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Thema: [ALT] Link´s Legacy #2 - The Adventure goes on

Hybrid-Darstellung

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  1. #1
    Cruentus konnte es kaum erwarten, dem Tempelschänder entgegenzutreten. Er würde für das büßen, was er getan hatte. Sie liefen schon eine ganze Weile richtung Gipfel. Es kam ihm so vor, als würde dieser immer weiter wegrücken, je höher sie kamen. Er verspürte eine starke Müdigkeit. Die letzten Tage waren schließlich sehr anstrengend gewesen und er sehnte sich nach etwas Ruhe. Er blieb immer weiter hinter den anderen zurück. Die Müdigkeit übermannte ihn. Er sank auf die Knie. Die anderen schienen es nicht zu bemerken, denn verschwommen konnte er erkennen, wie sie in einiger Entfernung einfach weiterliefen. Dann sah er etwas Ungewöhnliches. Für einen Moment war er sich sicher, in einem Felsen das Auge der Shiekah eingeritzt zu sehen. Er ging davon aus, dies wäre eine Täuschung, doch auch nachdem er sich die Augen gerieben hatte, war das Symbol noch da. Er entschloss sich, diesen Felsen näher zu betrachten. Vorsichtig, wohlwissend, dass er sich sehr nahe an einer Felsspalte bewegte, kam Cruentus näher. Doch als er den Felsen erreicht hatte, entdeckte er nicht die kleinste Spur des Auges, das er vorhin noch so klar und deutlich gesehen hatte. Er wollte diese Geschichte schon als Einbildung abtun, doch dann sah er die Person, die hinter dem Felsen hervortrat. Der ihm bekannte Shiekah blickte ihm sichtlich erfreut, das Cruentus ihm in die Falle gegangen war, tief in die Augen.
    Was willst du schon wieder von mir?
    Fürchte dich nicht, Cruentus. Ich will dir nichts Böses.
    Du glaubst, ich hätte Angst vor dir? Lächerlich! Ich bin nur verwirrt durch dein ständiges Auftauchen.
    Du hast es also immer noch nicht verstanden?
    Was verstanden?
    Vergiss es. Es ist unwichtig.
    Warum bist du dann hier?
    Sei auf der Hut, Cruentus. Sei nicht zu voreilig damit, zu beurteilen, was gut und was schlecht ist. Vieles, was auf den ersten Blick feindlich gesinnt zu sein scheint, kann in Wirklichkeit ein Freund sein.
    Was soll das heißen? Willst du damit auf diesen Tempelschänder anspielen?
    Vergiss ihn! Er ist jetzt nicht wichtig. Du wirst später noch Zeit haben, dich mit ihm zu befassen. Jetzt hat er noch zu tun. Denn das Heiligtum der Shiekah war gewiss nicht der letzte Tempel, den er überfallen hat, genausowenig, wie es der erste war.
    Soll das heißen, ich soll diesen Verbrecher frei herumlaufen lassen?
    Du nennst ihn einen Verbrecher? Nun, du solltest bedenken, dass du es bist, der durch den Befehl des Königs gesucht wird, nicht er. Und jetzt geh und befasse dich mit der Gegenwart, anstatt dir über die Zukunft Sorgen zu machen.
    Cruentus Stimme wurde lauter.
    Aber ich bin kein Verbrecher. Ich bin nicht mehr der, der ich einmal war. Ich bin jetzt anders. Dieser Mord im Tempel... das wollte ich nicht. Dieses Etwas in meinem Kopf hatte die Kontrolle über meinen Körper.
    Der Shiekah blickte überrascht.
    In deinem Kopf? Das ist nicht gut. Denke immer daran, das du deinem Schicksal nicht entgehen kannst, Junge.
    Heißt das, du weißt, was es mit dieser Stimme auf sich hat?
    Ich habe dir schon zu viel gesagt. Den Rest musst du alleine herausfinden. Sei dir sicher, dass wir uns schon bald wiedersehen werden.
    Mit diesen Worten verschwand er wieder, so schnell wie er gekommen war.
    Cruentus wusste jetzt, was er zu tun hatte. Der Tempelschänder würde warten müssen. Eines seiner Shiekahgefühle sagte ihm, dass er seinem Schicksal nun in der Steppe gegenübertreten musste.

    Cruentus' Lungen brannten. Die anderen hatten sicher schon sein Verschwinden bemerkt. Immer schneller rannte er den Pass hinauf, doch nirgendwo konnte er sie entdecken. Er fragte sich, ob Kiro ihn wieder begleiten würde. Oder würde er wieder allein sein? Er musste über die Bedeutung dieses Wortes nachdenken. Obwohl er Jahre lang allein gewesen war, schreckte es ihn dennoch jetzt ab. Erneut musste er an den seltsamen Shiekah denken. Wer war er und warum wusste er soviel über Cruentus' Leben? Was ihn allerdings am meisten verwirrte, war das Rabensymbol auf seinem Hemd. Was hatte er mit der Familie Corvus zu tun? War er vielleicht ein Verwandter von Cruentus? Das schien ihm sehr unwahrscheinlich. Er hatte nie einen Onkel oder etwas ähnliches gehabt. Und was hatte es mit der Stimme in seinem Kopf auf sich? Er merkte, dass mit jedem Rätsel, das er löste, weitere folgten. Vielleicht würde er eines Tages die Zeit finden, sich genauer mit all diesen Dingen auseinanderzusetzen. Jetzt war sein primäres Ziel erst einmal das Erreichen der Steppe.
    Warum eigentlich? Warum beachtete er überhaupt, was ihm ein wildfremder Mensch riet. Er wusste es nicht. Tief in seinem Herzen spürte er nunmal, dass es das Richtige war.

    Endlich entdeckte er seine Freunde am Horizont. So laut er konnte, rief er ihnen zu. Als sie ihn bemerkten, schienen sie sehr erfreut. Sie hatten angenommen, er wäre den Abhang hinuntergestürzt und hätte sich das Genick gebrochen. Doch sie waren überrascht über das, was Cruentus ihnen sagte:
    Ich bedaure zutiefst, dass ich euch nicht weiter begleiten werde. Ich habe erkannt, dass mich mein Schicksal nun den Pass hinab in die hylianische Steppe führt. Wer will, kann mich begleiten. Aber es steht euch frei, nach Goronia zu gehen. Ich denke nicht, dass ihr dort in Gefahr seid. Die Goronen sind sehr stark und sehr viele. Sie werden euch zu beschützen wissen, falls dieses Wesen tatsächlich auftauchen sollte. Geht ihr aber mit mir entscheidet ihr euch für das Leben eines Vogelfreien. Wer mich kennt oder sogar in meiner Gesellschaft reist, ist in Gefahr. Das sollte euch klar sein. Und ich möchte euch nicht zu so einem Leben zwingen. Ich denke, Raikyu ist zu alt für so ein Leben und Noya noch zu jung. Kiro allerdings steht es frei, sich zu entscheiden. Begleite mich oder bleibe hier. Du hast die Wahl.

    Geändert von König Elessar (23.05.2005 um 15:36 Uhr)

  2. #2

    Stadt Hyrule

    Als Alukath in Hyrule ankahm ging er sofort in die Zitadelle der Zeit un fing an zu beten,und er hört Stimmen die Streng zu ihm Sagten:"Du kannst deinem Schiksal nicht entkommen!"
    Er öfnete seine Augen und Blickte auf das geschlossene Zeitportal, er verbeugte sich vor dem Altar der Zeit und ging zurück auf den Marktplatz, dort wurde er von einem verhüllten Mann angerempelt und hielt auf einmal eine Kette in der Hand an dessen Ende ein trieforce zeichen aus gold glänzte,er wollte dem unbekannten noch nach rufen der der war in der Menge verschwunden.Er steckte die kette ein un ging.

  3. #3
    Natürlich begleite ich dich! Ich lasse es mir doch nicht entgehen, von sämtlichen Soldaten und königstreuen Bürgern in ganz Hyrule gejagt zu werden.
    So brachen Kiro und Cruentus also erneut auf. Cruentus erwähnte Kiro gegenüber nicht, was ihn so plötzlich zum Umkehren bewegt hatte, aber Kiro fragte auch nicht weiter. Er wusste inzwischen, dass Cruentus jemand war, der seine Geheimnisse gern für sich behielt. Nachdem sie sich herzlich von Raikyu und Noya verabschiedet hatten, begaben sie sich den Pass hinunter.
    Unterwegs sahen sie am Wegesrand die Leichen zweier königlicher Soldaten liegen. Cruentus fragte sich, was sie dazu getrieben hatte, diesen Weg zu nehmen. Hatten die beiden sie verfolgt? Und warum waren sie jetzt tot? Hatte der fremde Shiekah etwas damit zu tun? Er erkannte, dass es noch viele Rätsel gab, die es zu lösen galt, bevor er wirklich verstehen würde, was es mit diesem Fremden auf sich hatte.
    Als sie Kakariko erreichten, erblickten sie keine Menschenseele weit und breit. Dieses Böse, das neuerdings vom Schattentempel ausging, hatte sie in Panik versetzt und dazu gebracht, Tag und Nacht in ihren Häusern zu bleiben. Die Wachen waren allesamt zum Friedhofseingang abkommandiert worden. Daher bemerkte niemand die zwei mysteriösen Gestalten, die sich durch die Straßen schlichen.
    Endlich durchquerten sie das unbewachte Tor in die Steppe. Cruentus war erleichtert, die grünen Hügel, die sich bis zum Horizont zogen, wiederzusehen. Dann sprach Kiro ihn an, das erste Mal, seit sie sich von den anderen getrennt hatten.
    Was glaubst du, hier zu finden?
    Eine gute Frage. Er wusste es selbst nicht. Warum hatte ihn sein Instinkt ausgerechnet hierher geführt?
    Ich hoffe, hier ein paar Antworten zu finden.
    Dann lief er los in Richtung Süden, möglichst weit vom König und seinen Handlangern weg. Um diese würde er sich später noch kümmern können.

    Die Sonne war schon längst untergegangen, als die beiden Freunde ihr Nachtlager aufschlugen. Nachdem sie ein Feuer entzündet hatten, begannen sie ein Gespräch. Sie unterhielten sich über ihre Vergangenheit, über ihre Pläne, über die aktuellen Geschehnisse in der Welt und noch vieles anderes. Kiro schien schockiert, als Cruentus von seinem Dienst unter Ganondorf erzählte, als wäre es etwas ganz Normales. Und das war es für ihn auch. Er hatte in Ganondorf nie das gesehen, was andere in ihm sahen. Für ihn war er ein gütiger Herr gewesen, der in Cruentus einen wissbegierigen und mächtigen Diener sah. Wer weiß, vielleicht wäre er eines Tages Ganondorfs Nachfolger geworden. Alles was er dafür hätte tun müssen, wäre die Beseitigung dieses kleinen Attentäters aus den Wäldern gewesen, der die Herrschaft des Großmeisters so abrupt beendet hatte. Und er hätte diesen kleinen Bastard ohne mit der Wimper zu zucken, erledigt, wäre nicht jemand dazwischen gekommen.
    Ja, du hasst ihn! Er nennt sich der Allmächtige, aber ist er das wirklich? Du könntest ihn beseitigen. Rache nehmen, wie du es einst vorhattest.
    Warum eigentlich nicht? Über all das, was in den letzten Wochen passiert war, hatte er ganz vergessen, warum er damals den König angegriffen hatte, warum er zum Tempel der drei Einheiten aufgebrochen war. Er wollte damals Rache nehmen, doch dann hatte er sich vom Allmächtigen verführen lassen. Adiutor hatte ihn auf seine Seite gezogen, ihn zu seinem Werkzeug gemacht. Und dafür musste er büßen. Niemand machte so etwas mit Cruentus Corvus, dem Sohn von Priscus, dem Shiekahführer.
    Cruentus? Ist alles in Ordnung mit dir? Du scheinst so in Gedanken versunken.
    Cruentus schreckte hoch. Er hatte ganz vergessen, dass er nicht allein war.
    Nein, nein. Es ist alles bestens. Mir geht es gut. Ich brauche nur etwas Schlaf.
    Das war nicht einmal gelogen. Er hatte sich extrem überanstrengt. Also torkelte er zu seinem Schlafsack und legte sich hin.

    Du willst dich mir also anschließen, Junge?
    Der überaus große Mann schaute Cursor tief in die Augen. Viele Tage war er ununterbrochen gewandert, nur um hierher zu kommen. Er hatte sich entschlossen, dem Mann zu dienen der nun vor ihm stand. Die Leute nannten ihn Ganondorf. Es hieß, er wäre ein treuer Diener des Königs von Hyrule. Doch war er das wirklich? Er sah jedenfalls nicht so aus.
    Ich hoffe, dir ist klar, wer ich bin und was meine Pläne für die Zukunft von Hyrule sind. In ein paar Jahren werde ich genug Macht haben, um das Land mit meinen Armeen der Finsternis einzunehmen und der neue Herrscher über alle Gebiete rund um die Steppe sein. Dann werden die Menschen mich anbeten und als Großmeister des Bösen verehren. Und dich werden sie vielleicht als meinen Diener ebenfalls anbeten. Allerdings nur, wenn du dann noch lebst.
    Mit zitternder Stimme antwortete der kleine Cursor ihm.
    Ich bin über die Gefahren durchaus informiert. Und ich bin bereit, sie auf mich zu nehmen. Denn ich sehne mich nach der Macht, die Ihr mir geben könnt, mächtiger Ganondorf. Und ein Leben ohne diese Macht ist in meinen Augen nichts wert.
    Ganondorf schmunzelte.
    Weise Worte, die du da sprichst, Kind. Aber du bist noch zu jung, sie in die Tat umzusetzen. Wenn du wirklich gewillst bist, an meiner Macht teilzuhaben. Dann wirst du viel trainieren müssen. Wie alt bist du jetzt?
    Ich bin 10 Jahre alt.
    Gut. Die nächsten 7 Jahre wirst du hier im Gerudotal verbringen. Du wirst den Umgang mit den Waffen der Gerudo lernen und zu einem mächtigen Krieger ausgebildet werden.
    Und dann...

