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Thema: Das letzte Leuchten

  1. #1

    Das letzte Leuchten

    Dramatis Personale

    Ewa (Zugehörigkeit: alle)
    Ein kleines Mädchen von 12 Jahren.
    Lernt das Geigenspiel um etwas mitzuteilen, da sie selbst stumm ist.
    Sie kommt auch gutem Hause. Etwas naiv versteht sie noch nicht viel von der Welt.
    Fremden Menschen gegenüber ist sie freundlich und aufgeschlossen. Sie sieht nur das gute im Herzen. Ewa lässt sich leicht von den schönen Dingen verzaubern.
    Trotzdem belastet es sie etwas nicht sprechen zu können. Doch die Musik ist für sie die ideale Lösung.
    Ihrer Musik sagt man auch eine besondere Eigenschaft nach.
    Sie schaft es Erinnerungen und Vergangenheit dem Zuhörer deutlich zu machen. Wer ihrer Musik lauscht, der sieht vor seinem inneren Auge was war.
    Die hüftlangen, braunen Haare trägt sie mit einem schwarzen Band geflochten.
    Sie trägt ein blaues Kleid und schwarze Riemchenschuhe.

    Quizzie Quirtel (Zugehörigkeit: Wohan Dieg)
    Quizzie ist ein Kaninchen , ein Zeitkaninchen, einst vom Meister über Raum und Zeit erschaffen um über die Gezeiten zu wachen. Doch brachte er diese total durcheinander. So schneite es im Sommer und im Winter waren es 40° im Schatten. Zudem kam er auf die wahnwitzige Idee Säugetiere mit Vögel zu kreuzen ( Resultat: Das Schnabeltier) und anderes Kurioses Er war auch somit für die große Eiszeit verantwortlich, da er eingeschlafen war und die Zeit auf Winter lies. Schliesslich wurde er von seinen Meister gefeuert und aus dem Reich geworfen. Somit dappelt er nun zwischen Diesseits und Jenseits herum und hat ständig nur kirres im Sinn.
    Er trägt eine Kette mit einer großen Uhr um den Hals, die aber kaputt ist, und eine rot weiß gestreifte Socke über eines seiner Ohren. Das andere hängt runter. Zudem trägt er an einem Fuss einen Handschuh. Sein rechtes Auge ist blau , das andere Gelb und er trägt eine struppige Frisur auf dem Kopf.
    Er lacht bzw. kichert sehr viel und hat ständig nur Unsinn und Verrücktes im Sinn. Man weiß nie ob er bei Sinnen ist oder im Wahn redet. Er ist aber sehr gutmütig!

    Rhino Dunkelband (Zugehörigkeit: Lonegunman81)
    Ein in schwarzen Bändern eingewickeltes Rhinozeros mit einem Zylinder und Monokel, das immer Angst vor dem Licht hat und deswegen gerne im Finsteren lebt. Es ist ziemlich groß und bullig und macht einem schnell mal Angst, doch sein Wesen ist gutmütig, jedoch im Falle von Angst schon mal panisch und unkontrolliert.
    Wie es in diese Welt kam ist unbekannt, es versucht jedenfalls alle vom Licht abzuhalten, da es das für Böse hält.
    "Brummel und Rummpel, ich bleibe im Duuunkel!" - sein Lieblingsspruch

    Zorg der Fuchs (Zugehörigkeit: Dark Melfice)
    Er ist ist nicht viel mehr als eine 20 cm große, fliegende Fuchsmaske mit Augen, die an Flaschenverschlüsse erinnern. Er ist zwar in der Lage, die Form eines koboldartigen Fuchswesens anzunehmen, doch er bevorzugt die "Handliche" Form.
    Dieser Kerl ist im wahrsten Sinne des Wortes ein schlauer Fuchs mit großer Weisheit und einem eigenartigen Sinn für Humor. Seine Tage verbringt er damit alles und jeden zu beobachten um seinem unendlichen Wissensdurst zu stillen. Seine Anwesenheit wird durch seltsame Laute angekündigt (so ein kr kr kl...klek klek) und viele Leute fürchten diese Laute. Es wird gesagt, das die Anwesenheit des Zorges Unheil mit sich bringt und er nur Unruhe stiftet, aber eigentlich ist er ganz lieb und sogar zutraulich.
    Aufgeschlossene Leute kommen sogar zu ihm um ihn um Rat zu bitten die er dann oft mit verwirrenden Rätzeln abspeist oder unsinnige Weisheiten von sich gibt. Zu aufdringliche Leute hält er sich durch seinen hypnotischen Blick vom Leibe.

