    „Mein Name ist Daru. Ich bin der Enkel von Link, dem Anführer der Goronen.“ sagte er. „Sag mal. Du bist doch eine Gerudo. Ich habe eine Eintrittskarte zur Trainingsarena gewonnen, aber ich weiß nicht, ob ich allein den Weg zu den Gerudo finde, außerdem bin ich nicht sicher, ob sie erfreut wären, wenn ein Gorone zu ihnen kommt und Eintritt zu ihrer Trainingsarena verlangt. Würdest du mich vielleicht begleiten?“
    Ravana glaubte, sich verhört zu haben. Ihn begleiten? Mit Hilfe einer einfachen Karte würde er den Weg zu den Gerudo auch selbst finden, und mit der Eintrittskarte würden die Gerudo ihn gebührend empfangen.
    Zum ersten Mal zweifelte sie daran, ob Goronen wirklich so gutmütig waren, wie sie aussahen. Was führte er im Schilde? Doch dann dachte sie darüber nach. Zu den Gerudo gehen... Wie gerne würde sie wieder zu den Gerudo zurückkehren und Bumara ihre Erlebnisse schildern. Und ihr den Spiegelschild zeigen – wie es aussah, war der Spiegelschild ein Vermächtnis der Gerudo aus alter Zeit. Sie würde Bumara fragen, was der Schild für eine Geschichte hatte, und sie würde ihr vom Tod des Weisen des Wassers erzählen. Ja, sie wünschte sich von ganzem Herzen, zu ihrem Volk zurückzukehren.
    „Ravana? Hast du mich gehört? Würdest du mich zu den Gerudo führen?“
    Sie sah ihn an und versuchte, aus seinem Gesicht herauszulesen, aus welchem Grunde sie ihn wirklich begleiten sollte. Doch die seltsamen lila Augen des Goronen gaben ihr keine Antwort.
    „Ja,“ sagte die zögernd. Sie würde aufpassen müssen und Daru gut beobachten, um herauszufinden, was er wirklich wollte. „Ja, ich werde mitkommen. Vor den Gerudo brauchst du dich nicht fürchten. Sie haben zwar einen schlechten Ruf bei den anderen Völkern Hyrules, doch jemand, der sich ihnen offen nähert und einen guten Grund für sein Kommen hat, werden sie mit offenen Armen empfangen.“
    Daru, der Gorone, lächelte erfreut und klopfte ihr mit der mächtigen Pranke auf den Rücken.
    Oh ihr Göttinnen, dachte Ravana. Ihn will ich nicht zum Feind haben. Er würde mich einfach zwischen seinen beiden Händen zerquetschen können...
    Da fiel ihr ein, dass sie noch zur Kräuterhexe gehen musste, um den reparierten Teppich abzuholen.
    „Was hältst du davon, wenn wir morgen Mittag aufbrechen? Ich muss noch etwas erledigen, und so haben wir auch genug Zeit, um uns Proviant zu besorgen. Der Weg zum Tal der Geurdo ist weit und anstrengend.“
    „Abgemacht,“ sagte Daru erfreut.

  15. #115
    Gerade wollte sich Rabe aufmachen Milina und Daven zu suchen als Raikiru zu ihm pfiff. Rabe war überrascht, dass Raikiru noch da war.

    Raikiru: Rabe wohin gehst du?
    Rabe: Ich muss zum Todesberg!
    Raikiru: Ich werde auch weiterwandern. In die Steppe mal sehen was dort los ist! Was ich eigentlich fragen wollte: Hast du eine Arbeit oder so was?
    Rabe: Eigentlich,... Nein,...
    Raikiru: Willst du dich die ganze Zeit durch schnorren? Schau zu, dass du einmal Geld verdienst! Weißt du mit was ich mein Essen verdiene wenn ich hungrig bin?
    Rabe: Nein mit was?
    Raikiru: Ich bin eine Art Jäger! Bei jedem Mistvieh das ich töte, nehme ich etwas mit! Krallen, Felle, teilweise ihre Herzen,... Das könntest du doch auch machen!
    Rabe: Öh,... naja viel Zeit habe ich ja nicht und anscheinend ist das etwas, das man nicht unbedingt gelernt haben muss,...
    Raikiru: Du musst dir nur eines merken: Von welchem Vieh du was hast! Dann gehst du zum nächsten Markt und verkaufst es! Hör mal leider muss ich schon los, also mach es gut! Mann sieht sich!
    Rabe: Ja, man sieht sich!

