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Welchen Sinn hat es, dass es den Leuten besser geht und welchen Sinn hat es, dass es den Leuten schlechter geht? Ich bestrebe keine bessere Welt, sondern eine wo ich mit den Leuten meines Umfeldes gut klarkomme und mich dabei selbst gut fühle. Was interessieren mich da Dinge, für die ich nichts kann, mit denen ich nichts zu tun habe? Direkter gesagt, warum sollte ich als kleiner Mann den Menschen in Afrika helfen, wenn die wirklich wichtigen, die im Gegensatz zu mir helfen können, es nicht tun?
Du hast das kleine Lied, das ich aufgeschrieben habe, nicht gelesen. Lies es genau und versuche es zu verstehen. Dann weisst du auch den Grund, wieso man versuchen sollte, dass es anderen Leuten besser geht und wieso dies leider nicht geschieht.

Mehr dazu sage ich nicht, die Bedeutung der Worte musst du schon selber heraustüfteln. Hier noch Mal:

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Dene wo's guet geit, giengs besser

giengs dene besser, wo's weniger guet geit

was aber nid geit, ohni dass's dene

weniger guet geit, wo's guet geit

drum geit weni, für das es dene

besser geit, wo's weniger guet geit

u drum geits o dene nid besser

wo's guet geit.

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Ich glaube nicht an Gott. Aber die Jugendlichen von heute sollten mal ein wenig länger nachdenken und sich nicht nur oberflächlich drüber nachdenken, ob es einen Gott gibt. Logisch wäre es nicht, aber in Gedanken alleine besteht das Denken an einen Gott, was die Menschen zum aus ihrer Sicht guten wendet. Moralvorstellungen und vieles mehr entstammen der Bibel beispielsweise, etliche Dinge sind allein bildlich zu verstehen und wenn ich gerne germanische Mythologie lese und mein Vater das mit einer Religion gleichsetzt (was sie aus heutiger Sicht nicht mehr ist), wobei ich es eher aus Interesse und Staunen lese, dann zweifle ich im Horizont meines Vaters, aber nicht an meinem.
Schön und gut, das ist dein Glaube. Aber ich möchte ernsthaft anzweifeln, dass der Glaube an ein allmächtiges Wesen unlogisch ist. Wir können das natürlich genauer diskutieren, wenn du das wünschst. Jedenfalls empfinde ich es von beiden Seiten (Gläubigen und Ungläubigen) arrogant zu behaupten, dass sie recht haben, denn beide können es schlussendlich nicht beweisen.

Ich sage nur, was ich glaube. Ich sage nicht, dass ich es beweisen kann. Ich habe jedoch meine Gründe, die durchaus vernünftig sind. Willst du etwa deswegen nun anzweifeln, dass ich eine vernünftige Person bin? Ich könnte das ganze ja umkehren und behaupten, du seist unvernünftig, weil du nicht an so etwas glaubst. Aber ich tue es nicht, weil ich das nicht beweisen kann.

Und da wird immer behauptet, die Gläubigen seien aufdringlich und arrogant. Ich habe selber genug erlebt, dass Atheisten oftmals viel arroganter sind.



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In den letzten 20.000 Jahren haben wir uns jedenfalls nicht verändert.
Überdenke diese Aussage einmal gründlich, denn sie zeugt von extremer Kurzsichtigkeit und Klischeedenken.


@-[IoI]-Ins@ne:

Ich bin grösstenteils mit dir einverstanden. Nur auf etwas möchte ich eingehen:

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C.G Jung lässt grüßen?
Ich mag C.G Jung nicht, die Vorstellung des immer in einem währenden Potenzials der Menschheitsgeschichte und ihren Erfahrungen behagt mir nicht. Ganz abstreiten will ich es auch nicht, aber diese enorme Freiheitseinschrenkung lasse ich nicht so gerne auf mir sitzen. Ich sehe diese Archetypen und das komplexe Denken nicht zwangsläufig als prädestiniert an, viel eher sehe ich nicht das Wissen an sich, sondern die Methode allenfalls als vererbt an. Das heisst, nicht das Denken selbst wird geprägt, sondern allenfalls die Methode, das Muster des Denkens.
Und auch dieses nur sehr schwammhaft und man kann es ebenso hervorholen wie zurückdrängen, sodass die Determinierung im Prinzip wieder nur als nicht absolutes Indiz sich irgendwo im Glaubensbereich verläuft.
Ich kenne Jung nicht und habe nie etwas von ihm gelesen. Was ich gesagt habe, das sage ich aus meiner Erfahrung und aus meiner Erkenntnis. Menschen werden ihr ganzes Leben lang mit Ideen und Vorstellungen indoktriniert, sei das nun eine Religion, eine Ideologie oder irgendetwas anderes. Unsere Gesellschaft ist genauso von Indoktrination durchdrungen, wie das andere waren. Und genauso ist unsere Gesellschaft nicht bereit, dies zuzugeben. Es braucht den Mut, aus den eigenen Vorstellungen herauszutreten und sie von aussen zu betrachten, um darüber die Kontrolle zu erlangen.

Leider geschieht das bei vielen Leuten nicht (und leider auch bei vielen Jugendlichen nicht). Unsere Gesellschaft neigt sehr stark dazu, ihre eigenen Ideen als richtig darzustellen und alle anderen als falsch. Das führt zu der typischen Arroganz der westlichen Welt, die sich (oftmals unbewusst) als die Krone der Menschheit anssieht. Weshalb viele andere Kulturen zwar unsere Technologie begrüssen, doch unsere Einstellung ablehnen, weil diese ein direkter Affront gegen ihre eigene ist. Dies ist vor allem sehr stark bei der islamischen Welt der Fall.

Unsere Gesellschaft behauptet von sich selber, tolerant zu sein. Das ist eine Selbstlüge, sie ist genauso wenig tolerant wie andere. Vielleicht sogar schlimmer, denn sie "toleriert" zwar schon in einem gewissen Masse, doch gleichzeitig schaut sie auch auf andere herab. Wir können uns sicher darauf einigen, dass das Extrembeispiel für diese Einstellung die USA ist. Obwohl auch in der EU solches Gedankengut vorherrscht, leider unbewusster und weniger offen. Und in der Schweiz, wo ich wohne, erst recht.

Das Resultat dieser Denkweise ist natürlich, dass man andere Menschengruppen als minderwertig betrachtet (obwohl man das nie zugeben würde). Der Tod ist hier das beste Mittel, um das zu beweisen. Das Leben eines Westlers scheint jedenfalls mehr wert zu sein als das Leben einer Person aus einem anderen Kulturkreis. Die Einstellung "Wieso sollte ich denn wollen, dass es anderen besser geht?", welche ich hier auch immer wieder vernommen habe, ist ein direktes Resultat dieser gesamten Einstellungen unserer Gesellschaft.