    Angori Cedar (kurz: Gori) (Zugehörigkeit: Jinjukei)
    Gori ist verwechselnt ähnlich einer menschlichen Gestalt, jegliche Äussere Erscheinungen ähnelt den Menschen. Die Aeziori haben als Hauptmerkmale die gläserlichen und immer langen Haare, das Tragen zweier Umhänge . Speziell Aerzioris haben durch die Generationen hindurch Pfannen, die ihre eigenen und merkwürdigen Eigenschaften haben. Alle anderen Äusserlichen Eigenschaften erkennt man ebenso an den gut ausehenden Menschen.
    Techniken: Ausser der extrem-guten Eigenschaften in der Kochkunst, ist bis jetzt nichts bekannt. Es wird behauptet, ihre Kochkunst stamme von der vergangenen Stabkunst, die eingesetzt wurde um ihre Gefährten zu Beschützen.
    Gori gehört zu den kleineren Rassisten in der Welt des Diesseits, er bringt höchstens den Respekt auf, andere Rassen nicht umzubringen.
    Gori schuldet Zorg nichts, nur das sie Freunde sind, und bleiben werden, solange die Ri-Theorie, die nur jede 100 Jahre, 30 Jahre lang ihre Wirkung zeigt, gelöscht werden kann oder Zorg die Freundschaft aufgeben will. Über die Ziori, ist wenig bekannt, noch weniger über die Aeziori. Genau aus diesem Grund wird und will Zorg Gori nicht verlassen, er will mehr über ihn erfahren und warum er nicht in der letzten mächtigen Ri-Periode bei den anderen Ziori in der Zuflucht war...

    Plantago (Zugehörigkeit: Nemo)
    Der kleine Kater, der aus mehreren Socken gestrickt wurde verbringt nun schon einige Jahre im Jenseits. Er besteht komplett aus schwarzen Socken, bis auf die Nase, die aus einem kleinen Stück weißem Stoff genäht wurde. Zwei große Knopfaugen zieren sein Gesicht und die Ohren sind aus festem Stoff geformt, den er nicht kennt. Der kleine Junge, dem er gehörte, hatte sich nach seiner Ankunft im Jenseits Plantago erträumt, genauso, wie er mit ihm zu Lebzeiten gespielt hatte. Wann war das noch gleich? Es war lange her, Plantago erinnert sich nicht mehr.. Allerdings war der Junge buddhistisch erzogen worden und Plantago war nach der Wiedergeburt des Jungen im Jenseits geblieben und konnte nicht mit, da er ja nur ein Traum ist, wie so vieles hier.. Warum Plantago dann überhaupt noch im Jenseits herumstreunt? Manche Träume bleiben, denn auch wenn der Träumer schon nicht mehr da ist denken sie doch unbewusst öfter an die schönen Dinge des früheren Lebens. Der Junge war, soweit Plantago es durch die Fenster, die sich ab und an ins Diesseits öffneten mittlerweile CEO bei einem großem Konzern in Redmond, USA und hatte oberflächlich betrachtet wohl kein Interesse mehr an einem gestrickten Sockenkater. Plantago war während der Zeit, in der er alleine war immer mal wieder hier und da herumgetollt, hatte manchmal Dinge gejagt, von denen er nicht wusste, was sie waren hatte aber die meiste Zeit mit Schlafen verbracht. Einmal war er in einem Dornenbusch hängen geblieben und hatte während des Versuchs sich zu befreien sein rechts Auge eingebüsst. Es hing wohl immer noch in diesem Busch, aber er konnte es sich nicht annähen. Seitdem ist er ein wenig hilflos, wenn es um Entfernung geht und so kommt es immer mal wieder vor, das er mir nichts, dir nichts irgendwo gegen rennt, von dem er meint, das es noch sooo weit entfernt sein müsste. Er ist ein wenig tollpatschig, wie man sieht und trotz alledem tobt er weiter über die Landschaft des Jenseits, ohne Sinn aber mit Verstand.