    Ganondorfs Gesicht verzog sich zu einem grausamen Lachen.
    dann wirst du sehen, was es bedeutet, wahrhaft mächtig zu seien.
    Plötzlich fing Ganondorf an zu lachen, so laut, dass der ganze Raum erbebte. Cursor hielt den grausamen Klang dieser Stimme nicht mehr aus. Er kippte um und verlor das Bewusstsein.


    Schweißgebadet erwachte Cruentus. Was für ein furchtbarer Traum. Er war so real gewesen. Und er hatte ihn wieder an seine Vergangenheit erinnert. Den Teil seiner Vergangenheit, von dem er Kiro nicht berichtet hatte. Die Zeit, vor der Verwandlung, die in ihm vorgegangen war. Die Zeit, als er noch der Shiekahjunge Cursor war. Die Zeit, die er einfach nur vergessen wollte. Verängstig von diesem Traum beschloss er, den Rest der Nacht wach zu bleiben. Er würde wahrscheinlich sowieso keinen Schlaf mehr finden. Also setzte er sich ans Feuer und betrachtete das Spiel der Flammen.
    Er saß schon eine ganze Weile so da, als er plötzlich hinter sich ein Geräusch hörte. Seine Vermutung, Kiro wäre wach, wurde enttäuscht als er die schlafende Gestalt des Horrorkids ein paar Meter weit weg entdeckte. Doch wer schlich sich dann an sie ran. Cruentus verhielt sich, als hätte er nichts bemerkt und stocherte weiter mit einem Ast im Feuer herum.
    In dem Moment, als die Gestalt hinter ihm sich gerade auf ihn stürzen wollte, zog er blitzschnell seinen Bogen, legte einen Pfeil an und richtete ihn auf den Angreifer. Dieser schreckte beim Anblick des spitzen Pfeiles, der gefährlich im Schein des Feuers, funkelte, sofort zurück.
    Sobald du dich bewegst, schieße ich!
    Erst jetzt erkannte Cruentus, dass es sich bei dem Angreifer keineswegs um einen Mensch handelte, wie zuerst angenommen. Es war ein Moblin.

    Geändert von König Elessar (27.05.2005 um 18:37 Uhr)

  4. #4

    Kakariko - Taverne

    Rabe kam auf Daru zugerannt, während der merkwürdige Mann, mit dem Rabe sich eben noch unterhalten hatte, ins obere Geschoss ging. Ihr Gespräch war wohl beendet.
    Daru machte sich keine Gedanken darüber. Er war zu froh darüber, dass sie alle wieder vereint waren und vor allem gesund geblieben waren.
    Rabe : Daru. Du bist wieder auf den Beinen ?
    Daru : So leicht bin ich nicht unterzukriegen. Da muss schon was ganz anderes kommen. Aber was, bei den Göttinnen, ist hier vorgefallen ?
    Rabe : Ich bin mir auch nicht ganz sicher. Es ging alles so furchtbar schnell. Da war so ein finsterer Mann am Friedhof. Er beschwor Monster und hetzte sie auf die Bürger. Er kam direkt aus dem Schattentempel. Danach brach er in Richtung Todesberg auf, aber irgendetwas hinterließ er im Tempel. Dieses Etwas schickt immer wieder Untote in die Stadt. Hör zu : Ich bin dabei, einen Trupp aufzubauen, der im Tempel nach dem Rechten schaut. Jetzt wo du da bist, bin ich mir sicher, dass wir Kakariko von diesem Übel befreien können. Wir brechen morgen früh auf.
    Daru : Meine Befürchtungen waren also berechtigt. Hier herrscht wirklich das Chaos. Als ich im Gerudo-Tal war, hatte ich plötzlich dieses mulmige Gefühl und ich brach sofort auf. Ich glaube, dass die Splitter mich hergeführt haben.
    Rabe, du musst das hier in Kakariko alleine regeln. Ich werde zum Todesberg gehen. Wenn dieser Mann dorthin unterwegs ist, dann muss ich auch dorthin. Ich befürchte, dass er es war, der die drei Weisen auf dem Gewissen hat. Und wenn das stimmt, dann ist er auch hinter Gado her. Und wer weiß, was er meinem Volk antut. Wir Goronen sind ein friedliches Dorf. Sie werden ihn freundlichst in Empfang nehmen. Ich muss meinen Großvater und all die Anderen warnen, bevor dort das Gleiche geschieht, wie vor hundert Jahren, als Ganondorf alle Goronen gefangennahm und dem Drachen Volvagia zum Fraß vorwerfen wollte.
    Rabe :Ich verstehe ja, dass du dorthin musst, aber was ist mit den Leuten in Kakariko ? Sollen wir sie einfach ihrem Schicksal überlassen ?
    Daru : Ich weiß, ich bin in einer Zwickmühle....
    Tario :Geht ruhig nach Goronia. Ich habe alles mitangehört.
    Hör zu : Vor zwei Stunden habe ich eine Nachricht aus Hyrule erhalten. Sie schicken die Garde des Königs, um uns zu helfen. Schon bald werden sie hier sein.
    Rabe :Mann, da bin ich aber erleichtert. Ok. Daru, auf nach Goronia !
    Tario :Wartet. Da ist noch etwas...
    Daru : Was denn ?
    Tario : Vor ca. einer Stunde habe ich einen Goronen gesehen, der zum Todesberg unterwegs war. Er sah dir verdammt ähnlich und er hatte einen großen Hammer bei sich.
    Rabe : DORAN ???
    Daru : DORAN ???
    Tario : Kennt ihr ihn ?
    Daru : Ja, das ist mein kleiner Bruder Doran, aber was macht er hier ? Er sollte in Termina sein. Ich muss zu ihm. Rabe, ich werde alleine gehen. Das ist etwas, was wir Goronen alleine erledigen müssen. Du dürftest den Tempel ohnehin nicht betreten. Du wirst hier bleiben und auf die Garde des Königs warten. Anschließend führst du sie in den Schattentempel und befreist Kakriko. Ich weiß, du schaffst es. Lerne deinen Splitter zu nutzen. Er besitzt Kräfte, von denen wir beide nur träumen können.
    Rabe : Aber...
    Rabe konnte nicht ausprechen, denn Daru war bereits unterwegs. Er hatte sichs ein Schwert umgeschnallt und verließ die Taverne. Von oben schaute ihm der Fremde Mann hinterher, der sich vorhin mit Rabe unterhalten hatte. Hinter ihm schloss sich die Tür der Taverne und wurde verriegelt. Milina konnte gerade noch so durchschlüpfen. Vom Friedhof kamen unheimliche Geräusche, doch Daru konnte sich nicht darum kümmern.
    Schnellen Schrittes bestieg er den Todesberg.

  5. #5
    Stumm stand er da, traurig darüber, dass Daru wieder fort musste. Er wollte zur Tür stürzen und ihm hinterher rennen, aber er ließ es doch bleiben und sank schwer auf einem Sessel zusammen und sah betrübt Richtung Tür. Raikiru ging wieder hinunter und setzte sich neben ihn.
    Raikiru: Er ist wohl wirklich dein bester Freund?
    Rabe nickte...
    Raikiru: Ich will jetzt zwar nicht stören, aber was wird aus dem Plan?

    Genau der Plan! Das war es warum Rabe sich kümmern wollte. Auf der einen Hand wollte er Daru helfen, aber er musste hier bleiben und auf die Garde warten. Aber wollte einfach nicht so lange warten. Er sah Kakiriko als seine Heimat, die es jetzt zu beschützen galt. Die Taverne ist ja schon fast sein zu Hause und diese Stadt wollte er nicht dem Untergang einfach so preisgeben! Es galt zu handeln, auch wenn Daru erwartete, dass er später die Garde aus Hyrule zum Friedhof bringen würde.
    Der Plan sah folgendermaßen aus:
    Es galt primär rauszugehen und die Überlebenden in die Taverne zu bringen. Zweitens müssten sie zum Friedhof und herausfinden was dort los ist. Und drittens falls es möglich ist gleich dieses Übel ausmärtzen. Rabe, Daru und Raikiru sollten dabei die 3 Sachen erledigen und Milina und Tario würden sich um die Verwundeten kümmern. Daru fiel ja jetzt aus,...

    Rabe sah hoch zu Raikiru und spannte den Plan weiter.
    Rabe: Meiner Meinung nach machen wir weiter! Und beginnen bald mit der Aktion...
    Tario: Was?! Bist du wahnsinnig? Wir warten auf die Garde! Also ohne mich!
    Rabe: Du wirst wie besprochen Verwundete versorgen und... der Garde wenn sie eintrifft den Weg zum Friedhof zeigen... Raikiru und ich kümmern uns da draußen!
    Raikiru: Genau! Und am besten fangen wir gleich an im Schutz des Abends und des Gewitters... Wir bewegen uns Richtung Friedhof und sehen nach was los ist. Ich werde dir von den Dächern aus Unterstützung bieten und du wirst dich in den Straßen und Gasen bewegen...
    Rabe: OK so machen wir es!

    Tario krammte hinter seiner Theke etwas hervor und ging zu ihnen hinüber und stellte zwei Heiltränke auf den Tisch.
    Tario: Die habe ich mir immer aufgehoben für Notfälle... Aber verdammt noch mal macht keine Dummheiten!!!
    Damit war Tario also auch mit dem Plan einverstanden...
    Rabe und Raikiru standen auf und gingen los. Der eine ging die Treppen hinauf und weiter aufs Dach und der andere öffnete die Falltür und stieg hinein.

  6. #6
    Villon sah aus der Luft auf Kakariko herab und lächelte ein halbherziges Lächeln. Sicher, die Erweckung des Nekromanten hatte das Kräfteverhältnis zu seinem Gunsten ausbalanciert, die Schreie und das Leid waren physisch schon beinahe greifbar, doch etwas trübte diesen glorreichen Augenblick von Tod und Verzweiflung. Während die Helden des Lichts in alle Winde zerstreut waren, doch hoffentlich bald den Ruf der gefolterten Seelen diese Reiches hören würden, stellten noch kein Problem, ja nicht einmal ein Hindernis dar, welches den Weg zum Ziel erschweren könnte. Villon musste zugeben, und das überraschte ihn wirklich, dass er darüber enttäuscht war. Die vorigen Tempel waren nicht schwer zu finden und zu entweihen gewesen, kein Widerstand war da, der den Gesandten der Dunkelheit hätte aufhalten können und auch die Warnung des Wasserweisen war wohl von dem Wasser fortgespült worden, statt sich über das Land zu ergießen Bei diesem Gedanken musste Villon kurz auflachen und mit einem Blitzen in den Augen richtete er seinen Blick auf den Todesberg. Er fühlte den nächsten Tempel, sah den nächsten Wächter vor seinem geistigen Auge und trieb den Leichenvogel zur Eile.

    Sie landeten ein wenig Abseits des Eingangs nach Goronia. Villon stieg vom Rücken des Vogels, fasste seinen Stab fester mit beiden Händen und sah sich mit einem Problem konfrontiert. Die ganze Zeit hatte er keinen Gedanken daran verschwendet, doch als er jetzt den Berg unter seinen Füssen spürte und die gewaltigen Massen an Stein und Felsen mit seinen eigenen Augen sah, wurde er sich schlagartig einer Tatsache bewusst, die seinen Auftrag mitunter behindern konnte. Villon knirschte mit den Zähnen und schalt sich einen Narren, dass er daran nicht eher gedacht hatte. Die Goronen, die diesen Berg schon seit Menschengedenken als ihre Heimat titulierten und den Feuertempel als größtes Heiligtum ansahen, waren im ganzen Land zwar bekannt, doch immer als sanftmütige Kreaturen beschrieben worden. Ihre Stärke, obgleich mehrmals erwähnt, wurde doch eher in den Hintergrund geschoben und der Güte der Wesen den Vorrang gelassen. Was aber, so fragte sich Villon, würde passieren, wenn man diese sanften Gemüter provoziert? Immerhin, sie aßen Steine...

