Zitat Zitat von Ianus
Setzt das erste nicht eine Leidenssituation vorraus, in die man sich empathisch einfühlt, während zweiteres auf einen wesentlich weiteren Kreis von Situationen anwendbar ist? Mitgefühl kann ich auch mit jemand haben, der gerade einen Triumpf erlebt, lacht oder plant die Weltherrschaft an sich zu reißen indem ich genau in diesem Moment die Vorgänge in seinem Inneren annähernd nachvollziehe. Die Unterscheidung ist IMHO nur im religiösen Kontext bedeutsam da der Unterschied zwischen den beiden Prozessen nicht sonderlich groß ist.
Mmmh, meiner Meinung nach ist der Unterschied ziemlich groß. Mitleid bedeutet für mich, man denkt, der tut einem Leid, weil er unter mir ist. Mitgefühl jedoch bedeutet, der tut einem Leid und er steht mir gleich oder sogar höher. Als Beispiel können wir mal einen Rollstuhlfahrer nennen. Wenn nun ein Mensch Mitleid mit dem Rollstuhl fahrer hat, dann tut er ihm Leid, da er seiner Meinung nach unter ihm steht. Beim Mitgefühl tut er einem Leid, wegen seiner Behinderung und nicht da man denkt, der steht unter mir. Das Problem ist bei diesem Fall, dass viele Menschen mit dem Rollstuhlfahrer Mitleid hätten und nicht Mitgefühl.

Zitat Zitat von Ianus
Es gibt einen Trick: Man kann sich auf autonome Funktionen des Körpers konzentrieren, wie Atmen oder Herzschlag um für ein- oder zwei Sekunden lang "nichts" zu denken, aber dies ist schlussendlich nur eine Spielerei und das geistige Vakuum erzeugt schnell einen Sturzbach von Gedanken.
Ist das bestätigt, dass das geht? Oder hast du das gehört und ausprobiert oder so?

Ich denke, man kann nicht nichts denken. Man kann ja das Gehirn nicht ausstellen, daher muss man immer was denken. Wenn dann vergisst man, was man gerade gedacht hat.