    Cauchemar (Zugehörigkeit: k.nightmare)
    Mehr Schatten denn Gestalt ist er nicht mehr viel mehr als eine Erinnerung an eine Zeit, die er schon lange hinter sich gelassen hat. Hat Cauchemar jemals gelebt, oder hat er den Tod erst noch vor sich? Niemand weiss es. Ungreifbar schwebt er scheinbar von Geisterhand über den Boden, ruckartig und doch harmonisch. Dunkle Fetzen verdecken den Blick auf seinen Körper und die Beine, sofern überhaupt welche vorhanden sind. Zwei leuchtend helle Strahlen schiessen hervor, wo man bei einem normalen Wesen Augen vermutet. Sie erwärmen seine sonst kalte Aura und blitzen unruhig hin und her.
    Wenn diese traurige Gestalt zu sprechen beginnt, erhebt sich seine sanfte beinahe flüsternde Stimme. Er besitzt zwar einen verwirrten Geist, beweist jedoch scharfen Verstand. Von Traurigkeit über seine Sinnlosigkeit in dieser Welt ist nichts zu spüren. Er durchstreift seine Umgebung in Hoffnung auf etwas Lebendiges. Dann umfließt er seine Spielgenossen und plaudert drauf los, mal verspielt mal scharfsinnig. Cauchemar wirkt deshalb genauso bedrohlich durch sein Äusseres wie freundlich durch seine Art. Jemand, der mit ihm zu tun hat, fühlt sich schnell bedrängt und unwohl.

    Die Rosenprinzessin (Zugehörigkeit: La Cipolla)
    Wunderschön, schwarze, lange Haare, helle Kleider mit Rosenmotiven, Lebt in ihrem dornröschenliken Rosenschloss, hat offensichtlich keine Gefühle, beschenkt die Toten mit weißen Rosen und führt sie in die Welt ein (Hoffe, wir hatten sowas noch nicht.)
    Sie kündigt auch immer die Ankunft derer an, die neu "ankommen".

    la mort (der Tod) (Zugehörigkeit: Mopry)
    Der Tod, der jede Seele ins Jenseits begleitet sieht fast aus wie ein Schüler.
    Schulterlange Haare hängen ihm über die rechte Gesichtshälfte. Seine Augen blicken traurig.
    Er selbst führt seine Aufgabe mir Unwillen aus, bleibt aber auch bei den herzerweichendsten Bitten hart. Trotz seinen traurigen Augen haben nicht nur die Menschen Angst vor ihm. Wohl hauptsächlich wegen seiner Aufgabe, auch wenn die Seelen im Jenseits nichts mehr vor ihm zu fürchten haben, wenn sie das denn jemals hatten.
    Irgendetwas scheint den Tod zu bedrücken.


    Prolog

    Schwarz samtenes Fell streicht lautlos über nachtdunkle Dächer. Mondlicht glitzert wie Diamanten in jedem einzelnem Haar, während Nebelfetzen in den Häuserschluchten tanzten. Elegant die Samtpfote zum Sprung angesetzt. Landet auf dem gegenüber liegendem Dach und streicht biegsam um eine Fernsehantenne. Sichelmond wie Heiligenschein steht über dem Katzenkopf und leuchtend grüne Augen durchdringen die Nacht. Was von allen unbemerkt erblicken sie. Durch Mauerwerk und Fleisch wie Blut dringen sie im Röntgenblick. Sehend wissend durch die Nacht. Beobachtung, still und starr. Minuten lang. Stunden lang. Ewigkeiten scheinen zu verstreichen.
    Dann ein Satz zum nächsten Dach. Leise schwingend eine Melodie. Wohlbekannt und trotzdem nie gehört. Der Einzigartigkeit sofort bewusst wiegt die Last nun doppelt schwer. Schnell gesprungen, angesehen. Gewissheit nun und traurig' Wahrheit.
    Lauschen nur. Bis der Tag vorüber geht. Bis alles vorbei und unliebsame Tat ungetan.
    Verwehrt bleibt der Moment. Warten heißt es nur auf den Moment. Und dem Spiele lauschen.
    Geigenspiel in finstrer Nacht.
    Schicksal du bist grausam.


