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Thema: Mein erstes Gedicht

Hybrid-Darstellung

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  1. #1
    ...kitsch...

    Britt und Rüdiger

    Rüdiger, dem Rauperich
    gefiel sein Raupenriecher nicht,
    wollt' lieber schöne Flügel kriegen,
    um damit hinauf zu fliegen.

    D'rum rollt er sich in ein Blatt,
    das er vom Baum gerissen hat.
    Dort wartet, wartet duldsam er,
    denn Flügel kriegen ist recht schwer.

    Britt, die Tausendfüsslerdame,
    schlägt über ihr Haupt, manch' Arme,
    Wie so einer schon vergisst,
    das er Tausendfüssler ist.

    Rüdiger lugt durch 'nen Spalt,
    was für Lärm vorm Blatte schallt,
    Geräusche, wie wenn tausend Damen,
    Arme über Köpfe schlagen.

    Es ist nur eine, stark behaart,
    die draussen mit den Füßen scharrt.
    Doch wunderschön, wie er gesteht,
    wonach ihm bald das Köpfchen steht.

    Will nun mehr keine Flügel haben,
    die ihn in die Lüfte tragen,
    Tausendfüssler sein reicht auch,
    hat Schmetterlinge ja ihm Bauch.

  2. #2
    Wird' schon!


    Würde man vorm Reden Denken,
    könnt' man sich was Späße schenken
    sagt der Eine: "Will ich nicht!"
    und beginnt mit Zuversicht
    andere zu kränken.


    Rat holt er beim Therapeut
    der übers Ziel längst nicht erfreut
    warum er sich nicht mag, das kann er so gar nicht kapieren
    kam doch oft raus, und trat zu Tag
    "kann sich doch selbst gut reflektieren"

    Er beichtet: "mein Gesichtszirkus,
    erlebe nie den ersten Kuss
    und wenns mal bis zum Reden reiche,
    ich sie doch eh niemals erweiche."

    Doch Schließlich kam er doch zum Zug
    und sie, die längre Haare trug
    lud sich ein bei ihm zu essen
    hat dann da auch echt gesessen,
    als sie ihn ganz plötzlich frug,
    ob vegi sein, wirklich so gut.

    Sagt er darauf, beim co2,
    hätt' er gespart noch keinerlei.
    Was durch den Fleischverzicht verrin',
    wär längst durchs Kackband wieder drin.

    Als sie ihn stoiberesk beschaute,
    er ihr schnell die worte klaute:
    "Horch, ich fürcht' ich red im Fieber!
    Es kommt alls raus, doch wärs mir lieber,
    wenn ich's nicht so oft versaute."

    Sie nun leidsam gutgestimmt,
    verzeihend aber doch bestimmt
    "Lass uns halt von vorn anfangen",
    so schnell sei sie doch nicht gegangen.

    Er glaubt nun seinen Ohren nicht,
    und strahlt doch schnell im Kreisgesicht
    und sagt er hätte nicht gedacht
    dass sie über solch Fehler lacht
    und als wär er Moralist,
    dass sie so leicht zu haben ist.

    Geändert von Squall2k (15.12.2010 um 09:31 Uhr)

  3. #3
    Grammatik und Groß- und Kleinschreibung funktionieren noch nich so gut. Und halbe Worte wegapostrophieren ist nicht sonderlich klug.
    Das Metrum holpert eigentlich durchgehend, hier und da wollen sich unterschiedliche Kadenzen aufeinander reimen (bspw. Zirkus-Kuss - und dann auch noch so ein ekliger identischer Reim).

    Ich find die Thematik irgendwie zu banal, ist aber stilistisch akzeptabel umgesetzt.

  4. #4
    Inhaltlich absolut geil. Und wirklich besser. Arbeite an den Reimen, ließ es dir laut vor und verändere einige Wörter, es ist noch insgesamt zu unmelodisch, um auf einzelnes einzugehen. Aber dieses Gedicht wirklich wunderbar, die Spiegel und so, toll. ^^

  5. #5
    Vielen Dank, La Cippolla^^
    Hab mich jetzt nochmal rangesetzt und hoffe mit dem Rhytmus hauts bei diesem Gedicht besser hin. Ist so wie das "Schuld" Gedicht, für einen Prolog.

    Wissen und Gewissheit

    Entlang den Seiten
    meines Buches
    streife ich
    so manchen Schatz

    an Wissen und an Wahrheit in
    dem freudig, klugen Satz.

