Das wird sogar für meine Massstäbe ein langer Post werden...
Interessant. Ich habe noch nie etwas darüber gesagt, was ich bin oder was ich tue. Bis jetzt sprach ich nur davon, was ich nicht tue. Also kannst du demnach auch keine Bewertung meines Lebenswegs aufstellen.Zitat
Und auf was soll man sich sonst verlassen? Und alles wäre logisch, wenn wir alles wüssten, denn dann würde alles aufgehen. Selbst das Chaos folgt seinen Regeln und aller Zufall ist bloss eine Kette von Faktoren und Gleichungen. Nur ist das ganze so hochkompliziert, dass wir es nicht verstehen und mit "Chaos" und "Zufall" betiteln.Zitat
Nimm zum Beispiel die Grundsätze der Mathematik. Diese sind immer wahr, du kannst es drehen und wenden wie du willst. 1+1=2 wird immer korrekt sein. Die Winkel eines Dreiecks werden immer addiert 180 Grad geben.
Was ist mit den Gesetzen der Physik, die wir jeden Tag begegnen?
Natürlich wirst du jetzt sagen, diese seien nur in einem speziellen Umfeld wahr. Korrekt. Sie sind in ihren genau spezifizierten Umfeld wahr. Aber das ist Teil der Definition und kann davon nicht getrennt werden. Nun kennen wir bloss diese speziellen Gesetze und beginnen erst damit, die allgemeinen herauszufinden.
Nehmen wir nun ein perfektes Wesen, das absolute Erkenntnis aller Gesetze und Faktoren besässe. Für dieses Wesen würde keinerlei Unklarheit herrschen, alles wäre erklärbar und logisch.
Natürlich sind wir keine solchen Wesen, das ist ja auch unser Problem. Deshalb ist vieles für uns unklar, unlogisch, unbegreiflich, willkürlich, zufällig, relativ...
Was dich die Wirtschaft interessiert? Wir sprachen von der Schuldfrage. Ich habe gesagt, wir seien aus wirtschaftlichen Gründen schuld. Also ist es wohl klar, dass wir uns mit der Wirtschaft beschäftigen müssen, um die Frage zu beantworten.
Nein, das war gesunder Menschenverstand.Zitat
Ihr habt Beweise von mir verlangt. Deshalb fordere ich das gleiche nun von dir. Beweise mir deine Aussage.Zitat
Erneut antworte ich, beweise es mir. Ich habe in meinem vorigen Post wenigstens versucht, euch Beweise zu liefern. Zu unpräzise war das Ganze, soviel gebe ich zu. Was ich auch mit diesem Post zu ändern versuche, wenn ich auf deine weiteren Aussagen eingehe.Zitat
Du verdrehst meine Aussagen. Wenn ich sage, dass jemand Mist baut, dann heisst das noch lange nicht, das andere das nicht auch tun. Mir ist bewusst, dass auch alle anderen Menschen Mist bauen. Doch dummerweise haben wir die besten Mittel dazu, weshalb unser Mist grösser ist als der der anderen. Und wenn du das nicht weisst, dann ist wirklich was schief mit dir. Wohl ein wenig im Geschichtsunterricht geschlafen...Zitat
*hust* wieder Mal eine Verdrehung meiner Aussagen. Ich sprach in deinem Zitat von den westlichen Menschen. *hust*Zitat
Rezession ist auch die sogenannte Ausnahme der Regel. Wir reden hier vom allgemeinen Fall.Zitat
Stagnation wird im allgemeinen Fall gefolgt von einem leichten Abschwung, der nach kurzer Zeit wieder zu einen langsamen, aber schneller werdenden Aufschwung führt. Situationen wie die Weltwirtschaftskrise der 30er sind Ausnahmen.
Wie du hoffentlich weisst, hat ein Modell die Funktion zur besseren Verständnis eines Vorgangs. Wenn ich also davon sprechen, dass unsere Schuld wirtschaftlicher Natur bin, muss ich dies genauer erklären und dazu benutze ich als Erklärung ein Modell. Das natürlich alles komplizierter ist, sollte jedem klar sein.Zitat
Sicher ist das noch gültig. Überlege einmal ganz genau. Du hast eine grosse Auswahl an ähnlichen Produkten. Wie entscheidest du dich? Deine Entscheidung wird sich sehr wahrscheinlich erstens nach deinem Vermögen und zweitens nach der Qualität des Produktes. Am meisten Kunden gewinnt in dem Fall derjenige, der die grösste Qualität zum günstigsten Preis anbieten kann. Natürlich kommt dann noch Werbung...Zitat
Wie erhält eine Firma Geld? Sie bietet etwas an (eine Dienstleistung, ein Produkt, was auch immer), für das ihre Kunden Geld zahlen. Sollten die Kunden jedoch nicht zufrieden sein (oder sich es nicht länger leisten können), hat die Firma auch ein Problem, weil sie demnach kein Gewinn macht.