    Akt 1 – Nichts ist wie es scheint

    Im Kamin der kleinen Stube knisterte ein wärmendes Feuer und warf ein leuchtendes Spiel an die Wände. Das Feuer war die einzige Lichtquelle in diesem Raum und es reichte gerade mal um ihn in ein Dämmerlicht zu tauchen. Das Mobiliar schien ein Eigenleben zu führen. Blumen und Muster der Tapete tanzten zur Musik einer einzigen Geige. Die vergilbten Fotos über dem Kamin lächelten der Spielerin freundlich zu. Und die ganze Luft schien zu flirren und sich zu drehen im Takt der hellen, freundlichen – trügerisch freundlichen – Melodie. Das Schicksalsrad. Eine fast magische Atmosphäre die auch das Mädchen mit sich riß.
    In einem Jugendstilsessel saß eine hagere Gestalt und beobachtete die kleine Geigenspielerin. Jede geringste Bewegung wurde argwöhnisch begutachtet während die Finger um dunkles Holz griffen.
    Dann stand sie mit einem Ruck auf, klatschte in die Hände und beendete damit das Spektakel des bunten Reigen. Schnell war die Gestalt bei dem Mädchen das die Geige sinken ließ. Das flackernde Dämmerlicht des Kamins entstellte das einstmals hübsche Frauengesicht zu einer grimmigen Fratze. Duft von schwerem Parfum schwebte in Wolken um sie und goldene Kettchen und Ringe verlauteten einen feinen, klirrenden Ton beim aufeinander treffen.
    „Das war sehr gut. Kein Fehler und ein lebendiges Spiel.“, Klauenhände griffen nach den Schultern des Mädchens.
    Ein Knoten in einem dunkelblauen Band öffnete sich und die zu einem Zopf geflochtenen Haare lösten sich.
    „Siehst du, nun hast du so lebendig gespielt, das sich der Knoten geöffnet hat.“, die Klauen flechteten das braune Haar neu. Sie banden das Band so straff das es ziepte.
    Mit einem Mal sprang das Fenster des kleinen Raumes auf. Kalt blies der Wind herein, das Feuer knisterte erbost. Das kleine Mädchen drehte sich um zum Fenster. Suchte nach dem Grund für diese Störung. Da sah es die schwarze Katze, die dort auf dem Sims saß. Die grünen Augen leuchteten fast und blickten sie starr an. Ihrer beiden Blicke trafen sich. Katze und Mädchen sahen sich beide in die Seele.
    Da riss die Alte die beiden entzwei. Schimpfend sprang sie auf und schlug das Fenster zu.
    „Schon wieder diese Katze.“, ein Seufzen entlockte sich ihr,
    „Du darfst jetzt nach Hause gehen Ewa.“
    Damit deutete sie mit einem Handwink zur Tür das ihr die Kettchen klirrten. Normalität ist zurück gekehrt. Ewa verstaute ihre Geige im Koffer, zog sich den Mantel über und trat zur Tür hinaus.
    Das Treppenhaus war dunkel. Die Wohnung der Lehrerin lag im Dachgeschoß.
