Die Situation ist bizarr. Man war zu mir gekommen und hatte mir gesagt, ich sei eingeladen. Die Verpflegung ist verschwenderisch, alles ist hochmodern, die Zimmer sind geräumig; alle Bedürfnisse werden befriedigt. Und jetzt schauen sie mich an und erwarten unmögliches von mir. Sie erwarten, dass ich anfange mit den Wörtern zu zaubern. Sie sagen nichts, doch ich lese es in ihren Blicken. „Großer Magier der Wörter“, sagen ihre Augen, „nun beweise uns, dass du ein wahrhaftiger und kein Scharlatan bist.“ Doch habe ich mich nie als Hexenkünstler ausgegeben, im Gegenteil: Ich glaube nicht einmal an Magie! Nun soll ich also vollbringen, woran ich nicht glaube. Ich klopfe mit dem Zeigefinger auf einen Oberschenkel, blicke unruhig in die Augen der vor mir sitzenden. Ich öffne den Mund. Schließe ihn wieder. Ich nehme das vor mir liegende Blatt Papier und wünschte mir, ich wäre es. An das Papier werden keine Erwartungen gestellt. Ich lege es vor mich, nehme den akkurat angespitzten Bleistift und beginne zu schreiben.
Ich schreibe vorsichtig, Schwung für Schwung, Buchstabe für Buchstabe. In ihre hoffnungsvollen Gesichter blickend, halte ich den Zettel, von dem nun auch alles erwartet wird, hoch:
„Es gibt keine wahre Kunst,
Und es gibt keine Magie.
Es wird sie niemals geben,
Und es gab sie nie.“
Und obwohl ich jede ihrer Hoffnung negiert habe, lächeln sie und beginnen wie Affen wild zu klatschen und zu toben.





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