    Doch wie so oft,
    wird mir nicht klar
    wie unstetig dies ist.

    Was falsch ist und was wahr,
    wirkt schemenhaft und ungewiss.

    Die Märchen aller
    Zeiten sind gebor'n
    aus wahrem Wort.

    Doch Fantasie und Aberglaube
    trugen sie zum bess'ren Ort.

    Ich wollt' wissen,
    was ist wahr,
    wollte hören hell und klar,

    aus erstem Mund, aus erster Hand
    und war doch niemals da.

    Die Zeilen sagen,
    ich soll't glauben,
    was geschrieben und gelesen.

    Doch wie soll't ich glauben können,
    wenn ich niemals dagewesen.

    Gewissheit ist,
    was ich ersuche,
    doch die Feigheit
    hält mich fern.

    Wissen stahl mir meinen Mut
    und doch habe ich es gern.

    Geändert von Squall2k (04.04.2008 um 17:21 Uhr)

  6. #6
    Ich glaub's nicht... Wie kriegst du es hin die Rhythmusschwächen IMMER in die letzte Strophe einzubauen? Einfach das "so" im letzten Vers weglassen, dann sollte es hinhauen.

    Zitat Zitat
    Was ist falsch und was ist wahr
    wirkt schemenhaft und ungewiss.
    Das haut nicht hin, es müsste heißen:
    "Was falsch ist und was wahr"

    Zitat Zitat
    wie unstetig dies ist.
    Passt nicht so gut in den Rhythmus. Momentan fällt mir aber auch nix besseres ein.

    Ansonsten wieder mal ein tolles Gedicht, besonders das ungewöhnliche Thema gefällt mir.

  7. #7
    Zitat Zitat von Squall2k
    Doch wie soll't ich glauben können,
    wenn ich ich niemals dagewesen.
    Nimm das zweite "ich" mal raus, ansonsten hört sich's geilo an.

  8. #8
    @Cyberwoolf & Davias

    Danke schön^^ Habs jetzt geändert.

    Ich arbeite momentan an einem etwas größeren... "Projekt", gedichtemäßig, deswegen hier nur wieder ein kleines, um die fragwürdige Aussage des ersten Teils zu revidieren^^


    Leuchtturm aus Spiegelglas #2


    Verzerrte Figuren
    veredelt, verklärt
    habe ich mich
    meines Mutes bewährt.

    Die Hand vor dem Auge
    so blau und so klein
    die Lunge erschöpft,
    so endet mein Sein.

    Dämmriges Licht
    schimmernd verzückt
    als wollte es sagen:
    "Nicht dort, komm zurück!"

    Zurück auf das Wasser
    zurück an das Licht,
    zum Licht, das dir sagt:
    "Ertrinke mir nicht!"

    Prasselnder Regen,
    und Atem, der stärkt
    habe ich mich
    meines Mutes bewährt.

    Geändert von Squall2k (05.04.2008 um 01:25 Uhr)

  9. #9
    Ich kapiers nicht o.o
    Wieso hat der Leuchtturm den Jungen jetzt erst ins Wasser geschickt, wenn er dann doch wieder versucht, ihn zu retten? Oder hat das Spiegelbild des Jungens den Fehlschluss verleitet? @_@ Während auch Teil zwo stilistisch erste Sahne und IMHo auch noch besser als der erste ist, versteh ich jetzt inhaltlich gar nichts mehr.
    Sofern du MSN hast, kannst mich ja mal adden, und es erklären, adresse steht im Profil. ^^''

    Ich hab übrigens wirklich das Gefühl, die Gedichte werden immer besser.

    Wissen und Gewissheit mag ich zwar vom Lesefluss her nicht, aber inhaltlich auch Daumen hoch, vor allem die letzte Zeile.

  10. #10
    Jo, da muss ich Cipolla zustimmen, die beiden Gedichte stehen im absoluten Gegensatz zueinander, scheinen aber sowieso völlig andere Themen zu behandeln.

    Auch in dem anderen Punkt muss ich Cipolla zustimmen, das erste Leuchtturm-Gedicht ging zwar wesentlich abstrakter an sein Thema ran, von der Sprache her ist das zweite jedoch der klare Sieger.

