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Auserwählter
Zitat
*faul*
...
ich versuch halt immer an ner geeigneten stelle ne paiuse zu machen^^
die meisten wollen immer nicht so viel auf einmal^^
@ schreiberling:
Ich habs nicht so mit der groß klein schreibung, wie du in jedem post von mir nachlesen kannst
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Dienstag
26 März
Also, Kilroy legte die kleine Sara auf die Wasseroberfläche.
Die Fische unten im Wasser schienen nichts davon zu bemerken.
Er sah angestrengt auf die Kleine und ließ sie immer weiter runter. Plötzlich riss sie die Arme hoch, die schon knapp zur Hälfte unter Wasser gewesen waren, und begann zu schreien. Kilroy zuckte erschrocken zurück, fing sich aber sofort wieder und hob Sara aus dem Wasser.
Er sah mich verwirrt an und sagte:
„Komm, wir ziehen sie um.“
Und damit war das Thema für Kilroy Hembs erledigt.
Am Nachmittag (ich weiß nicht mehr genau ob es derselbe Nachmittag war, es hätte auch ein, zwei Tage später gewesen sein können aber ich bleib jetzt erst mal dabei) gingen wir schwimmen.
Das Schwimmbad war noch nicht allzu voll und wir suchten uns einen Platz im Schatten, neben einem großen Baum der auf dem kurz gemähten Rasen stand.
Kilroy schien die Sache mit Sara schon fast wieder vergessen zu haben, aber meine Gedanken kamen einfach nicht davon los. Sein verwirrter blick hatte mir Angst gemacht. Er hatte ausgesehen, als wenn er gar nicht mehr wusste, was er gerade getan hatte.
Das machte mir Angst. Kilroy war sonst fast immer konzentriert, egal was er tat, aber an diesem Vormittag war es anders gewesen. Er war konzentriert, ja, bis zu dem Zeitpunkt an dem Sara zu schreien begonnen hatte. Aber dann...
Etwas Kaltes traf mich am Rücken. Ich stieß einen schrei aus und drehte mich Reflexartig
um. Kilroy stand da mit einer großen Eistüte und lachte wie ein Vollidiot. Einige Kinder hielten auf ihrem Weg zum Wasserbecken kurz an und warfen uns verwunderte blicke zu.
Ich sagte wütend:
„Hör auf mit dem scheiß. Das zeug ist viel zu kalt für diese Jahreszeit.“
Kilroy blickte mich ein paar Sekunden an, dann begann er brüllend zu lachen. Ich konnte nicht anders, ich musste mit einstimmen. Ich hatte meinen Freund wieder, so wie ich ihn kannte und mochte.
Dachte ich.
Von da an dachte ich, na und, er hat einen kleinen Aussetzer gehabt. Wie bin ich bloß darauf gekommen, dass er Sara ertränken wollte?
Wenn ich gewusst hätte wie sehr ich mich irrte, wäre ich auf dem direkten Weg aus der Stadt geflohen, dass müssen sie mir glauben. Ich kann ihnen nicht erklären, warum ich solange bei ihm blieb. Manchmal war es, als halte mich eine Macht an ihm, wie in irgend so einem blöden Film.
Ich kann es nicht erklären.
Meine Eltern waren zuhause. Ich saß in dem großen Sessel im Wohnzimmer und starrte auf den Fernseher.
Nebenan standen meine Eltern in der Küche und Schrieen sich gegenseitig Vorwürfe zu. Es kotzte mich an. Ich wusste nicht mal worum es genau ging. Ich glaube meine Mutter hatte mal wieder etwas zuviel getrunken, und mein Vater hatte keine Lust den Wagen bis zu den Boyd’ s zu fahren. Aber eigentlich ging es darum, das mein Vater etwas gesagt hatte, und meine Mutter sich nicht daran hielt. Konnten sie sich nicht einmal normal Unterhalten ohne gleich los zu schreien und einander mit Vorwürfen zu überschütten?