    Villon schüttelte den Kopf und richtet seine Gedanken wieder in das Hier und Jetzt. Die Dorfbewohner müssten bereits nach Hilfe gesandt haben und, wenn der König wirklich so gute Kontakte zu den Weisen und genug Intelligenz hatte, wie man sagte, dürfte schon ein Batallion von Rittern auf den Weg nach Kakariko sein. Früher oder später führte sie ihr Weg auf den Todesberg. Der Vogel war ein weiteres Problem, wie Villon enttäuscht feststellte. Anfangs schien es eine gute Idee zu sein, doch das Untier lies sich beiweiten nicht so leicht verstecken wie Kweros. Es schien auch nicht besonders für den Kampf gedacht zu sein. Villon ging auf den Vogel zu, der immer noch den schwarzen Kokon in der Klaue hielt. „Lass ihn fallen.“ wies er den Vogel an und schlitze das schwarze Gewebe mühelos mit dem Topas, auf der Spitze seines Stabes, auf. Shiro rollte auf den Boden, hustete schwer und verbarg sein Gesicht vor dem Sonnenschein. Er rollte sich so schnell es ging in den Schatten und riss, als er sich vor der Sonne in Sicherheit gebracht hatte, die Kleider von Leib. Er schleuderte sie weit von sich und stand nur in Unterkleidung, mit gezückten Schwert vor Villon. Der Schock saß noch immer tief, hatte unübersehbare Narben hinterlassen, gab Shiro jedoch den Mut und die Kraft seine Waffe gegen den Magier zu heben. „Bleib wo du bist, du Monster! Ich warne dich.“ Villon lächelte gütig und schritt auf Shiro zu, der weiter in den Schatten wich und das Schwert schützend vor sich hob. Villon erkannte mit einem leichten Erstaunen das Shiros Hände leicht zitterten und er Schwierigkeiten hatte sein Gleichgewicht zu halten. „Shiro, dir ist doch klar, wem du hier vor dir hast, oder? Und die Abmachung...“ Shiro fiel ihm ins Wort. Seine Stimme, normalerweise kontrolliert, kühl, arrogant, zitterte und überschlug sich einige Male. „Sei ruhig! Wir haben keine Abmachung! Ich sollte dir den Tempel öffnen und das tat ich. Doch dass du diese... diese Bestien freilässt... Davon war nie die Rede gewesen! Hast du gesehen was du auf Hyrule losgelassen hast? Das ist schon nicht mehr witzig, das geht einfach zu weit. Mord ist in Ordnung, Schändung von Heiligtümern, da mache ich noch mit. Aber was dieses Ding mit den Menschen anstellt, das geht einfach zu weit! Du musst gestoppt werden!“ Es überraschte Shiro nicht, dass Villon stehen blieb, den Kopf in den Nacken warf und lauthals auflachte. Doch was Shiro überraschte war der Umstand, dass es sich dabei um ein warmes, kehliges Lachen handelte. Verwundert lies Shiro das Schwert etwas sinken und trat einen Schritt aus dem Schatten heraus, jedoch zur Flucht bereit. Villon richtete wieder den Blick auf Shiro und lächelte ihn freundlich an. Wärme und Güte standen in seinen Augen und seine Stimme umschmeichelte Shiro wie warme Decken. „Ach, mein kleiner, verirrter Freund. Verloren im Nebel wandertest du dahin, getrieben von einem Hass auf dein eigenes Volk und die Menschen Hyrules. Fragen quälten dich und sicherlich auch Vorahnung von etwas. Shiro, sieh in dein Herz und erkenne eine Wahrheit, die alles viel einfacher machen wird: vor unserem Treffen warst du bloß ein Nichts, ein kleiner Junge der einige Talente im Schwertkampf hatte und durch die Fähigkeiten deines Volkes ein recht annehmbarer Dieb, mehr nicht. Sieh der Wahrheit ins Gesicht und erkenne das goldene Licht der Erlösung. Durch mich wirst du zu etwas, Shiro, zu etwas vor dem die Welt erzittern wird. Macht wolltest du doch? Dann bleib und werde Zeuge und Teilhaber einer der schrecklichsten und schönsten Mächte die du dir in deinen wildesten Träumen nicht ausmalen könntest. Sieh her.“ Und damit streckte Villon seinen Stab aus und berührte Shiro mit dem Topas an der Stirn. Er lies es zu, wusste er doch auf einer seltsamen Weise, das nichts Schlimmes passieren würde. Der Topas flammte auf und die Welt ringsum Shiro und Villon erlosch.
    Als Farben und Lichter wieder zurückkehrten, sah sich Shiro über Hyrule schweben. Zu seiner Rechten ragte der mächtige Gipfel des Todesberges in den Himmel und Feuer schoss aus seinem Krater in die Wolken, die die Sonne verdunkelten. Vor ihm lag die Schlossstadt Hyrule in Dunkelheit getaucht. Rauch stieg aus den Ruinen der Häuser und färbte den Himmel in ein fettiges Schwarz. Als Shiro sich umdrehte sah er große Geier über den Wald der Kokiri kreisen und Schwefel und Verwesung stiegen aus den einst majestätischen Wäldern empor. Doch als er sich zu seiner Linken drehte, stockte ihm schier der Atem: ein riesiges, gänzlich schwarzes Gebäude hing mitten in der Luft. Wesen, die mit Phantasie und gutem Willen als Vögel betrachtet werden konnten kreisten um die Spitze eines Turms, der wie ein Pestdorn aus dem hässlichen Gebäude schoss. Lichter zuckten durch die geschwärzten Fenster und enthüllten für einen Bruchteil einer Sekunde Schrecken, die Shiro niemals hatte sehen wollen. Angewidert von dem Blick, sah er nach unten, vorbei an grässlichen Wasserspeiern, Gerippen, die in die Wände gelassen worden und Schädel, die ein bizarres Muster ergaben, und sah eine große, klaffende Wunde in der Erde, dort, wo einst die berühmte Lon-Lon Farm gewesen war. Rauch und Schatten quollen aus dem Loch und ein stetiger Wirbel, so fein wie Engelsfedern, so schrecklich wie der eigene Verstand, entstieg diesem Höllenpfuhl und wand sich spiralenförmig in das Gebäude.

    Plötzlich öffnete sich kreischend und krachend das Tor des verfluchten Hauses und eine lange Zugbrücke, wie die Zunge eines verwesenden Dämons, glitt aus den unergründlichen Tiefen der Festung auf das Land zu. Wo die Brücke den Boden berührte zischten Flammen und Schwefel und saugte dem Boden das Leben aus. Shiro war gefesselt von dem Anblick der sich ihm bot. In seinen schlimmsten Albträumen hätte er nicht gewagt sich so etwas vorzustellen: Legionen von deformierten, widerlichen Gestalten traten hinaus ins Freie. Alle trugen sie Trachten von Kriegern einer glücklicherweise untergegangenen Zivilisation. Waffen so groß und schwarz wie die Nacht blitzten im Licht des Turmes. Shiro war sofort klar, als er die langen, gezackten, mit Widerhaken versehnen Klingen sah, dass diese Waffen nur aus einem einzigen Grund geschaffen worden waren: um den Gegner größtmögliche Pein und Qual zuzufügen. Endlos schien sich der Strom von Wesen des Wahnsinns hinzuziehen, doch dann kam plötzlich ein Mann aus dem Bauwerk geflogen. Auf eine Art Drache saß er, in einer schwarzschimmernden Rüstung, die das Licht einzusaugen schien, mit vielen Dornen und kleinen Rinnsalen versehen, schwebte der Krieger über die Legionen der Kreaturen. Fassungslos sah Shiro zu, wie das Monster, dass der Streiter ritt, wahllos seine riesigen Klauen in die Legionen tauchte, die eigenen Truppen zerfetzte und auffraß. Der Reiter machte keine Anstalten sein Reittier daran zu hindern. Endlich war auch der letzte Kämpfer aus dem schrecklichen Gebäude gekommen und die Brücke zog sich wieder zurück. Shiro sah auf, blickte in Villons freundliches Gesicht und...

    ... war plötzlich wieder auf dem Todesberg, in der strahlenden Sonne, die heiß brannte. Das Schwert fiel klirrend zu Boden, als Shiro die Kräfte verließen und er in die Knie ging. Schweiß rann ihm über die Stirn und sein Herz schlug hart gegen seine Brust.
    „Ja. Was du sahst wird sein.“ Villon beugte sich zu Shiro herunter und flüsterte ihm zu. Seine Stimme war keineswegs mehr freundlich oder schmeichelnd. Stahl und Kälte lag nun in ihr. „Du tust also gut daran deinen Platz zu wissen. Sei für mich oder vergehe in der Flamme, die diese Welt zu Asche verbrennen wird und sei dann mein bedingungsloser Sklave. So wie alle anderen, die sich mir widersetzen werden.“

    Villon drehte sich um, nahm die Kleidung Shiros mit dem Stab auf und warf sie ihm zu. „Steh auf jetzt. Wir haben Arbeit zu erledigen.“ Benommen nahm Shiro seine Kleidung, die blutdurchtränkt und nassgeschwitzt war, zog sie schwerfällig über seinen Körper und stand mit zitternden Knien auf. Er sah noch wie Villon die Spitze des Topas in das Herz des Vogel rammte und dieser grell aufflammte, bevor er verschwand, als Geräusche ihn herumwirbeln lies. Auch Villon hatte sich dem Geräusch zugewandt und lächelte kalt und grausam, als er zwei Goronen bemerkte, die, tief in eine hitzige Debatte vertieft, unaufmerksam auf Shiro und den Magier zugingen.
    Villons Augen verschwammen und das Dreieck schickte entzückte Schmerzwellen durch seinen Körper, die Villon mit Genuss spürte, als er sich auf das Artefakt der Macht konzentrierte.

    Das Dreieck leuchtete auf und schickte schwarze Adern durch den Körper Villons. Seine Stimme war kalter Tod: „Wie schön, dass ihr selbst zur Schlachtbank kommt.“

    Geändert von Konsum (01.06.2005 um 22:52 Uhr)

  7. #7
    Rabe kletterte aus dem Geheimgang hoch in ein dunkles Versteck. Er beugte sich ein wenig vor und sah auf das Dach. Raikiru sah hinunter und nickte ihm zu. Es ging los! Raikiru spannte in seinen mächtigen Bogen einen Pfeil und bewegte sich geduckt in Richtung Friedhof. Rabe zückte seine Klinge und machte sich auf alles gefasst. Gerade als er die erste Gasse scheinbar unbemerkt passierte durchzuckte es seinen Körper und er blieb stehen. Es war wieder eine Stimme die zu ihm Sprach. Es war nicht die übliche sondern eine kalte vermoderte...
    Ahh! Glaubst du den wirklich ich kann dich nicht sehen? Ja! Komm nur zu mir und nähre mich und meine Kinder mit deinem Fleisch! Ich warte auf dich und du wirst zu mir kommen... hahahaha,...
    Ich schicke dir einmal ein paar meiner Kinder damit du mir beweisen kannst, dass du es würdig bist in meine Nähe zu kommen, oder mich sogar zu sehen...


    Rabe sackte zusammen und lehnte sich an einer Hausmauer an. Raikiru hatte anscheinend nichts mitbekommen und ging weiter. Dieses Wesen hatte mehr Kraft als Rabe dachte... Die Dunkelheit brach ein und war fassungslos. Sollte er sich wirklich stellen? Der Einladung oder Falle nachgehen?
    Jedenfalls brauchte er Informationen und richtete sich wieder auf. Er musste sich sputen, denn Raikiru war einige hundert Meter vor ihm. Er lief, aber unheimliches Gebrül vor ihm ließ ihn wieder stehen! Die Begrüßung war da... Gleich drei der Zombies.

    Raikiru schoss mit aller Kraft auf die Monster, aber die Pfeile gingen entweder einfach durch das Fleisch, oder blieben stecken. Es machte sowie so keinen großen Unterschied da sie anscheinend so wieso wenig davon spürten. Die Monster grölten teilweise Raikiru an, aber sie konnten unmöglich auf das Hausdach hinaufkommen, daher wanden sie sich Rabe zu und humpelten auf ihn zu. Es waren 5 an der Zahl. Als erstes hob Rabe sein Katana und er wusste ja was zu tun war! Einfach den Kopf abhauen, das wirkte ja bei jedem Monster!

    Das erste ließ er kommen und köpfte es ohne Schwierigkeiten. Der leblose Torso fiel auf ihn zu, aber er wich aus. Ein paar Schritte ging er vor und wartete schon auf das nächste. Kurz bevor er wieder ansetzen wollte berührte etwas seinen Fuß! Er schaute schnell runter und sah die verrottete Hand des ersten Monster, wie es ihn festhielt! Das konnte doch nicht sein! Es sollte doch Tod sein verdammt noch mal! Neben dem Zombie lag sein Schädel. Die Augen drehten sich zu ihm und der Mund schrie ihn an. Es war mehr ein Gurgeln, weil die Stimmbänder nicht mehr funktionierten... Lästig wollte Rabe die Hand abschütteln, aber da berührte ihn etwas an der Schulter! Das war ein schwerer Fehler von ihm, denn er hatte das zweite Untier vergessen!!! Es hielt seine beiden Schultern fest und der aufgerissene Mund näherte sich ihm. Rabe bekam einen Einblick in das schreckliche Innenleben des Biestes. Der Gestank war unerträglich, die Zähne waren so verfault und hinüber, wie von einer Leiche. Drinnen war graues Fleisch und die Zunge spitz und lang, die sich nach vorne streckte um ihn vielleicht zu schmecken. Teilweise sah er auch Würmer und Maden, die sich darin tummelten. Das Maul kam immer näher mit seinen scharfen Zähnen, aber Rabe rammte sein Katana in das rechte Auge des Untiers. Kurz brummte es auf und der Kopf steckte auf der Klinge. Damit war es aber nicht getan, denn das störte das Monster wenig und bewegte den Kopf vorwärts. Die Klinge schnitt sich dabei weiter und kleine Stücke Fleisch tropften auf den Boden. Es kam immer näher bis es nicht mehr weiterkonnte. Der Knauf des Katanas versperrte das weiterkommen. Rabe dachte schon, dass alles jetzt aus sei und er drückte mit aller Kraft dagegen. Das verfaulte Auge des Zombies wurde verformt und eingedrückt. Das Monster achtete auf nichts mehr und drückte weiter um an das frische Fleisch zu gelangen. Da schoss ein Pfeil durch den Hals des Tieres und ließ es kurz zurückschrecken. Rabe nahm die Chance und schnitt das Schwert nach links unten und verpasste dem Untier fehlte dann ein großer Teil des Kopfes. Mit Kraft tritt er das Vieh auf den Magen und es stolperte zurück. Durch die anderen Zombies und es fiel rückwärts in einen mit Wasser gefüllten Pferdetrog und der Rest des Kopfes tauchte unter. Das Vieh erstarrte kurz und zerbröckelte richtig. Es zerfiel zu Staub, wie auch die andere Hälfte des Kopfes. Rabe verstand schnell und formte mit der Linken einen Wasserball. Es war des Rätsels Lösung! Man musste sie zuerst so gut es geht Köpfen und dann in kaltes Wasser tauchen, damit das Wasser durch den Hals in ihre Körper tritt! Damit konnte er sie besiegen! Deswegen sah er hinunter auf den ersten Zombie, der an seinem Bein hing und ließ den Wasserball fallen... Wie erwartet zerfiel das Vieh wenig später zu Staub. Die anderen Untiere wollten mit ihren Armen müde die Pfeile aus der Luft weg wischen. Es war klar, dass sie die Pfeile nicht abwehren konnten, aber sie verstanden es nicht. Sie waren wie Schildkröten, die versuchten Fliegen zu fangen. Als sie aber merkten, dass zwei ihrer Brüder nicht mehr da waren wendeten sie sich Rabe zu. Der Kampf war nicht gerade leicht, weil die drei immer zusammenstanden und nicht viel Möglichkeiten für effektive Angriffe anboten. Die konnte seine Klinge abwehren mit ihren Händen, aber einen Arm konnte Rabe komplett abschlagen und bald den Kopf. Bevor der Kopf nachwuchs schleuderte er dem Monster noch einen Wasserball entgegen. Die weitere Kampf verlief ähnlich und ständig unterstützte ihn Raikiru mit seinen Pfeilen.
    Rabe bekam aber einen harten Schlag gegen seinen Linken Arm. Er hatte nicht gerechnet, dass sie mehr konnten als nur zu beißen und mit ihren Armen abwehren. Einer holte nämlich aus und erwischte ihn mit einem heftigen Schlag. Das wird wohl einen blauen Fleck geben,...