  11. #11
    echt coole gedichte!
    solltest du wirklich weiterhin machen! dann kannst du irgendwann geld damit verdienen
    meine gratulation

  12. #12
    @CHinmoku
    Das ist echt interessant, was man da reininterpretieren kann. Vom meisten, was du aufgewzählt hast, habe ich aber leider nie etwas gehört. Aber ich glaube insgeheim, hast du das auch schon geahnt

    @La Cipolla
    Das Ende vom Leuchtturm Gedicht gibts bald. Muss e smir noch ein wenig überlegen^^

    @all
    Vielen Dank für die Kritik. Hier kommt noch ein Versuch.

    Blutrache

    Wie ein Raum
    mit zweier Lampen,
    ist der Ort
    an dem sie starben.

    Opfer, Täter
    an der Decke.
    Ich allein
    mit unsren Narben.

    Eins der Lichter
    flackert leicht
    und erlischt;
    mein Herz zerreist.

    Schuldig strahlt
    das andre Licht
    und Hass durchfährt
    mir meinen Geist.

    Hass und Rachsucht
    sich verbrüdern
    und das Klirren
    von Metall

    Die Lampe rast
    zu meinem Boden
    springt, erlischt
    auf ihren Fall.

    Wie am Ort
    an dem sie starben
    stehe ich
    zum Kampf bereit.

    Nur allein
    und voller Schuld
    fürcht' ich jetzt
    die Dunkelheit.

    Geändert von Squall2k (04.04.2008 um 17:14 Uhr)

  13. #13
    Leuchtturm aus Spiegelglas #3

    Ich such' nach dem Licht
    und finde ein Boot.
    Ein Leuchten vom Bootsmann,
    die Rettung vorm Tod.

    Der Aufstieg scheint schwer,
    doch Güte und Kraft,
    spenden mir Leben,
    leidvoll entfacht.

    Wärmende Hände,
    ein Lächeln voll Mut,
    er war mir ein Freund,
    so mächtig und gut.

    Ich hielt ihn ganz fest,
    und folgte dem Schein,
    dem Lichte des Leuchtturms,
    zum Hafen hinein.

    Geändert von Squall2k (04.04.2008 um 17:14 Uhr)

  14. #14
    Zitat Zitat
    und fast bis zu dem Ende,
    Besser: bis zum Ende.

    Zitat Zitat
    Du hast mich geleitet
    und ewig begleitet
    seither wusste ich,
    ich kenne dich!
    Du hast es nicht so mit den letzten Strophen, was? Abgesehen davon, dass "seither" in dem Zusammenhang keinerlei Sinn macht, ist der letzte Vers zu kurz ausgefallen. Besser wären 5 Silben, wie im vorherigen Vers.

  15. #15
    Hm ,

    Adam zu Eva

    An die Welt, die ich so mag
    mein kleines Herz zu Worten trag,
    versuche, mich dir zu erklären
    gegen Angst und Schwäche wehren.

    Worte aus vergang"nen Zeiten
    sich um Sinn und Unsinn streiten,
    nun verschwinden im Gedanken
    an den Weg auf dem wir wanken,

    zu dem Geist, der sich erfüllt
    mit Erkenntnis uns umhüllt,
    aus sanftem Schlaf uns reisst empor
    hinaus, durchs goldn"e Erdentor.

    Was wir finden ist die Einsicht
    schwer erkauft und schwer erkämpft,
    doch das Wissen um das Schlechte
    bald schon uns"re Freude dämpft.

    Freude finden in Erkenntnis,
    bald schon wird zum Preis der Qual,
    trotz der Einsicht um den Fehler,
    trafen wir doch unsre Wahl.

    Die Wahl zu Leben,
    zu entscheiden
    was wir tun
    und was wir teilen

    mit der Welt, die uns gebar.
    Mir wird von Tag zu Tagen klar,
    dass trotz dem Kampf und aller Triebe,
    ich dich bis zum Tode liebe...

    Geändert von Squall2k (04.04.2008 um 17:15 Uhr)

  16. #16
    Hab vor kurzem 300 geguckt...naja, das kam dabei raus

    Die Ehre des Kriegers

    Pathosschwang're Melodien
    sind der Ehre hier verlieh'n
    in Märchen, Sagen und Legenden,
    die das Bild zur Seite wenden.

    Ein mörderischer Faden ist's,
    der wirklich sich um Ehre rankt,
    ein Kämpfer auf Geschichten wankt,
    für die der ewig Höh're dankt.

    Der Stolz der Unterdrückten,
    ungebeugt und unbekehrt
    im Krieg nach eig'nem Bilde jagend,
    schwer verehrt und schwer versehrt.

