Hm, das Forum gibts also auch noch

Typische David Lynch-Streifen wie Lost Highway und Mulholland Drive haben mich gewissermaßen verändert. Zumindest habe ich dadurch eine etwas andere Sichtweise auf Filme und Kunst im Allgemeinen bekommen.

Die beiden Filme hatten oberflächlich betrachtet absolut keinen Sinn, keine nachvollziehbare Handlung, lieferten dem Zuschauer einfach nicht das, was er sich normalerweiße erwartet, wenn er den Fernseher einschaltet oder ins Kino geht. Gut, Lynch hat da natürlich nichts komplett neues geschaffen, Kubricks 2001 hat da zB auch schon ähnliche Wege bestritten, und es gibt außerhalb des Mainstreams garantiert Massen von ähnlichen Werken. Ich kannte das meistens nur von Kurzfilmen her. Dass ein abendfüllender Film nicht versucht, eine Geschichte zu erzählen und sich damit sinngemäß nach dem richtet, was auch meistens ein Roman versucht, zu vermitteln, sondern einem nur, zumindest bei oberflächlicher Betrachtung, wild aneinandergereihte Szenen vorwirft, die sich dann zu einem ästhetischen Ganzen zusammenfügen, war mir allerdings bis dahin neu.

So ausergewöhnlich ist das ganze dann sicher wieder auch nicht, nur ich bin dadurch halt erst darauf aufmerksam geworden, dass auch Filme, völlig abseits von gewohnten Normen, ihre Reize haben können, wenn man sich darauf einlässt. Eigentlich wurde nur meine Tolleranz für etwas andere Kunst gesteigert

Beispielsweise konnte ich vorher surealistischen Bildern oder experimenteller, unstrukturierter Musik (die eigentlich selbst mit viel Tolleranz nur schwerlich als Musik bezeichenbar ist) absolut nichts abgewinnen. Jedoch muss man eigentlich nur seine gewohnten Erwartungshaltungen über Bord werfen und mehr open-minded sein, dann kann man erkennen, dass auch das durchaus seine Reize haben kann. Klar, es muss einem nicht alles gefallen, aber man verpasst viel, wenn man nicht offen für abnormens ist. Manche Kunst mag direkt anstrenged sein, doch wenn man sie mal "geknackt" hat ist sie dafür oft umso faszinierender.