@ Yuna: Ich drücke dir die Daumen, dass das mit deinen Urlaubsplänen klappt, so viel wie du arbeitest hättest du dir das echt verdient .

Ich würde mich persönlich eher als "Vielarbeiterin" einschätzen. Glücklicherweise habe ich einen Job, der mir meistens Freude bereitet. Da ich Projektbezogen arbeite, kann es in der Endphase eines Projektes schon mal zu Überstunden en masse kommen. Diese werden bei uns übrigens nicht bezahlt, ich bleibe dann aus eigener Motivation in der Firma, weil ich auch weiß, dass von meiner Arbeit teilweise einiges abhängt - und wenn ich nicht mit meiner Arbeit fertig werde, dann können die anderen auch nicht weiterarbeiten. Deshalb kann es schon mal vorkommen, dass ich mal von 8:30 bis spät in die Nacht (sprich 23.00 Uhr - aber das nur in Ausnahmefällen) im Büro abhänge um noch meine Arbeit fertig zu stellen. Mir geht es dann jedoch so wie Yuna es beschrieben hat: Wenn man dann endlich nach Hause fahren kann, hat man ein gutes Gefühl, weil man doch irgendwie "einiges gerissen" hat.

Manchmal wünschte ich mir, ich würde für die Mehrarbeit auch Geld bekommen, aber da mir die Arbeit wirklich Spaß macht und ich jedes Mal in einer gewissen Weise stolz bin, wenn ich die Früchte meiner Arbeit sehe, habe ich nicht wirklich Grund mich zu beschweren. Es ist heutzutage ohnehinschon nicht sonderlich leicht einen Job zu finden, eine Arbeit, die einem zusätzlich auch noch wirklich Freude bereitet ist noch eine ganze Ecke schwerer zu erhaschen. Meine Arbeit bietet mir den Vorteil, dass sie sich auch gleichzeitig mit einem meiner größten Hobbies befasst.

Nichtsdestotrotz würde ich meiner Arbeit niemals und nie Vorrang geben! Ich habe einen Freund, den ich von ganzem Herzen liebe - und für den ich beruflich sicherlich auch um einiges zurücktreten würde, wenn es denn sein muss. Glücklicherweise hat sogar mein Freund teilweise Freude an meiner Arbeit und kommt manchmal abends (nach seiner Arbeit) zu mir ins Büro um mich ein wenig bei meiner Arbeit zu unterstützen . Ich glaube, sonst würde ich wahrscheinlich auch nicht so lange im Büro abhängen.

Dennoch ist Arbeit nicht ganz unwichtig - und ich sehe mich schon auf das Geld angewiesen. Mein Freund und ich möchten uns schon einen gewissen Luxus gönnen. Wir haben in den letzten Jahren schon einen gewissen Lebensstil entwickelt und geben zum Beispiel recht viel Geld für Spiele, DVDs, Game-Merchandise und Kino aus. Zudem reisen wir auch gerne und haben zum Beispiel für dieses Jahr Japan und USA angedacht (wobei ich vermutlich dieses Jahr einmal beruflich in die USA muss ). Damit wir diesen Standart aufrecht erhalten können, müssen wir schon beide arbeiten ... Leider ist nun jedoch so, dass mein Freund ab Montag in einer anderen Stadt (Frankfurt) arbeiten muss, die von unserem jetztigen "Standpunkt" aus mehrere 100km entfernt ist. Sprich: Wir werden ab Montag eine Wochenends-Beziehung führen .

Leider konnten sie ihn bei der Firma, bei der er seine Ausbildung gemacht hat nicht hier übernehmen, sondern haben ihn woanders einstellen müssen. Das ist schon ziemlich ätzend, aber besser als arbeitslos sein ist es alle male. Zumal das ganze nur übergangsweise ist, denn mein Freund wird sich weiterhin hier in Hamburg bei "seiner" Firma bewerben und sicherlich bald zurückkehren. Glücklicherweise wird seine Stelle in Frankfurt einigermaßen gut bezahlt und er kann sehr preiswert fliegen, was nicht nur für unsere Reisepläne perfekt ist, sondern es uns auch ermöglicht uns jedes Wochenende zu sehen. Von daher ist das schon irgendwo okay. Und wenn er irgendwann wieder kommt, werden wir heiraten und uns irgendwann ein gemeinsames Häuschen kaufen und Kinder großziehen (*mal kurz in Zukunftsvisionen schwelg*) .

Von daher gibt es für uns also schon Situationen, wo man die Arbeit auch mal über andere Dinge stellen muss, auch wenn es einem oft nicht leicht fällt. Ich selber will dem Staat nicht unbedingt auf der Tasche liegen. Dennoch würden weder mein Freund noch ich so weit gehen, dass wir für den Beruf unsere Beziehung aufs Spiel setzen oder permanent (ohne den anderen) in eine andere Stadt ziehen würden. Wie bereits von Skar und Dune gesagt wurde: Ich arbeite um zu leben und lebe nicht, um zu arbeiten.

Argh, ich fange schon wieder zu Ego-Pos(t)ieren an.

Grüße,

Chocobo