    Von menschlich hoher Kraft entsandt,
    das eig'ne Volk für Macht verbrannt,
    woll'n wir in tödlich blut'gen Lehren,
    die Ehre, ehrenvoll verehren.

    Geändert von Squall2k (05.04.2008 um 01:16 Uhr)

  17. #17
    Zitat Zitat von Squall2k Beitrag anzeigen
    schwer verehrt und schwer versehrt.

    Von menschlich hoher Kraft entsandt,
    das eig'ne Volk für Macht verbrannt,
    woll'n wir in tödlich blut'gen Lehren,
    die Ehre, ehrenvoll verehren.
    Hmm, bei ersterem "klaust" du dir den Reim mit dem vorgezogenen "verehrt" und bei letzterem liest/spricht man praktisch zweimal "ehre". Klingt wie ich finde etwas komisch, obwohl es ja tatsächlich um Ehre geht "^^ . Sonst aber gut :3

  18. #18

    chinmoku Gast
    Hab die anderen Gedichte nicht mehr gelesen, also sag ich nur mal etwas zu dem ersten Gedicht ^^

    Das anfängliche Reimschema hat mich an das Gedicht "Siebenmal mein Körper" von Gernhardt aus meiner Abschlussklausur erinnert. Und zwischendurch mal, wegen den freien Rhythmen an ein Gedicht aus dem Sturm und Drang. Vom Inhalt her: Die Schöpferkraft des Menschen, Pantheismus, ja vielleicht sogar ein bisschen Anthropomorphismus ^^
    Beim zweiten Durchlesen hätte man aber auch an die Motti des Barock denken können: Memento mori, Carpe diem und Vanitas vanitatum.
    Ein bisschen viel hineininterpretiert, aber ich denke von genau diesen Epochen wurde dein Gedicht beeinflusst

  19. #19
    mein lieber sqall2k,
    bisher wusste ich zwar, dass du sowohl komponieren als auch geschichten schreiben kannst, war alles immer mehr als beeindruckend, begeisternd!dass du dich jetzt auch an gedichten "versuchst" ("versuchst" wird dem wohl kaum gerecht....) haut mich trotzallem schlichtweg um!!! "schuld", " das grauen kehrt wieder", "leuchturm aus spiegelglas" und "vergeudete zeit" sind der hammer!!! danke auch an dich, cyberwoolf, für deine tolle und super konstruktive kritik! ich bin, was das gedichteschreiben angeht, leider völlig talentfrei, lese sie aber dennoch, sowohl klassisch als auch modern, sehr gerne und bin ein absoluter fan der deutschen sprache.also! her mit dem- selbstverständlich bitte handsigniertem- gedichteband von dir (ach ja, bitte zwei davon, einen verkaufe ich für teures geld bei e-bay ). hey, du bist was ganz besonderes mein lieber sqall2k!!! sonnige grüsse und danke für die gänsehaut, rebecca

  20. #20
    Hab nochmal was gemacht.


    »Ein Liebesgedicht«

    Folgen würd' ich dir,
    wo drunter spiegelnd sich das All
    in tiefer Schwärze weiterwebt
    in tiefen Seufzern neu entsteht.

    In Eiseskälte, wo kein Licht
    zu Wärmen inne hält
    und hinter uns die kleine Welt,
    uns nicht vermag in sehnsuchtsvollen Leben,
    auseinander zu bewegen.

    Vor uns dann die Ewigkeit,
    die so riesig groß und breit,
    der Einsamkeiten Bitterkeit,
    ein gar süßlich Gefühl verleiht.

    Gedanken über Menschenwerte,
    Hochgefühl nach innen kehrt,
    Klarer Blick mit Angst verwechselnd,
    sich von Egoismus nährt.

    Zu bewahren Stück für Stück
    das zuvor zweisam-schöne Glück
    vor gleichsam, stetig, monotonen
    Tagen, die noch in uns wohnen.

    Schmerzhafte Veränderung
    in ewig langen Reisen finden
    während nur Erinnerungen
    uns an uns sich fester binden.

    Irgendwann der Wechsel
    und ein neuer Weltenblick
    führen unbemerkt uns Beide
    vorwärts, in uns selbst zurück.

    Folgen würd' ich dir,
    wo in uns lebend, uns're Welt
    unter strahlend blauem Himmel,
    uns in ihren Armen hält.

    Geändert von Squall2k (03.12.2009 um 22:14 Uhr)

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