Ich schaltete den Fernseher ab und ging nach oben in mein Zimmer. Unten ging der Streit noch einige Zeit weiter dann hörte ich die Haustür und meine Eltern, sich immer noch streitend, zum Auto gehen. Der Wagen fuhr die Strasse runter und dann war endlich Ruhe.
Ich wusste nicht was ich tun sollte. Plötzlich fühlte ich mich leer und gelangweilt. Es gab nichts was ich machen konnte. Kilroy anrufen? Na gut. Telefonhörer abnehmen, Nummer wählen, Kilroy nich da, Kilroy is auf einer Party, er ist grade losgegangen, Danke Mr Hembs, einen schönen Abend noch Mr Hembs.
Es klingelte an der Tür.
Ich stand auf, ging nach unten und öffnete die Tür. Vor mir stand Kilroy. Breit grinsend. Ganz in schwarz. Einen Moment lang hatte ich eine Erinnerung. Nein das ist nicht ganz richtig. Mehr die Ahnung einer Erinnerung, die ich erst noch haben sollte. Ich hatte so etwas noch nie erlebt und ich sollte es nie wieder erleben. Aber ich vergaß diesen Moment nie wieder.
Ich schlug in seine Hand ein und meinte:
„Ich dachte du wärst auf einer Party? Hab gerade bei dir angerufen.“
„Ich bin auf einer Party. Auf einer Privaten Party.“
Er lachte. Einen kleinen Augenblick lang konnte ich so etwas wie Verzweiflung hinter diesem fröhlichen Lachen hören. Ich schüttelte diesen Gedanken ab.
„Und, was hast du vor?“
„Warts ab.“
Er kam herein und meinte:
„Zieh dir schwarze Klamotten an und komm wieder runter. Ich warte hier. Frag nicht, es wird dir gefallen.“
Ich zuckte mit den Schultern, ging nach oben und zog mich um. Es störte mich zwar ein bisschen, dass er mich einfach so überrumpelte und mir sagte was ich tun sollte, aber er hatte meine Neugier geweckt.
Wir gingen nach draußen, quatschten ein bisschen und rauchten Zigaretten.
Der Halbmond schien über unseren Köpfen und ich war so versunken, dass ich erst gar nicht mitbekam, wo hin wir gingen. Bis Kilroy sagte:
„Ok, komm mit unter die Bäume. Ab jetzt müssen wir aufpassen.“
Wir schlichen uns unter der langen Baumreihe entlang die eine Seite der Strasse säumte.
Wir waren in der Carbon Street.
„Hey, Mann, was machen wir denn hier?“
„Wir besuchen Michelle.“
„WAS?“
Er blieb stehen, drehte sich zu mir um und sagte:
„Wir besuchen Michelle Grey. Ihre Eltern sind heut Abend nicht da. Sie hat gefragt ob wir vorbeikommen wollen. Aber es darf uns keiner sehen. Die Nachbarn würden es ihren Eltern erzählen und sie würde Ärger kriegen. “
„Wann hat sie gefragt?“
„Ich hab sie gestern getroffen als ich zum Char Hill gegangen bin.“
„Was hast du denn auf dem Char Hill gemacht? Und was hat sie da gemacht?“
Der Char Hill lag etwas außerhalb der Stadt. Eigentlich war es kein Hügel, mehr eine hügelige Fläche mit jeder Menge Felsspalten, in die man problemlos hineinrutschen konnte, wenn man die Augen nicht aufbehielt.
„Was ich da gemacht habe geht dich nichts an. Was sie da gemacht hat, wirst du gleich erfahren.“
Er hatte also ein Geheimnis. Na ja, ich hatte auch welche. Keine, die mit dem Char Hill zu tun hatten, aber immerhin.
Wir gingen weiter und hielten uns im Schatten.
Kilroy und ich gingen um das große, weiße Haus herum, in dem Michelle mit ihren Eltern lebte.
Michelle hatte gesagt, dass wir zur Hinterseite kommen sollten. Sie musste wirklich mächtig Angst vor ihren Eltern haben. So ein großer Aufwand nur weil zwei Vierzehnjährige um neun Uhr Abends zu ihr kamen? Ich hatte ein komisches Gefühl bei der Sache.