    Kurz sah das Mädchen die sieben Treppen hinab in die Tiefe. Den Boden konnte sie nicht erkennen. Nur schwarzes Nichts das zu beben schien. Langsam wölbte es sich zu ihr empor. Bedrohlich.
    Ihr Herz schlug schneller. Deutlich war es zu hören, ebenso wie das Rauschen des Blutes in ihren Ohren.
    Sie tat einen Schritt zurück, da sprang das Licht an.
    Bewegungsmelder.
    Jetzt konnte sie auch hinunter gehen. Noch einmal tief durch geatmet und ein fröhlich sanftes Liedchen auf den Lippen. Das Lied einer Liebe. Mit der Geschichte von den glücklich Verliebten liessen sich die Treppen viel schneller überwinden.
    Schon spürte sie den kühlen Nachtwind auf den Wangen. Dichter Nebel legte seinen Griff sanft um sie und die feinen Wassertröpfchen strichen ihr weich über die geröteten Wangen.
    Straßenlaternen warfen ein angenehmes Licht durch den Schleier. Geräusche waren nur dumpf und entfernt zu hören. Schaurig schön war die Nacht.
    Ewa hatte es nicht weit nach Hause. Trotzdem erschien ihr der Weg in dieser Nacht länger. Lichter kreisten um sie lachten ihr zu. Oder lachten sie sie aus? Magie schien überall zu sein. Und Ewa mitten drin. Sie wurde ein Teil dieser nächtlichen Magie. Vergaß die Zeit. Schwebte mit den Lichtern und dem Nebel, der sie gleichermaßen ängstigte und erfreute.
    Plötzlich ein Licht das aus der Reihe tanzte, quietschen. Ein riesiges Ungetüm das auf sie zu stürmte.
    Und dann eisige Schwärze.
    Das Mädchen spürte ihren Körper nicht mehr. Verschwommen sah sie das Ungetüm dessen Inneres brannte. Große leuchtende Augen blickten sie an. Ein gedämpfter Schlag vom Schließen einer Autotür. Eine verschwommene Gestalt beugte sich über sie. Lag sie am Boden? Die Gestalt war aufgeregt. Fuchtelte wild mit den Armen. Dann verschwand sie.
    Kurz danach eine weitere Gestalt. Grüne Augen wie Scheinwerferlicht. Augen die Ewa schon einmal gesehen hatte. Die Katze vom Fenstersims. Das Tier steht neben dem Mädchen. Schnüffelte das Gesicht der Kleinen ab. Die Scheinwerferaugen blickten traurig. Betrübt.
    „Folge mir.“, ausdruckslos schwang die Stimme. Von überallher und doch ließ sich der Sprecher nicht ausmachen. Da veränderte sich der Ausdruck der Scheinwerferaugen. Verschwommen, wurden blasser. Bis die Schwärze Ewa gänzlich umfing.
    Nur das schwere Geläut der Kirchenglocken war zu hören, die die neunte Stunde ankündigten.
    Das Geläut begleitete sie.
    Langsam wurde es leiser. Und dann, zu dem feinen Klirren kleiner Glöckchen. Bis auch das verklangen war.

