ähm.Zitat
wie kommst du nach dem intro und dem "ende" darauf, die geschichte könnte abgeschlossen sein?
Hab bisher 39 Seiten...ich hab das vor ca 3 Jahren im altenGamesweb SN angefangen und jetzt wieder aufgenommen, da dachte ich, ich poste die ganz alten parts mal...und bleib dran, ich verspreche dir, dass es sich lohnen wird
die alten sachen sind natürlich etwas "unreifer" und "unausgefeilter" als die neuesten, aber wenn ich so weiter mache, dann wird die Story mein Lebenswerk *lacht*
Inzwischen gehts da schon Weltumspannend ab^^(Handlungsmäßig)
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Tagebuch von Simon Leas.
Montag
25 März
Die Polizei hat mich gebeten ihnen bei der „Untersuchung des Falles Kilroy Hembs“ zu helfen.
Ich habe beschlossen, in dieses Tagebuch alles zu schreiben, was mir wichtig erscheint. Für mich selbst und für die Polizei.
Ich habe Kilroy kennen gelernt als ich 14 war. Er zog von New York nach Seaship was meiner Meinung nach ein Riesen Rückschritt war. Seiner Meinung nach ebenfalls.
Seaship ist ein kleines Städtchen. Hier gibt es kein Wasser, der Name trügt. Warum die Stadt so genannt wurde, weiß wohl heute keiner mehr.
Kilroy zog in das Haus gegenüber ein. Zusammen mit seinem Dad und seiner kleinen Schwester Sara. Seine Mutter war ein Jahr zuvor direkt nach Sara’ s Geburt gestorben.
Kilroy hatte einen Tick. Immer wenn er einen Hund sah machte er Wuff Wuff. Er lachte danach, aber ich glaube nicht, dass er es wirklich witzig fand. Das erkannte ich sogar damals schon. Bevor die Sache mit dem Schäferhund der Douglas Familie passierte. Aber dazu später.
Sein Vater war ein guter Mann. Er war zu allen freundlich, hing nicht in Kneipen herum und zitierte manchmal aus der Bibel. Er war nicht besonders Christlich, aber ich glaube er hatte seinen eigenen Glauben. Er trank abends gern ein Bier, während er sich irgendeinen alten Schwarz weiß Film im Fernsehen ansah. Ich weiß, dass ihm der Tod seiner Frau sehr nahe ging, aber einige Leute in der Stadt (die höchstens zwei Sätze mit ihm geredet hatten) sagten üble Sachen über ihn.
Kilroy hörte selbstverständlich davon, aber er tat so als interessierte ihn das nicht.
Er kam eines Tages zu mir rüber als ich im Garten eine Rauchte und fragte mich nach einer Kippe.
Er setzte sich zu mir und wir fingen an zu reden. Er erzählte von New York und ich hörte begeistert und ein bisschen Neidisch zu. Ich mochte ihn vom ersten Augenblick an. Er war ein guter Erzähler und kannte tausend kleine Geschichten aus der Großstadt, von denen die hälfte natürlich erfunden waren. Aber das war mir so ziemlich egal. Ich war froh, endlich einen Freund gefunden zu haben. In einer kleinen Stadt wie Seaship kennt jeder den Außenseiter und ich war der Außenseiter.
Wir verbrachten immer öfter unsere Zeit zusammen. Meine Eltern waren selten daheim da sie „gesellschaftliche Verpflichtungen“ hatten. Ein anderer Ausdruck für „auf Partys gehen“. Jeden Freitag und Samstagabend hingen wir bei mir rum. In der Woche waren wir bei Kilroy. Sein Vater saß manchmal bei uns und wir lauschten seinen Geschichten aus dem Krieg. Kilroys Vater hatte nichts dagegen wenn wir vor ihm rauchten. Sagen wir mal so: Er rauchte und meinte, er sei ja selber schuld das sein Sohn es auch tat, und für mich konnte er keine Verantwortung übernehmen. Das war Ok für ihn und für uns sowieso.
Wenn Kilroy’ s Vater nicht zuhause war, hingen wir in Kilroy’ s Zimmer rum und erzählten uns von unseren Zukunftsplänen. Ich wollte irgendwann viel Geld haben und aus Seaship verschwinden. Vielleicht ein eigenes Geschäft aufmachen. So was in der Art.
Kilroy wollte sein eigener Herr sein. Keinen Boss haben. Und am besten nicht Arbeiten.
Und er wollte mit Michelle Grey schlafen. Das vor allem anderen. Im Moment war das sein Hauptziel.
Michelle Grey wohnte in der Carbon Street, einen Block weiter.
Michelle war das Mädchen. Für jeden dreizehn- bis zwanzigjährigen in Seaship. Das Problem war nur: Sie hatte absolut keine Lust auf einen Freund. Aber Kilroy wollte ja auch keine Freundin.
So sah er die Sache.
Wie sie das sah, wussten wir noch nicht. Aber ich konnte es mir denken.
Michelle ging jeden Samstagnachmittag ins Kino und sah sich einen Film an. Sie stand auf Horror und Mystery. Kilroy stand auf alles was ungewöhnlich war.
Michelle war ungewöhnlich.
*DIE NACHFOLGENDEN ZWEI ABSÄTZE WURDEN ZENSIERT, DA SIE DEN PATIENTEN AUFREGEN KÖNNTEN*
Dies soll nur einen Ungefähren Einblick geben. An die Details erinnere ich mich kaum noch. Zu jeder Menge Persönlicher Angaben, Vorlieben und so weiter, gesellten sich Fotos von Michelle, die allesamt von Kilroy geschossen worden waren.