Michelle wartete auf der Terrasse. Als sie uns durch den Garten schleichen sah, pfiff sie einmal kurz. Wir gingen auf sie zu. Ich merkte, dass auch Kilroy etwas nervös war, was mich irgendwie beunruhigte.
Michelle sagte. „Hi“ und nahm uns dann nacheinander in die Arme. Sie lächelte und machte eine einladende Handbewegung auf die Tür zu. Wir gingen hinter ihr her. Kilroy fing an zu reden:
„Und hast du’ s? Meine Kumpel Simon is schon ganz gespannt.“
Sie lachte und holte ein kleines Tütchen aus ihrer Hosentasche.
„Hier.“
Sie warf Kilroy das Tütchen zu.
“Riech mal.“
Mir wurde immer komischer zumute. Was ging hier vor sich? Und auf was war ich gespannt?
„Hm, riecht gut.“
Er gab ihr das Tütchen zurück und warf mir einen Blick zu, den ich nur schwer deuten konnte.
Michelle führte uns in ihr Zimmer.
Sie machte das Fenster ein Stück auf. Der Ventilator drehte sich schnell, doch mir wurde immer wärmer.
Was war hier los, verdammt noch mal?
Die beiden setzten sich auf das große Bett, das direkt unter dem Fenster stand. Während Michelle mit den Händen unter dem Bett rumtastete, warf mir Kilroy einen Anzüglichen Blick zu, woraufhin er auf Michelle zeigte.
Michelle kam wieder hoch.
In ihren Händen hielt sie etwas, das einer kleinen Flasche oder einer Vase glich. Eine Wasserpfeife. Mir fiel es wie Schuppen von den Augen. Warum hatte er mir nichts gesagt? Klar, er wollte, dass ich keinen Rückzieher machen konnte, wenn es so weit war.
Michelle fragte:
„Hat einer von euch das schon mal gemacht?“
„Kilroy antwortete:
„Ne, aber wollten wir schon lange mal ausprobieren.“
Na toll. Wollten wir also. Gut, ich würde ihm beweisen, dass ich kein Feigling war.
Michelle nahm ein kleines Gefäß aus ihrem Nachtschrank und öffnete den Deckel. Sie kippte etwas von der braunen Mischung, die sich darin befand in den Kopf der Wasserpfeife.
„Wer will zuerst?“
Kilroy griff nach dem Länglichen Glasbehälter. Michelle gab ihm Feuer.
Kilroy hustete etwas, behielt den größten Teil des Rauches aber in seiner Lunge.
Michelle wollte mir das Gerät geben, aber ich schüttelte den Kopf.
„Mach du ruhig zuerst.“
Sie lächelte und zog an der Pfeife.
Als sie fertig war, leerte sie den Kopf aus und füllte ihn wieder.
Ich versuchte mich nicht zu blöd anzustellen als ich gleichzeitig die Wasserpfeife und das Feuerzeug halten musste. Der Rauch war warm und kratzte ein bisschen, aber ich zog langsam, nicht so gierig wie Kilroy. Ich stellte das Rauchgerät auf den Boden und sah Michelle an. Sie grinste und ich grinste zurück. Kilroy trank gerade einen Schluck aus einer Flasche Cola, so das er nichts davon mitbekam. Was gut war.
Ich musste plötzlich lachen. Scheinbar grundlos. Michelle stimmte mit ein, und Kilroy prustete mit halb vollem Mund los, woraufhin wir alle noch mehr lachen mussten.
Es gefiel mir. Alles war so einfach. Wir redeten scheinbar Stunden über Musik und Filme, und keiner war ausgeschlossen. Ich konnte genauso mitreden wie Kilroy.
Kilroy machte ständig Flirtversuche bei Michelle, aber sie wimmelte ihn unauffällig ab.
Was mir aus welchem Grund auch immer gefiel.
Gegen halb zwölf mussten wir gehen. In einer halben Stunde würden ihre Eltern zurückkommen und es war besser, wenn wir etwas früher als nötig verschwanden.