    Als der Kampf vorbei war sprang Raikiru vom Dach, klappte seinen Bogen zusammen und lief zu ihm und griff Rabe auf die Schulter.
    Raikiru: Alles in Ordnung?
    Rabe: Ja, ja,... Ich glaube schon.
    Raikiru: Du siehst so mitgenommen aus...
    Das war er auch, aber eigentlich machte er sich mehr Sorgen und Gedanken, wegen der Stimme und seinem Besitzer. Wenn das seine Kinder waren, was würde dann er sein? Und vor allem wie stark?
    Rabe: Egal! Auf jetzt wir sind bald da! Warum bist du nicht mehr auf den Dächern?
    Raikiru: Ich machte mir sorgen und außerdem sind die Abstände schon zu groß zwischen den Dächern,... Ich kann nicht so weit springen. Sollten wir nicht umkehren?
    Rabe: Was?
    So richtig wollte er nicht daran glauben,... Raikiru der Abenteurer will einem Problem weichen und sich zurückziehen? Nein! Das konnte nicht sein. Rabe will sich nicht zurückziehen und einfach davon laufen! Das hatte er schon in Noctrun gemacht, aber dort war es ja anders. Dort verband ihn nichts mehr mit dem Dorf, aber Kakirko,... daran lag ihn etwas. Rabe merkte nicht, dass Raikiru recht hatte und die pure Vernunft aus ihm sprach. Es war einfach gefährlich und das ganze zu ungewiss...
    Raikiru: Glaubst du den wirklich, dass wir eine Chance gegen die ganzen Bestien haben?
    Rabe: Nein, aber darum geht es mir nicht! Wir brauchen mehr Informationen, sonst verheizt Hyrule am Ende eine ganze Garde! Lass es uns ruhig angehen und vor allem heimlich. Niemand soll uns entdecken und vielleicht gibt es ja Überlebende!
    Anscheinend waren das genug Argumente um ihn zu überzeugen...
    Raikiru: Gut lass es uns so machen. Schnell in die Schatten!

    Gesagt getan und sie schlichen weiter Richtung Friedhof. Die Stimme redete wieder auf ihn ein, aber Rabe ignorierte es so gut es ging. Er will sich nicht auf einen Kampf einlassen,...
    Ahhh! Du hast es also geschafft. Gut meine Klinge dürstet schon und ich erwarte dich im Schattentempel und werde dich mit meiner Leibgarde empfangen! Hörst du ich warte auf dich! Es wird ein Festmahl nur du wirst der Braten sein....

  8. #8
    Ein Moblin? Wie kann das sein? Ihr wurdet doch besiegt!
    Ich nix wollen machen Ärger! Ich lieber Moblin! Ganz lieber Moblin! Ich nichts tun! Bestimmt nicht! Lassen los! Bitte!
    Cruentus nahm seine Hand von der Kehle des Moblins. Was tat dieses Wesen hier? Und wieso lebte es überhaupt noch? Die Moblins waren ausgerottet worden. Er war selbst dabei gewesen und hatte ihren Anführer besiegt.
    Der Moblin hatte sich inzwischen aufgerichtet und seinen Speer zur Seite gelegt, um Cruentus seine friedlichen Absichten klarzumachen.
    Was treibst du hier?
    Ich? Ich kommen von großes Oberschwein! *grunz* Er schicken mich, damit ich dich holen. Mein Name sein Fidus.
    Großes Oberschwein? Und du sollst mich holen?
    Der Moblin grunzte erfreut über Cruentus Verständnis. In Wirklichkeit verstand dieser aber kein Wort von dem, was der Moblin ihm gerade berichtete.
    Ja! Ja! *grunz* Dich holen! *grunz* Dich und Gnom, der kommen aus Wald in Süden.
    Du willst also, dass ich und Kiro mit dir kommen?
    Ja, genau! Das sagen großes Oberschwein! Er sagen: "Fidus, bringen mir den mächtigen Schrumpfnasenkrieger und anderen mächtigen Krieger, der Gnom aus Wald in Süden ist." *grunz*
    Wer ist dieses "große Oberschwein"?
    *grunz* Ich nicht dürfen sagen. Ich dich zu ihm bringen. Du holen den Gnom! Wo er sein?
    Das war eine gute Frage. Als er sich umdrehte, entdeckte Cruentus, dass Kiro nicht auf seinem Platz lag und schlief. Er war verschwunden.
    Plötzlich wurde Fidus nach hinten weggerissen, stolperte und landete unsanft auf dem Boden.
    Ehe Cruentus einschreiten konnte, hatte der Angreifer sich auch schon über den Moblin gebeugt und hielt ihm ein Messer an die Kehle.
    Das ist dein Ende, dreckiger Moblin!
    Kiro, lass ihn los! Er wird uns nichts tun.
    Was soll das heißen? Er ist ein Moblin! Eine Kreatur des Bösen!
    Kiro, er will uns zu seinem Anführer bringen.
    Du sagst das, als wäre das etwas Gutes.
    Vielleicht ist es das auch. Er lässt uns freiwillig mitgehen. Und wo willst du sonst hin? In die Stadt können wir nicht. Wir müssen wohl oder übel irgendwo rasten, wo wir unsere Vorräte und unsere Ausrüstung aufstocken können.
    Kiro schien überzeugt. Immer noch vorsichtig gegenüber ihrem neuen Begleiter nahm er sein Messer von dessen Hals.
    Na gut! Wo soll es denn lang gehen?

  9. #9
    Sie standen vor den drei heiligen Steinen und zuffel konnte nicht glauben, was sie da sah. Doch es gab so viele Beweise, dass die Legende wirklich existiert hatte, doch zuffel konnte sie einfach noch nicht glauben.
    "Wahnsinn..." murmelte sie.
    "Wenn du mir nun endlich glauben würdest!" schnaufte Bonny. Sie wurde ungeduldig.
    "Woher nimmst du die Gewissheit?" zuffel starrte Bonny mit großen Augen an, während sie langsam um den Altar, auf denen die drei heiligen Steine waren, ging.
    "Diese Legende ist so weit verbreitet. Selbst in Termina kennt man diese Geschichte von Link, der Königreich Hyrule vor dem Untergang bewahrt hat." begann Bonny.
    "Alles, was überliefert wurde, ist so glaubhaft dargestellt worden, dass man eigentlich keine Zweifel haben kann!"
    "Ich weiß, wie du mich überzeugen kannst..." tüftelte zuffel.
    "Wie?" Bonny schaute erstaunt an dem Altar vorbei zu ihr.
    "Zeig mir die Ocarina of Time!"
    Bonny schluckte.

  10. #10

    Bergpfad

    Daru und Milina hatten schon die Hälfte des Weges nach Goronia hinter sich. Während Daru sich nur Gedanken um seinen kleinen Bruder Doran machte, der scheinbar alleine nach Goronia ging, wo ja auch dieser mysteriöse Mann hingegangen ist, machte sich Milina um ganz andere Sachen Gedanken.
    "Wer ist bloß dieser Mann ? Ist es womöglich das Übel, von dem der Deku-Baum geredet hat ? Wenn er so mächtig ist, dass er eine solche Menge Monster auf Kakariko hetzen und zusätzlich noch die Weisen bezwingen konnte, dann ist er uns weit überlegen. Hmm ? Der Deku-Baum hat ja davon gesprochen, dass die Splitter der Schlüssel sind. Ich könnte wetten, dass Daru und Rabe bereits darüber bescheid wissen. Ich bin wohl nicht die Einzige, die ein Geheimnis hat. Wir haben bis jetzt nur fünf Splitter gefunden. Wenn wir das Böse aufhalten wollen, dann brauchen wir aber alle sieben. Ich bin mir auch nicht sicher, ob diese Gerudo oder dieser Daven, der ja scheinbar verschollen ist, bereit sind zu kämpfen. Bei Daru und Doran weiß ich, dass sie zumindest ihr Bestes geben werden, doch wird das reichen. Und was Rabe betrifft, naja, der benimmt sich in letzter Zeit auch so seltsam. Irgendetwas Dunkles umgibt ihn. Was ist eigentlich mit dieser Gerudo passiert ? Daru ist ja ohne sie zurückgekommen. Ich glaube, ich sollte ihn mal fragen.
    Milina : Du, Daru ? Was ist eigentlich mit dieser Gerudo ?
    Daru : Du meinst Ravana ? Keine Ahnung, was mit ihr ist. Ich habe sie einfach im Gerudo-Tal stehen lassen. Ich hatte es eilig und habe ihr nichtmal bescheid gesagt.
    Milina : Und der Splitter ?
    Daru : Was soll damit schon sein ? Sie hat ihn noch und ich glaube, sie wird ihn noch brauchen, nicht wahr Milina ? Da habe ich doch Recht, oder ?
    Milina : Wie ? Was ? Äh....
    Daru : Komm schon. Du brauchst es nicht vor mir zu verheimlichen. Du hast mit dem Deku-Naum gesprochen, als wir damals im Kokiri-Wald
    waren, oder ? Er hat dir gesagt, dass wir die Splitter nicht nur sammeln, sondern auch zu ihren rechtmäßigen Besitzern bringen müssen, damit wir zu siebt gegen das Böse kämpfen.
    Milina : Woher...?
    Daru : Ich weiß es nicht... Als ich neulich Nacht bewusstlos in der Taverne lag und du dort warst, da konnte ich plötzlich deine Gedanken lesen. Es kommt mir selber schon zeimlich unheimlich vor, was ich neuerdings für Kräfte habe.
    Milina : Du weißt also alles. Naja, dann ist es wenigstens raus. Du bist einer der Erben vom Helden der Zeit. Du besitzt die Kraft des Mutes, genau wie sechs andere Auserwählte. Dazu kommen noch die Fragmente Weisheit und Kraft. Wer weiß, was mit denen passiert ist.
    Daru : Das wüsste ich auch gerne, aber wir wissen bei zumindest drei Personen, dass sie ebenfalls über die Kraft der Splitter verfügen.
    Ich weiß, dass Doran und Rabe sie beherrschen können, auch wenn sie es nicht zugeben und bei Ravana bin ich mir fast sicher, dass sie es auch kann. Sie weiß es nur noch nicht.
    Die Frage ist, ob dieser Daven es kann. Ich wüsste auch gerne, wer den letzten Splitter hat und wer der Besitzer von meinem zweiten Splitter ist,a ber erstmal müssen wir diesen Kerl davon abhalten in Goronia dasselbe zu veranstalten, wie in Kakariko. Wir werden ihn nicht besiegen können, aber vielleicht können wir ihn aus Goronia vertreiben.

  11. #11
    Bonny tickte sich kurz gegen die Stirn"Sonstige Wünsche?!",fragte sie.
    Zuffel:"Ich meins ernst!"
    Bonny:"Und ich erst....!"
    Bonny wurde von einem Knurren unterbrochen.Schon wieder dieser Hund,der damals als Warnung gekommen war...
    "Zuffel,lass uns verschwinden!",sagte sie ohne auf ihre Antwort zu warten,hatte sie zuffel schon am Arm gepackt und hintersich her geschleift."Bist du jetz völlig bescheuert?!",fragte Zuffel."Nein,ich will uns nur Retten!",sagte sie ernst,hörte etwas weiter weg schritte die näher,näher und näher kamen...