Der Kunde bestimmt immer noch deinen wirtschaftlichen Erfolg, denn ohne Kunde gäbe es gar keine Wirtschaft und auch keinen Gewinn. In den letzten Jahren hat sich jedoch der Trend entwickelt, dass die Haupteinnahmenquellen bei grösseren Kunden liegen und dadurch die vielen kleinen Kunden vernachlässigt werden. So machen Firmen, die an Staaten verkaufen, hohen Gewinn (Waffen z. Bsp.).
Trotzdem ist GM (General Motors) immer noch der grösste Konzern und der verkauft, wie du sicher weisst, Autos. Autos werden von praktisch allen Leuten gekauft. Also ist die grösste Firma der Welt immer noch eine Firma, die auf eine grosse Breite von Kunden setzt.
Kunden sind nicht nur Kleinbürger. Kunden sind natürlich auch Staaten oder Eliten (das sind die grössten Kunden). Also kann keine Rede sein von "Alle Macht dem Volk".Zitat
Meine "unglaublich scharfe Beobachtungsgabe", um es einmal mit deinen Worten auszudrücken, hat mir gezeigt, dass die grössten Konzerne kurz vor dem 11. September sich bewusst langsam vom Markt zurückzogen (wodurch sich der kleine Abstieg vorher erklärt). Das stellte sich als sehr gut für die betreffenden Firmen heraus, denn dadurch machten sie nicht allzuviele Verluste, als Absturz der Börse kam. Was natürlich zu Verschwörungstheorien und ähnlichen Dingen führten ("Sie haben davon gewusst...Zitat
").
Nein, ich mache bewusste Vereinfachungen, da ich mir auch bewusst bin, dass ich nicht davon ausgehen kann, dass alle Leute die gleichen Dinge wissen wie ich. Es wäre schliesslich arrogant anzunehmen, dass alle Menschen genau alles wüssten, was ich weiss, oder? Deshalb sollte man lieber vorsichtig und genau sein, damit man niemanden überfährt.Zitat
Wenn du ein mathematisches Gesetz beweist, dann ist das ein Beweis. Das ist wohl das klarste Beispiel für einen BeweisZitat
Nehmen wir nun deinen Stein. Du stellst eine Behauptung auf ("Ich kann einen Stein gegen die Wand werfen"). Diese Behauptung muss nun bewiesen werden. Du nimmst nun ein mögliches Objekt, das möglicherweise ein Stein ist und vollführst möglicherweise eine Handlung, die möglicherweise das Werfen des möglichen Steins gegen eine mögliche Wand ist. Du hast folgende Dinge nicht bewiesen:
- Das Objekt existiert
- Du existierst
- Das Objekt ist ein Stein
- Dir ist es möglich, eine Handlung zu vollführen
- Du hast eine Handlung vollführt
- Dir ist es möglich, ein Objekt zu werfen
- Es ist möglich, einen Stein zu werfen
- Die Handlung war, das Objekt zu werfen
- Das Objekt hatte eine Kollision mit etwas
- Das, mit dem das Objekt kollidiert ist, ist eine Wand
- Die Wand existiert
Wir gehen einmal davon aus, dass das Objekt existiert, dass das, mit dem das Objekt möglicherweise kollidiert ist, auch existiert und das du existiert. Dies tun wir, weil wir schlussendlich keine Existenzen beweisen können. Wir beweisen durch eine chemische Untersuchung, dass das Objekt ein Stein ist und beweisen mit einer physikalischen und chemischen Untersuchung, dass der Stein mit einer Wand kollidiert ist. Wir beweisen weiterhin mithilfe einer medizinischen Untersuchung, dass es dir möglich ist, einen Stein zu werfen. Darauf beweisen wir mit Hilfe der Physik, dass du den Stein geworfen hast und dass dieser darauf mit der Wand kollidierte.
