-
Ritter
... zu der Einstellung einiger Leute äußer ich mich nicht, ist jedem seine eigene Sache ^^" Ich find nur diese Vergleiche mit 11. September oder anderen Nöten oder Katastrophen blöd und nicht angebracht, weil das schmälert das Vorgefallene kein bisschen.
Fernsehbilder unterlegt mit trauriger Musik sind das typischste TV-Stilmittel um Stimmungen zu erzeugen. Aber das war es nicht, was mir beinahe die Tränen in die Augen getrieben hat. Sie zeigten heute einen jungen Mann, einen Deutschen, der dort lebt und Besuch von seinen Eltern hatte. Die Eltern sind nun seit acht Tagen vermisst, und er erzählte:
"Ich hörte, dass sie in einem nahen Tempel sehr viele europäische Opfer, die hier wohnten, untergebraucht haben sollen. Ich hab mich auf den Weg gemacht, in der Hoffnung, meine Eltern dort zu finden. Bis auf zirka hundert Metern habe ich mich dem Tempel nähern können, dann musste ich umdrehen."
Er stockte und brauchte einige Male, um neu anzusetzen. Ich begriff im ersten Moment nicht, was er meinte, ob es zu voll war und er deshalb nicht zum Tempel kam. Er sprach mit tränenerstickter Stimme weiter:
"... dann musste ich umdrehen, weil... ich will meine Eltern in bester Erinnerung behalten, so wie ich sie das letzte Mal gesehen habe... und nicht als aufgedunsene, halb verweste Leichen..."
Diese Worte haben sich tief in meinen Magen eingegraben...
Doch auch frage ich mich, und das eigentlich immer bei solchen Interviews mit Opfern, ob nervige, herumrennende Kamerateams, die ihnen Fragen über den Tod ihrer Angehörigen stellen, nicht während dieser Zeit das letzte sind, was diese Menschen gebrauchen können.
Spenden werde ich auf jeden Fall. Nie war es nötiger.
Berechtigungen
- Neue Themen erstellen: Nein
- Themen beantworten: Nein
- Anhänge hochladen: Nein
- Beiträge bearbeiten: Nein
-
Foren-Regeln