  12. #12
    zuffel stolperte hinter Bonny her, die sie fest am Arm gepackt hielt. Hinter ihnen knurrte ein sichtlich aufgebrachter, rabenschwarzer Hund.
    "Bonny! Was soll denn das?" entgegnete zuffel mit ernster Stimme.
    "Glaub' mir, wir sind hier nicht sicher... vertrau' mir doch!"
    zuffel riss sich von Bonny los und drehte sich blitzschnell um.
    "Was soll denn der Hund schon groß machen?" spöttete sie.
    zuffel, jetzt werde doch nicht übermütig. Wie kann ich sie nur davon überzeugen, dass wir von hier verschwinden müssen, solange wir noch Gelegenheit dazu haben! dachte Bonny.
    "zuffel, jetzt komm' schon!" schrie sie.
    Der Hund kam auf bedrohliche Nähe an zuffel heran. Doch zuffel verbarg ihre Angst und blickte dem Hund stark entgegen.
    "zuffel, nun lass' das doch!" redete Bonny immer noch auf sie ein.
    Doch zuffel schien nicht auf sie zu hören.
    Was auch immer dieser Hund hier von uns will... von so einem lass' ich mich nicht vertreiben. Mal schauen, was kommt.. zuffel blieb stur und wandte ihren Blick nicht von dem schwarzen Hund ab.
    "zuffel!!! Um Gottes Willen, schau' doch mal hinter den Hund, verdammt!". Bonny gab sich alle Mühe, die sie geben konnte, um zuffel vor der schwarzen Gestalt zu warnen, die hinter dem Hund auftauchte. Sie trug eine schwarze Kapuze und hatte diese tief ins Gesicht gezogen, sodass sie dieses völlig verbarg.
    "Was denn, Bonny?" murmelte zuffel geistesabwesend.
    Doch dann sah auch sie es. Langsam richtete zuffel ihren Blick auf die vermummte Gestalt und schluckte schwer. Erst dann erkannten Bonny und zuffel, dass sie einen Bogen in der Hand hatte.
    Die Gestalt reagierte schnell und zog einen Pfeil aus dem Köcher, den sie auf dem Rücken trug. Sie spannte ihn und richtete den Pfeil auf zuffel.
    Das war's dann wohl. zuffel zitterte. Auch Bonny dachte etwas in dieser Situation:
    Ich habe es geahnt. Warum hab' ich nicht schon früher auf meine innere Stimme gehört? Oh mein Gott...
    Nun stand Bonny bereits neben zuffel und sie schauten beide in die gefährlichen Augen des knurrenden Hundes...

  13. #13
    Sie hatte die ganze Zeit nur Okarina gespielt,sie dachte nach."Zuffel,sei mir nicht böse...",murmelte sie vor sich hin,sie stand auf und lief richtung Steppe.Vom weiten sah sie eine Gestalt.Sie blieb noch eine Weile stehen.Als sie urplötzlich los rannte.Sie winkte wie verrückt"ZUFFEL!!!!!!!!!!!",rief sie winkend,schloss sie in die Arme als sie vor Zuffel stand."Warum..?",weiter kam Zuffel nicht da Bonny schon losredete:"Ich habe den jenigen gesehen der dir schaden will,Ich bin davon Gallopiert"Zuffel nickte.Bonny wies mit dem Kopf nach Kakariko und lief dann in die Richtung,neben ihr Zuffel.Es war etwas Dunkel als sie ankamen.Sie schauten sich um,bei der großen Eiche sahen sie eine Gestalt,es sah aus wie ein Hund.er hatte glühende Augen.Bonny und Zuffel hielten den Atem an und beobachteten das Wesen,das auf mysteriöse weise ganz plötzlich verschwand."Was war das?",flüsterte Zuffel.Bonny blieb still schaute starr gerade aus..

  14. #14
    Daru fiel auf, dass Ravana wohl ein wenig mulmig wurde, als sie sich der langen Brücke näherten.
    „Komisch. Eine Gerudo, die Angst zeigt ?“ , dachte er. Er rollte sich zusammen und rollte über die Brücke.
    Als er auf der anderen Seite angekommen war, schaute er zurück. Ravana stand noch immer vor der Brücke.
    Daru : Komm schon ! Was ist denn los mit dir ?
    Zögernd betrat Ravana die Brücke und ging langsam hinüber.
    Währenddessen sah Daru sich um. Direkt in der Nähe der Brücke befand sich wohl sowas wie ein Gasthaus.
    Das Gebäude sah noch neu aus und war wohl auch nicht von Gerudos gebaut wurden.
    Ravana : Wir werden hier heute rasten.
    Daru sah Ravana verwundert an. Sie war wohl ein bisschen sauer, weil er sie eben so angefahren hatte.
    Es kam ihm aber trotzdem merkwürdig vor, dass sie vorzog hier zu rasten, obwohl die Gerudo-Festung
    Nur noch einen Katzensprung entfernt lag. Er ließ sich dennoch nichts anmerken und sie betraten das Gasthaus.
    Inzwischen war es Nacht geworden und Daru schlief tief und fest. Ravana hingegen war noch wach. Die Zimmer hatten hier alle einen kleinen Balkon und dort stand sie und blickte in den Himmel. Anscheinend dachte sie über etwas nach. Direkt neben ihrem Zimmer lag Darus Zimmer und so hörte sie auf einmal Geräusche von dort.
    Ravana dachte, dass sich dort jemand an Darus Sachen zu Schaffen machte und war mit einem Satz auf dem anderen Balkon. Sie musste lachen, als sie bemerkte, dass Daru nur im Schlaf redete.
    Daru : ....Rabe...wo ist Daven ? ... Milina....hast du sie gefunden ?
    Ravana wunderte sich, denn obwohl Daru doch relativ viel über seine Reisen erzählt hatte, so hatte er diese Personen nie erwähnt. Einzig der Name Rabe kam ihr bekannt vor. Sie erinnerte sich, dass ein Junge mit diesem Namen am Bogenschieß-Wettbewerb in Kakariko teilgenommen hatte. Sie überlegte, ob sie Daru am nächsten Morgen darauf ansprechen sollte oder, ob sie es lieber bleiben ließe. Vermutlich wäre es ihm peinlich, wenn man ihn auf seine „nächtlichen Aktivitäten“ ansprechen würde und sie wusste auch nicht, wie diese Goronen tickten, aber es interessierte sie schon brennend.
    Ravana blieb noch ein paar Minuten auf, dann ging auch sie ins Bett.

  15. #15

    Gerudo-Tal

    Während Ravana noch zaudernd an der Brücke stand, rollte Daru sich kurzerhand zusammen und überquerte die alte Brücke als rollender Stein. Ravana sah, wie manche Balken sich bedenklich bogen und die ganze Brücke ein wenig schwankte und war sich plötzlich sicher, dass Daru die Brücke so endgültig beschädigt hatte und sie unter ihr dann einstürzen würde.
    Wieso konnte er sich nicht einfach vorsichtig darüberbewegen, wie jeder normale Mensch auch?
    Als Daru die andere Seite erreichte, sich umdrehte und sah, dass sie zögerte, rief er ihr etwas zu, doch durch das Rauschen des Wasserfalls konnte sie die Worte nicht verstehen.
    Ängstlich betrat sie die Brücke und versuchte, sich nur auf die sicheren Bretter zu konzentrieren und die an manchen Stellen fehlenden Balken und das grüne tosende Wasser, das man durch diese Lücken sehen konnte, zu ignorieren.
    Es kam ihr vor wie eine Ewigkeit, doch schließlich erreichte auch sie die andere Seite der Schlucht.
    Überrascht bemerkte sie ein kleines heimeliges, an die Felswand gebautes Haus mit einem leise im Wind schaukelnden Gasthaus-Schild über der Tür. Dieses Haus hatte sie gar nicht gesehen, als sie das erste Mal die Brücke überquert hatte.
    Die Sonne stand schon dicht über den Felsen und tauchte die Umgebung in ein rötliches Licht. Bis sie die Gerudo-Festung erreichten, würde es stockduster sein – und eigentlich wollte sie die Gerudo nicht im Schlaf überraschen, so entschied sie, dass es besser war, die Nacht in diesem Gasthaus zu verbringen. Ravanas Füße taten auch schon weh, und als sie diese Entscheidung getroffen – und Daru mitgeteilt hatte, freute sie sich darauf, endlich wieder in einem weichen Bett zu schlafen.

    Nachdem Daru und Ravana sich nach einem kleinen Mahl auf ihre Räume zurückgezogen hatten, war es ihr jedoch nicht nach Schlaf zumute, obwohl sie müde war und eine Handvoll Schlaf sicher das Beste wäre.
    Die Zimmer waren klein und karg eingerichtet, doch die Betten sahen einladend aus und jedes der Zimmer hatte einen kleinen Balkon, von dem aus man zum Wasserfall hinüber schauen konnte.
    Auf diesem Balkon stand Ravana eine Weile und schaute zum sternenklaren Nachthimmel hinauf, während das Rauschen des Wasserfalls gedämpft zu ihr hinüber scholl.
    Die Sterne funkelten beruhigend, doch Ravana hatte kein gutes Gefühl. Irgendein dunkler Schatten lag über Hyrule. Sie wusste nicht was, und wie sie auf den Gedanken kam, doch eine gewisse Unruhe war fast mit den Händen zu greifen.
    Der Tod des Weisen des Wassers, dann der unerwartete Angriff auf Kakariko, ausserdem die unheimliche Geschichte über den Gerudo-Magier Wüstengeist, die ihr Bumara erzählt hatte...
    Irgendwo in Hyrule gab es ein Zentrum des Bösen, das erwacht war und langsam aber sicher auf etwas hinarbeitete, das sicher nichts Gutes verhieß.
    Jemand webt ein Leichentuch aus bösen Absichten und unheilvollen Taten, das er über ganz Hyrule decken wird ... dieser Satz schlich sich in Ravanas Gedanken, und sie schauderte.
    Die Gerudo waren eng mit der Natur und den Göttinnen verbunden, daher vermutete Ravana, dass sie es spürten, wenn irgendetwas gewaltsam in das friedliche Leben der Bewohner Hyrules eingriff.

    Ein seltsames Geräusch kam aus Darus Raum, der direkt neben dem Ihren lag. Aus ihren Gedanken gerissen horchte Ravana auf und glaubte, dass jemand in Darus Zimmer eingedrungen war und dort nach etwas suchte. Ravana schwang sich auf das Geländer des Balkons, machte einen Satz hinüber zu Darus Balkon und betrat leise sein Zimmer durch die wehenden Vorhänge.
    Niemand war dort – nur Daru, und dieser redete im Schlaf. Ravana lachte leise. Er erwähnte mehrere Namen, die ihr alle nichts sagten. Außer Rabe, sie konnte sich an einen Teilnehmer am Bogenschießwettbewerb erinnern, der ebenfalls Rabe geheißen hatte. Daru hörte sich besorgt an.
    Neugierig wartete, ob Daru nochmal etwas sagen würde, doch dieser blieb ruhig.
    Kurz darauf verließ Ravana das Zimmer wieder und fühlte sich inzwischen ebenfalls müde genug, um auch schlafen zu können.

    Am nächsten Morgen erwähnte sie Daru gegenüber nicht, dass er im Schlaf geredet hatte, und er sagte von selbst natürlich auch nichts. Vielleicht erinnerte er sich nicht mehr an seinen Traum.
    Doch Ravana würde trotzdem gerne wissen, wer diese Leute waren, die er erwähnt hatte, und was mit ihnen war, dass sie Daru bis in den Schlaf verfolgten.

    Sie brachen früh auf und legten die letzte Wegstrecke in nur einer Stunde zurück. Ravana freute sich sehr darauf, ihre Leute wieder zu sehen, und auch die Wüste hatte sie sehr vermisst. Vielleicht würde sie Zeit haben für einen Ausflug in ihre frühere Heimat.
    Als die beiden die in den Stein gehauene Treppe erreichten, die hinauf zum großen bewachten Platz vor der Festung führte, hielt Ravana Daru kurz zurück.
    „Daru, pass auf. Du weißt wahrscheinlich, dass die Gerudo Fremden gegenüber sehr mißtrauisch sind, also überlass mir zuerst das Sprechen. Halte dich einfach zurück, ja? Ich werde ihnen erklären, wer du bist und warum du hier bist, und sobald sie akzeptiert haben, dass du niemanden stören wirst, bist du sicher.“
    Unmutig nickte Daru mit dem Kopf.
    Das Volk der Goronen war ein sehr offenes und freundliches Volk, wie Ravana inzwischen gehört hatte, und bestimmt kam es ihm sehr seltsam vor, hier auf eine verschlossene und misstrauische Rasse zu stoßen.
    Die beiden stiegen die wenigen Stufen hinauf und standen dann vor der riesigen Festung.
    Die buntgekleideten Wächterinnen hatten die Besucher schnell entdeckt und kamen auf die beiden zugelaufen.
    Ravana erkannte einige von ihnen und lächelte ihnen zu, und auch sie wurde schnell erkannt. Die Gerudo liefen aufgeregt durcheinander – es kam nicht oft vor, dass jemand, den sie kannten und schätzten, das Tal betrat.
    Ein lauter Pfiff ertönte, als eine der Wächterinnen auf zwei Fingern pfiff, und kurz darauf strömten weitere Gerudo aus dem dem Haupteingang.
    Daru hielt sich im Hintergrund, wie Ravana empfohlen hatte, und wie erwartet wurde er äußerst misstrauisch beäugt. Einen Goronen hatten die wenigsten der Gerudo schon einmal gesehen.
    Endlich stand Ravana Bumara, der Anführerin der Gerudo, gegenüber. Sie umarmten sich kurz und Ravana sah, dass ihre Tante sich über ihre Rückkehr freute, obwohl diese es sich nicht wirklich anmerken ließ.
    Schließlich fragte Bumara, wer ihr Begleiter.
    Ravana stellte Daru vor und sagte: „Er hat in einem Bogenschießwettbewerb eine Eintrittskarte zur Gerudo-Arena gewonnen, und diesen Gewinn möchte er einlösen. Er ist ein netter Kerl, und er wird sich an eure Regeln halten. Lasst ihn nur die Arena betreten und gebt ihm heute abend eine Gästekammer, es wird gar nicht weiter auffallen, dass er da ist.“
    Bumara musterte Daru nachdenklich, nickte dann und sagte: „Sei willkommen, Daru vom Volke der Goronen. Es freut uns, dich beherbergen zu können. Möchtest du gleich die Arena betreten?“

