Da ausser Hylian und Manuel wohl kaum jemand wirklich Ahnung von Privatschulen zu haben scheint, will ich auch mal meinen Senf dazugeben. Ich versuche einfach mal, meine Schule und den Ablauf so objektiv wie möglich zu schildern:

Morgens stehe ich meistens um 6.00 Uhr auf und gehe um 7.00 Uhr zum Bus. Gut, hat jetzt nix mit der Schule selber zu tun, allerdings fängt es im Bus meistens schon an. Neben meiner privaten Schule (Gymnasium + Real) steht nämlich die Hauptschule. Folglich fahren die Schüler aus der Umgebung alle im gleichen Bus, ob sie nun Hauptschüler oder Gymnasiasten sind.
Nun sieht es so aus, dass es von beiden Seiten Streitigkeiten gibt. Die Gymnasiasten geben mit ihrer ach so tollen Intelligenz und dem Schulprivileg an, die Hauptschüler machen einen auf supercoolen Hip-Hopper und stempeln die Gymnasiasten als Spießer ab. Keine der beiden Fraktionen hat also eine reine Weste, es kommt immer wieder zu Streitigkeiten, ob begründet oder nicht. Seltsamerweise fängt das ganze ab Klasse 10 aufwärts schlagartig besser zu werden. Während die Gymnasiasten auf die Oberstufe zugehen und die Hauptschüler auf ihre Ausbildung verbessert sich die Athmosphäre spürbar. Es ist immer noch der gleiche Bus, allerdings steht man drüber. Woran das liegt kann ich auch nicht sagen, aber well.
Ok, war jetzt ein kleines OT zu dem Thema. Die Schule beginnt bei mir, wie an jeder anderen Schule auch, um 7.45 Uhr. Die Schule besteht aus mehreren Gebäuden, in denen die Klassen kreuz und quer verteilt sind, Oberstufe neben Unterstufe neben Musikraum neben Turnhalle neben Kunstraum. Ich weiss nicht, wie genau das an öffentlichen Schulen ist, aber durch diese Mischung entsteht letztendlich eine lockere Athmosphäre. So kommt es auch kaum zu Situationen, in denen die "Älteren" genervt über die "Kleinen" hinwegsehen. Auch Schlägereien gibt es bei uns nicht sonderlich oft, obwohl wirklich kaum verwöhnte Kinder aus reichem Elternhaus auf unsere Schule gehen. Alles Durchschnittsbürger, wie ich auch. Und wer mich als Reich betrachtet, dem muss es wirklich dreckig gehen.
Unterm Strich haben die Klassen 5 - 9 sechs Stunden am Tagmit jeweils 5 min Pause, zwichen 2. und 3er stunde 15 min, zwischen 4. und 5er 10 min. Unterm strich also 45 min Pause am Tag. Das ändert sich auch nicht bei Mittel- und Oberstufe. Die Stunden werden mehr, die Pause bleibt. Die Lehrer sind eigentlich alle durchweg freundlich und kompetent, wobei es auch durchaus schwarze Schafe gab/gibt. Beispielsweise unser jetziger Mathe-Lehrer, der absolut inkompetent in Sachen Notenvergabe ist und selbst nicht einmal weiss, von was er gerade redet. Ansonsten kann ich mich nicht beklagen. Der größte Unterschied zu einer öffentlichen Schule ist in meinem Falle wohl, dass wir unsere Lehrer mit "Bruder" und "Schwester" anreden. Kein Wunder, gehört die Schule doch auch zur Brüdergemeinde Königsfeld. (wenn auch das nichts sagt: Albert Schweizer) Das ganze ist zwar sehr religiös und gewöhnungsbedürftig, allerdings gewöhnt man sich schnell daran und ich will diese Anrede inzwischen auch nicht mehr missen, sie ist so schön komfortabel ^^. Ausserdem wird ja niemandem Religion und Gläubigkeit aufgezwungen, ich für meinen Teil bin nicht gerade der Gläubigste.

Ich hoffe mal, dass euch unsere Berichte ein wenig einblick in Privatschulen gebracht hat. Es gibt wirklich nicht viele Unterschiede zu Öffentlichen und es hält sich auch bestimmt nicht jeder für etwas besseres, nur weil er auf eine private Schule geht. (Ausnahmen bestätigen die Regel). In meinem Fall war es so, dass im Umkreis eine Öffentliche Schule, in diesem Fall Gymnasium und Realschule fehlte und der Statt nicht bereit war, eine Öffentliche Schule zu bauen, obwohl schon eine Private existierte. Also wird diese Schule jetzt mit Staatlichen Geldern finanziert und die Gelder der Eltern werden so weit wie möglich zur Verbesserung der Schule eingesetzt, die der Staat nicht mit finanzieren wollte. (z.B. einen neuen Chemiesaal)