Kilroy ging schweigend neben mir.
Ich fragte mich was mit ihm los war. Den ganzen Abend war gut drauf gewesen hatte viel gelacht und Witze gemacht. Klar, Michelle hatte ihm zu verstehen gegeben das sie nichts mit ihm anfangen wollte, aber das konnte doch nicht der Grund dafür sein, dass er jetzt so schlecht gelaunt war?
„Simon?“
Ich zuckte aus meinen Gedanken hoch.
„Ja?“
Was sollte das heut Abend?“
Er sah mich an. Sein Mund bebte.
„Was?“
„Du hast dich an Michelle rangemacht.“
Ich blieb stehen und sah in verdutzt an.
„Was habe ich?“
„Tu nicht so als hättest du keinen Plan von was ich rede du •••••••••!“
Er schlug mir ins Gesicht. Ich stürzte zu Boden und gab einen leises schmerzerfülltes stöhnen von mir. Die Tränen schossen mir in die Augen. Ich schrie:
„Komm-klar-du-dämlicher-Penner! Nur weil sie nich auf dich steht musst du mich nicht halb zusammenschlagen!“
Er hielt mir die Hand hin.
Ich nahm sie.
Er holte mit der Linken aus und schlug sie mir in den Magen.
Seine Stimme war weit entfernt als er sagte:
„Das hätte ich nie von dir gedacht, Simon. Von jedem, aber nicht von dir.“
Ich blieb liegen und hörte ihn fortgehen.
Irgendwann schaffte ich es aufzustehen und nach Hause zu stolpern. Ich konnte immer noch nicht richtig atmen, aber wenigstens hatte ich kaum noch Schmerzen.
Als ich zu Hause im Bett lag, dachte ich über diesen seltsamen Tag nach.
Was würde nun geschehen. Kilroy - mein Feind? Nein, das wollte ich nicht. Mein Freund neigte zu Überreaktionen. Ok, ich hatte etwas mit Michelle geflirtet, aber was dachte er denn?
Das sie etwas mit einem eineinhalb Jahre jüngeren anfangen würde? Ich fragte, mich wieso er sich überhaupt Chancen ausgemalt hatte.
Aber sie hatte mit mir geflirtet.
Es klingelte an der Tür. Heute war mein fünfzehnter Geburtstag.
Ich hatte seit drei Wochen nichts von Kilroy gehört.
Allerdings war ich auch kaum aus dem Haus gegangen.
Aber wer sollte es sonst sein?
Tja die große Preisfrage! Gewinnen sie einen halbzerkauten Schuh oder eine kaputte Nachttisch Lampe.
Scheiße. Ich zog das Rollo hoch. Es war heller Tag. Mein Blick irrte verschlafen zum Wecker.
Dreizehn Uhr! Ich sprang auf, zog mir Hose und T – Shirt an und rannte nach unten.
Es klingelte wieder, als ich am Fuß der Treppe ankam.
Ich prallte fasst gegen die Tür, stoppte gerade noch so und schloss auf.
Michelle.
Sie stand vor der Tür.
„Hi.“
„Äh, Hi.“
„Du hast doch heut Geburtstag oder?“
Ich überlegte einen Moment lang. Ja, doch, ich hatte heute Geburtstag. Aber was tat sie hier? Wir hatten uns nur einmal gesehen und sie kam um mir zu gratulieren?
„Ja.“
Sie griff in ihren Rucksack, der zu ihren Füßen stand und hielt mir ein kleines, in dunkelblau eingepacktes Paket hin.
Ich nahm es zögernd, bedankte mich und bat sie herein.
Sie folgte mir in meine Zimmer.
Ich sah auf das Paket.
Sie hatte tatsächlich an meinen Geburtstag gedacht. Kilroy hatte mich an dem Abend bei Michelle gefragt, was wir an meinem Geburtstag machen würden. Daraufhin hatte sie gefragt, wann ich Geburtstag habe.
Ich öffnete das Paket.
Ende des ersten Teils.
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KrassO_O
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