  16. #16
    Villon schmetterte die Schatulle in eine Ecke und verstaute das zusammengerollte Pergament. Er bebte vor Wut, konnte sich aber noch beherrschen und nicht laut losbrüllen. Schwer atmend und mit Zornesröte im Gesicht drehte sich der Wüstengeist ganz langsam um. „Und wo, wenn ich fragen darf, ist dann der Weise des Waldes?“ Seine Stimme war kaum mehr als ein Flüstern, doch die unausgesprochenen Drohungen ließen seine Stimme zittern. Suëss schien weiter zu schrumpfen, als die den funkelnden Blick ihres Bruders ertragen musste. Ihre Finger suchten nach einer Beschäftigung und fanden ihren Bogen. „Ich... weiß es nicht. Woher auch? Dieses Mädchen wurde gerufen um ihn zu ersetzen und dich in eine Falle zu locken. Der Weise ist schon seit geraumer Zeit nicht mehr hier. Ich denke, er verschwand bevor der Kampf im Keller anfing.“ Villon begann auf und ab zu wandern. Das stetige Klacken seines Stabes hallte von den Wänden wider und allmählich wich die Röte aus seinem Gesicht. Er atmete tief durch und erinnerte sich, dass es in der Wüste fatale Folgen haben konnte, die Beherrschung zu verlieren und nicht mehr Herr seiner Sinne zu sein. Er steuerte einen Haufen Trümmer an und lies sich auf den Stein fallen. Den Stab über die Knie gelegt faltete er die Hände und stützte seinen Kopf auf ihnen. „In Ordnung. Mal angenommen, sie wüssten von mir und meinem Vorhaben, dann unterschätzen sie mich aber ganz gewaltig, wenn sie nicht mehr schicken, als dieses kleine Kind. Sie haben also den Weisen abgeholt, diese Mädchen hier gelassen und darauf gehofft, dass es mich erledigen wird, was es ja auch fast geschafft hat. Die große Frage ist also: Wo haben sie ihn hingebracht und wer sind sie?“ Suëss kam langsam näher und hielt sich bereit, das Weite zu suchen, wenn es nötig sein sollte. Sie hatte Villon noch nie gesehen, wusste aber immer um seine Existenz, wie es bei Geschwistern üblich war. Behutsam näherte sie sich ihm und setzte sich dann neben ihm. Villons Blick war jedoch in weite Ferne gerichtet, sodass er das hier und jetzt nicht wirklich mitbekam und nur am Rande seiner Aufmerksamkeit mitbekam, dass sich Suëss an ihn lehnte. „Die Halle der Weisen...“ sagte er langsam zu sich selbst und tippte dabei mit den Fingerspitzen aneinander. Das war es. Dort musste er und vielleicht auch alle anderen sein. Nun, es hatte einen gewissen Vorteil, dass musste Villon zugeben. Doch ein Blick auf seinen rechten Handrücken verriet ihm, dass es immer noch ein kleines Problem darstellte.

    Das Dreieck pulsierte wieder angenehm und durchströmte seinen Körper mit wohliger Wärme. Er hatte das Gefühl immer schläfriger zu werden und merkte plötzlich, wie erschöpft er war. Der Kampf gegen Salias´ Geist, der nun den Geist der dunklen Priesterin als Gefäß diente, schien stärker an seinen Kräften gezehrt zu haben, als er es für möglich gehalten hatte. So war es kaum verwunderlich, dass Villon der Wärme nachgab und der wispernden Stimme in seinem Kopf völlig unterlag. Er spürte wie er weiter und weiter wegrutschte, die Realität verlies und dorthin ging, wo Träume entstanden und auf die Welt geschüttet wurden.
    Oder mit anderen Worten: Er schlief ein.
    Doch nur sein Geist. Sein Körper befreite sich unsanft von Suëss´ Gewicht und stand auf. Seine Augen waren schwarz, nicht mehr perlgrau und Äderchen pulsierten in einem mitternachtsschwarz über seinen Körper. Sie verschmolzen mit den Tätowierungen gaben ihm ein grässlicheres Aussehen, als es schon war. Sein Stab in der rechten Hand wurde ebenfalls von schwarzen Äderchen durchzogen, sodass es aussah, als sei der Stab lebendes Fleisch, was atmete und wachsen wollte. Ein dumpfes Pochen erklang und Villon erkannte ihn als den Herzschlag des Stabes an. Während sein Körper sich anschickte den Tempel zu verlassen und seiner Mission nach zu gehen, wand sich sein Geist und versuchte seinen Körper wieder zu gewinnen, doch musste erschrocken feststellen, dass es ihm nicht möglich war. „Suëss, ich werde weiterziehen und die anderen Tempel aufsuchen. Bleib du hier. Halte die Aura der Finsternis aufrecht und schädige den Deku-Baum. Richte soviel Schaden wie nur möglich an. Ich kümmere mich währenddessen um den verschwunden Weisen.... Wir werden ja sehen, ob die Jünger meiner Schwestern ihn lange vor mir verstecken können.“
    Suëss wusste sofort, wer dort sprach. Dies war nicht mehr Villon. Niemals hätte jemand mit iener solch alten Autorität sprechen und dabei den Verstand behalten können. Dies war älter als Suëss und viel gefährlicher, soviel war sicher. Die dunkle Priesterin verneigte sich vor ihrem ehemaligen Bruder und schritt zurück in die Tiefen des Waldtempels, während Villons Körper, von schwarzen Ranken getragen, auf den Boden der Waldlichtung zurückkehrte und dabei zusah, wie eine schwarze Wolke über den Wald entstand. Villons Körper lächelte, als der Wind auffrischte und den Geruch von Schwefel und Fäulnis mit sich brachte. Unter seinen Füssen verdarb das Gras und mit jedem Rascheln der Blätter schienen die Bäume ihr Leben auszuhauchen. Die Verderbnis begann am Waldtempel, würde jedoch schnell die Verlorenen Wälder in ihren Sog des Todes ziehen.

    Als Villon die Lichtung verlies, dass Labyrinth hinter sich hatte und sich die schier unendlichen Wälder vor ihm auftaten, begann der Regen auf die Erde niederzuprasseln. Er vergiftete das Wasser und pflanzte Wut, Angst und Schmerz in die Köpfe der Tiere. Menschen, die dem Regen ausgesetzt waren, mussten schnell erkennen, wie ihr Körper sich zusammenkrampfte und versuchte, sich die Lunge aus dem Leib zu husten.

    Einen kleinen Jungen machte das aber nichts. Seelenruhig ging er durch den Wald, hielt einen wesentlich kleineren Stab in der Hand, der immer noch pulsierte und zu atmen schien, und schickte in Gedanken nach den Sandgolem Kweros.

    Der nächste Tempel, war genau nach dem Geschmack des Geistes, der nun Villons Körper kontrllierte.

  17. #17

    Schlacht um Kakariko

    Ravana hatte mit letzter Kraft versucht, die drei Angreifer von sich fernzuhalten, war dann zu Boden gefallen und wollte schon die Augen schließen und hoffen, das der Tod sie schnell ereilen möge, da wurde eines der Monster von dem merkwürdigen Astmännchen angegriffen, das sie zuvor schon gesehen hatte. Aus der Nähe sah sie, dass es viel größer war, als sie gedacht hätte.
    Ihr Retter hatte das große Monster niedergestochen und gleich darauf ein weiteres geköpft. Angeekelt hatte sie die Augen geschlossen und erst wieder geöffnet, als ihr Retter sie ansprach und fragte, ob sie verletzt sei. Danach hatte er ihr Bein untersucht und festgestellt, dass es nur ausgerenkt war und nicht gebrochen. Er hatte seinen Umhang zerrissen und ihr Bein notdürftig geschient. Ravana hatte nicht gewusst, wie sie ihm jemals für seine Hilfe danken könne und hatte verlegen an ihm vorbei gestarrt. Danach hatte ihr wundersamer Retter ihr seinen mit Pfeilen gefüllten Köcher gegeben und einen Wolf herbeigepfiffen, der sie wieder zurück zur Treppe bringen sollte. Ravana war sich nicht sicher, ob ihre Augen sie trügten – es kam tatsächlich ein großer Wolf zwischen den Kämpfenden hindurch herbeigerannt. Ihr Retter bedeutete ihr, sich auf den Wolf zu setzen, und Ravana, die ihm vor Dankbarkeit blind vertraute, hatte getan, wie er sagte. Tatsächlich, der Wolf trug ihr Gewicht und setzte sich gleich darauf in Bewegung. Ravana musste sich an seinem Fell festhalten, so schnell rannte er.
    Ich weiß nicht mal seinen Namen, dachte sie bei dem Gedanken an den Retter, der ihr so mutig beigestanden hatte. Ich wollte ihm doch noch danken!
    Kurz darauf waren sie auch schon an der Treppe angekommen und Ravana ließ sich vom Rücken des Wolfs auf den Boden gleiten. Sie tätschelte sein Fell, er leckte ihr die Hand und verschwand dann wieder auf dem Schlachtfeld.

    Hier ging es noch etwas ruhiger zu und Ravana konnte erstmal ein wenig zu sich kommen. Ihr Bein schmerzte, und ihr fiel es sehr schwer, aufzustehen und es zu belasten. Sie hinkte einige Stufen nach oben und musste sich dann plötzlich an die Wand drücken, als von oben große Felsen die Treppe herunter gerollt kamen. Das sind Goronen! dachte sie freudig. Jetzt haben wir die Schlacht gewonnen!
    Sie setzte sich auf die Stufen, nahm ihren Bogen von den Schultern und legte einen Pfeil aus dem Köcher, den sie von Kiro bekommen hatte, auf die Sehne, um ihn zielsicher in das Fleisch der ungeschützte Körperstellen der Moblins zu schießen.
    Nach wenigen Pfeilen hörte sie lauter Hörnerstöße aus verschiedenen Richtungen. Schlacht verlangsamte sich kurz, als die Kämpfenden sich umsahen und dann bemerkten, dass die Angreifer Verstärkung aus den Bergen bekamen.
    Oh nein – sie könnten uns tatsächlich besiegen, dachte sie, als sie die große Menge der hässlichen Beister sah, die sich den schon kämpfenden Angreifern anschlossen.

    Verzweifelt schoss sie einen Pfeil um den anderen auf die Angreifer ab.
    Während nach einem weiteren Pfeil im Köcher tastete, schweifte ihr Blick ein wenig umher. Einige hundert Schritt von ihr entfernt glaubte sie, ein bekanntes Gesicht zu sehen.
    Sie hielt inne und strengte sich an, das Gesicht besser zu erkennen. Tatsächlich – dort stand Rikoon, der Fremde, der furchtlos bei den Gerudo eingedrungen war und Bumara zur Gastfreundlichkeit erpresst hatte, und schoss ebenso wie sie mit tödlicher Treffsicherheit Pfeile auf die Monster.
    Was hat er nur so lange getan? fragte Ravana sich und erinnerte sich kurz daran, wie sie mit ihm auf dem Fest der Gerudo gesprochen hatte. Wie lange das nun schon zurück lag...
    Sie riss sich von diesen Gedanken los und rief sich wieder zurück in die Gegendwart. Ein Dorf war zu verteidigen und unzählige mutige Kämpfer riskierten ihr Leben. Ravana wollte helfen – es war undenkbar, was geschehen würde, wenn die Angreifer siegen würden und in das Dorf eindringen würden...
    Sie mussten zurückgeschlagen werden, koste es, was es wolle.

    Plötzlich ertönte ein lautes Getöse, auf dem Schlachtfeld war etwas in einer großen Wolke aus Rauch und Feuer explodiert und die Zahl der Angreifenden war innerhalb von Sekunden um ein Drittel dezimiert worden.
    Jubelnd fuhr Ravana fort, ihre Pfeile zu verschießen. Sie wusste, dass die Pfeile knapp werden würden und nahm sich die Zeit, erst auszuspähen, wo einer der Verteidiger in Bedrängnis geraten war. Diesem half sie dann, indem sie einen der Angreifer direkt ins Gesicht schoss und ihn so kampfunfähig machte, wenn auch nur für kurze Zeit. Diese Biester waren extrem zäh und kämpften auch mit mehren Pfeilen gespickt weiter.
    Wir müssen es schaffen, dachte sie und versuchte dabei, den Blutgeruch, der über dem Schlachtfeld schwebte, zu ignorieren, ebenso wie den schrecklichen Anblick der vielen verstümmelten toten Leiber am Boden – ob Freund oder Feind, heute wurden viele tapfere Leben ausgelöscht.
    Oh ihr Göttinnen! Helft uns!

  18. #18
    Zum wiederholten Male runzelte Villon die Stirn. Kein Wächter hatte sich ihn in den Weg gestellt, keine allen hatten seinen Plan zu durchkreuzen versucht, kein Siegel hielt ihn davon ab in die Nähe des Tempels zu kommen. Die ganze Zeit fragte er sich warum. Es musste einen Grund dafür geben, auch wenn Villon ihn nicht sofort erkannte. Als er die Lichtung erreichte, kribbelte sein gesamter Körper und wies ihn auf die mögliche Gefahr hin, die hier lauern konnten. Wachsam setzte er einen Fuss vor den anderen und lies seinen Blick unablässig die Gegend erkunden. Villon bemerkte nichts falsches an den Ort, spürte jedoch mit den Fasern seines Seins die Gefahr, die von diesem Ort ausging. Er wusste nicht warum, doch bisher war alles viel zu einfach gewesen. Keine nennenswerten Schwierigkeiten, keine Probleme. Es fühlte sich einfach nicht richtig an. Solche Wege und Prozeduren sollten von gefährlichen Situationen eigentlich nur so wimmeln, jedoch hätte Villon kaum gezögert, um hier ein Picknick zu veranstalten. Wieder bemerkte er die beruhigende Weise des Waldes und nahm das Rauschen der Blätter stärker in sich auf als sonst.
    Die Magie war hier wesentlich stärker.