    Er sah ihn aus der Taverne eilen und hinaus in Richtung Steppe,... Ein Weilchen sah er noch ins Leere und ging schließlich. Die Sonne schien und es sollte anscheinend ein schöner Spaziergang werden. Doch vor der Kakiriko fiel ihm etwas ein!
    Rabe: Eigentlich wollte ich ja in diese Impa Bibliothek wegen meinem Traum schauen. Aber jetzt habe ich wieder keine Zeit!!! Ich muss zusehen damit ich Milina finde und auch endlich Daven!
    ...Warum heißt der Berg eigentlich Todesberg?

    Bei dem letzten Gedanken lief ihm ein klitzekleiner Schauer über den Rücken. Er konnte nicht so gefährlich sein! Sonst wäre ja Daru nicht so einfach alleine herumspaziert! Der Todesberg ist ein aktiver Vulkan und deswegen war Rabe nicht umsonst mulmig zumute als er aufstieg. Er wusste ja nicht, dass er schon seit Ewigkeiten nichtmehr ausgebrochen ist.
    Ungefähr in der Mitte des Berges sah er dann eine Höhle! Da muss die Große Fee sein und hoffentlich auch Milina! Doch vor der Höhle waren zwei Knochenwesen. Rabe wollte sich zuerst verstecken, aber er zerbrach einen Ast der mit einem lauten „KNACKS!“ zerbrach. Grimmig sahen die Monster zu Rabe und gingen auf ihn zu. Anders als sonst bewahrte er jetzt Ruhe und handelte rasch mit einem Ifroszauber. Er hielt seine rechte flache Hand in Richtung der Knochenmonster und eisiger Hauch kam aus ihnen. Eiszapfen bildeten sich auf den Zweien und kurz bevor sie Rabe etwas antun konnten gefroren sie ganz ein. Er lächelte sie belustigt an. „Die vielen Kämpfe in letzter Zeit machten sich bezahlt!“. Er umfasste sein Katana und teilte die kalten Knochen in zwei Teile mit jeweils einem Hieb.
    Am Fuße der Höhle entdeckte er eine liebliche Blume und nahm sie mit. Sie gefiel ihm einfach. Neugierig sah er in die Höhle. Es war zu dunkel und deswegen zauberte er eine kleine Flamme auf seiner Handfläche, die flackernd die Höhle ausleuchtete. Er ging vorsichtig vorwärts, bis er in eine große Halle, mit einer großen Statue kam.
    Das ist doch der Held der Zeit! Ich habe ja so eine Puppe in der Schießbude gewonnen!
    Zitat Zitat
    Er betrachtete die Statue interessiert und las die Inschrift im Sockel:
    Zu Ehren des legendären Dodongojägers Link.
    Es war nur ein Gang frei, da die anderen alle verschüttet waren. Deshalb ging er auch in dem einen Gang weiter, bis er zu einer großen Lichtquelle kam. Vorsichtig ging er weiter bis er sie sah. Die Große Fee, wie sie von mehren kleinen umschwirrt wurde... Doch keine davon war Milina. Rabe schluckte. Er wusste nicht ob es der Respekt oder das Erstaunen war, die ihn dazu trieb. Mit einer Bewegung Bewegung machte er eine Faust. Die kleine liebevolle Flamme erstickte mit einem leisen „Pfff...“. Er brauchte sie ja jetzt nicht mehr.

    Große Fee: Hallo Rabe! Schön das du auch einmal zu mir kommst.

    Vor lauter schreck verlor er sein Gleichgewicht und plumbste zu Boden. Woher wusste sie wer er war?

  16. #116

    Kakariko

    Bonn kam vom Hylia-See zurück nach Kakariko,die Fee,Starfire,war wieder im Wald.Vom weiten erblickte sie eine Getsalt.War es Zuffel?Ja!Beim näher kommen sah sie deutlich Zuffel.Sie hatte ihre Wut vergessen.Ein leicht sanftes und warmes Lächelnd lag auf ihren Lippen.
    "Schön dich wieder zu sehen,Zuffel...",sagte sie und reichte ihr die Hand"Herzlichen Glückwunsch zum 3.PLatz"