    Sig aus!

  2. #2
    Ewa sah nichts mehr und ihr Körper fühlte sich an,
    als hätte die Seele diesen sinnlosen Ballast von sich geworfen.
    "Folge mir."
    erklang die harmonische, aber emotionslose Stimme hinter ihr.
    Als das Mädchen die Augen zusammenkniff, erkannte sie plötzlich Strukturen einer seltsamen Umgebung. Farbloses, kaltes Gestein bildete ein Gebirge, und dunkle, weinrote Gräser bedeckten den Hang, auf welchem Ewa stand. Der Himmel strahlte in diesem Moment schwarz und leise Töne, wie von einem misslungenen Triangelspiel, schlichen sich in ihre Ohren.
    Eine leichte Brise strich durch ihr Haar, und plötzlich bemerkte sie, wie das Gras vor ihr begann, sich um ihre Beine zu winden. Dunkle, weinrote Dornen verließen die Stängel, verletzten das Mädchen aber nicht. Ewa fürchtete sich nicht, und als sie sich umdrehte, erkannte sie eine wunderschöne Frau, die so nah neben ihr stand, das sich ihre Arme berührten. Sie hatte sie nicht einmal gehört, und auch jetzt spürte sie nicht einen Atemhauch, der die vollen, roten Lippen der Frau verließ.
    "Sei willkommen, Ewa."
    Freundlich drückte ihr die Fremde eine Rose in die Hand, aber sie war schneeweiß, wie der Glanz des Mondes.
    Schneeweiß.
    In diesem Augenblick bemerkte sie, wie die Musik langsam schneller wurde und das Klingen wuchs rasch zu einer Melodie heran. Dann fielen Flocken. Weiße Flocken fielen vom Himmel herab und bedeckten den Boden um Ewa, aber das Mädchen selbst spürte nicht eine von ihnen auf ihrer Haut, wie es sonst gewesen war, in den kältesten Wintern der letzten Jahre.
    Wie eine weiße Decke bedeckte der Schnee den Hang und das Weinrot der Pflanzen vermischte sich mit dem hellen Frost.
    "Komm, mein Kind, wir machen eine Reise. Zieh dich warm an. Es wird eine lange Reise."
    Die Blumen, die auf dem Boden wuchsen, begannen plötzlich zu blühen, und in einem dunklen Rot leuchtende Rosenblüten krochen behutsam an Ewas Körper herauf. Die Fremde drehte sich um, und für einen Augenblick schien ein Lächeln ihr Gesicht zu verlassen. Daraufhin tanzten die Rosen auf und ab, und als die leise Triangelmusik ihren Höhepunkt erreichte, windeten sich die Blütenblätter wie eine Schale um den Körper des Mädchens, um einen Moment darauf einen wunderschönen Mantel aus Rosen zu bilden.
    "Komm! Ich zeige dir deinen Weg!"
    Kurz zögerte Ewa, dann folgte sie der Fremden, die leichten Schrittes den Hang herabging. Ihre Füße hinterließen rote Fußabdrücke im Schnee und erst nach einem langen Weg, der Ewa, obwohl er verwunderlich leicht zu bewältigen war, wie eine Ewigkeit vorkam. Der Schnee fiel noch immer, und die leise Triangel Musik erklang jedes Mal, wenn eine der silbernen Flocken den Boden berührte.
    "Denn wo es schneit, kann nur ich die Blumen blühen lassen..."
    Irgendwann während des Marsches nahm Ewa ihre Geige hervor und stimmte in das melancholische Spiel der Schneeflocken ein. Die hübsche Frau, welche neben ihr ging, lächelte sie an und strich ihr mit einer weißen Hand über den Kopf.
    "Dein Spiel ist wunderschön. Selbst die Melodik der Flocken kann ihm nicht das Wasser reichen. Siehst du, wie sich die Kälte lüftet?"
    Das Mädchen drehte sich um und entdeckte tatsächlich einen Pfad aus dunklen, roten Rosen, die ihren Weg bedeckte, und nun legte sie den Bogen abermals an und spielte lauter. Mit der Zeit schmolz der ganze Schnee und gab den Blick auf eine neue Landschaft frei.
    "Nun gut, Ewa. Meine Aufgabe endet hier. Nun finde, was du suchst. Ich bin die Rosenprinzessin. Und ich möchte dir etwas schenken, von dem nicht viele Menschen in dieser Welt zehren können."
    Mit diesen Worten wandte sich die Prinzessin ab und verschwand in einem großen Gewächs aus dornigen Blumen. Doch dort, wo sie verschwunden war, glitzerte etwas, inmitten der dunklen Gewächse.
    Eine Rose, so rot wie Blut, wuchs dort, inmitten der Dornen und Sträucher. Ewa wusste nicht, was dies zu beduten hatte, aber sie nahm die Blüte an sich und drückte sie an ihre Brust, um die Wärme der leuchtenden Blume zu spüen.
    Wunderbar fühlte sie sich an, wie etwas,
    das längst vergessen war...



    "Der Liebsten
    die Roten,
    Die Weißen
    den Toten."