    Obwohl Villon um diesen Umstand wusste, war er nicht in der Lage, das Gefühl völlig abzuschütteln. Sein Geist verfiel allmählich in einen Dämmerzustand und seine Bewegungen wurden träge und ungelenk. Er ermahnte sich ständig zur Vorsicht und scheuchte seine Gedanken immer wieder auf, damit sie nicht der Starre verfallen und ihn in einen Baum verwandeln würden. Doch es war beinahe sinnlos. Je näher er dem Tempel kam, desto stärker wurde der Sog der Ruhe. Die ganze Zeit über hatte er sich nicht ausgeruht. Die Angst vor dem Zauber des Waldes war viel zu groß gewesen. Die Erschöpfung machte sich nun bemerkbar und verwandelte seine Glieder in Blei. Hatte er eben noch weglaufen können, so bewegte er sich nun langsam, beinahe gar nicht mehr. Seine Gedanken rasten nicht mehr, und seine Bemühungen, sie in Bewegung zu halten, waren vergebens.
    Der Geist eines Kindes war der Schlüssel. Doch hier konnte nichts gegen den Zauber überleben.
    Villon bewegte sich nicht mehr. Er konnte nicht. Versuche, seine Glieder wieder in Bewegung zu setzen, schlugen fehl, erinnerten ihn nur deutlicher an sein, schon fast bestimmtes, Schicksal. Er vermochte nicht einmal mehr in Panik auszubrechen, denn seine Gedanken realisierten seinen Zustand schon gar nicht mehr. Der Schlaf war verlockender denn je und sein Körper, ausgelaugt durch stundenlanges Wandern, schrie nach Erholung.

    Vögel zwitscherten nicht und selbst der Wind hatte die Lichtung verlassen. Goldener Sonnenschein wurde ausgesperrt und ließen Villon in völliger Dunkelheit zurück. Ihm war so, als ob er hämisches Gelächter hören könnte, Stimmen, die ihm zuriefen, ihn verscheuchten und verspotteten und doch auch einluden. Er war der Magie des Waldes verfallen. Hier, an jenem Ort, der besonderen Schutz brauchte, konzentrierte sich die Macht des Dekubaumes besonders. Es brauchte keine Fallen oder Monster, die den Tempel beschützten, ahnungslose Wanderer auflauerten oder dem Bösen Einhalt geboten. Der Tempel war die sicherste Todesfalle, die man sich vorstellen konnte. Und während Villon vorn über kippte und sich dem Boden näherte, dämmerte in ihm diese Erkenntnis und blitzte kurz auf. Beim Fallen versogen sich Villons Mundwinkel zu einem ironischen Lächeln. Er hätte es wissen müssen. Doch nun war seine Aufgabe gescheitert, der Tempel war unangetastet und nichts schien Villons Gedanken wieder antreiben zu können.
    Er dachte in der Geschwindigkeit eines Baumes und die Überzeugung wuchs, selbst ein Baum zu sein. Nun war es nicht mehr abzuwenden, die Verwandlung begann.

    Doch irgendwo in seinem abgestumpften Geist, der langsam aber sicher die Form und Härte von Holz annahm, gab es immer noch einen Funken Bewegung. Er reichte nicht aus, um eine Kettenreaktion auzulösen und den mentalen Motor wieder in Gang zu bringen, damit Villon sich der Erkenntnis, ein Mensch zu sein, beugen könnte und somit die Verwandlung rückgängig machen könnte. Jedoch schaffte es der Funke, jenen Teil des Geistes am Leben zu erhalten, was vielleicht noch schlimmer war. Villon erkannte, was mit ihm geschah. Oh, es dauerte sicherlich um die drei Stunden, bis ein solcher Gedanke Villons hölzernes Bewusstsein erreichte und tatsächlich auf eine Reaktion zu hoffen vermochte, aber immerhin nahm er es wahr. Dafür kamen andere Empfindungen und nahmen den Platz der ersten ein. Subtile Emotionen wurden ausradiert und tiefgehende Gefühle vollends abgeschaltet. Das Gewissen wurde modifiziert und hinausgeworfen. Bäume brauchten kein Gewissen. Die Sinne stellten sich auf die neue Situation ein und nahmen dem Gehirn nun die Arbeit ab. Villon fühlte plötzlich jeden Windhauch der sich regte, jedes Zwitschern der Vöglen, die immer noch weit weg schienen und er konnte sogar Wasser unter der Erde rauschen hören. Er hätte geblinzelt, wenn er dazu noch in der Lage gewesen wäre. Die Emotionen eines Baumes waren nur auf das wesentlich reduziert und boten keinen Platz für Empfindungen jeglicher Art, die auch nur entfernt an soziale oder einfach nur menschliche Gefühle erinnerten.

    Dennoch, der kleine Funken, der unaufhörlich flackerte und einen winzigen Teil von Villons Selbst beanspruchte, gab sich größte Mühe, die Starre und damit den Tod aufzuhalten. Jedoch war es etwa so erfolgreich, als ob man mit einer Kerze im Universum ein Leuchtfeuer entfachen wollte.
    Gedankenfetzen schwirrten durch das Licht des Funken und weckten unregelmäßig Villons Geist auf, zumindest den winzigen Teil davon. Es reichte immer noch nicht aus, um den Verstand vollends wachzurütteln, jedoch gab der Funke nicht auf und verdoppelte seine Bemühungen, Villon ein paar subtilere Empfindungen zukommen zulassen. Die Wahl des Funken fiel auf das älteste Gefühl, das jemals gefühlt wurde. Es war sozusagen die Mutter aller Gefühle und so tief in den meisten Wesen eingegraben, dass selbst ein Baum es nicht vermochte, dieses Gefühl zu unterdrücken: Angst.
    Mit winzigen mentalen Fingern tastete der kleine Funke nach den Überresten von Emotionen, schob sie beiseite und achtete stets darauf, nicht entdeckt zu werden. Immer weiter drang das kleine Bewegungsmoment vor, tief hinab zu den Urängsten, die niemals ausgelöscht oder völlig vergessen werden konnten. Der Funke öffnete die mentale Sperre und pickte sich die Angst aus, die es als richtig empfand und schwang sich wieder in die sicheren Gefilden seiner eigene Sphäre, hoch oben im Kopf von Villon, der nun mehr denn je, ein wahrer Holzkopf war oder zumindest drauf und dran war, einer zu werden. Ein mentaler Seitenblick des kleinen Funkens. Dann entlies die Angst, auf dass sie den Weg zu Villons verholzten Geist fand.

    Diese Angst, befreit vom einzigen Teil Villons, das nicht der Starre unterworfen wurde, war älter alles andern Ängste. Sie war älter als die Angst vor Spinnen, älter als die Angst vor anderen Menschen. Älter als die Angst vor dem Tod.
    Dunkelheit.
    Und zwar nicht die normale Dunkelheit, die zwar jeder kannte, und natürlich niemand fürchtete, doch jeden dazu trieb, das Licht anzulassen und in der Nähe eines Notausgangs zu bleiben. Hier war die dunkle Dunkelheit gemeint. Die Angst fraß sich durch das hölzerne mentale Gewebe Villons und erreicht alsbald den Teil seines Hirns, der für die Steuerung des Unterbewusstseins verantwortlich war. Hier stieß die Angst zu, packte sich große Teile der Nervenenden und blies ihren tödlichen Atem darin. Sofort zuckten Blitze durch das Holz und vertrieben die eben noch hart arbeiteten Gedanken, die damit beschäftigt waren, Villon in einen Baum zu verwandeln. Vor seinem inneren Auge flammten Bilder auf, die Villon nicht verstehen konnte. Für Bruchteile einer Sekunde sah er Blut, Tot, Trauer und Wüste. Alles in einem rasenden Wechsel, ohne Sinn und Verstand, wahllos durcheinandergewürfelt. Doch all jene Bilder waren von einer Gemeinsamkeit überlappt. Mehr fühlte man es, als man es mit dem Geistigen Auge zu sehen vermochte. Etwas großes war dort präsent, immer wachsam, immer durstig, immer auf der Suche nach dem Licht. Villon vermochte eine Stimme zu hören, die ihm schieres Entsetzen in die leblosen Augen brannte. Es war eine Stimme, die jenseits des Wahnsinns weilte und dort eine eigene Realität aufbaute, eine Realität aus Wahnvorstellungen und krankhaften Wünschen.

    „Steh auf! Noch ist nicht die Zeit zum Ruhen. Erfülle deine Existenz! Befreie mich!!“

    Das nächste woran Villon sich erinnern konnte, waren zwei Augen, die widerlichen Hass in sich trugen und von Eiter und Schleim bedeckt waren. Bevor Villon wusste wie ihm geschah, war er bereits auf den Beinen und stand aufrecht an einen Baum gelehnt, an dem er sich erbrach.

    „Wüstengeist? Bist du es? Ich hatte nicht erwartet, dass du es bis hierhin schaffst. Ich bin beeindruckt. Dass du selbst den Zauber auf dieser Lichtung entgehen konntest, ist wirklich bemerkenswert. Aber mach dir keine Sorgen. Hier kommst du nicht rein und die Wälder wirst du auch nicht mehr verlassen.“

    Stählerne Härte klang in der Stimme des Mädchens, das nun auf der Treppe zum Tempel saß. Sie blickte Villon aus harten Augen an, und außer Wut war auch noch Mitleid zu erkennen, als sie hinter ihren Rücken griff und eine Okarina hervor holte.

    „Es tut mir wirklich Leid. Aber ich kann nicht zulassen, dass du die Prophezeiung Wirklichkeit werden lässt. Es steht einfach zuviel auf den Spiel...“

    Villon wollte etwas erwidern, doch der Klang der Flöte lies ihn verstummen. Zuerst glaubte er, dass ein weiterer Zauber auf ihn gewirkt werden sollte, doch schon bald merkte er, dass diese Melodie dazu bestimmt war, zu rufen.
    Salia hatte Freundschaft mit den Tieren des Waldes geschlossen und der besondere Bonus als Weise gab ihr eine Art Macht über den Wald. Sie rief die Wesen dieser Region zur Hilfe, bat den Wald selbst einzugreifen und veranlasste sogar den Wind seinen Beitrag zu leisten.

    Das Flötenspiel hätten Kenner wohl teilweise erkannt. Es war eine selbstzusammengebastelte Weise, aus der Hymne des Sturmes, Salias Lied und Eponas Lied. Die mystische Kraft der Noten war kombiniert worden um dieses Lied zu erschaffen, dass einer Waffe gleich kam, sollte es richtig eingesetzt werden. Und Salia hatte natürlich die nötigen Kenntnisse, um daraus Villons Todesurteil zu weben.

  19. #19

    Schlossgarten

    Sonnenstrahlen und Vogelgezwitscher weckten Ravana am nächsten Morgen. Sie blieb noch eine Weile liegen und genoss es, dem leisen Summen der Bienen zu lauschen und die frische Luft einzuatmen. Der Himmel war blau, wie bisher immer, seit sie die Wüste verlassen hatte.
    Wie konnte ich nur so lange Zeit in der Wüste verbringen und mich nicht nach dem blauen Himmel, der Weite und anderen Lebewesen sehnen? dachte Ravana, wie so oft in letzter Zeit.
    Sie hatte vom 'anderen Leben' außerhalb der Wüste gewusst, ihr Ziehvater hatte ihr davon erzählt und sie hatte die Legenden Hyrules gelesen, doch nie hatte sie daran gedacht, die Wüste zu verlassen. Die Wahrheit war, sie hatte Angst vor dem Neuen. In der Wüste kannte sie sich aus, nichts konnte sie überraschen, und sie war sich selbst die beste Begleiterin. Hier draußen aber musste sie mit anderen Menschen reden, sich mit ihren Eigenheiten herumschlagen, und es gab viele unbekannte Erfahrungen. Doch sie war froh, dass sie diesen Schritt getan hatte.