  17. #117
    Noya und Cruentus verließen lachend die Taverne. Sie hatten viel Spaß beim Wettbewerb gehabt, aber jetzt waren sie auch sehr müde und wollten nur noch so schnell wie möglich ins Bett.
    Plötzlich hörte Cruentus hinter sich eine ihm wohlbekannte Stimme.
    Schön, dich wiederzusehen, Cruentus! Und ich dachte schon, ich würde dich nicht wiedersehen.
    Er stöhnte auf. Kiro hatte ihn doch noch entdeckt. Das hatte ihm noch gefehlt. Andererseits war er aber auch sehr erleichtert, seinen Freund wohlbehalten wiederzutreffen. Er konnte nicht leugnen, dass er sich schon während der Schlacht Sorgen um ihn gemacht hatte.
    Hatte ich dir nicht gesagt, du solltest zurück in den Wald gehen?
    Du hast mir gar nichts zu sagen. Sehe ich aus, als wäre ich dein Untertan? Vergiss nicht, dass ich der König der Horrorkids bin.
    Übertreib nicht! Vergessen wir doch die ganze Streiterei. Willst du uns nicht begleiten? Wir könnten deine Hilfe als Shiekah gebrauchen. Schließlich geht es bei unserer Sache nicht nur um unsere sondern auch um deine Ehre.
    Ich würde sehr gerne mit euch kommen. Aber was meinst du mit Ehre?
    Das erzählen wir dir später. Das ist übrigens Noyashi Raikyu III Sohn des großen Shiekah Raikyu II, dessen Vater Raikyu I ein enger Freund von mir war.
    Jetzt mal ganz langsam, Cruentus. Ich habe nur irgendwas von Raikyu verstanden. Lass uns darüber besser später in Ruhe reden.
    Wieder glücklich vereint schlenderten Noya, Cruentus und Kiro durch die dunklen Straßen von Kakariko zurück zum Haus von Raikyu.

  18. #118
    Rabe erholte sich von seinem Schock und sah die große Fee an. Die kleinen Feen die um sie herum schwirrten kicherten. Er rappelte sich auf und klopfte Staub von seinem Hemd.
    Große Fee: Oh, tut mir leid, dass du dich so erschreckt hast!
    Rabe: Macht nichts,... Aber,... Verflucht woher weißt du wer ich bin?
    Große Fee: Ich bin die große Fee! Sieht man das nicht? Ich weiß mehr als du dir zu träumen wagst!
    Rabe: Nun ja, dann sag mir bitte wo Milina ist!
    Große Fee: Wer ist Milina?
    Er sah die große Fee stutzig an,... Hatte sie nicht eben so ungefähr gesagt, dass sie so ziemlich alles weiß?
    Rabe: Äh,... Darus Fee,... Du weißt doch mein Freund der Gorone!
    Große Fee: Ach ja! Milina! Jetzt weiß ich wieder!
    Langsam wurde er ungeduldig nach dem sie plötzlich aufhörte zu sprechen. Für die mächtigste Fee im ganzen Land, ist sie schon eine Witzfigur!
    Rabe: Und?!
    Große Fee: Sie ist in Kakiriko in der Herberge!
    Rabe: Was? Seit wann denn? Bin ich jetzt den ganzen Weg umsonst marschiert?
    Große Fee: Ähh,... Ja! Seit vorgestern war sie dort!
    Rabe: Aha und warum habe ich sie dann gestern nicht gesehen?
    Große Fee: Du hättest dich eben genauer umsehen müssen!
    Langsam war Rabe das Gespräch zu seltsam. Er ging nach vorne zu der Fee um sie zu berühren. Vielleicht war er wieder in einer seiner schwachsinnigen Träume. Was hatte er schon groß zu verlieren, es war doch nur eine alberne senile Fee! Kurz vor der Fee streckte er seine Hand aus.
    Große Fee: Nein lass das sein! Ich will das nicht!
    Er kicherte in sich. Ja, das war wirklich ein dämlicher Traum.
    Rabe: Ha,Ha,... Tu doch was dagegen! Bist du vielleicht am Ende kitzlig?
    Langsam kam die Hand der Fee näher und sie wurde immer panischer! Die kleinen Feen kreischten und umschwirrten sie schneller und aufgeregter.
    Große Fee: Nein, bitte nicht ich bin krank! Nein ich habe eine Allergie! Ja genau gegen Hyruler um genau zu sein. Ich bin ganz schmutzig! Nein,... NEIN!!!!
    Als er die Fee berührte, waberte sie kurz wie Nebel und mit einem lauten *Puff!* verschwand sie. Die kleinen Feen verpufften auch in vielen kleinen *Puffs!*. Die Luftschwaden entfernten sich und was überblieb war eine ganz seltsame dürre Gestallt, die Rabe anstarrte. Er starrte zurück, denn er hatte noch nie zuvor ein Horrorkind gesehen. Einige Sekunden vergingen als das Horrorkind zu schreien begann und mit erhobenen Händen panisch davonlief. Rabe starrte der Gestallt noch immer verdutzt nach. Hinter ihm hörte er leises Tapsen auf dem Boden. Gerade als er sich umdrehen wollte verspürte er einen dumpfen Hieb auf seinen Hinterkopf und wie ihm schwarz vor Augen wurde.

