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Thema: House of flying Daggers

Baum-Darstellung

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  1. #22
    Ich fand House of Flying Daggers schwach. Schade, aber anscheinend hat sich das Subgenre schon nach drei abgefeierten Filmen der gleichen Art totgeritten.

    Generell hab ich auch gute Seiten am Film gefunden, um damit zu beginnen. Die Landschaftsaufnahmen waren teilweise atemberaubend, sowohl von der Gestaltung als auch von der Kameraführung. Ich steh auf sowas, und insofern war House of Flying Daggers durchaus noch befriedigend.

    Schwach hingegen war mehr. Die Kämpfe waren zwar noch halbwegs schick inszeniert, aber auch so routiniert und langweilig, wie es Matrix-Effekte in Videospielen sind. Sogar der fliegende Wassertropfen kehrte zurück, wenngleich diesmal als Blut.

    Richtiggehend genervt hat mich die unausgegorene, undurchdachte halbe Kehrtwende zum Empfindsamkeits-/Autorenkino. Irgendwann mal ist der Bogen überspannt, wenn man zum sechsten Mal einen der Protagonisten von hinten sieht, wie er im Wald steht und arg, arg nachdenkt, bevor er eh das tut, was er in den fast identen Szenen zuvor auch schon tat: Umdrehen und zurückreiten. Klar, sicher, solche Szenen können sehr tiefgründig sein - aber auch tödlich langweilig, wenn der gesetzte Anspruch nicht erfüllt wird, der Spannungsbogen abbricht.

    Die Liebesgeschichte war zudem zu gefühlsschmonzettisch gemacht, zu wenig sensibel und zu hanebüchern naiv und unoriginell. Dreiecksbeziehungen wurden mittlerweile in der Filmgeschichte schon so oft durchdekliniert, dass sich der Drehbuchschreiber doch wenigstens an den weniger voraussehbaren hätte orientieren können. Der Gipfel dieses pur verstiegenen und verstrahlten Anspruchs auf eine so~ verdammt tiefe, innige Liebesgeschichte war, als die Sexszene doch tatsächlich mit orchestraler Musik untermalt und von einem Helikopter in fließender Kameraführung gefilmt wurde; grenzt schon haarscharf an schlechten Geschmack. Ernsthaft, Jungs und Mädchen, bei weitem nicht jeder asiatische Film verdient es, abgefeiert zu werden. Lasst doch eure Fähigkeit nicht fahren, Sachen kritisch zu reflektieren, auch wenn sie euer Hobby sein sollten.

    Geändert von Don Rosa (26.01.2005 um 14:12 Uhr)

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