Wenn all dies geschehen ist, dann hast du bewiesen, dass du einen Stein gegen eine Wand werfen kannst.
Wenn ich also ein wirtschaftliches Gesetz nehme, damit erkläre, dass eine bestimmte Aktion von einer bestimmten Person durchgeführt wird (der Kunde nämlich; das Gesetz beschreibt die Handlungsweise und den Einfluss des Kunden auf die Wirtschaft), dann sage, dass aufgrund dieser beschriebenen Aktion gewisse Folgen auftreten (deren Existenz durch Beobachtung bestätigt wird) und dann aufzeige, dass diese Folgen negativer Art für einen Grossteil der Menschheit sind (was wieder durch Beobachtung bestätigt wird), darf ich behaupten, dass diese gewisse Gruppen von Personen (die Kunden nämlich) schuld an diesen negativen Folgen sind.
Das nennt man eine logische Beweiskette. Ich habe nun folgende (relevanten) Annahmen getroffen (wir lassen hier wieder die Existenz-Fragen aus, da wir diese nicht beantworten können):
- Das benutzte Gesetz ist wahr
- Es gibt Kunden (ansonsten hätte das Gesetz keine Bedeutung)
- Die Folgen sind wirklich aufgetreten
- Die beschriebenen Folgen sind negativ
Das benutzte Gesetz ist nicht endgültig als wahr zu beweisen, da es auf empirischer Basis ruht (auf Erfahrung); es ist insofern wahrscheinlich wahr, da es bisher auch wahr war.
Die Kunden existieren, weil man ansonsten das Gesetz nicht hätte beobachten können und es demnach das Gesetz gar nicht gäbe.
Die Folgen kann man entweder durch Erfahrung oder mithilfe von Vernunft durch rückschliessen auf gewisse Aktionen als wahr erkennen.
Das die Folgen negativ sind wird dadurch bewiesen, dass wir negativ zuerst definieren und dann belegen, dass die Folgen dieser Definition entsprechen.
"Die westliche Welt" wird oftmals als Synonym für Industrienationen verwendet, was dir auch bewusst sein sollte. Oder, wenn es dir besser gefällt, nennen wir sie "Die 1. Welt" (auch als Synonym für Industrienationen verwendet).Zitat
Ich habe vorher darauf hingewiesen, dass ich vereinfacht und modellhaft spreche und dass es noch viel komplizierter ist. Aber grundsätzlich ist meine Aussage wegen dem trotzdem nicht unwahr.Zitat
Bitte. Wenn ich jetzt sagen würde "ich könnte genauso lang einen Post nur zu diesem Thema schreiben" würdet ihr das auch noch verlangen.Zitat
Du unterscheidest nicht zwischen mathematischer Relativität und der gebräuchlichen Relativität ("alles ist eben relativ", typische Ausrede für diejenigen, die nicht zugeben wollen, dass sie es nicht wissen). Mathematische Relativität beschreibt den Unterschied, den Faktor zwischen zwei Zahlen. Das ist beweisbar, logisch und genauso absolut wie alles andere. 1 cm ist immer zehnmal kleiner als 10 cm.Zitat
Was die andere Relativität betrifft... Das ist vielmals eine Ausrede, um nicht die Wahrheit herauszufinden. Nehmen wir die Religionen. Dort wird das ja oftmals gebracht, mit der relativen Sichtweise. Nun ändert das aber nichts an der Tatsache, dass eine Religion richtig oder falsch ist. Richtig und falsch sind absolute Werte, die nicht von unserem Wissen oder Beweisvermögen abhängig sind. Die Addition aller Winkel eines Dreiecks war immer 180 Grad (oder in welchem Mass auch immer du es darstellen möchtest), selbst als man das noch nicht wusste. Das wir also die Religionen momentan nicht beweisen oder widerlegen können ändert nichts daran, dass sie entweder richtig oder falsch sind. Vielleicht wird einmal bewiesen, dass der Islam richtig ist und alle anderen Religionen falsch oder was weiss ich. Oder vielleicht wird Mal bewiesen, dass alle falsch sind und etwas ganz anderes richtig.
Nun übertrage das auf alles andere, von dem man stets behauptet, es sei "relativ".