  19. #119
    Als zuffel in der Steppe eine schnell laufende Gestalt vernahm und erkannte, dass es Bonny war, war auch sie überglücklich, sie zu sehen. Bonny reichte zuffel ihre Hand und gratulierte ihr zum 3. Platz.
    "Vielen Dank, Bonny. Du glaubst gar nicht, wie sehr ich dich vermisst habe..." meinte zuffel und war so glücklich, dass Bonny da war.
    "Ich freu' mich auch dich zu sehen!" entgegnete Bonny. Sofort schlossen sie sich in die Arme und liefen gemeinsam etwas durch die Steppe. Man merkte, dass sie sich viel zu erzählen hatten. Nach einiger Weile begann zuffel Bonny zu fragen:
    "Bonny, du musst mir glauben. Ich wollte dir doch helfen, aber ich war so außer Kraft und mir ging es so verdammt mies, ich musste mich doch erstmal etwas ausruhen..." Bevor Bonny antworten konnte, sprach zuffel weiter.
    "... und dann kamst du in die örtliche Taverne Kakarikos und ich war doch so verwirrt. Als du dann nicht mit mir gesprochen hattest, war ich so dermaßen am Ende. Wie hast du dich denn befreit? Ich hab' mir wirklich tierische Sorgen um dich gemacht, das musst du mir einfach glauben, bitte Bonny." Doch Bonny lächelte nur, denn sie hatte zuffel schon längst verziehen. Ihre Wut war verflogen, doch nun verlangte zuffel eine Erklärung für ihr plötzliches Auftauchen in der Taverne und dafür, dass Bonny anfangs nicht mit zuffel geredet hatte. Was würde sie nur antworten?

  20. #120

    Kakariko

    Nachdem Daru sich von Ravana verabschiedet hatte und wieder zu seinem Freund zurück ging, merkte Ravana deutlich ihre Müdigkeit. Es war schon tief in der Nacht. Sie sah sich um und entdeckte dann in einer dunklen Ecke der Taverne eine Holzbank mit einer dünnen Strohmatratze. Dort würde sie sich hinlegen können. Es war noch immer sehr laut im Schankraum und es sah nicht so aus, als würden die ausgelassenen Männer und Frauen in nächster Zeit zur Ruhe kommen würden, doch als Ravana sich auf die Bank legte und den Umhang über sich breitete, dauerte es nicht lang und sie war eingeschlafen.

    Am nächsten Morgen war alles still in der Taverne, und ein scharfer Geruch nach verschüttetem Bier lag in der Luft. Ravana setzte sich auf und sah sich um – im Schankraum sah es aus, als wäre eine Bombe explodiert. Stühle lagen am Boden, Becher waren umgekippt, Essensreste waren auf den Tischen verteilt und so mancher Gast lag mit dem Kopf auf den Armen halb auf den Tischen.
    Ein großer Mann fing laut an zu schnarchen und Ravana packte der Ekel. Sie musste raus aus diesem Dunst, in die Morgensonne und frische Luft atmen.
    Tario, der Wirt, war nirgends zu sehen, und Ravana wusste auch nicht mehr, ob sie ihm noch Geld schuldig war oder nicht. Sie glaubte sich zu erinnern, dass sie kein einziges Getränk bestellt hatte, sondern andere das für sie übernommen hatten und sie ihr spendiert hatten.
    Sie verließ die Taverne und fühlte sich gleich wohler, als sie die warmen Sonnenstrahlen im Gesicht spürte.
    Die ersten Händler waren dabei, ihre Stände aufzubauen und das eine oder andere Rind war schon auf dem Vorplatz angepflockt worden, um später verkauft zu werden.
    Ravana erinnerte sich daran, dass sie am Abend mit Daru, dem Goronen, gesprochen hatte und sich heute mittag am Baum mitten auf dem großen Platz mit ihm treffen wollte.
    Zuvor wollte sie jedoch noch zur Kräuterhexe gehen und sehen, ob sie den Fliegenden Teppich repariert hatte.

