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Deus
RPGH - Grandia II
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[font=times new roman]Grandia II[/font]
[font=arial]Die Story[/font]
Vor langer Zeit regierte Granas, der Gott des Lichtes, über die Welt. Dies war eine friedliche Zeit, bis Valmar, der Gott der Dunkelheit, erschien. Die beiden Wesen bekämpften sich in einem Krieg unvorstellbaren Ausmaßes, aus dem Granas als Sieger hervorging, der Planet jedoch schweren Schaden davontrug und noch heute die riesige, als Granacliff bekannte Schlucht von der legendären Schlacht zeugt. Seither wird Granas als Retter verehrt und dennoch fürchten sich die Menschen vor dem zweiten Mond, der mit Valmar in Verbindung zu stehen scheint, denn das Böse wurde damals nicht vollends vernichtet.
Geohounds sind bei der Bevölkerung eher unbeliebte Söldner. Als solcher hat es Ryudo manchmal nicht leicht, sich sein täglich Brot zu verdienen. Daher nimmt er auch den Auftrag von Vater Carius aus dem Dorf Carbo an, eine Sängerin der Kirche von Granas namens Elena für eine mysteriöse Zeremonie durch den Dunklen Wald zum Garmia Turm zu eskortieren. Dabei hat Ryudo mit Religion doch gar nichts am Hut! Als hätte er es geahnt, läuft besagte Zeremonie gründlich schief und das Schicksal nimmt seinen Lauf. Ist es etwa möglich, dass Valmar langsam aber sicher zurückkehrt? Diverse erschreckende Ereignisse in den Städten und das Auftauchen einer seltsamen Frau mit schwarzen Flügeln sprechen dafür. Ryudo und Elena begeben sich indes auf eine Reise, die Wahrheiten über die vorherrschende Glaubensrichtung ans Licht bringen wird, die wohl niemand für möglich gehalten hätte.
Wie so oft bei RPGs spielt auch der Nachfolger zu Grandia in einer völlig neuen Welt. In der allerdings werden bestimmte Elemente leider recht unglaubwürdig herübergebracht. Wir bekommen einen zweiten Geohound, der in Konkurrenz zu Ryudo hätte stehen und so die Handlung interessanter machen können, ebensowenig zu Gesicht wie weitere Sängerinnen der Kirche, was diese Aspekte wie das jeweilige Mittel zum Zweck erscheinen lässt, da sie lediglich für die Charaktere der Party gebraucht werden und ansonsten keinerlei Verwendung mehr finden.
Die Party besteht übrigens immernoch aus stereotypen Klischeecharakteren, aber zumindest wurden diesesmal interessantere Persönlichkeiten als im Vorgänger gewählt - ein zynischer und pessimistischer Ryudo, der sich häufig berechtigt über alles und jeden lustig macht, was zu einigen amüsanten Dialogen führt, ist jedenfalls wesentlich ansprechender als ein dummer und naiver Justin, der den lieben langen Tag nur seine Pseudo-Abenteuer erleben will. Zeitweise avanciert der Protagonist sogar zu einer Art Anti-Justin und auch die heftigen Stimmungsschwankungen unterliegende Millenia ist mit ihrem aufdringlichen Verhalten eine willkommene Abwechslung.
Das Spiel gibt sich große Mühe, eine eigenständige Mythologie für seine Welt aufzubauen, erreicht dies aber nie in dem Maße wie es bei den meisten Genrekollegen der Fall ist. Auf ein paar Überraschungen kann man sich besonders gegen Ende freuen, trotzdem fallen die Schwächen der nicht allzu originellen Story gerade an den Stellen auf, an denen man mit ziemlich enttäuschender Genauigkeit voraussagen kann, was als nächstes passiert.
[font=arial]Das Spiel[/font]
Wir wollen nicht vergessen, dass es sich bei der Dreamcast um eine 128-Bit-Maschine handelt, die für eine Weile die technisch fortschrittlichste Konsole der Welt war. Dem Anspruch, ein in diesem Zusammenhang repräsentatives Spiel zu sein, wird Grandia II nicht gerecht. Shenmue zum Beispiel, welches einige Zeit eher erschien, zeigt die visuellen Möglichkeiten der Plattform auf, während der Grandia-Nachfolger durch detailarme Charaktermodelle und peinlich billig aussehende, kurze FMV-Sequenzen irgendwie veraltet wirkt. Die Figuren aus Skies of Arcadia hatten immerhin Nasen und Münder, mit denen Gesichtsausdrücke dargestellt werden konnten. Hier fehlt ein solcher Luxus, altmodischerweise verlässt sich Game Arts diesbezüglich ganz auf Charakterportraits über den Textboxen. Wenigstens die Locations wurden vielseitig gestaltet, allerdings ohne dabei weniger knallbunt zu sein als der erste Teil.