    Geändert von La Cipolla (06.01.2005 um 13:39 Uhr)

  3. #3
    AKT 2 - Gefallener der Zeit

    In der schwärze des Nichts gibt es nur eine Macht die über Leben und Tot entscheidet , über Entstehen und Vergehen ...die Zeit.
    Ein unaufhörliches ticken unzähliger Uhren , eine für jedes Lebewesen , für jedes Sein auf Erden gebündelt zum hier und jetzt , zum heute und morgen und auch zum gestern und das davor.
    Hier wo die Zeit ohne Bedeutung ist, hier wo sie entsteht und wohl gehütet wird lebt der Meister jener großen Macht die alles kontrolliert.

    “ QUIZZEL..........”, eine Stimme so voller Klang das sie Berge zum einstützen bringen könnte hallt durch die Lichtlosen Hallen der Unendlichkeit,”... QUIZZEL !”
    “ Ja , Meister,” eine Stimme nicht lauter als die einer Maus , zitternd vor Angst antwortet aus dem Dunkel als ein heller Lichtschein auf jene kleine zusammengekauerte Gestallt fällt von der die Stimme zu kommen schien. Es ist ein Hase , weiß wie Schnee mit leuchtend blauen Augen und einer goldenen Uhr an einer Kette um den Hals hängend.
    “ Du weißt warum du hier bist , Quizzel,” hart wie Granit schlägt die Stimme auf die kleine Kreatur ein , welches den Hasen noch mehr zitternd zusammen zucken lässt.
    “ Iiiiihhrr , wollt miich beee..be... bestraffen,” nur mit viel Mühe und Mut löst sich der Knoten im Hals des Hasen.
    “ Ja , ich hab mir lang Gedanken gemacht was ich mit dir tun soll , QUIZZEL, Sehr lange und wenn hier in diesen Hallen die Zeit laufen würde wie bei den Menschen auf der Erde wäre ich wohl schon längst gestorben . Den Schaden den du angerichtet hast hat die Welt einst aus den Fugen gerissen und den verlauf der Zeit verändert, ein Schaden so groß das er nicht einmal von dem Allmächtigen unseren Herrn wieder gerichtet werden konnte.... NEIN diesmal kann ich für dich keine Gnade wallten lassen ...DIESMAL NICHT. Das war das letzte Mal das du mich enttäuscht hast mit deiner Unfähigkeit,” kaum waren diese Worte gesprochen fuhr auch schon ein heller Blitz aus dem von Uhren tickenden Nichts vor dem Hasen auf die goldene Uhr zu , deren Zeiger verbogen , dessen Glas versprang und die Zahnräder aus ihren Verankerungen riss.

    Der Lichtschein erlosch und das unzählige Ticken verstummte.
    “ Meister.... verlasst mich nicht , Meister.... was soll nun aus mir werden ,” bettelnd , jammernd kniete der Hase im Dunkel. “ ...Mach dich auf den Wahnsinn deiner Selbst gefasst... du bist nun Allein,” die letzten Worte die er von seinen Meister jemals zu Ohren bekommen sollte.
    Er schien nun allein in diesen weiten der Unendlichkeit doch war er es nicht als zehn Flammen um ihn erschienen, Flammen die in der Finsternis zu schweben schienen und den Kreis um dem Hasen immer enger zogen , “ NEIN...NEIIN ......NEEEEIN ALLES NUR DAS NICHT , Meister....ich werde mich bessern bestimmt .....NEIN , MEISTER HELFT MIR,” doch es war zu spät, schon spürte er die Hitze des Feuers auf an seinen Körper und die eiskalten Finger nach ihm greifen , ihn packen und das kleine Geschöpf in eine Jacke deren Ärmel auf dem Rücken zusammen gebunden wurden steckend.

    Mit einen letzten Schrei und dem leisen ticken seinen Schicksals in den Ohren warfen sie ihn das Loch welches das Tor zu seinen neuen Heim bildete , eine Welt geformt aus seinen eigenen Wahnsinn, auf Ewig gefangen.

    Bis zu jenen Tag welches sein Leben verändern sollte............ viele Menschen Jahrhunderte später, als der Wahnsinn sein Hirn schon zerfressen schien.

    Geändert von Wohan (24.03.2005 um 02:00 Uhr)

  4. #4
    Zombie-Thread!
    *nostalgieschwelg* <3

  5. #5

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