    Ravana öffnete die Tür zum Haus der Hexe und ein Schwall grünlicher Rauch kam ihr entgegen. Sie holte noch einmal tief Luft und betrat dann widerstrebend das abgedunkelte Haus.
    Die Hexe war nicht zu sehen, doch ihre Katze lag auf der Theke und hatte sich zu einem Kreis zusammengerollt.
    „Hallo?“ rief Ravana zaghaft. „Madame – seid Ihr da?“
    Hinter einem bunten Vorhang an der Wand hörte sie die Hexe leise vor sich hinkichern.
    Nach kurzer Zeit wurde der Vorhang beiseite geschoben und die alte Frau hinkte zum Verkaufstisch.
    „Soo, der kleine Gerudobastard ist wieder hier. Hast dich tapfer geschlagen in der Schlacht, wie ich so hörte...“
    Die Hexe setzte sich auf einen Schemel und begann, die Katze zu streicheln.
    „Ich nehme an, du willst deinen Teppich wieder haben?“
    Schnell nickte Ravana mit dem Kopf. Ihr war nicht wohl hier in der Nähe der Hexe, und sie hoffte, das Haus schnell wieder verlassen zu können.
    „Ja, das würde ich gerne. Habt Ihr ihn reparieren können?“
    Entrüstet sah die Hexe sie mit ihren kleinen blitzenden Augen an.
    „Natürlich konnte ich ihn reparieren. Hast du geglaubt, ich könnte es nicht? Nicht wahr, meine kleine Tinka, wir können jeden magischen Gegenstand reparieren..“ zärtlich strich sie der Katze über den Kopf.
    „Der Teppich war sehr verwahrlost, und ich habe einige neue Fäden einweben müssen und den Teppich einen Tag lang in einer magischen Essenz eingelegt, doch jetzt geht es ihm wieder gut. Kannst du überhaupt damit umgehen, kleine Gerudo? Kennst du die Befehle, auf die der Teppich reagiert?“ Verschlagen sah die Hexe sie an.
    Ravana erinnerte sich an ihr Leben bei Kamir, dem seltsamen Wüstenhändler, bei dem sie aufgewachsen war. Fast täglich hatte sie gehört, wie der Mann mit dem Teppich umgegangen war. Es waren seltsame Worte mit seltsamen Betonungen, doch sie konnte sich daran erinnern. Sie nickte.
    Die Hexe kicherte.
    „Gut, meine Liebe. Hier ist er.“ Sie zog unter ihrem weiten Gewand ein Bündel hervor und legte es mit bedauerndem Gesichtsausdruck auf den Tisch. Der Teppich sah aus wie neu, und als Ravana ihn berührte, war sie erstaunt über die weiche Oberfläche des Teppichs. Sie nahm ihn an sich und merkte, dass der Teppich so gut wie nichts wog. Er war leicht wie eine Feder...
    „Vergiss nicht, mich zu bezahlen, Kindchen,“ mahnte die Hexe. Ravana nickte und befestigte den Teppich an ihrem Gürtel. Sie hatte ihn wieder bei sich, und er würde ihr ab jetzt gute Dienste leisten.
    Danach gab sie der Hexe die 100 Rubine, wie es ausgemacht gewesen war. Die Hexe nahm das Geld zwar schnell und gierig an sich, doch Ravana merkte, dass es ihr weitaus lieber gewesen wäre, wäre Ravana in der Schlacht umgekommen, so dass sie den Teppich selbst hätte behalten können. Ein kalter Schauer lief ihr über den Rücken und sie verabschiedete sich schnell und lief hinaus.

    Auf dem Markt, auf dem inzwischen geschäftiges Treiben herrschte, kaufte sie sich ein wenig Proviant für den langen Marsch zum Tal der Gerudo. Sie ließ sich ihren ledernen Wasserschlauch mit klarem Wasser auffüllen und kaufte gepökeltes Fleisch und ein großes Fladenbrot, beides verstaute sie in ihrem großen Beutel, den sie schon besaß, seit sie ein junges Mädchen gewesen war.
    Ihr Bein machte kaum noch Schwierigkeiten. Seit gestern nachmittag konnte sie auch wieder ohne Krücken laufen, und inzwischen merkte sie kaum noch etwas davon.
    Schließlich setzte sie sich unter den großen Baum auf dem Vorplatz, um auf den Goronen zu warten.
    Würde sie alleine reisen, könnte sie den Teppich benutzen, doch mit diesem schweren Goronen würde der Teppich bestimmt einige Probleme haben. Sie überlegte, ob sie den Teppich nicht lieber in einem Beutel verstauen sollte. Sie wusste nicht recht, ob dem Goronen zu vertrauen war und wollte es nicht riskieren, ihm ihre Wertgegenstände mehr als nötig zu zeigen. Doch nach kurzem Überlegen entschloss sie sich, den Teppich an ihrem Gürtel zu lassen. Zusammengefaltet konnte man sowieso nur schwer erkennen, um was es sich bei diesem Bündel handelte.
    Hoffentlich kommt er bald, dachte sie. Wir werden sowieso irgendwo unterwegs übernachten müssen. Doch bis dahin wollte sie ein gutes Stück Weg zurückgelegt haben...

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