    Ravana setzte sich auf, streckte sich und rüttelte dann Milo wach, der selig auf einem Moospolster neben einem Baum schlief.
    Die Sonne hatte schon den halben Weg zum Zenit zurückgelegt und Ravana war voller Tatendrang.
    Milo stand brummend auf und sagte: „Und was machen wir jetzt? Ich hab Hunger. Jetz waren wir ja beim König und haben unseren Auftrag erledigt. Sollen wir zurück zur Farm?“
    Ravana hob den klimpernden, prall gefüllten Lederbeutel hoch, den sie vom Sekretär des Königs bekommen hatte. „Hast du schon vergessen? Wir sind jetzt reiche Leute! Ich würde sagen, wir kaufen uns erstmal was zu beißen und machen uns dann auf den Weg nach Kakariko, da wollte ich mir was kaufen.“
    Beim Wort 'beißen' fing Milo an, breit zu grinsen und seine großen Augen begannen gewohnt gut gelaunt zu leuchten.
    Sie verließen ihren Schlafplatz unter einer Baumgruppe im Garten des Schlosses und gingen zum schmiedeeiserne Tor, das den Zugang zum Schloss versperrte. Der Wachsoldat am Gitter sah die beiden misstrauisch an und sagte: „Wo kommt ihr beiden denn her? Habt ihr im Schloss was gestohlen? Ich habe euch doch gestern abend schon eingelassen, wo wart ihr heute Nacht? Hä?“
    Milo verdrehte die Augen. „Jetzt öffnet uns das Tor, wir haben nichts gestohlen. Sonst wären wir sicher nicht hier zum Tor gekommen, sondern hätten uns heute nacht davon geschlichen, oder, Ravana?“
    Ravana sagte grinsend: „Genau, da gibt es bestimmt genug Möglichkeiten, Euch und Eure Kollegen zu umgehen, wenn man mit dem Diebesgut nicht erwischt werden will, oder?“
    Das Gesicht des Wachposten lief rot an. Er war ausgesprochen schlecht gelaunt und hatte keine Lust, sich von dahergelaufenem Gesindel auf der Nase herumtanzen zu lassen. „Ich sollte euch beide verhaften lassen. Wo kommen wir denn da hin, wenn hier so frech über des Königs Besitztümer geredet wird. Ich sollte...“
    Ravana unterbrach ihn, sie hatte keine Lust, sich hier ernsthaft mit dem Wachposten herumzuschlagen, während ihr Magen knurrte. „Schon gut, Ihr seid ein sehr guter Wachposten, der König kann sich glücklich schätzen mit Wachleuten wie euch, aber wir haben wirklich nichts gestohlen. Bitte lasst uns passieren.“
    Der Mann sah noch immer so aus, als suchte er fieberhaft nach einem Grund, die beiden ins Verließ schleifen zu lassen. Ravana zwinkerte ihm verschwörerisch zu Milo schenkte ihm ein strahlendes Lächeln.
    „Also gut,“ brummte er, ging in das Häuschen neben dem Tor und kam mit einem silbernen Schlüssel zurück, mit dem er das Tor aufschloss. „Aber besser, ihr lasst euch nicht mehr hier blicken, sonst glaube ich wirklich, dass ihr was im Schilde führt. Weg mit euch.“
    Ravana verdrehte die Augen und sie gingen durch das Tor. Milo drehte sich zu dem Wachmann um und streckte ihm die Zunge heraus, als dieser den Schlüssel zurück in das Häuschen brachte.
    „So ein schlecht gelaunter Kerl. Wir sollten uns beim König beschweren, dass seine Leute friedliche Reisende behindern,“ sagte er. „Dem will ich wirklich so schnell nicht mehr begegnen.“
    Ravana nickte. „Ich auch nicht.“

    Der Marktplatz von Hyrule war zum Bersten gefüllt mit Menschen. Musikanten spielten auf ihren Instrumenten, Marktfrauen priesen lautstark ihre Ware an, Bäuerinnen und Hausfrauen drängelten sich an den verschiedenen Ständen und Kinder und Hunde sprangen zwischen den Leuten herum.
    „Was ist denn das da?“ rief Milo und deutete auf eine Hauswand. Dort lag ein riesiger Felsbrocken auf einem karierten Tuch, vor ihm stapelten sich Bomben und andere explosive Gegenstände.
    Erst als Ravana genauer hinsah, erkannte sie, dass der Fels Augen hatte und seine Lippen sich zu einem gutmütigen Lächeln kräuselten. Ein Gorone.
    „Das muss ein Gorone sein, wenn mich nicht alles täuscht. Komm, den sehen wir uns genauer an!“ sagte sie freudig. Noch nie hatte sie einen Goronen gesehen. Dieser hier sah auf den ersten Blick wirklich aus wie ein großer, eiförmiger Fels. Er hatte einen dicken Körper, dünne kurze Beine und dafür starke, lange Arme.
    Neugierig schlichen sich die beiden um einige Leute herum auf den Goronen zu und beäugten ihn neugierig.
    „Wie dick der ist!“ lachte Milo. „Meinst du, wenn man ihn anfasst, ist er warm, oder kalt wie ein Stein? Ich habe gehört, dass Goronen sogar Steine essen! Stell dir das mal vor... Kann der reden?“
    Ravana lachte. „Ich weiß nicht, wie er sich anfühlt. Geh doch mal hin und frag, ob du ihn anfassen kannst, vielleicht sprengt er dich auch nicht in die Luft.“
    Milo sah angstvoll zu ihr auf. „Sprengen Goronen Leute in die Luft? Das dürfen sie doch nicht, oder? Sind die böse?“
    Ravana zuckte mit den Achseln. Der Gorone hatte bisher nicht mitbekommen, dass in der Nähe zwei Neugierige standen und über ihn redeten. „Ich weiß nicht. Ich glaube nicht, dass sie böse sind. Die Goronen haben geholfen, Ganondorf zu vertreiben, so böse können sie nicht sein... Komm, lass uns weitergehen, ich hab wirklich Hunger. Oder willst du ihn wirklich fragen, ob du ihn anfassen darfst?“
    Milo schüttelte heftig den Kopf. „Nein, lieber nicht, ich bin doch nicht lebensmüde!“

    Sie gingen auf dem Markt umher und fanden schließlich einen Stand, hinter dem ein dicker Mann frisches Fladenbrot verkaufte. Die leckeren Stücke, die auf der Theke lagen, dampften noch und verströmten einen leckeren Duft. Milo und Ravana waren sich einig – hier gab es genau das Richtige zum Frühstück.

    Nachdem ihre Mägen zufrieden waren, gingen die beiden noch auf dem Markt herum und sahen sich die vielen bunten Stände an. Doch Ravana wollte ihr Geld nicht ausgeben, und Milo sah es wohl ähnlich. Gegen Mittag drehten sie dem Markt den Rücken zu und gingen die breite Straße zur Zugbrücke entlang, Richtung Steppe, um sich auf den Weg nach Kakariko zu machen.

    Geändert von Ravana (03.02.2005 um 13:08 Uhr)

  20. #20
    Milo und Ravana gingen auf das Stadttor zu - durch das Tor hindurch konnte man die Hylianische Steppe sehen. Die Steppe... Von allen Gegenden, die sie seit dem Verlassen der Wüste gesehen hatte, war die Steppe die Gegend, die sie sich als zweite Heimat vorstellen könnte. Sie empfand richtige Liebe zu der rauhen Schönheit der Steppe und freute sich jedesmal wieder darauf, durch das hohe Steppengras zu gehen und die schnellen Wolkenschatten auf der Steppe zu beobachten. Neben der Steppe kamen ihr Hyrule und Kakariko schon fast unangenehm vollgestopft, stickig und stinkend vor, obwohl sie es auch genoss, sich die Städte anzusehen und auf dem Markt herumzustöbern.

    „Milo, findest du die Steppe nicht auch.. Milo?“ Milo war nicht da. Ravana blieb stehen und drehte sich um. Milo saß 20 Schritte hinter ihr am Boden, rieb sich den Bauch und sah mit schmerzverzerrtem Gesicht zu ihr hin. Erschrocken rannte sie zu ihm zurück und hockte sich neben ihn auf den Boden.
    „Milo, was hast du? Hast du Bauchschmerzen?“ besorgt beugte sie sich zu ihm.
    Seine sowieso schon großen Augen waren noch größer, und die vielen Sonnensprossen waren viel blasser als sonst. Er nickte. „Es sticht irgendwie. Ravana, ich glaube, ich habe ein scharfes Messer verschluckt... Das tut echt weh! Sowas hatte ich noch nie. Ich glaube, ich hab zu viel gegessen, oder das Fladenbrot war nicht mehr gut... Tut mir Leid, ich kann heute wohl nicht mehr laufen...“
    Erschrocken sah Ravana sich um. Jemand musste ihr helfen, den Jungen wieder zurück in die Stadt zu tragen.
    „Bleib sitzen oder leg dich hin, ich suche jemanden, der dir helfen kann, ja? Rühr dich nicht von der Stelle, ich komme gleich wieder!“
    Der arme Kleine! Sie hatte selber schon oft Schmerzen gehabt und wusste, wie schlimm das ist. Und noch schlimmer ist es, wenn man niemanden hat, der einen tröstet...
    Am Stadttor standen zwei Wachposten. Vielleicht würde einer der beiden ihr mit Milo helfen können... Ravana ging zu den beiden hin. Interessiert sahen die Männer ihr entgegen und musterten sie von oben bis unten.
    „Könnt Ihr mir vielleicht helfen, Herr?“ sprach sie einen der beiden an. Der Mann zog die Brauen hoch und sah sie misstrauisch an. „Mein kleiner Bruder dahinten muss was Falsches gegessen haben, er hat schlimme Bauchschmerzen und kann nicht mehr gehen, könnt Ihr ihn vielleicht zu einem Gasthaus tragen?“
    Interessiert sah der Mann zu Milo und dann wieder zu ihr zurück, schließlich zuckte er mit den Schultern. „Tut mir Leid, Mädchen. Bin im Dienst, darf meinen Posten nicht verlassen. Musst dich woanders umhören.“
    Fragend sah sie zu dem anderen Wachposten hinüber, und auch der schüttelte gleich den Kopf. Ravana wurde wütend. Milo war doch nur ein kleiner Junge, sie konnten ihn doch nicht einfach auf der Straße liegen lassen, oder? Sie versuchte ihre Wut zu unterdrücken und sagte:
    „Bei den Göttinnen, ihr beide seid doch dafür da, das Volk zu schützen, oder nicht? Jetzt liegt ein kleiner Schützling auf der Straße und ihr wollt ihm nicht helfen. In der kurzen Zeit, wo einer von euch beiden den Jungen zu einem Wirtshaus trägt, wird schon kein Krieg hereinbrechen.“
    Hochmütig sah der Wachposten sie an. „Wir sind doch keine Diener, die anderer Leute Bälger durch die Gegend tragen, wenn sie sich den werten Bauch vergrimmt haben. Nein, meine Liebe, so geht das nicht. Auf Geheiß des Königs wurden alle Wachen angehalten, noch wachsamer zu sein, weil ein Mörder sein Unwesen treibt, und wir werden seinen Befehl sicher nicht missachten und womöglich unseren Arbeitsplatz deswegen verlieren. Dein Bruder wird schon selber die paar Schritte laufen müssen. Gleich hier hinter dir ist eine Taverne, da wird er gut unterkommen. Ist nicht mal teuer.“
    Ravana drehte sich um, und wirklich, an der Mauer des Hauses hinter ihr hing ein Schild mit einer Krähe darauf. Die Taverne 'Zur Krächzenden Krähe', sie hatte Balon einmal darüber brummeln hören.
    Also gut. Sie sagte den den Wachposten noch ein ironisches „Die Göttinnen mögen euch segnen“ und ging zu Milo zurück, der inzwischen ganz bleich im Gesicht war. Die Wachposten folgten ihr mit den Blicken.
    „Milo, da drüben ist eine Taverne. Komm, stütz dich auf mich, ich helfe dir...“ sie zog Milo hoch und Milo lächelte dankbar. Er verzog zwar das Gesicht, doch tapfer machte er einige Schritte und nickte dann.
    Kurze Zeit später öffnete Ravana die hölzerne Eingangstür und schob Milo vor sich her in das Innere der Taverne. Nur spärliches Licht drang durch die wenigen Fenster, doch der Schankraum machte einen sauberen Eindruck. Links von ihnen führte eine Treppe ins obere Geschoss, wo wahrscheinlich die Gästezimmer lagen.
    „Hallo? Ist jemand hier?“ rief Ravana vorsichtig, in den leeren Schankraum.
    Nach einer Weile kam eine Gestalt durch eine Tür hinter dem Tresen. „Was gibt’s denn?“ fragte die dicke Frau ungehalten und kam auf die beiden zu.
    Ravana drückte Milo auf eine der Bänke an den Wänden und sagte: „Mein Bruder fühlt sich nicht wohl, wir brauchen ein Gästezimmer, wo er sich hinlegen kann. Was kostet das?“
    Milo sah zu Ravana auf und schüttelte den Kopf. „Nein, ich bleib alleine hier. Geh du nur nach Kakariko, wie du es vorhattest, Ravana, ich komm schon zurecht!“
    Ungläubig starrte sie ihn an. Allein lassen? Ihren Milo?
    Währenddessen fing die dicke Frau an zu plappern. „Ooch, bist du krank, kleiner Mann? Lass dich mal ansehen... Oh, diese hübschen Augen! Und die süßen Haare! So ein niedlicher Kerl darf doch nicht krank werden, oder? Dich kriegen wir schon wieder gesund. Ich werde dir gleich einen eine gute Brühe machen...“
    Ravana fragte Milo: „Bist du sicher, dass du alleine bleiben willst?“ Dieser nickte energisch, und sie fragte die Frau: „Würdet Ihr hin und wieder nach ihm sehen? Bitte sorgt dafür, dass es ihm gut geht hier, ich komme morgen wieder und nehme ihn wieder mit, wenn es ihm besser geht.“
    Fröhlich nickte die Frau mit dem Kopf. Sie hatte rote Pausbäckchen und gutmütige dunkle Augen. „Aber natürlich passe ich auf ihn auf. Ihr braucht Euch gar keine Sorgen machen, junge Dame. Lasst ihn nur in Emmas Obhut, ich freue mich, wenn ich mal auf jemanden aufpassen darf! Nicht wahr, junger Mann?“
    Milo nickte ergeben und Ravana klopfte ihm ein letztes Mal auf die Schulter.
    „Lass den Kopf nicht hängen, Kleiner, ja? Das wird schon wieder. Hier bist du in den besten Händen!“
    Schnell drehte sie sich um und verließ die Taverne. Sie hatte ein schlechtes Gewissen. Dort drin saß ihr einziger Freund, und sie verließ ihn in seiner Not...

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