Random Encounter gibt es nicht; Gegner sind schon in der Umgebung sichtbar, sodass man ihnen meistens ausweichen kann. Auch das Kampfsystem wurde im Wesentlichen aus dem Vorgänger übernommen. Charaktere und Monster bewegen sich auf dem Schlachtfeld umher, ein Zeitbalken zeigt an, wann Aktionsbefehle eingegeben werden dürfen und wann die Ausführung erfolgt. Von der Möglichkeit, seine Feinde auf diesem Balken aufzuhalten, zurückzuwerfen oder gar ihre Angriffe abzubrechen, wird man jedoch kaum Gebrauch machen, da Game Arts hier das fertiggebracht hat, was nach dem ersten Grandia für unmöglich gehalten werden konnte: alles ist noch wesentlich einfacher geworden! Wozu die durchaus vorhandenen, taktischen Elemente nutzen, wenn die eigene Party schon nach kürzester Zeit zur absoluten Unbesiegbarkeit aufsteigt? Viel zu früh kann man den Wiederbelebungszauber erlernen bzw. die entsprechenden Items für wenig Geld in jedem Laden kaufen. Besonders schlimm ist das, weil beide Varianten die Charaktere nicht bloß wiederbeleben, sondern auch gleich die HP vollständig regenerieren. So dauert es nicht lange, bis man versucht ist, die Kämpfe dank eingebauter Option auf Automatik zu stellen, wodurch man seinen Figuren zwar beim Gewinnen zuschauen kann, andererseits aber auch nicht mehr viel mit dem Spiel zu tun hat. Obwohl einige der großen Kämpfe trotz aller Einfachheit Spaß machen, ist der letzte Boss in der Beziehung ein in seiner Lächerlichkeit kaum zu übertreffender Witz.
Das Abilitysystem ist extrem simpel, daher aber auch leicht zu handhaben. Nach den Kämpfen erhaltene Punkte verteilt man auf ausrüstbare Mana Eier für Zauber, auf sogenannte Skill Books für passive und unterstützende Abilities oder auf die Charaktere selbst für besondere, auf sie zugeschnittene Fähigkeiten.
Der abermals von Noriyuki Iwadare stammende Soundtrack will nicht so recht überzeugen und ärgert den Spieler mit grauenvoll monotonen Dungeonmusiken, beinhaltet allerdings auch ein paar gute Stücke wie beispielsweise das Towntheme von Mirumu. Alle wichtigen Dialoge und die Kämpfe wurden mit relativ brauchbarer Sprachausgabe versehen.
Das Spiel ist viel kürzer als der Vorgänger, was aber eher positiv zu sehen ist. Der Umfang wird nicht mehr durch so viele überflüssige Dungeons, Ebenen und Städte künstlich aufgebläht, die keinerlei Storyrelevanz besitzen - die Orte der Spielwelt wirken handlungsorientierter. Ein zweites Mal spielen wird man Grandia II wahrscheinlich trotzdem nicht, es ist sehr linear und bis auf eine unbedeutende Ausnahme gibt es keine Secrets oder Sidequests.
[font=arial]Interpretation[/font]
Der zweite Teil der Reihe kommt mit einer netten, kleinen aber nachvollziehbaren Botschaft daher: Das Gute ist nicht immer so gut wie es scheint, während auf der anderen Seite selbst das Böse etwas Gutes in sich birgt, was die Kirche von Granas und der Charakter Millenia in aller Deutlichkeit zeigen.
[font=arial]Fazit[/font]
Alles in allem hat das äußerst leichte Grandia II nicht viel zu bieten, obwohl nicht wirklich schlecht und alleine schon dadurch, dass es nicht mehr so sinnlos in die Länge gezogen wird, besser als der Vorgänger.
Story............3/5
Grafik............3/5
Gameplay.......3/5
Sound...........3/5
[font=arial]Wissenswertes[/font]
Grandia II wurde von Game Arts entwickelt und am 03.08.00 für die Sega Dreamcast veröffentlicht. Es folgten am 06.12.00 die US- und am 23.02.01 die europäische Fassung, die beide von Ubisoft gepublisht wurden. Später erschienen Umsetzungen für PC und PlayStation 2, die technisch jedoch weniger überzeugen konnten.
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