Und wo habe ich behauptet, das zu sein? Ich sagte, Relativität hört dann auf zu existieren, wenn jemand allwissend ist. Ich bin nicht allwissend, also sind für mich auch einige Dinge scheinbar relativ. Aber da ich nun weiss, dass Relativität nicht existiert, kann ich diese Dinge als "ich weiss es noch nicht" definieren.Zitat
Was das andere anbetrifft, so habe ich bloss gesagt, dass alle bisherigen Ideologien falsch seien. In welcher Hinsicht soll das bedeuten, dass ich allwissend bin? Ich kenne keine der kommenden Ideologien noch behaupte ich, dass meine perfekt sein wird. Sie wird höchstens weniger mit Fehlern behaftet sein als bisherige, so hoffe ich.
Habe nie etwas anderes behauptet. Doch du hast etwas nicht verstanden:Zitat
Wissen baut auf sich selber auf. Nehmen wir eine Person an, die soeben herausgefunden hat (und bewiesen hat), dass 1+1=2 ist (natürlich ist das eine ziemlich dumme Person, aber das lassen wir Mal). Nun kann sie sagen, dass alle, die diese Ansicht nicht teilen, im Unrecht sind. Schliesslich hat sie einen Beweis erbracht, dass 1+1=2 ist. Also kann sie nun andere Meinungen als falsch ausschliessen.
Ich habe nun z. Bsp. erkannt, dass Kommunismus falsch ist, weil er nicht funktioniert. Das ist so, weil Marx bei Aufstellung seiner Theorien leider einiges über Psychologie vergessen hat(ich bezweifle sogar, dass er jemals viel Ahnung davon hatte, aber das ist eine Annahme). Die menschliche Psyche will sich Besitz aneignen, die menschliche Psyche will für sich selber das Beste. Das nennt man Egoismus. Etwas ganz normales beim Menschen. Es braucht also eine Überwindung seitens des Menschen, damit er nicht länger egoistisch ist. Der ideale Gesellschaftszustand von Marx setzt jedoch voraus, dass Menschen dazu bereit sind, auf ihr Streben nach eigenem besseren Zustand aufgeben oder wenigstens langfristig genug denken, um einzusehen, dass es ihnen selber auch hilft, wenn sie anderen helfen. Marx setzt also einen widernatürlichen Zustand als Grundvoraussetzung. Damit seine Idealgesellschaft funktioniert, müsste sich zuerst die Psyche des Menschen verändern.
Dadurch kann ich nun sagen, dass alle Anhänger der Ideen Marx leider auf dem Holzweg sind (grösstenteils; einige seiner Ideen waren schon gut, aber das ist ein Detail).
Dieses Spielchen können wir nun mit allen anderen Ideologien machen (Religionen lassen wir aus dem Spiel, weil die nur mit Glauben arbeiten und momentan nicht bewiesen oder widerlegt werden können). Jedenfalls wird man dabei entdecken, dass alle Mängel aufweisen, die den Keim des Scheiterns in sich tragen.
Also, so kommt meine Schlussfolgerung, muss ich aus diesen Fehlern lernen und etwas neues daraus weben, das diese Fehler möglichst zu umgehen versucht. Aber das ist wieder ein Detail.
Zuletzt stelle dir selber diese Frage: Ist es arrogant zu sagen, eine Wahrheit sei wahr und eine Lüge unwahr?
Wissen baut auf sich auf, habe ich gesagt. Wenn ich also etwas genau betrachtet und schlussendlich als unwahr befunden habe, dann wieso sollte ich das nicht auch so sagen? Dadurch ergibt es sich logischerweise, dass jegliche Person, die das als unwahr erkannte als wahr bezeichnet, weniger darüber weiss als ich. Natürlich wäre es möglich, dass später einmal bewiesen würde, dass ich im Unrecht bin (durch Hinzufügung neuer, bislang unbekannter Daten). Doch davon konnte auch die andere Person nichts wissen, weil diese Daten eben noch nicht bekannt sind.
Ein Beispiel? Man findet raus, dass 1+1=2 ist und kann dies beweisen. Also darf man nun sagen, dies sei wahr, weil es keine anderen Daten gibt, die diese Erkenntnis umwerfen könnten. Demnach müssen alle anderen, die dieses Resultat nicht teilen, im Unrecht sein.
Nehmen wir nun an, irgendwann in der Zukunft würde jemand herausfinden, 1+1 sei eben doch nicht 2. Da aber bis dann das niemand wissen konnte, darf man bis dann auch behaupten, dass 1+1=2 ist, weil es bis zu diesem Zeitpunkt allgemein wahr war (da niemand etwas anderes wissen konnte).