Natürlich ohne ihr Wissen.
Ich wunderte mich selbstverständlich ein wenig über die akribische Berichterstattung
und fragte Kilroy, was das ganze eigentlich sollte. Aber obwohl er sonst so Gesprächig war, bekam ich diesmal nur ein geheimnisvolles Lächeln als Antwort.
Kilroys Dad war bei der Arbeit.
Wir passten auf Sara auf und fragten uns, wie wir den Rest des Tages rumkriegen konnten. Kilroy hielt ein Bier in den Händen und meinte, es wäre zu verdammt noch mal heiß hier oben und wir sollten nach unten gehen. Sein Vater wusste nicht, das Kilroy Bier trank. Er trank auch nicht oft. Es schmeckte ihm nicht mal besonders, aber heute war er schlecht Gelaunt. Er war zum Kühlschrank gegangen, hatte sich ein Bier geholt und die Hälfte der braunen Flasche in einem Zug runtergeschüttet. Seine Augen waren leicht gerötet als wir die Treppe hinunter gingen. Sara hatte er sich über die Schulter gelegt und er summte leise vor sich hin. Unten angekommen hingen wir uns erst mal vor den Fernseher und schwiegen.
„Hey Simon, weißt du was wir jetzt machen?“
Ich drehte den Kopf leicht zu ihm.
„Was?“
Er begann zu grinsen und seine schlechte Laune schien verschwunden zu sein.
„Wir bringen Sara das schwimmen bei!“
Kilroy’ s Dad hatte ein großes Aquarium mit einigen Fischen und Pflanzen darin. Es hatte mehrere Tausend Dollar gekostet und Mr Hembs hatte es von einem Lotterie Gewinn bezahlt, den er vor einigen Jahren gemacht hatte. Danach hatte er mit dem Lotto aufgehört. „Man soll das Glück nicht herausfordern. Wenn man einmal Gewinnt, dann sollte man aufhören.“ hatte er gesagt, nachdem er mir die Geschichte erzählt hatte. Kilroy hatte genickt.
„Das ist nicht dein Ernst.“
Ich sah wieder zum Fernseher, achtete aber nicht auf die Bilder. Ich wusste ganz genau, wie ernst er es meinte.
„Wir werfen sie einfach rein. Ich hab mal gelesen das Babys automatisch wissen wie man schwimmt wenn sie ins Wasser geworfen werden.“
„Du Spinnst.“
„Hey, ihr passiert doch nichts. Wir halten sie nur kurz rein und lassen sie los. Legen sie auf die Oberfläche. Wenn sie anfängt unterzugehen dann ziehen wir sie sofort wieder raus.“
„Bist du bescheuert? Was ist wenn sie Wasser schluckt? Sie ist doch noch so klein.“
„Sie schluckt kein Wasser. Es wird ihr nichts passieren. Bist du nun mein Freund oder nicht?“
„Was? Was hat denn das damit zutun?“
„Vergiss es. Was willst du denn sonst machen? Ihr wird nichts passieren und wir haben unseren Spaß. Also?“
Ich willigte ein. Mein einziger Freund, die Hitze, was soll ich sagen? Wir gingen zum beleuchteten Aquarium. Kilroy klopfte an das Glass um ein paar Fische aufzuschrecken.
Alle Vorhänge waren zugezogen um die Sonne draußen zu halten. Es brachte nicht sehr viel. Der Schweiß bildete Perlen auf meiner Stirn, während Kilroy die Abdeckung vom Aquarium nahm.
„Hol Sara.“
Ich ging zum Sofa zurück und holte die kleine schlafende Sara. Das war doch alles total bescheuert. Ein kleines Kind in ein Aquarium tauchen. Na ja, es würde schon gut gehen.
Ich trug Sara auf den Armen zu Kilroy, der sie mir behutsam abnahm. Er flüsterte:
„Gleich kriegst du ne Abkühlung, Kleine. Wir müssen noch warten bis Daddy zurück kommt
und wir ins Schwimmbad gehen können, aber du kriegst sie schon jetzt.“
Ich meinte:
„Wollen wir’ s nicht doch lieber lassen? Was ist wenn dein Dad nach Hause kommt?
„Quatsch, der kommt erst in einer Stunde. Frühestens. Haste Angst?“
Ich schüttelte den Kopf.
„Dann stell dich nicht so an, Simon“
Er hielt Sara über das Aquarium und ich konnte hören, dass er dabei leise vor sich hin murmelte.
Die Worte, wenn es welche waren, verstand ich nicht.
Ich versuchte es noch mal.
„Wollen wir nich lieber mit ihr rausgehen? Vielleicht sieht dich Michelle mit der kleinen und-„
„HALT ENDLICH DIE KLAPPE SIMON!“
Ich zuckte zurück. So Aggressiv war er mir gegenüber noch nie gewesen. Ich hielt die Klappe.
Kilroy legte die kleine Sara auf die Wasseroberfläche.
Die Schwester kam grad rein. Ich soll ne Stunde schlafen. Eigentlich geht’s mir ganz gut, aber sie wird mich nicht in Ruhe lassen, bis ich sogar von Kopfkissen und Bettdecken träume.
Ich werde Morgen Weiterschreiben.